Sickergrube, Klärgrube

Hallo!
Ein fiktiver Ort im ländlichen Frankreich. Ein altes Kloster soll zum - bescheidenen - Feriendomizil werden. Die ersten Gäste werden erwartet, daher nehme ich an, es wurde im Sanitärbereich bereits renoviert, WC mit Wasserspülung etc. Nun gab es ein Unwetter mit sintflutartigem Regen und am Morgen hängt beißender Fäkaliengeruch über dem Anwesen, die „in (unter) der Wiese“ befindliche Sicker/Klärgrube (septic tank) ist durch die Regenmassen übergelaufen.

Vielleicht kann man eine fachkundige Vermutung anstellen: Handelt es sich um sowas wie auf der Zeichnung dargestellt: https://derrohrdoktor.jimdo.com/fosaseptic-und-sickergruben/?

Unser altes Häuschen hatte früher eine Klärgrube im Hof, die in entsprechenden Abständen abgesaugt werden musste, aber bei einer Anlage unter einer Grünfläche nehme ich eher so ein Drei-Kammern-System an, was meint der Fachmann? Und kann so was von Regen geflutet werden? Welche Maßnahmen sind dann zu ergreifen? Wie schnell verschwindet der Gestank? Die Jauche müsste doch in das obere Erdreich eingedrungen sein, das kann dauern, oder?
Gruß,
Eva

http://www.landleben.ulinne.de/erf_eckard.html
Keine Ahnung, ob das auch in meinem oben beschriebenen Fall so umständlich und langwierig wäre, aber die Schilderung ist urchaus unterhaltsam zu lesen :slight_smile:

Hallo!

Das sind getrennte Systeme, Es läuft nur Hausabwasser rein. Kein Regenwasser vom Dach ! Regenwasser würde man zwar in Leitungen sammeln, aber extra ableiten, etwa in ein Gewässer oder in Versickerungsanlagen im Untergrund( und in reichlich Abstand zu Verrieselungsanlagen von Klärgruben.

Das könnte eigentlich „nur“ oberflächlich durch undichte Deckel der Klär-/Sammelgrube) einlaufen und sie zum Überlaufen bringen. Dann wäre mit Geruchsbelästigung zu rechnen, insbesondere wenn der Überlauf in Richtung Haus (was man aber bei der Anlage entsprechend berücksichtigt,damit es nicht geschehen kann) läuft.

Man würde die Grube leerpumpen ( was man ja sowieso regelmäßig machen lassen muss), Verschmutzung abspülen und danach sollte der Geruch auch bald verflogen haben.

Grundsätzlich gibt es reine Sammelgruben (abflusslos) Dann Klärgruben (Dreikammer oder heute mit Biologischer Nachklärstufe) und jeweils angehängter Untergrundverrieselung des in den Kammern vorgereinigten Abwassers. Feststoffe bleiben in der ersten Kammer am Boden liegen (dort wird ggf. abgepumpt) in den Überlaufkammern findet eine Reinigung statt.
In der Biostufe helfen Bakterien und Luft dabei, die Reinigung zu verbessern. So gereinigt kann man es im Boden versickern lassen.

Eine gewisse Gefahr solcher Kläranlagen ist Hochwasser aus nahen Flüssen oder eben auch Starkregen der nicht weglaufen kann und sich auf dem Boden anstaut und dann über die Versicherungsrohre oder deren Entlüfter in die Klärgrube einläuft. Dann könnte es auch bis ins Haus zurücklaufen und im Keller(sowieso) und EG aus niedrigen Sanitärobjekten (Beispiel Duschmulde oder Bodeneinlauf) austreten.

MfG
duck313

Danke Dir, sehr informative Antwort!
Wie gesagt, ich kann nicht sagen, wie alt die Anlage ist und wie primitiv, möglicherweise. Was mich erstaunt, ist, dass von Schäden an den sanitären Einrichtungen im Haus nichts erwähnt wird und dass man sich nicht, bevor andere, triviale Schäden beseitigt werden, die Klärgrube vornimmt.
Nun ja, ist ein Roman …
Gruß,
Eva

Ist wohl vergleichbar mit ausgebrachter Gülle.
Das dauert - je nach Witterung - 2 bis 5 Tage, bis der Geruch verflogen ist.

Danke! Das mit der Gülle kenne ich. Wir nennen das „frische Landluft“ :smile:
Gruß,
Eva