Sich verlieren

Stimmt Tinchen

Man geht in der Beziehung oft Kompromisse ein, doch diese Kompromisse bedeuten „sich in der Beziehung verlieren“. Weil ein Kompromiss heißt, dass einer oder beide etwas machen, was sie eigentlich nicht machen wollen.

Etwas getrenntes unternehmen bedeutet ja nicht „nebeneinander Leben“. Ganz im Gegenteil. Ich persönlich mache die Erfahrung, dass sich meine Lebensgefährtin und ich nach trennenden Unternehmungen sehr innig in die Arme fallen und uns freuen wieder zu sehen. Je länger ich sie nicht sehe um s omehr wächst die Sehnsucht in mir.

Bei meiner ersten Beziehung war das anders. Ich hatte totale Angst dass ich etwas in der Beziehung falsch mache. „Viel gemeinsam machen muß man damit die Beziehung hält“ und „Ständig daran arbeiten muß man“ hies es dauernd. Ja, wir machten immer sehr viel gemeinsam. Doch wir lebten nur nebeneinander, weil wir alles gemeinsam machten hatten wir nichts miteinander zu reden, wir hatten die Schnauze voll vom anderen, jeder kritisierte den anderen, was er nicht alles falsch macht und wo er sich ändern muß. Wir arbeiteten ständig an der Beziehung und änderten uns ständig dem anderen zu liebe. Kurz um, wir verloren uns beide in der Beziehung. Nein, ich brauche kein Mitleid, die Trennung ist schon 5 Jahre her.

Hallo Jeanne

ich habe länger darüber nachgedacht, ob deine Antwort in
meinem Sinne ist…

… so hart es klingt, ich bin mir bewußt dass viele Leute anderer Meinung sind und man es dem anderen nie recht machen kann. Das hier ist auch nur ein Meinungsaustausch. Es ist nicht mein Ziel im Sinne der anderen zu schreiben. Ich schreibe wie auch Du, die persönliche Meinung.

Ist Arbeit an der Beziehung nicht das A und O für die
Beziehung? Kann eine Beziehung nicht nur dann funktionieren,
wenn die Partner auch investieren?

2x nein

Man kann nur selber dazu lernen, aber nie an der Beziehung arbeiten. Denn an der Beziehung arbeiten bedeutet Kompromisse eingehen und das bedeutet etwas machen, was man ursprünglich nicht machen wollte.

Bitte nicht falsch verstehen, es gibt Dinge wo Kompromisse unumgänglich sind, wie zum Beispiel bei der Wahl der gemeinsamen Wohnung oder bei der Veranstaltung der Hochzeit. Aber bei der Freizeitaktivität bedeuten Kompromisse sich „in der Beziehung verlieren“. Weil genau dann machen vermutlich beide Partner etwas, was sie eigentlich nicht wollen.

Für mich klingt das, was du schreibst, ein wenig nach einem
Egotrip, bei dem ich beim ersten Problem das Handtuch schmeiße
statt mich zu bemühen, gemeinsam mit dem Partner nach Lösungen
zu suchen.

Wieso das Handtuch werfen? Davon habe ich nie geschrieben. Ich bin einfach der Meinung, dass der andere so akzeptiert werden soll wie er ist. Man ihn nicht verändern sollte. Das hat nichts mit Handtuch werfen zu tun sondern viel mehr mit „respekt“.

In etwa nach dem Motto: „Ich investiere, aber bleibe bei mir!“

Kannst Du das wirklich? Investieren bedeutet doch einen Teil von sich herzugeben. Wieso gibt man etwas her, wenn alles beim alten bleiben soll? Bedeutet investieren eher „ich möchte dass sich etwas ändert?“

Investierst Du zum Beispiel in humanitäre Organisationen weil Du willst dass „alles beim alten bleibt“ oder weil Du Dir „besserung erwartest“?

Ich überlege, ob es vielleicht gar keine Antwort auf meine
Frage gibt sondern nur Vorbeugemaßnahmen?!..

Generell verliert sich jeder. Das merke auch ich, obwohl wir versuchen so oft wie möglich eigenständig zu bleiben. Nämlich dann wenn es um das Kind geht, gibt es die meisten Probleme / Kompromisse / eigenständigkeits Verluste.

Liebe Grüße

Martin

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Hi Tokei,

gute Idee, das Aufgeben mal zu konkretisieren!

Ich denke, das was du beschreibst, das Aufgeben von Hobbies und Interessen, ist ein Teil von „Sich-selbst-aufgeben“.

Es geht mir allerdings nicht um ein bewusstes und aktives Angleichen und Aufgeben mit dem Zweck, gemeinsame Interessen zu teilen.
Es geht mir vielmehr um das Aufgeben des eigenen Ichs, das unbewusst vonstatten geht, in dem man seine eigenen Bedürfnisse bereits gar nicht mehr wahrnimmt und der Verlust von Gewohnheiten und Interessen schleichende Folge eines verlorenen Ichs geworden ist.

Zum Beispiel war es in beiden von mir erwähnten Partnerschaften so, dass es ihnen (meinen Freunden) nicht mehr gut ging. Sie litten auf eine Weise unter der Beziehung, weil sie zu viele Zugeständnisse machten, die ihnen nicht mehr gut taten, aber waren nicht in der Lage, dies zu verändern - wie auch, waren sie sich dessen nicht bewusst!
Und genau hier liegt der Knackpunkt, im sich-dessen-bewusst-werden, was eben schleichend verloren geht und darauf zielt meine Frage ab.

Seine eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahrnehmen, seine Meinung zur Vermeidung von Konflikten nicht mehr vertreten, sich keine Impulse mehr von außen zu holen, sich in seinem Denken und Fühlen völlig auf den Partner ausrichtend,
oder auch: sich gänzlich abhängig zu machen von der Beziehung, das eigene Wohlbefinden steht und fällt mit der Stimmung innerhalb der Beziehung, man reagiert statt agiert
um noch einige Beispiele zu nennen.

Danke für die Anregung,
jeanne

Hi Jeanne!

Wenn sich einer aus unerklärlichen Ursachen plötzlich sehr häufig unwohl fühlt. Wenn er den Partner (auch nur kurzfristig) für irgendwas hasst (wirklich hasst - und nicht nur einfach mal kurz sauer ist)
Wenn das Leben keinen Spaß mehr macht.
Dann ist für mich der Punkt gekommen, an dem ich mich mit meine Partner zusammensetze und eine Art Revision unseres Lebens mache. Das letzte Mal kam dabei heraus, dass ich zu viel arbeite und zu wenig Dinge unternehme, die mir persönlich Spaß machen.
Jetzt gehe ich alle 2-3 Wochen mit Freunden klettern und fühle mich wesentlich wohler.
Ich denke, es ist wichtig, in sich reinzuhorchen und immer wieder mal innezuhalten und nachzudenken, was man a eigenen und am gemeinsamen Leben verbessern kann.

Wobei allzuviel Nachdenken auch wieder ungesund sein kann. Dann sieht man nämlich überall Probleme, wo gar keine sind. Wie immer ist es das A und O, den richtigen Mittelweg zu finden.

Liebe Grüße von der
igelin
die selber ihre letzte Beziehung aufgrund von ähnlichen Problemen verloren hat und nun versucht, es besser zu machen…

woran erkennt man …

Doch meine Kernfrage
„Wie merkt man, wenn man sich verliert?“
ist leider untergegangen.

Sie ist nicht untergegangen. Sie ist in meiner Antwort enthalten. Vielleicht nicht so ausdrücklich, daß du es erkennst.

Deshalb hier nochmal deutlicher.

Der Ausdruck „sich verlieren“ trifft überhaupt nicht das, wonach du fragst: Man kann „SICH“ gar nicht verlieren - das Korsakov-Syndrom meintest du ja gewiß nicht :smile:

Was vielmehr damit gemeint ist: Wesenlicher Bestandteil des Selbstbildes (man mag auch sagen: des „Ich-Gefühls“) ist einerseits die Erinnerung an vergangenes Erlebtes, andererseits alles, was den Zukunftsraum aufspannt: Die Erwartungen, die Wünsche, Sehnsüchte, die Vor-Stellungen, die Interessen, die Ideen.

Das ist es, woran wir uns selbst erkennen. Das, was das Selbstbild ausmacht.

Und nun kann es - in den Arten von Beziehungen, die ich beschrieb - passieren, daß man diese Interessen, Ideen, aufgegeben hat, oder daß man aufgegeben hat, ihre Realisierungen anzustreben.

Und das erkennt man eben an der Erinnerung. Es ist die Erinnerung an seine eigenen Vor-Stellungen, die man einmal hatte - und nun nicht mehr hat.

Natürlich können die sich eh verändern, die tragenden Leitideen des eigenen Lebens. Es können Leitideen aufgegeben werden und es können neue Leitideen entstehen. In lebendigen Beziehungen, eben in solchen, die von wechselseitigen Herausforderungen, Entwicklungen gekennzeichnet sind, in denen es also Wachstum, Entwicklung gibt, ist das ja eh der Fall. Aber das ist dann ja ein Gewinn, kein Verlust.

Gruß
Metapher

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Hallo,

mh, Kompromisse eingehen und getrennte Unternehmungen schließen sich doch nicht aus. Ich kann und muß in manchen Dingen Kompromisse eingehen, aber meinem Partner und mir trotzdem Freiräume lassen. Wir machen Dinge miteinander aber andere Dinge macht jeder für sich alleine.

Ich glaube eine Garantie gibt es weder bei „engen“ noch bei dem von Dir geschilderten Beziehungsmodell. Ich finde eine gesunde Mischung macht es aus.

Trotzdem bin ich der Meinung, das man an einer Beziehung auch arbeiten muß, damit sie auf Dauer funktioniert. Dem Partner seine Freiräume zu lassen ist ja auch eine Art an der Beziehung zu arbeiten.

Gruß
Tina

Hallo Martin,

ein *, weil dein Artikel mich sehr zum Nachdenken anregt.

ich habe länger darüber nachgedacht, ob deine Antwort in
meinem Sinne ist…

Es ist
nicht mein Ziel im Sinne der anderen zu schreiben.

Ich meinte mit „in meinem Sinne“, ob das meine Frage beantwortet, nicht „nach meinem Geschmack“ :smile:

Es wäre wohl sinnvoll, „Arbeit“ zu definieren.
Z.B. das, was Igel schreibt, eine Art „Bestandsaufnahme“ der Beziehung zu machen, zu schauen, wem geht es wie in der Beziehung und was kann man wie zum Wohle der Beziehung ändern, fällt für mich unter „Arbeit“.
Und gemeinsam bei Konflikten nach Lösungen zu suchen, ist das nicht auch „Arbeit“?!
Sowie auch z.B. „verschiedene Interessen unter einen Hut zu bringen“…

Ich
bin einfach der Meinung, dass der andere so akzeptiert werden
soll wie er ist. Man ihn nicht verändern sollte.

Das wahrscheinlich ist die Grundvoraussetzung für eine funktionierende und glückliche Partnerschaft.

an der Beziehung arbeiten bedeutet Kompromisse
eingehen und das bedeutet etwas machen, was man ursprünglich
nicht machen wollte

Ich denke, eine Partnerschaft so zu leben, wie du es beschreibst, bedarf einiger Voraussetzungen.
Zum einen, dass beide das gleiche Bedürfnis nach der gleichen Menge an Freiheit haben und dass beide die gleiche Auffassung von Beziehung haben.

Was, wenn die beiden hauptsächlich eine Wochenendbeziehung führen und noch unterschiedliche Freizeitinteressen pflegen? Würde das ohne Kompromisse nicht darauf hinauslaufen, dass man fast gar keine Zeit mehr miteinander verbringen kann?! Müssen da nicht zwangsläufig Kompromisse geschlossen werden, will man die Beziehung aufrecht erhalten?

Was, wenn der eine Partner das Bedürfnis hat, den anderen sehr häufig zu sehen und der andere mehr Freiheiten braucht?

Was bei unterschiedlichen sexuellen Vorlieben - keine Kompromisse?

Was tun bei unterschiedlichen Bedürfnissen im Moment? Beide wollen gerne zusammen sein, der eine will mit dem anderen wandern gehen, der andere will lieber im Bett liegen und kuscheln.

So könnte ich noch weitere Beispiele aufzählen.

Verstehe auch du mich nicht falsch, es geht mir nicht darum, deine Einstellung in Frage zu stellen, sondern, im Gegenteil, mir ein Bild machen zu können, wie und wo das möglich wäre, sich ohne Kompromisse, ohne Arbeit und Investition auf eine Beziehung einzulassen.

In etwa nach dem Motto: „Ich investiere, aber bleibe bei mir!“

Kannst Du das wirklich?

Das war die schöne Theorie, wie ich mir ein gesundes Mittelmaß vorstelle.

Es grüßt dich
jeanne

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Antwort

Wie merkt man, wenn man sich verliert?
ist leider untergegangen.

Das passiert hier fast regelmäßig.
Weitere Kommentare dazu sind nicht angebracht.

Hallo, Jeanne,

um direkt auf Deine Frage zu hüpfen -
und vielleicht den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben:

Ich denke, man merkt das am besten an vier ‚Dingen‘:

1) Man wird unsicher, unsicher, fahrig in seinem gesamten Tun.
Geht eventuell bis zu gewaltigen Minderwertigkeitskomplexen.

2) Man wird schnell reizbar,
schläft eventuell schlecht, ist ständig in Eile.

3) Es dreht sich immer wieder um so ein unbestimmtes Gefühl,
daß ‚da doch etwas nicht stimmt‘, nur was?
Vielleicht in Kombination mit einem ‚Schlechten Gewissen‘,
mit so einer Art ‚ständigen Grolls, Unzufriedenheit‘,
eigentlich etwas (anders) tun zu sollen.
Oder wie man sagt, den Stier mal bei den Hörnern zu packen.
Gemischt mit einem flauen Gefühl im Magen,
daß diese Lage böse ausgehen könnte.
Sie wird allerdings nicht böse ausgehen,
wenn das Thema generell mal auf den Tisch kommt.
Die Lösung wird Dir -oder beiden/allen- zwar nicht unbedingt gefallen,
aber es ist geklärt. Man kann nicht alles einfach aussitzen.
Sie geht mit einiger Sicherheit böse aus,
wenn sie nicht auf den Tisch kommt;
denn Kommunikation ist alles - auch dabei.
Das sollte vertrauensvoll und vorurteilsfrei
mit einem eventuelle Partner zusammen geschehen
(geht hervorragend auch auf dem Arbeitsfeld).
Gemeinsam gelöste Unstimmigkeiten verbinden nämlich.
Und dann geht’s beiden/allen wieder gut.

4) Wenn das Gefühl aufkommt, keine Konkurrenz mehr zu haben.
In Deinem Beispiel beim Klettern.
Wenn Du allen davonsteigst, dann wird der Sport für Dich u.U. öde.
Ein bißchen ‚Konkurrenz‘ -eher wohl ‚Wettbewerb‘- im Leben
ist nötig, damit nicht nur der Geist lebendig bleibt.

In irgendeinem (frommen?) Buch habe ich mal gelesen,
dass es der Liebe Gott (von mir aus auch der Teufel)
schon klug eingerichtet hat, daß der eine Tag in der Woche
der (Selbst-)Besinnung dient.
Das ist eine Menge Wahrheit und Weisheit.

Wenn Du wirklich im Süden der Republik kletterst,
dann nimm Dir doch mal den Geierstein, Pfälzer Wald,
unter Seil und Haken.
Ich verspreche Dir große Freude damit:
http://www.urlaub-in-rheinland-pfalz.de/urlaub-15282…

Gruss - digi (aEg)

Hallo Metapher,
(du alter Sternchensammler :wink:)

vielen Dank für deine Antworten!

Das, was du hier beschreibst, ist, wonach ich suchte.
(Ich bin jedoch von den meisten postings hinsichtlich Anregungen reichhaltig beschenkt worden!)

Zu deinem link „Burnout der Gefühle“ fiel mir ein schönes Zitat vom guten alten F. Kafka ein:
„Auch ist das eigentlich nicht Liebe, wenn ich sage, daß du mir das Liebste bist;
Liebe ist, daß du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.“

Beste Grüße,
jeanne

Hi Microdigi,

danke dir für deine Anregungen,
aber sag´ mal, wo haste das denn her, bist du im posting verrutscht? :wink::

Die Lösung wird Dir -oder beiden/allen- zwar nicht unbedingt
gefallen

In Deinem Beispiel beim Klettern.
Wenn Du allen davonsteigst, dann wird der Sport für
Dich u.U. öde.

Es war nie die Rede von mir, mich interessiert das theoretisch, es geht um eine Antwort auf die Frage meiner Freundin (nicht Partnerin)

und klettern ist nun so überhaupt nicht mein Sport (und es gibt auch kein Beispiel davon!)…

Nix für ungut,
Grüße von
jeanne

Hallo,

mh, Kompromisse eingehen und getrennte Unternehmungen

Kannst Du mir bitte ein Beispiel für die Kompromisse geben?

Trotzdem bin ich der Meinung, das man an einer Beziehung auch
arbeiten muß, damit sie auf Dauer funktioniert. Dem Partner

Kannst Du mir auch hier bitte ein Beispiel nennen

Liebe Grüße

Martin

Hi Jeanne, ist schon ok;
das habe ich absichtlich so hier reingestellt.
Mal sehen, welche K-sch sich jetzt wieder melden
und mein Postfach zumüllen.
Gruss - digi

…weiß grad nicht so genau ob bei Deiner Antwort ein wenig
Sarkasmus mitschwingt…:wink:

Nein, vielleicht sollte ich besser sagen
-unabhängig-.

Und oft sind die totalkomplett Selbstständigen und
Unabhängigen nicht geliebt, eher gefürchtet und/oder ziemlich
alleine…

Ich meine nicht ‚rücksichtslos‘.
Sooo allein durchaus nicht.
Unabhängig? Klar, das ist dem/der bewusst.
Gefürchtet? Von wem? Von Anfeindern, Neidern. Braucht man die?
Das Thema ginge lange, und wäre weiterhin OT.

Naja, man wird alt wie eine Kuh, und lernt immer noch
dazu…hoffentlich kann ich noch seeehr lange lernen!

Ne Kuh wird aber nicht gerade alt :smile:

Rosen ohne Stacheln
Hi Jeanne,

Zu deinem link „Burnout der Gefühle“

Mir war gar nicht bewußt, daß das Posting schon 2.5 Jahre alt war :smile:

Kafka: „…Auch ist das eigentlich nicht Liebe, wenn ich sage, daß du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.“

Ja, wunderbar. Genau das war gemeint mit

Tut euch doch mal weh! Dann spürt ihr einander auch wieder!

Es ist der krasse Gegensatz zu

Eure Empathie für einander ist leer, ihr fühlt nur euch selbst statt das Andere im Anderen.
Rosen ohne Stacheln.

Dieses Messer in der Seele: Das ist es, woran sich Liebe spürt - und ganz gleich, ob sie als Lebensform Realität hat, oder ob sie nicht, nicht mehr, oder noch nicht real ist.

Gruß
Metapher

Hallöchen!

Danke!

Es wäre wohl sinnvoll, „Arbeit“ zu definieren.
Z.B. das, was Igel schreibt, eine Art „Bestandsaufnahme“ der
Beziehung zu machen, zu schauen, wem geht es wie in der

Ja, das ist immer wichtig! Gut, ich sehe das persönlich nicht als ARbeit, weil ich ja nichts verändere, sondern einfach darüber nachdenke! Nachdenken ist imemr positiv, denn wer nachdenkt nimmt die Beziehung ernst.

Beziehung und was kann man wie zum Wohle der Beziehung ändern,
fällt für mich unter „Arbeit“.

Ja, das fällt für mich auch unter Arbeit. Weil das bedeutet für mich sich selber aufgeben. Was genau ist die Beziehung?

Bist das Du oder ist das Dein Partner? Wenn Du etwas zum wohle der Beziehung verändern möchtest, möchtest Du es zum Wohle von Dir oder zum Wohle Deines Partners verändern?

Wie weißt Du, ob Du es wirklich zum Wohle Deines Partners verändern tust? Kannst Du seine Gedanken lesen? Eine Frau sagte mir, dass sie mehr mit ihrem Partner unternehmen will und so viel Kraft in die Beziehung investiert hat. Ihr Partner wiederum sagte, dass sie total lästig ist und er so viel Geld in die Beziehung investiert hat.

Theoretisch haben beide alles in die Beziehung investiert, doch nach knapp mehr als zwei Jahren ging sie in Brüche, weil beide investiert hatten und nichts mehr hatten.

Und gemeinsam bei Konflikten nach Lösungen zu suchen, ist das
nicht auch „Arbeit“?!

Wie entstehen Konflikte? Entstehen sie nicht so, indem der eine vom anderen etwas will?

Wenn meine Partnerin ins Kino gehen will entsteht kein Konflikt. Aber wenn sie mit mir gehen will, entsteht sehr wohl ein Konflikt.

Sowie auch z.B. „verschiedene Interessen unter einen Hut zu
bringen“…

Wieso? Ist doch viel besser wenn das nicht geschieht. Unter einen Hut zu bringen bedeutet doch nur „sich aufzugeben“ (um beim Thema zu bleiben). Genau das bedeutet aus meiner Sicht überhaupt nichts anderes.

Ich denke, eine Partnerschaft so zu leben, wie du es
beschreibst, bedarf einiger Voraussetzungen.

Ja, auch ist das Verliebtheitsgefühl geringer weil man weniger Abhängig vom Partner ist. Man ist freier und somit weniger Gebunden. Das läßt auch mich ab und zu verzweifeln, aber sobald ich sie „einnehme“ fühlt sie sich bedrängt.

fast gar keine Zeit mehr miteinander verbringen kann?! Müssen
da nicht zwangsläufig Kompromisse geschlossen werden, will man
die Beziehung aufrecht erhalten?

Nein zu letzterem. Wenn beide Glücklich sind, wird die Beziehung nicht getrennt. Wenn der eine mehr vom Partner will, dann kann er sich zur Hilfe überlegen, was er alleine machen würde und das machen. Dann braucht auch der Partner mehr von ihm (spielt mit Glück zusammen)

Was, wenn der eine Partner das Bedürfnis hat, den anderen sehr
häufig zu sehen und der andere mehr Freiheiten braucht?

Der zweite Partner der das Bedürfnis nach Nähe hat, sollte sich zusätzliche Freunde suchen mit denen er etwas unternehmen kann.

Was bei unterschiedlichen sexuellen Vorlieben - keine
Kompromisse?

Stimmt, so weit habe ich jetzt gar nicht gedacht. Da gebe ich Dir auch recht! Es muß das sein, wo beide damit einverstanden sind!

Was tun bei unterschiedlichen Bedürfnissen im Moment? Beide
wollen gerne zusammen sein, der eine will mit dem anderen
wandern gehen, der andere will lieber im Bett liegen und
kuscheln.

Das hatte ich Jahrelang, in der Regel mußte ich dann wandern gehen. Aber erst nachdem sie mich eine Stunde lang überredet hatte. Sie investierte und ich gab nach. Wir waren beide unglücklich!

Liebe Grüße

Bleiben wir beim Beispiel Fernsehen, ein Kompromiss wäre z. B. an einem Tag darf der eine, am anderen Tag der Andere auswählen was angesehen wird. Mein Mann schaut sich mit mir beispielsweise nur die Liebe zählt an, ich mir mit ihm dafür Fussballspiele. Genauso kann ich aber auch ein Buch lesen oder er werkelt anderweitig irgendwo rum.

Besteht jeder auf seine Sendung wird eben getrennt geguckt.

Den Partner so akzeptieren können, wie er ist, mit Schwächen leben können in dem Wissen, daß man schließlich auch Schwächen hat, gehört auch zur Beziehungsarbeit, wie auch dem Partner zuzugestehen Fehler machen zu dürfen, man selbst ist ja auch nicht fehlerfrei.

Jeder definiert „an der Beziehung arbeiten“ ja individuell. Für manche sind die Schaffung von Freiräumen ja auch schon Beziehungsarbeiten.

Gruß
Tina

Moin!

Doch meine Kernfrage
„Wie merkt man, wenn man sich verliert?“
ist leider untergegangen.

Vermutlich, weil man das immer erst später merkt.

Das ist ja die Krux an der Geschichte, dass viele Partner
nicht spüren, wenn sie sich verlieren.
Es geht nicht um vorbeugendes Verhalten (was in u.g. Artikeln
wunderbar aufgezeigt wurde), sondern um das eigene Gespür für
sich selbst. Dieses „in sich reinhorchen“ und die eigenen
Gefühle wahrnehmen, gelingt nicht jedem.

Du hast es klar erkennt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Mir ist das einmal so gegangen, dann war ich sensibilisiert.
Dennoch schtze ich, passiert es immer wieder.

Aktuell merke ich, dass man auch aneinander wachsen und zusammen interessen 8weiter-)entwickeln kann, anstatt vieles zu unterdrücken, was einem wichtig ist.

Komplett wird einem dies jedoch nie gelingen, sofern man sich auch nur ansatzweise auf seinen Partner einstellen und einlassen will und kann.

Man muss eben einen Partner finden, mit dem man wächst.
Das ist unheimlich schwer und bedarf viel Glücks.

Gruß,
M.

Anderer Name?
Hallo,

irgendwie hört sich das

die sich beide vor einiger Zeit nach langjähriger Partnerschaft :getrennt haben.
Beide haben sich ein Stück weit in der Partnerschaft verloren.
Und nun blühen beide total auf. D.h., der Geist entwickelt sich, die :Themen bereichern sich, sie erleben sich und ihr Umfeld intensiver, :unternehmen mehr, sind offener, sind interessierter, nehmen sich und :ihre Bedürfnisse wieder intensiver wahr…

nach Midlife crisis an.

Stelle ich gerade vermehrt in meinem Umfeld fest. Altersgruppe Ende 30 bis Ende 40.

Grüße
Didi

Lieber Martin,

Aus meiner Sicht ist es, wie Du weiter unten schriebst, eher
das getrennte. Also: „Ich habe mich von meinen Partnern stets
auch inspirieren lassen und wollte auch von ihnen (ihren
Hobbies) lernen; so wie es umgekehrt auch der Fall war.“

Es vereint doch eher das getrennte in der Verliebtheitsphase?

das kann ich so nicht bestätigen. Bei mir war es immer das Gemeinsame, was in der Verliebtheit einte (das gemeinsame Verständnis, über Dinge zu diskutieren etc.). Ich nenne es auch nicht das „Trennende“, was dann folgt, sondern etwas „Anderes“. Ob man es annehmen möchte - muss jeder selbst entscheiden, aber ein Testen kann einen auch weiterbringen.

Der kompromiss wo sie sich darauf einigen, dass keiner das
macht was sie eigentlich wollen, aber das machen sie
gemeinsam.

Da gehen wir doch beide d’accord: Dies ist gewiss nicht erstrebenswert - untermauert aber nach meinem Gechmack nicht Deine These.

Ja, genau! Wobei diese positive animierungen gehen immer
darauf hinaus „magst du nicht doch mitgehen“. Ist finde ich
viel zu sehr überrederisch. Oder „komm machen wir etwas
gemeinsam“

Immer? Das sehe ich etwas anders: Jeder Mensch benötigt auch einen Reiz, an dem er sich abarbeiten kann.

Versteh’ mich bitte nicht falsch: Ich hasse Gängeleien!!! :smile:

Du schaust auf ihn hinauf, Du bewunderst ihn, das schweißt
zusammen. Doch wenn man alles gemeinsam macht, fällt dieses
Bewundern nach einiger Zeit weg. Man hat sich nichts mehr zu
erzählen, weil man es eh gemeinsam gemacht hat…

Den Punkt der „Bewunderung“ ignoriere ich jetzt mal, da er Blödsinn ist, aber hier hat doch auch niemand gesagt, dass man ALLES gemeinsam macht.

Nicht den Chauffeur spielen ist super! Sonst wäre Dir die
Beziehung sowieso gleich zur Last geworden. Wenn er alleine
ohne Führerschein zu recht kam, sollte er es auch zu zweit
tun. Zum Führerschein inspirieren kann aber auch gefährlich
sein.

Hm, was soll das jetzt genau heißen? Beide sind jetzt glücklich - wer hat etwas verkehrt gemacht und wer fühlt sich unterdrückt oder gezwungen?

Wenn
es ihm keinen Spass macht und er vielleicht auch noch einen
schweren Unfall hat, dann bist Du überhaupt nicht daran
schuld.

Upps - in welche Richtungen denkst Du denn. Chaos-Theorie? Logische Zusammenhänge sehe ich hier weniger.

Aber im Unterbewußtsein belastet es glaube ich
trotzdem jeden.

Was belastet jetzt genau? Im „Unterbewusstsein“? - Das gibt es nicht, daher sehe ich keine Belastung. Es gibt das Unbewusste, aber ein Unterbewusstsein???

Liebe Grüße

Kathleen

Hallo Tienchen!

Danke für Deine Antworten auf meine Frage.

Beim Fernsehen, sich den Fernseher nach Zeiten teilen finde ich positiv. Also wenn einen Tag derjenige seine Sendungen schauen darf und den anderen der andere. Dann sollte aber auch nicht vom anderen erwartet werden, dass er mitschaut. Also es sollte so gemacht werden wie Du schriebst, dass der andere ein Buch lesen kann oder zum beispiel ins Kino oder auch in ein Lokal gehen darf. Also vom anderen nicht erwarten, dass er mit einem Fern sieht.

Besteht jeder auf seine Sendung wird eben getrennt geguckt.

Wenn es zwei Fernseher gibt, würde ich sowieso nichts gemeinsamens gucken wollen, sofern sich nicht wirklich einmal zufällig die Geschmäcker treffen.

Den Partner so akzeptieren können, wie er ist, mit Schwächen
leben können in dem Wissen, daß man schließlich auch Schwächen
hat, gehört auch zur Beziehungsarbeit, wie auch dem Partner
zuzugestehen Fehler machen zu dürfen, man selbst ist ja auch
nicht fehlerfrei.

Danke für Deine Antwort! Den anderen so zu akzeptieren wie er ist, ist für mich keine Arbeit, weil ich da ja nichts verändere.

Wenn Du das als Beziehungsarbeit siehst, klar, dann arbeitet man in der Beziehung.

Liebe Grüße

Martin