Sich selber motivieren/Antreiben?

Hallo,

ich habe einige künstlerische Hobbys, die ich eigentlich sehr gerne ausführe. Musik, Malerei, Gestalten usw.
Allerding fällt es mir unheimlich schwer mich auch wirklich dran zu setzen. In den unpassensten Gelegenheiten habe ich plötzlich total Lust dazu jetzt etwas zu zeichnen oder zu machen, also z.B. kurz vorm Zubett gehen, oder auf der Arbeit oder unterwegs, wo ich es eben nicht kann. Zu Hause habe ich dann plötzlich keine Lust mehr oder finde andere Sachen interessanter. Dabei fühlt es sich „falsch“ an die Zeit woanders zu „verschleudern“.
Wenn ich das dann aber beende um mich zu zwingen, falle ich in ein Loch und habe irgendwie keine Lust dazu.

Wenn ich es dann aber irgendwie mal schaffe mich an eine Arbeit dran zu setzen, dann macht es viel Spaß und ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich das nicht den ganzen Tag mache. Wenn ich dann aufhöre mit dem Gedanken später weiterzumachen gehen wieder Wochen oder Monate ins Land bis es wieder soweit ist.

Das wurmt mich total. Auf der einen Seite sage ich mir, lass doch die Hobbys und lebe einfach in den Tag, aber auf der anderen Seite erfüllt es mich auch und irgendwie erfreue ich mich auch sehr dran, anderen meine Arbeit zu präsentieren, die gleich losjubeln und sich fragen, warum ich das nicht beruflich mache. Ich denke, da gibt es Leute mit mehr Ahnung und vor allen Dingen mehr Motivation.
Oft lasse ich Dinge auch unvollendet, weil ich einfach Angst habe ein bisher gut aussehendes Ergebnis durch einen Fehler, der jetzt noch passieren könnte zu zerstören. Das stört natürlich auch einen gewissen Lernprozess. Wobei ich auch oft mehr von mir verlange als ich eigentlich kann und so häufig lange Recherchier- und Lernphasen hinter mich bringe. Oft gebe ich natürlich auch dem Material die Schuld und kaufe einiges an Materialien ein und wenn ich dann alles habe, was ich meine zu brauchen, habe ich mal wieder keine Lust. Oder stelle ganz natürlich fest, dass es halt nicht (nur) am Werkzeug/Material liegt, sondern an der fehlenden Übung.

Das ganze nervt halt ziemlich und zieht mich dann noch mehr runter.
Daher würde mich mal interessieren, ob es irgendwelche Möglichkeiten gibt, wie man sich erfolgreich von den Ängsten und dem „innteren Schweinehund“ befreien kann und gezielter an die Arbeit geht.
Einfach nur „selber in den Arsch treten“ hilft jedenfalls nichts.
Oft motiviert es mich sehr, wenn jemand meine Arbeit kommentiert (Facebook, Youtube, Freundeskreis usw). Ganz klar eine Form des Wunsches auf Aufmerksamkeit. Ich persönlich denke, dass es daran liegt, dass ich als Kind/Jugendlicher von Mitschülern gemobbt und gemieden wurde und kaum Freunde hatte.
Aber heute brauche ich das eigentlich nicht mehr, weil ich mittlerweile sehr gut Anschluss bekomme und auch in der Umgebung und Arbeitsumkreis sehr beliebt bin.
Deswegen denke ich immer „Lass es doch einfach“, aber dann habe ich immer das Gefühl, dass ich der Welt etwas hinterlassen müsste und alles was ich derzeit tu irgendwie falsch ist. Ich einfach nicht weiß, was das richtige ist.
Ich habe mal gehört, dass die Seele „Weiß“, wenn man das falsche tut und dass man dagegen etwas tun kann, wüsste aber nicht wie…

Vielleicht hat sich dass ganze ja jetzt jemand durchgelesen und kann mir irgendwelche Ratschläge geben.

Vielen Dank

Taki

Moin, moin!

Ich kann nur vermelden was bei mir hilft:
…In Ruhe einen festen Zeitplan aufstellen!
Als ich in Rente ging, war meine Vorstellung „Jetzt kann ich ja je nach Wetter und Laune lange Strecken laufen!“ Das wurde nix, irgendeine Ausrede hatte ich immer. Jetzt lauf ich Dienstags 18:00 / Sonntags 10:00.
Natürlich verplan ich nicht meine komplette Zeit, aber ohne Plan und Disziplin geht es bei mir nicht. Das war schon als Schüler so, „In den Sommerferien könnte ich ja Englisch lernen.“ Das wurde nie was!

Mit freundlichen Grüßen
Dino

Sowas habe ich mir auch schon vorgenommen. Wenn ich von der Nachtschicht komme und dann erstmal meine „Tagekorrespondenz“ mache (Emails checken, Lokalzeit in Mediathek schauen, Tägliche Internetseiten durchsehen), dann ist oft schon 12 Uhr.
Manche Tage muß ich dann für eine Nachbarin mit dem Hund raus, dann bleibe ich dort meistens auch noch eine Zeitlang aus Höflichkeit, dass sie nicht so alleine ist und dann ist es mit unter schon 14 Uhr… Dann noch mal „kurz vor den Rechner“ und dann ist es oft auch schon 16 oder 17 Uhr und dann „lohnt es sich ja auch nicht mehr“…

Die Lösung wäre vermutlich den Rechner wegzuschließen, aber das trau ich mich auch nicht, weil er auch oft für Vorbereitungen meiner Hobbys dient, bzw. ich beim „Hobbieren“ mit Musik oder Filmen unterhält :smile:

Wenn möglich, suche doch Deine Arbeitszeit zu verkürzen. Du kommst ja, vermute ich, allen Verpflichtungen nach. Da kommt ja ein Arbeitstag von 10 Stunden locker zusammen. Wie willst Du dann noch Muse finden.
Das ist ein schwieriger Spagat. Aber den Beruf aufzugeben und nur noch der Berufung folgen ist nun mal riskant, und dann plötzlich sind die Hobbys nur noch Pflicht. Außerdem tun Dir ja offenbar die menschlichen Kontakte im Beruf auch gut.

Rechne Dir aus, was Du mindestens zum Leben brauchst, Worauf könntest Du verzichten.
Ein Auto z.B. ist eine horrende Fesselung an die Strukturen unserer Welt.
Wenn das einzurichten geht, dann arbeite im Beruf vier bis höchstens fünf Stunden, schränke Deinen Konsum ein und Du wirst sehen, da ist plötzlich wieder Lust zur musischen Beschäftigung weil die Kraft wieder da ist.

Nein, Zeit ist leider überhaupt nicht das Problem. Das Problem ist, dass ich die Zeit verplempere und mich das nervt und wenn ich mich halt aufraffen will und jetzt mal was machen will, habe ich irgendwie keine Lust… Und wenn ich doch mal irgendwie mich „drangekriegt“ habe, dann bin ich auch total motiviert und habe Spaß und denke mir, warum ich das eigentlich nicht immer mache… Aber wenn ich dann aufhöre, habe ich später doch wieder irgendwie keine Lust… Ganz blöde Sache eigentlich… Deswegen dachte ich, dass es vielleicht irgendwelche Tips gibt…