Sich selbst bedingen

Es ist etwas schwierig das auszudrücken:

Ich bin auf der Suche nach einem Begriff für etwas, das es nur
gibt, weil es da ist. Also im absurden Sinne.

Beispielsweise eine Verwaltung, die nur damit beschäftigt ist, sich selbst zu verwalten und keine andere Funktion hat.

Ich bin mir ziemlich sicher dafür mal einen Namen oder eine Theorie gehört zu haben.

Vielen Dank im voraus :smile:

Selbstreferenz
Hi.

Ich bin auf der Suche nach einem Begriff für etwas, das es nur
gibt, weil es da ist. Also im absurden Sinne.

Da fällt mir im Moment nur die Selbstreferenzialität ein:

http://www.enzyklo.de/Begriff/Selbstreferenz,%20selb…

http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstreferenzialit%C3%A4t

Mit Absurdität hat das aber nichts zu tun. Vielleicht solltest du deine Frage präzisieren.

Chan

schwierig :smile:

Also ich meine sowas wie ein Oxymoron. Z.B das berühmte „Herrenlose Damenfahrrad“
Oder etwas das in Richtung Paradoxon geht. Also etwas absurdes das sich selbst wiederspricht.

oder anders:
Ich suche entweder diesen einen Begriff oder eine philosophische Theorie die beispielsweise
ein Amt beschreiben würde in dem zwar jeder seiner Arbeit nachgeht, letztlich aber eine Arbeit
die Andere ergibt und bedingt, sodass das ganze nach Aussen völlig sinnlos und überflüssig ist.

Also im Grunde ein Perpetuum Mobile das allerdings nicht maschinell unendlich ohne Verlust von
energie funktioniert, sondern ein Arbeitsprozess der sich selbst mit Arbeit speist und somit
niemals zu einem Ende führen kann da es überhaupt keinen Anfangs oder Endpunkt gibt.

Wie eine Schlange die sich selbst in den Schwanz beißt. Oder aber auch mehrere…

Besser kann ich es nicht beschreiben :smile:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpa…

Zirkularität

Also im Grunde ein Perpetuum Mobile das allerdings nicht
maschinell unendlich ohne Verlust von
energie funktioniert, sondern ein Arbeitsprozess der sich
selbst mit Arbeit speist und somit
niemals zu einem Ende führen kann da es überhaupt keinen
Anfangs oder Endpunkt gibt.

Wie eine Schlange die sich selbst in den Schwanz beißt. Oder
aber auch mehrere…

Das klingt für mich alles nach „Zirkularität“. Sie entspricht weitgehend der schon genannten Selbstrefenzialität, ist aber weniger komplex. In der Kybernetik spricht man von Zirkularität bzw. Rückkopplung, wenn der Systemoutput als Input vollständig in das System zurückfließt. Das System speist sich also selbst. In der Biologie gilt dieser Vorgang als Grundlage der „Selbstorganisation“. In der philosophischen Systemtheorie gilt Zirkularität ebenfalls als essentielle Funktion von Systemen.

Chan

owt

Asterix und Obelix im Teufelskreis
Hi.

In einem rekursiven Prozess wird immer wieder die gleiche Funktion aufgerufen, verbunden mit verschiedenen Parametern. In einem zirkulären Prozess rufen sich verschiedene Funktionen wechselseitig auf. Beides kann dem vom UP Erfragten entsprechen, je nachdem, wie komplex ein jeweiliges System ist. Im verlinkten Asterix-Clip z.B. werden die Protagonisten mit unterschiedlichen Funktionen konfrontiert (Passierschein, Auskunft, blaues, gelbes, lila usw. Formular = Voraussetzungen für Passierschein), was kein rekursiver Prozess ist, sondern ein zirkulärer. Dieser Kreislauf wird aber unterbrochen, als der Präfekt den Passierschein A 38 den Protagonisten ohne weitere Bedingungen aushändigt.

Chan

In der philosophischen
Systemtheorie gilt Zirkularität ebenfalls als essentielle
Funktion von Systemen.

Und wird genau in zwei (grobe) Kategorien eingeordnet: vitiös; (das System friert unweigerlich ein)und virtuos; (das System konvergiert endlos).

Dazwischen gibt noch mehrere bekannte Möglichkeiten wie das System oszilliert, fulgiert usw. (Forschungsgegenstand der KI.)

Chan

Balázs

Balázs

Dazwischen gibt noch mehrere bekannte Möglichkeiten wie das
System oszilliert, fulgiert usw.

Ein fulgierendes System! Das klingt ja
hochinteressant, kannst du das ein
wenig näher erläutern?

Gruß
Junktor

Ein fulgierendes System! Das klingt ja
hochinteressant, kannst du das ein
wenig näher erläutern?

Tja, wenn ich das so genau könnte:smile:

Aber im Ernst:

„Die Emergenz (vom lateinischen emergere für „das Auftauchen“, „das Herauskommen“ oder „das Emporsteigen“) ist die spontane Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente. Dabei lassen sich die emergenten Eigenschaften des Systems nicht – oder jedenfalls nicht offensichtlich – auf Eigenschaften der Elemente zurückführen, die diese isoliert aufweisen. So wird in der Philosophie des Geistes von einigen Philosophen die Meinung vertreten, dass Bewusstsein eine emergente Eigenschaft des Gehirns sei. Emergente Phänomene werden jedoch auch in der Physik, Chemie, Biologie, Psychologie oder Soziologie beschrieben. Synonyme sind Übersummativität und Fulguration. Analog zur Ausbildung von Eigenschaften spricht man bei der Eliminierung von Eigenschaften von Submergenz.“

„Fulguration (von lat. fulgur „Blitz“) ist die von Konrad Lorenz verwendete Bezeichnung für das plötzliche Entstehen neuer Eigenschaften in einem komplexen System, die nicht aus den Eigenschaften der einzelnen Elemente des Systems vorhergesagt werden können.“

Nur nebenher der hat noch andere klare neue Begriffe geschaffen bzw. lange Zeit unklare zurecht gerückt.

Dann noch Heisenberg:smile: Und man nennt das Symptom auch noch für Bifurkation.

Da sind die Systemtheoretiker noch schwer ans Schaffen.
Wie bzw. wann und warum ein System voraussagbar ist bzw. sein muss.
Man kennt paar Voraussetzungen die nach der Logik klar dazu gehören.
Mann kennt aber nicht ob die Logik für die Beschreibung der Welt unbegrenzt tauglich ist (wäre doch eine wie auch geartete Begründung dafü klar ein vitiöser Zirkel). Wir haben aber halt nur Sie (vorerst:smile:)))))

Gruß
Junktor

Balázs