Siedle HTA 711-0 Brummen beim Hören

Hallo Zusammen,

ich habe heute an einer alten Siedle Sprechanlage gebastelt (BJ ca. 1952).

Ich habe das alte Haustelefon gegen ein HTA 711 getauscht. Soweit alles i.O. funktioniert wieder alles. Lediglich beim Hören am Haustelefon ist ein deutliches Brummen zu bemerken.

In der Anleitung des HTA steht, dass dann der Trafo gegen einen neueren ausgetauscht werden muss. Das ist mir leider aktuell nicht möglich…
deshalb wende ich mich an Euch! Hat jemand eine Idee wie ich das Brummen wegbekommen oder lindern kann?

Vielen Dank für Eurere Unterstützung und Ideen schon im Voraus.

Wenn Ihr mehr Infos braucht - Gerne, einfach fragen.

servus parador

In der Anleitung des HTA steht, dass dann der Trafo gegen
einen neueren ausgetauscht werden muss. Das ist mir leider
aktuell nicht möglich…

warum nicht?
wenn du an der Anlage basteln kannst, kannst du doch auch einen Trafo erneuern, oder? Das wäre zumindest als erste Maßnahme einfacher als alles andere

aber zur Frage ein paar theoretische Gedanken:
Mit ‚Brummen‘ meinst du vermutlich 50Hz- Netzfrequenz, richtig?

Das ‚Brummen‘ war vorher nicht, und nach Austausch des Wohntelefons brummt es, ist das so?
Stellt sich die Frage, warum du dann den Apparat tauschen musstest

Warum ich das frage? keine Schikane, sondern Fehlereingrenzung.
Denn wenn es vorher auch schon gebrummt hätte, würde man auf Leitungsverlegung zu nahe an 230-Volt_Leitungen tippen. Oder Bauteilfehler

Wenn es also vorher nicht gebrummt hat, jetzt aber schon, würde ich ebenfalls auf den „Trafo“ tippen. Das Netzteil muss erneuert werden

Gruß Schorsch
alles bleibt schwierig

Hallo Schorsch,

danke für Deine Antwort, gerne helfe ich zur Fehlereingrenzung :wink:
Der Trafo ist in einem Schaltschrank festeingebaut. Den zu wechseln würde bedeuten den kompletten Sicherungsschrank auszutauschen, was dann recht teuer kommen würde. Deshalb kann ich da nicht ran… (bzw. nicht so einfach).

Woher das Brummen kommt kann ich nicht sagen, wenn aber schon im Handbuch des neuen Haustelefons ein entsprechender Vermerk ist, scheint es nach dem Austausch „normal“ zu sein, dass es mit altem Netzteil brummt…

Das Haustelefon habe ich getauscht, weil das alte von 1952 einfach nicht mehr aussah… (auch wenn Retro wieder in ist) und das Kabel zum Hörer bereits brüchig war und auch das Klingeln nicht mehr ging.

Liebe Grüße

hi. Danke für die Rückmeldung. Das machen nicht mehr viele hier mittlerweile

Ich schliesse also aus deiner Antwort, daß das Brummen mit dem alten Apparat nicht war, nur der Neue brummt? richtig?

Ich helfe gerne wo ich kann. Ich bin professionell arbeitender Elektriker, aber meine Antwort wird dir nicht gefallen:

Das Brummen kann viele verschiedene Ursachen haben, von zu schwacher Stromversorgung über Bauteilfehler bis hin zu schlechter Leitungsverlegung nahe an 230-Volt-Leitungen

Als Elektriker würde ich den Fehler Schritt für Schritt eingrenzen.
ich würde

  1. die Komponenten mit einer frei verlegten Leitung provisorisch verbinden, um Fehler in der Hausverkabelung auszuschliessen

bzw. die Komponenten ausbauen und nebeneinander in einer Versuchsanordnung anschliessen, um erstmal die grundsätzliche Funktion der Bauteile zu sichern

  1. nach und nach die Komponenten versuchsweise austauschen, bis es nicht mehr brummt

Mit dieser schrittweisen Annäherung kommt man dann unweigerlich auf das fehlerhafte Bauteil/die fehlerhafte Kabelstrecke

…aber wenn du an die Komponenten nicht mal herankommst, geht das alles nicht.

Bleibt natürlich die Frage: warum kommst du nicht an den Schaltschrank ran?

Das wäre wichtig

Schorsch

Der Trafo ist in einem Schaltschrank festeingebaut. Den zu
wechseln würde bedeuten den kompletten Sicherungsschrank
auszutauschen, was dann recht teuer kommen würde. Deshalb kann
ich da nicht ran… (bzw. nicht so einfach).

Das Netzgerät ist in aller Regel NICHT fest eingebaut. Das wära absolut unüblich, kompliziert und nur nachteilig.
Das Netzgerät wird hinter der abnehmbaren Abdeckung auf einer Hutschiene afgeclipst sein.

Da aber hinter der Abdeckung frei berührbare Teile (Spannungen bis 400V!) sind, sollte man da nicht selber ran.

Die alten Netzgeräte sind simpel aufgebaut. Ein Trafo, ein Gleichrichter und ein paar Bauteile (Kondensatoren, Widerstände).
Der für die Glättung der Sprechgleichspannung nötige Kondensator kann defekt sein. Es ist denkbar, dass das neue Telefon einen etwas höheren Strom zieht als das alte und daher der Brumm deutlicher zu hören ist.

Ein Elektroniker hilft da sicher, bei gebrauchten NG402, die man für gar nicht mal so wenig Geld bekommt, besteht immer das Risiko, dass auch da der Kondensator schwächelt.

Nun, da Du mit nicht glaubst, möchte ich Dir den Unterschied zwischen einem Schaltschrank und einem Sicherungskasten (mit Hutschiene) gerne zeigen. Hier habe ich ein Bild des aus Metall gefertigten Schalt…

Hallo Schorsch,

danke für Deine Rückmeldung :wink: Das mit dem Schaltschrank ist so eine Sache… ich habe mal ein Bild gemacht um den Unterschied zwischen Sicherungskasten und Schaltschrank (aus meinem Blickwinkel :wink: ) aufzuzeigen… Das Bild findest Du hier http://i.imgur.com/wj6gQNf.jpg
Es ist ein aus Metall gefertigter Schaltschrank mit den entsprechenden Aussparungen… vermutlich auch noch aus 1952…
Ich scheue hier die Kosten die komplette Verteilung neu machen zu lassen und suchte deshalb hier nach Ideen…

Ich dachte / hoffte auf so etwas simples wie einen Ferritring, o.ä.
Meine Vermutung/Hoffnung baute auf das Handbuch von Siedle http://www.siedle.de/xs_db/DOKUMENT_DB/www/Produktin… und dort Seite 3 ganz unten rechts… dort wird eben auf ein mögliches Brummen angesprochen, dass durch den Wechsel ds Netzgerätes zu beheben sei… (was ich ja nicht machen kann/will)…

Und da hatte ich die Idee mal jemand zu fragen der sich damit auskennen könnte…

Die Kabel im Haus mit anderen zu überbrücken halte ich vom Fehlersuchstandpunkt für gut, allerdings auch für schwer machbar…
Ob es was bringt halte ich auch für fraglich, wenn der Fehler schon von Siedle so dokumentiert ist liegt es vermutlich nicht an der Verkabelung, oder?

Viele Grüße und schönen Abend!

hallo nochmal

nun ja, es liegt nach der Beschreibung schon sehr sehr nahe, daß der Wechsel des Netzgerätes die Lösung wäre.

Ich versteh dein Problem schon, daß der Uralt-Blechschrank unheimlich auf Laien wirkt.
Ich als Elektriker sehe auf dem Foto allerdings nur eine sehr schöne alte Blech-Abdeckplatte, die sehr einfach abzunehmen ist - und viel viel freien Einbauplatz für das neue Netzgerät „NG402“

Ob mit oder ohne Hutschiene, ist der Einbau (wie auch die Beschaffung) wirklich nicht schwierig - ganz im Gegenteil

Das NG402 dürfte für ein paar Groschen gebraucht beschaffbar sein (hab noch gar nicht bei ebay geguckt), ich hab zwei davon im Keller rumliegen
Die einzige „Schwierigkeit“ für Heimwerker ist die Beschaffung eines Stückes Hutschiene und eine zugeschnittene PVC-Abdeckplatte

Ich geh davon aus, daß das nicht nur ich alles im Keller habe, sondern meine Kollegen sicherlich auch

Ruf bitte einfach ein paar Elektriker an und frag, wer dir dabei für wenig Geld behilflich ist. Auch in deinem Ort sollte es kleine einfache Elektriker wie mich geben

Sorry, aber das ist FÜR MICH viiieeel einfacher als mit Ferritkernen an der Elektronik rumzuforschen
Und es hat im GGsatz dazu ein Ziel und ein Ende - und Sinn

Gruß

Hallo Georg (oder Schrosch :wink:),

danke für Deine Antwort - und Dein Verständnis :wink:
also ok, ich werd mal sehen, wie ich das Netzteil ausgetauscht bekomme.

Ich meine, deshalb hab ich letztlich hier gefragt, um eine Aussage von einem Profi zu bekommen (auch wenn Sie evzl. nicht so ausfiel wie ich sie gerne gehabt hätte)

Viele Grüße und schönes Wochenende

moin moin

eine Idee hab ich noch, bevor du einen neuen Trafo beschaffst

Falls das Problem wirklich (wie xtrem schreibt), der Glättungskondensator im Netzgerät ist und nicht die bereitgestellte LEISTUNG des alten Trafos,
dann kannst du natürlich mal versuchen, einen großen Elko an den Gleichstrom-Ausgang des Netzgerätes zu klemmen.

Hast du solche Möglichkeiten? Sonst frag mal Fernsehtechniker, die haben sowas rumliegen

Gruß

Ja, dass kann ich probieren… Hast Du noch eine Vorstellung wie groß der sein sollte?

Nun, da Du mit nicht glaubst, möchte ich Dir den Unterschied
zwischen einem Schaltschrank und einem Sicherungskasten (mit
Hutschiene) gerne zeigen. Hier habe ich ein Bild des ausMetall gefertigten Schalts…

Ach du heilige…

Dort sieht man
die speziell für den alten 1952er „Netzgleichrichter“ und das
„Umschaltgerät“ angefertigten Ausschnitte in der Frontplatte.

OK, also reparieren statt neu.
Ist für nen Elektroniker auch kein Problem.
Sollte dieses Konstrukt tatsächlich das sein, was man „Sicherungskasten“ nennt, hast du massiven Renovierungsstau!

Hinter selbiger gibt es keine Hutschiene. Wie bereits versucht
zu beschreiben, würde ein Wechsel einer der beiden Komponenten
den Wechsel des Schaltschrankes gegen einen neuen
Sicherungskasten bedeuten.

Ausschnitte kann man vergrößern oder abdecken.
Einen kleinen Kasten mit neuenm Gleichrichter kann man daneben setzen.
Alles kein Problem.

Das will ich nicht/Will ich mir
nicht leisten.

Wann dann?
Hömma, das ist Uralttechnik. Nicht können (finanziell) lass ich ja noch gelten. Bei 61 Jahre alter Elektrotechnik ist der Zug für „nicht wollen“ aber LÄNGST abgefahren.

Ja, dass kann ich probieren… Hast Du noch eine Vorstellung
wie groß der sein sollte?

bin aus der Elektronik schon ein bisschen raus, daher schätze ich einfach mal 5 bis 10uF

Die Gleichstromquelle versorgt bei Siedle nur die Sprechfunktion ganz alleine. Da fliesst kaum Strom, keine Leistung
Die stromintensiven Funktionen gehen alle über die Wechselstromklemmen

lG