Sicherheit beim Onlinebanking

Hallo,  

in einem WELT-Artikel über Onlinebanking lese ich:  
 

"Zwei Drittel der Befragten wären nicht bereit, für mehr Sicherheit zu bezahlen. „Über die Hälfte erwartet, dass dies kostenlos von den Kreditinstituten zur Verfügung gestellt wird“, …

Die Nutzer selbst haben demnach jedoch ihre eigenen Sicherheitsmaßnahmen nicht erhöht. Der Einsatz von entsprechender Software blieb mit 73 Prozent nahezu auf dem Niveau von 2012. …"

Was kann ich denn tun, außer dass ich ein gutes Antivirenprogramm habe und täglich aktuallisiere? Was gibt es denn an spezieller Software zur Problemvermeidung?  

Fragt sich und euch
Carsten

Hi,

welche Probleme denn? Online-Banking ist doch sicher wenn man folgendes beachtet:

  1. Aktuellen Virenscanner auf dem PC haben
  2. Keine TAN auf dem PC speichern
  3. Links in (vermeintlichen) Emails der Bank NIE direkt aus der Email aufrufen, sondern sich immer auf der Bankseite anmelden die man
  4. immer selbst im Browser eingibt

Damit ist Online-Banking so sicher wie die Teilnahme am Strassenverkehr.

Gruss
K

Hallo,

mit einer Banking-Software wie z.B. „Mein Geld“ sind z.B. Adressfehleingaben im Browser ausgeschlossen.

LG
66er

Hi,

jemand der den Namen seiner Bank nicht fehlerfrei in einen Browser eingeben kann sollte am Besten gar kein Online-Banking machen!

Gruss
K

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Hallo Carsten,

Was kann ich denn tun, außer dass ich ein gutes
Antivirenprogramm habe und täglich aktuallisiere? Was gibt es
denn an spezieller Software zur Problemvermeidung?  

Viele Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit sind leider gerade nicht mit einer Softwareinstallation verbunden. Ganz im Gegenteil, denn so etwas erzeugt meist falsche Sicherheiten.

Wesentlich wirksamer ist der Einsatz seines eigenen Verstands, Wissenserwerb und Verhaltensmaßnahmen. Denn die klassische Gefahr besteht darin, dass der Rechner durch Installation von Schadsoftware zum Zombie wird.

Wenn man weiß, was man tun muss, um seinen Rechner sauber zu halten, Befall zu erkennen bzw. im Zweifel wieder sauber zu bekommen, kann man auch beruhigt Onlinebanking machen.

Technischer Maßnahmen wären getrennte Systeme, hardwarebasierte Kommunikation(HBCI, ChipTAN) und ordentliche Backupsysteme.

Ciao, Allesquatsch

Was kann ich denn tun, außer dass ich ein gutes
Antivirenprogramm habe und täglich aktuallisiere?

Was nutzt dir dieses Programm, wenn ein Krimineller z. B. deinen Router so manipuliert, dass jeder Zugang zu deinem Bankserver über einen Server der Kriminellen umgeleitet wird?

Davor kannst du dich nur schützen, indem du jede, wirklich jede einzelne Komponente in deinem lokalen Netzwerk überwachst, auf aktuellstem Stand hältst und über ihre gewöhnliche Kommunikation genau Bescheid weisst. Diese Komponenten sind dein PC, dein Router, dein IP-fähiger Fernseher, jedes Smartphone, das sich gelegentlich in dein Netz einwählt, deine Haussteuerungsanlage… Jedes Gerät in deinem Netz ist ein potentielles Einfallstor für Kriminelle und damit ein Angriffspunkt gegen Online-Transaktionen.

Es ist daher sinnvoll, für Banking ein geschlossenes System zu verwenden, welches nur diesem einen Zweck dient (z. B. ein virtueller PC) und dieses System in einem geschlossenen Netz zu betreiben. Letzteres lässt sich nicht auf jedem, aber doch auf vielen Routern einrichten. Dann musst du nur noch den Router selbst überwachen und aktuell halten - das geht aber nur, wenn der Router-Hersteller das aktiv unterstützt. In dieser Hinsicht hat in den letzten Monaten AVM eine ganz gute Figur gemacht, viele andere Router-Hersteller lassen ihre Kunden hingegen nach wie vor ins offene Messer laufen.

So gesehen beginnt Sicherheit beim Banking bereits bei der Auswahl der Komponenten: Aktuelles Betriebssystem, Einsatz ausschließlich gut gepflegter Software, Routerhardware von einem in Sicherheitshinsicht renommierten Hersteller oder von dir selbst zu wartende Router auf Basis z. B. von OpenWRT.

HTH

Hallo,

deine vorgeschlagenen Maßnahmen sind zwar im Prinzip richtig, sie verringern aber das Risikos, dass jemand beim Onlinebanking auf die Nase fällt, wohl kaum, und sind in Summe überzogen. Umsichtiges Verhalten, Updates, Firewall und Virenschutz genügen, um das Risiko vertretbar zu machen.
Deine beschriebene Umsichtigkeit von AVM (Fritzbox) kann ich so nicht würdigen: Diese deutsche Firma hat großen Mist gebaut, ein Angreifer konnte aufgrund eines Firmwarefehlers teure Premiumtelefonate über Fremdrouter führen, was auch tausendfach passiert ist! Dass diese Firma mit ihren Spitzenpreisen versucht hat, weiteren Schaden, z.B. durch eine neue Firmware zu begrenzen, ist eigentlich selbstverständlich. Bei andren Routerherstellern wurden auch Mängel festgestellt, aber nicht die Möglichkeit, des illegalen Telefonierens. Aber für alle gilt: Es wurden dadurch kein Onlinebanking-Geschäft manipuliert: Es ist bisher kein Fall bekannt, dass Router von Außen so manipuliert wurden, dass bei einem Zahlvorgang eine Umleitung über einen Feindserver erfolgte, die einen Schaden anrichtete. Das eTan-Verfahren bietet nämlich auch in diesem Fall eine ausreichende Sicherheit; es ist kein erfolgreiches Phishing möglich, denn die Transaktionsnummer ist einmalig und kann nur für einen, den aktuellen, Zahlugnsvorgang verwendet werden.

Man sollte wachsam sein, aber immer die Kirche im Dorf lassen!
Verunsicherte Menschen neigen nämlich eher dazu, die fingierte Sicherheitsmitteilung einer Bank zu öffnen …

LG Culles

Hallo,

Was kann ich denn tun, außer dass ich ein gutes
Antivirenprogramm habe und täglich aktuallisiere?

Was nutzt dir dieses Programm, wenn ein Krimineller z. B.
deinen Router so manipuliert, dass jeder Zugang zu deinem
Bankserver über einen Server der Kriminellen umgeleitet wird?

Dagegen hilft funktionierendes SSL1 und eine User, der Zertifikatwarnungen nicht einfach wegklickt. Und natürlich ein Betriebssystem aus sicheren Quellen. Und eigene Hardware. 2

Ob Du Deinem Router mißtraust oder der öffentlichen Internet-Architektur ist auch nur ein kleiner Schritt …

Sebastian

[1] Jaja, ich weiß. funktionierendes SSL … seufz.

[2] Wer hat die schon? Keine Ahnung …

Oberflächlich und nicht nachvollziehbar
Du meinst vermutlich den da:

http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article1290035…

Als Kommentar fällt mir dazu nur ein, dass ich „Die Welt“ nicht unbedingt als Referenz heranziehen würde wenn es um EDV Themen geht, und auch die Quellenangaben zu diesen behauptungen ist ausgesprochen vage.

Meiner Meinung nach wären „die Kunden“ sehr wohl bereit, einen begrenzten Betrag auszugeben für eine Sicherheitstechnologie, die

  • den Vorgang so sicher macht, dass nicht der Kunde, sondern die Bank oder der Anbieter der SIcherheitslösung das Riskio trägt

  • die Lösung so flexibel ist dass man sie problemlos von Bank zu Bank mitnehmen kann, so dass man sich nicht an eine bestimmte Bank kettet

  • die Lösung so flexibel ist dass man sie ohne Mehrkosten auf allen seinen Geräten, vom Smartphone bis zum PC, nützen kann

  • die Lösung so dauerhaft ist, dass man nicht alle Jahre wieder irgendeinen Voodoo (samt Obolus) treiben muss um sie am Leben zu halten.

Mir ist keine Lösung bekannt, die das leisten könnte, und deshalb finde ich die Zurückhaltung der Kunden völlig gerechtfertigt, die Gefahr besteht dass ihnen lediglich eine Verschlimmbesserung oder sogar ein weiterer Placebo angedreht wird.

Gruss Armin.

Hi,

Meiner Meinung nach wären „die Kunden“ sehr wohl bereit, einen
begrenzten Betrag auszugeben für eine Sicherheitstechnologie,
die

zugegebenermaßen nur ein Gefühl, aber in der breiten Masse würde ich dir da widersprechen wollen. Dafür ist der Mensch zu gut im Verdrängen.

  • den Vorgang so sicher macht, dass nicht der Kunde, sondern
    die Bank oder der Anbieter der SIcherheitslösung das Riskio
    trägt

Wie soll so etwas denn aussehen? Normalerweise sieht es doch heute so aus, dass das Risiko mit steigender Sicherheit zwar kleiner wird, dafür aber immer mehr in Richtung Kunde wandert. Nach dem Motto „Das System ist so sicher, bei einem Schadensfall kann es nur der Kunde selber gewesen sein“.
Ohne diese Einschränkung halte ich ChipTan bei sorgfältiger Benutzung aber für sehr sicher.

  • die Lösung so flexibel ist dass man sie problemlos von Bank
    zu Bank mitnehmen kann, so dass man sich nicht an eine
    bestimmte Bank kettet

ChipTan: check

  • die Lösung so flexibel ist dass man sie ohne Mehrkosten auf
    allen seinen Geräten, vom Smartphone bis zum PC, nützen kann

ChipTan: check

  • die Lösung so dauerhaft ist, dass man nicht alle Jahre
    wieder irgendeinen Voodoo (samt Obolus) treiben muss um sie am
    Leben zu halten.

Bisher tatsächlich ein Problem. Mal sehen wie es weitergeht.

Mir ist keine Lösung bekannt, die das leisten könnte, und
deshalb finde ich die Zurückhaltung der Kunden völlig
gerechtfertigt, die Gefahr besteht dass ihnen lediglich eine
Verschlimmbesserung oder sogar ein weiterer Placebo angedreht
wird.

Kann man so sehen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass dem durchschnittlichen Kunden Sicherheit solange egal ist, wie er das Thema noch irgendwie verdrängen kann.
Ob das jetzt die Schuld des Kunden ist oder die Banken eben mit den Kunden arbeiten müssen, die sie haben und nicht denen die sie sich wünschen, kann man sicherlich diskutieren.

Ich für meinen Teil finde etwas Eigenverantwortung nicht schlecht. Vor allem wenn es inzwischen gute Systeme gibt.

Gruß

rantanplan

Gruss Armin.

Als Kommentar fällt mir dazu nur ein, dass ich „Die Welt“ nicht unbedingt
als Referenz heranziehen würde wenn es um EDV Themen geht, …

Ich habe de Zeitung nicht gekauft, um EDV-Informationen zu erhalten, sondern um mich über deutsche Politik und Zeitgeschehen zu informieren. Und da, wo ich wohne, die Auswahl deutscher Zeitungen sehr begrenzt ist, ist die Welt mir lieber als die Bild.
Natürlich reißen Tageszeitungen ein solches Thema nur an, deshalb habe ich ja hier nachgefragt.

1 Like

Hi …

Als Kommentar fällt mir dazu nur ein, dass ich „Die Welt“ nicht unbedingt
als Referenz heranziehen würde wenn es um EDV Themen geht, …

Ich habe de Zeitung nicht gekauft, um EDV-Informationen zu
erhalten, sondern um mich über deutsche Politik und
Zeitgeschehen zu informieren. Und da, wo ich wohne, die
Auswahl deutscher Zeitungen sehr begrenzt ist, ist die Welt
mir lieber als die Bild.

Ich wollte nicht Deine Lesegewohnheiten kritisieren, nur anmerken, dass „Die Welt“ in dem Fall wohl eher Informationsmüll verbreitet als nützliche Informationen.

Natürlich reißen Tageszeitungen ein solches Thema nur an,
deshalb habe ich ja hier nachgefragt.

Mir wäre keine spezielle Software bekannt, die man zusätzlich zu einem Virenscanner einsetzen könnte um pauschal die Sicherheit seines PCs zu erhöhen, so dass man dann vor allen denkbaren Angriffen geschützt wäre.

Ich halte den Artikel daher für einen typischen redaktionellen „Schuss ins Blaue“, einen Seitenfüller, zu vage, um nützlich zu sein, und bestenfalls geeignet, Leute zu verunsichern, ohne ihnen zu nützen.

–> ignorieren.

Gruss Armin.