Guten Morgen,
weiß jemand, oder hat jemand die Möglichkeit, nachzuschlagen, woher sich der Ausdruck „sich aufpudeln“ (für: aufregen, ereifern, meckern)ableitet?
Für Aufklärung dankend
Ira
Nein, andernfalls würde ich etwas gefunden haben, denn die frage ich immer zuerst.
Grüße
Ira
Hallo Ralf,
Behauptungen à la
„Sich aufpudeln wie der Hustinettenbär“
Die scherzhafte Redensart „Pudel di net auf, Hustinettenbär“
stammt aus dem Film „Muttertag“ (1994) von Harald Sicheritz.
zeugen übrigens nicht von großer Sprachkunde, sondern von
großer Selbstbezogenheit - der Verfasser schreibt hier, wo
er das zum ersten Mal gehört hat
(http://steiermark.orf.at/magazin/immergutdrauf/tipps…).
sollte niemand anderer Meinung sein, könnte der Autor dabei allerdings recht haben. Ich, selbst Steirer, kenne den Ausdruck „sich aufpudeln“ zwar, hätte ihn aber eher dem Wienerischen zugeordnet. Die Zusammensetzung mit dem Hustinettenbären ist mir völlig neu. Wenn sich der Autor also implizit nur darauf beziehen sollte könnte er richtig liegen, zumal „Muttertag“ hierzulande außerordentlich populär ist (ein anderes Zitat aus dem Film - „I sog’s glei’, I woa’s ned“ - kennt hier so gut wie jeder).
Bei der Suche nach den Ursprüngen des Aufpudelns hilft das leider nicht weiter. Ich selbst habe das immer auf die typische Pudelrasur zurückgeführt, die den Hund größer erscheinen lässt als er tatsächlich ist, aber das ist jetzt ein wilder Schuss ins Blaue.
Gruß
Martin
Hallo,
Die scherzhafte Redensart „Pudel di net auf, Hustinettenbär“
stammt aus dem Film „Muttertag“ (1994) von Harald Sicheritz.
sollte niemand anderer Meinung sein, könnte der Autor dabei
allerdings recht haben.
der Begriff ist aber offenbar deutlich älter.
Auf http://www.woerterbuch-portal.de/wb_suche_ausgabe?ei… findet sich ein Verweis zu http://www.woerterbuch-portal.de/dwb2/dwb_anzeige?st… , und dort:
aufpudeln
Wortart vb.
Erstbeleg 1944
Eine weitere Fundstelle aus dem Jahr 1948 (Josef Kainz, Mensch unter Masken):
… Aber als er sieht, wie es die Eltern getroffen hat, richtet er sich sofort wieder auf: „Soll sich nicht gar so aufpudeln, die alte Puderschachtel …
http://books.google.de/books?q=aufpudeln&um=1&lr=&sa… / http://books.google.de/books?id=Yow5AAAAMAAJ&q=aufpu…
Ich selbst habe das immer auf die
typische Pudelrasur zurückgeführt, die den Hund größer
erscheinen lässt als er tatsächlich ist, aber das ist jetzt
ein wilder Schuss ins Blaue.
Da hab ich auch einen
Bei Grimm steht unter PUDELN:
-
das brot pudelt_, wenn es beim backen zu stark aufgelaufen ist, …_
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…
Gruß
Kreszenz
Servus, Kreszenz,
… Aber als er sieht, wie es die Eltern getroffen
hat, richtet er sich sofort wieder auf: „Soll sich nicht gar
so aufpudeln, die alte Puderschachtel …
schöööön. Die Puderschachtel kommt also von pudern
Grußß Ralf
Super, vielen Dank
dieser link ist sehr interessant. Hier kann ich weiter nachgrübeln.
lg, Ira
schöööön. Die Puderschachtel kommt also von
pudernGruß Ralf
Hallo Ralf
Oberkollbach im Schwarzwald war zu Königs Zeiten die Puderstation für die Majestäten samt Gefolge auf ihrem Weg (per Kutsche) von Stuttgart nach Bad Wildbad.
Grafen, Herzöge und Könige von Württemberg haben auf Reisen gestunken wie die Biber. Mit Waschen hatten die es noch längst nicht so.
Vor allem König Karl hat in der Puderstation Oberkollbach gerne Station gemacht. Hier wurde seine Perücke, aber auch der Körper noch einmal ordentlich gepudert, damit er auf dem letzten Stück Weges nach Wildbad nicht von einer Fliegenwolke begleitet wurde.
Natürlich haben sich auch die Hofschranzen aufgepudelt wie die Österreicher sagen und wurden von den Einheimischen Frauen oft heimlich als arge Puderschachteln bezeichnet.
Manches Reichstätdchen im Schwarzwald wurde von seinen Herrschaften früher an Österreich verkauft (Schuldentilgung von auf großem Fuß lebenden Herrschaften). So wurde z.B. Villingen im Schwarzwald 1326 an Österreich verscherbelt und war damit bis 1805 zu Vorderösterreich gehörig!.
Kein Wunder also, dass auch Teile des eher typisch österreichischen Vokabulares (wie „aufpudeln“) auch hier übernommen wurde.
Freilich hat sich im Schwarzwald eher Vokabular aus Frankreich eingebürgert, wegen der guten Handelsbeziehungen, aber auch weil es unter den „besseren“ Herrschaften früher Moder war, sich in Französisch zu geben - halt so, wie man es heute mit dem amerikanischen Englisch hält (allerdings mit dem Unterschied, dass damals Französisch der Abgrenzung des Bürgertums zum gemeinen Volke diente).
Die Leute haben eben zu allen Zeiten schon einen Knall gehabt.
mfG Hermes