Hallo Bixie,
Ich sehe das Risiko mit großen Raubtieren so ähnlich wie das bei der Arbeit an Maschinen:
Wenn man Sicherheitsvorkehrungen nicht beachtet / vergisst, kann es tödlich enden.
DasTier / die Maschine trägt daran keine Schuld.
Stimmt. Und das siehst nicht nur Du so, die Berufsgenossenschaften sind da ebenfalls ziemlich hart und werten es nicht als „Arbeitsunfall“. Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen hat also für den Betroffenen ziemlich üble Konsequenzen, er bekommt keinen Cent und muß für all seine selbstverschuldeten Folgen auch selber aufkommen.
In diesem Fall kommt es nicht zum Tragen, da der Unfall tödlich endete, aber wenn er verletzt überlebt hätte stünde er vor dem Problem, all seine Heilbehandlungen selber tragen zu müssen und wie Du Dir denken kannst ist es nicht grade wenig was da auf ihn zu gekommen wäre.
Wisst ihr, ob es Überlegungen gibt, die Sicherheit hier zu verbessern?
Die gibt es mit Sicherheit! Die Berufsgenossenschaften analysieren jeden Unfall in Hinblick darauf, ob er zu vermeiden gewesen wäre. Besonders natürlich diejenigen mit tödlichem Ausgang. Nur wird darüber natürlich nicht öffentlich diskutiert, klar.
Vielleicht Schließsysteme, die die Tür zu einem Gehege nur öffnen, wenn Zwischentüren
geschlossen sind, oder ähnliches?
Guter Ansatz, man nennt das Poka Yoke, was soviel wie „Fehlhandlungssicherheit“ bedeutet. Es ist eine im TQM durchaus gängige Methode, um Systeme idiotensicher zu machen, so daß man sie nicht mehr umgehen kann. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß sich diese Methode auch bei den Berufsgenossenschaften bereits etabliert hat.
Wieviel Gedanken macht man sich in Zoos über solche Dinge?
Darüber kann Dir die Industrie- und Handelskammer sicherlich mehr sagen. Gemäß des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) trägt der Beruf des Tierpflegers die Nummer 2053; anhand dieser Nummer kannst Du Dich durch fragen.
Gruß und viel Erfolg bei der Recherche
Steff