Sicherheit einer Waffe

Hallo zusammen
Denke, dieses Forum ist am geeignetsten für meine Frage:

Angenommen, ein Colt 1911 ist geladen (Kugel im Lauf) und gespannt aber gesichert. Kann dann ein Schuss abgehen, wenn die Waffe bspw. zu boden fällt? Kann der Schuss nur losgehen, wenn der Hammer abgeht? Bzw. kann der Hammer abgehen, wenn sie gesichert ist (abgesehen von Materialbrüchen)? Wie sieht es bei anderen Waffen (Sturmgewehren SIG 552, M16 etc.) aus?

Rein interessehalber. Danke für Postings.

Das kommt immer auf die Robustheit und Sicherheit des Sicherungssystems und vor allem auf die beim Aufprall wirkenden Kräfte an. Grundsätzlich ist das Lösen eines Schusses aus einer gesicherten Waffe nicht gänzlich auszuschließen. Letztlich stellt sich auch die Frage was „gesichert“ wird - der Abzug, der Schlagbolzen/der evtl. unmittelbar wirkende Hahn oder beides.
Kommt aber natürlich immer auf die Bauart der Waffe an, bei Gewehren oder Maschinenpistolen ist auf Grund der im Normalfall gegebenen Sicherung des Abzugs und der freien Beweglichkeit des Verschlusses an sich ein höheres Risiko gegeben, als bei Faustfeuerwaffen.

Die Bundeswehr hatte z.B. mit der MP2 (auch Uzi genannt) Jahre lang massive Probleme mit der Sicherung, da die eingebauten Sicherungssysteme mit der Zeit an Verlässlichkeit verloren hatten. Da konnte sich schon mal das komplette Magazin leeren, wenn die Waffe ungünstig fiel.

Um auf den Colt 1911 zurückzukommen: Wenn beim Aufprall der Waffe ungünstige Kräfte auf den Schlagbolzen wirken halte ich es für möglich, dass sich bei einer fertiggeladenen und gesicherten Waffe ein Schuss löst.

Gruß Andreas

Angenommen, ein Colt 1911 ist geladen (Kugel im Lauf) und
gespannt aber gesichert. Kann dann ein Schuss abgehen, wenn
die Waffe bspw. zu boden fällt? Kann der Schuss nur losgehen,
wenn der Hammer abgeht? Bzw. kann der Hammer abgehen, wenn sie
gesichert ist (abgesehen von Materialbrüchen

Hallo,
eine Grundregel, meiner Meinung nach sogar die wichtigste, lautet:
Verlasse dich nie auf eine Sicherung!

Gerade der Colt 1911A1 ist mit Sicherungen übersäht, weil es US-Soldaten immer wieder schafften unbeabsichtigt einen Schuss abzugeben.

Bei der Weiterentwicklung A1 wurde zusätzlich zur Daumensischerung eine
Handballensicherung eingeführt, die Garantieren soll, das die Waffe erst abgefeuert werden kann, wenn sie vollstängig von der Hand des Schützen umschlossen ist.

Es passierte nämlich häufig, das schon beim ziehen aus dem Holster, eine gespannte und mit Daumensicherung(geglaubte) gesicherte Waffe (vielleicht vergessen, vielleicht defekt, oder beim Einstecken gelöst)
losging, wenn der Soldat sie am Abzug herauszog.

Dann gibt es noch die Halbhahnsicherung.(weiß nich mehr ob das die richtige Bezeichnung ist)
Diese verhindert beim Spannen, sollte der Daumen vom Hahn rutschen das der zurück auf den Schlagbolzen schlägt.

Der Hahn beim Colt liegt direkt am Schlagbolzen an, der bei entsprechenden Druck(Schlag), auf das Zündhütchen der Patrone trifft.

Wenn die Waffe nun unglücklich im nicht gespannten zustand, aber mit Patrone im Lauf auf den Boden fällt, löst sich der Schuß, da die Daumensicherung nur, das unbeabsichtigte betätigen des Abzugs verhindert und keinen Einfuß auf den Schlagbolzen selbst hat.

Sollte der Hahn gespannt sein und (ich weiß nicht wieviel Kraft dafür notig ist) die Waffe so unglücklich zu Boden fallen, das die Hahnverriegelung nachgibt, also sich löst,kann das gleiche passieren.

grüsse borthi

Die Bundeswehr hatte z.B. mit der MP2 (auch Uzi genannt) Jahre
lang massive Probleme mit der Sicherung, da die eingebauten
Sicherungssysteme mit der Zeit an Verlässlichkeit verloren
hatten. Da konnte sich schon mal das komplette Magazin leeren,
wenn die Waffe ungünstig fiel.

Um auf den Colt 1911 zurückzukommen: Wenn beim Aufprall der
Waffe ungünstige Kräfte auf den Schlagbolzen wirken halte ich
es für möglich, dass sich bei einer fertiggeladenen und
gesicherten Waffe ein Schuss löst.

Hallo,
wenn die Fangstollen bei der MP 2(in den diversen Ausführungen) etwas abgenutzt waren, dann konnte es passieren, dass bei einem ruckartigen Bewegen im Fertiggeladen und Gesichert-Zustand sich ein Schuss löste. So geschehen 1969 in einem mir bekannten Munitionsdepot auf Wache.
Gruss
Rainer

Also bei neueren Sturmgewehren halte ich das für fast unmöglich. Ich war Fallschirmjäger und habe mit den Sicherungssystemen nur gute Erfahrungen. Die Waffen wurden in einigen Übungen (Jagdkampf) heftig beansprucht. In Häuserkämpfen waren auch starke Erschütterungen an der Tagesordnung. Da dort mit scharfer Munition geübt wurde, kam es hier auf die Sicherung an, denn die Waffen waren in der Regel gespannt. Benutzt wurden hier fast alle derzeit gängigen Modelle, die die BW zur Verfügung hat.

Ich weiß nicht wie es speziell beim Colt1911 ist, aber es gibt verschiedene Sicherungssysteme. Abzugssicherung Schlagbolzensicherung usw. Da der 1911er ein recht altes Modell ist, würde ich mich persönlich nicht darauf verlassen, daß bei einem Sturz kein Schuss fällt.
Es gibt duchaus andere Sicherunssysteme, vorwiegend neuere, (Glock, SigSauer, HK) die auch solche ungewollten Schüsse verhindern können.

Trotz alledem ist zu sagen: Verlass Dic nie auf eine Sicherung…
Das ist ein wichtiger Grundsatz