Hallo,
Ich habe kürzlich geleen, das diese neuen SSD-Festplatten (?)
auch nur „wenige Millionen(?) Zugriffe“ verkraften und das die
Haltbarkeit bei etwa 2-3 Jahre liegt.
das stimmt so nicht. Das Problem von SSDs liegt in der begrenzten Anzahl von Flash-Zyklen, die eine Speicherzelle verträgt. Dies führt dazu, dass die garantierte Lebensdauer von 3 oder 5 Jahren nicht erreicht wird, wenn mehr als eine festgelegte Datenmenge pro Tag geschrieben wird (+/- 20 GB). Lesezugriffe verschleißen den Speicher nicht. Deshalb sollte eine SSD bei ‚normaler‘ Nutzung eigentlich sehr lange halten, da keine mechanischen Bauteile enthalten sind, die verschleißen könnten. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Ausfallraten von SSDs auf dem Niveau von Festplatten liegen. Die Ausfallursache ist dabei meist der Controller und die Zuverlässigkeit ist (wie übrigens bei Festplatten auch) stark von Hersteller und Modell abhängig.
Von DVDs/CDs sagt man ja
das selbe.
Gebrannte DVDs/ CDs leiden an chemischer Korrosion, da die Rohlinge organische Farbstoffe und Klebstoffe enthalten, die sich mit der Zeit zersetzen. Hohe Luftfeuchte, hohe Temperaturen und Licht (insbesondere UV) sind die natürlichen Feinde der CDs/DVDs, weil sie die chemischen Reaktionen stark beschleunigen. Allerdings ist die Haltbarkeit optischer Datenträger je nach eingesetzten Ausgangsstoffen, Herstellungstechnik und Format sehr verschieden. Datenträger, welche Daten redundant speichern und über ein Defektmanagemant verfügen, haben eine längere Lebensdauer (DVD-RAM).
Wie ist es mit SD-Karten und USB-Sticks? Können diese wohl
länger, bzw. sind sie besser?
Speicherkarten und USB-Sticks sind Flash-Speichermedien wie SSDs und unterliegen somit denselben Alterungsmechanismen. Einerseits verfügen sie gegenüber SSDs nicht über ausgeklügelte Mechanismen, die für eine gleichmäßige Abnutzung der Speicherzellen sorgen und es dürften qualitativ weniger anspruchsvolle Komponenten verbaut werden, andererseits ist der Aufbau weit weniger komplex und daher die Elektrik potentiell langlebiger - keine Ahnung, ob die Lebensdauer kleiner oder größer ist. Aus dem Bauch heraus würde ich einer hochwertigen SSD eher vertrauen, als einem USB-Stick
Oder ist und bleibt die „gute alte Mechanische Festplatte“ das
beste was man nehmen kann?
Wie gesagt, Festplatten und SSDs haben derzeit noch ähnliche Ausfallzahlen. Ich gehe jedoch davon aus, dass sich das Verhältnis mittelfristig zu Gunsten der SSD verschieben wird. Erstens sind die Festplatten schon heute bei so hohen Speicherdichten und auf einem derartigen Miniaturisierungsniveau angekommen, dass man die gespeicherten Daten mittels heuristischer Verfahren aus dem thermischen Grundrauschen des Datenträgers herausfiltern muss und die Zuverlässigkeit wird mit steigenden Kapazitäten erkennbar nicht besser. Auf der anderen Seite sind SSDs für den Massenmarkt noch eine relativ junge Geschichte und viele Probleme dürften hier auf Kinderkrankheiten zurückzuführen sein, die mit der weiteren Entwicklung ausgemerzt werden. Deshalb denke ich, dass die SSD die HDD in Sachen Zuverlässigkeit bald deutlich abgehängt haben wird.
Wirklich sichere und langzeitstabile Medien findest du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Langzeitarchivierung
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Archivierung
Jedoch wirst du dir sicher kein Bandlaufwerk für den Heimgebrauch anschaffen wollen, deshalb lautet die Devise: REDUNDANZ
Sichere alle Daten mindestens zweimal auf zwei getrennten Medien, indem du beispielsweise regelmäßig Backups der auf dem PC gespeicherten Daten auf einer externen Festplatte machst, notfalls auf zweien, die du an getrennten Orten aufbewahrst. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Medien, gleich welcher Art, zur gleichen Zeit kaputtgehen, ist doch relativ gering.
Gruß, Jesse