Hallo Shakespears,
mit meinem gefährlichen Halbwissen komme ich gerade nicht weiter:
Im Atlas steht: Ein siderisches Jahr ist die Zeitspanne zwischen 2 Vorübergängen der mittleren Sonne (ich nehme an, dies bezieht sich auf den Sonnenabstand?) an einem Fixstern. Soweit so klar. Nun, das muß man doch wohl nur 1x messen und dann ist gut, oder? Was mich jetzt speziell interessiert ist folgendes: Wenn ich jetzt an einem bestimmten Tag an einem bestimmten Ort zu bestimmter Zeit stehe (und ich könnte den ganzen Irrsinn um uns herum kurz anhalten und hätte genug Zeit)und steige mal im Ballon auf, dann könnte ich theoretisch im 360° Radius alle Planeten oberhalb des Horizonts sehen und auch - in welchem Sternzeichen diese stehen, zumindest in den Zeichen die auch gerade oberhalb des Horizontes liegen. Jetzt gibt es ja den tropischen und den siderischen Tierkreis. Der siderische ist-soweit ich das begriffen habe- der, der tatsächlich da „steht“. Jetzt gibt es aber auch verschiedene siderische Systeme (zumindest in der Astrologie) die den Tierkreis mit wenigen Grad Unterschied darstellen, ich nehme an der jeweils genutzte Fixstern ist ein anderer, wird in der Astronomie EIN ganz bestimmter benutzt? Wie kann es da Unterschiede geben, wenn man durch Beobachtung doch eigentlich genau sehen könnte, wo gerade welches Sterbild steht? Wozu braucht man für eine Beschreibung einer Situation zu bestimmter Zeit überhaupt einen Fixstern? Und: wozu, wenn überhaupt, wird in der Astronomie der tropische Tierkreis genutzt? Und: Nehmen wir an, ich entdecke einen neuen Himmelskörper, mithilfe welcher Hinweise würde ich andere Stergucker darauf aufmerksam machen können? Bitte um ganz bildliche Antworten, bin ein Vorstellungsmensch. Danke!!!
Hallo,
Vom astronomischen Standpunkt aus beschreibt man die Position eines Gestirns mit zwei Koordinaten, die grob gesagt den Abstand vom Himmelspol und den Winkel zum Punkt, wo die Sonne zu Frühlingsanfang steht, beschreiben.
Nun ist es so, daß der Himmelspol im Laufe der Jahrhunderte wandert, so daß Koordinaten eines Gestirns sich ändern, auch wenn es an der selben Stelle bleibt.
Mit der Astrologie gibt es daher ein Problem, nämlich daß sich die Sternzeichen im Laufe der Jahrhunderte durch die Zeit verschieben. Also wenn heute jemand Anfang Dezember im Sternzeichen „Schütze“ geboren ist, dann heißt das eigentlich, daß die Sonne zu diesem Zeitpunkt in diesem Sternbild steht - möchte man meinen. In Wahrheit heißt es, daß die Sonne vor zweitausend Jahren Anfang Dezember im Sternbild Schütze stand, denn damals wurde die Astrologie erfunden, heute jedoch im Skorpion.
In der Astrologie werden immer noch die altertümlichen Koordinaten aus der Anfangszeit der Astrologie von vor zwei, dreitausend Jahren verwendet, deshalb sind „eigentlich“ Skorpion-Geborene heute Schütze-Geborene.
Ich vermute, diese verschiedenen Tierkreis-Umrechnungen kommen daher, die heutigen Koordinaten in die damaligen umzurechnen.
Für die Astronomie spielt das alles kaum eine Rolle.
Gruß
Moriarty
Hallo und Dank für die Antwort!
Das mit den verschobenen Sternzeichen ist schon klar. Jetzt frage ich mich natürlich z.B. -gesetzt den Fall ein Astronom teilte die äquatorialen Sternbilder auch in 30° Abschnitte ein (tun die das???)- (Daß die Sternbilder sich teilweise überlappen und auch nicht alle gleich groß sind, lassen wir mal kurz außer acht.)
Und hier kommt endlich die Frage:
Nehmen wir an ich sitze in Hamburg am 29.12.2008 um 21.00 Uhr und will wissen wo der Mond steht. Gucke ich in mein Programm hätte ich die Wahl z.B. zwischen a.: 10°44 im Steinbock oder b.: 6°38 im Steinbock oder c.: 9°38 im Steinbock u.s.w. Hätte ein Astronom da eine exakte Zahl für diesen Standort? Falls ja, wie lautete dieselbe?
Liebe Grüße
Hätte
ein Astronom da eine exakte Zahl für diesen Standort? Falls
ja, wie lautete dieselbe?
Liebe Grüße
Hallo, 20h 22m 01s , 20° 29 46`` äquatorial.Oder 267° 41
30,24° 05` 18
horizontal. Gruß, eck.