Silberchlorid

Hallo zusammen,

bei Salzen kenn ich mich recht wenig aus. Aber was passiert, wenn man Silberchlorid verflüssig und immer weiter erhitzt? Verdampfen beide ionen gleichzeitig? oder ham die unterschiedliche siedepunkte? Was passiert, wenn man ein kaltes Metall darüber hält? kondensiert es und bildet wieder kristalle? wie fein sind die kristalle, wenn das metall 0°C warm ist?

mfg guseman

Tach,

Aber was passiert,
wenn man Silberchlorid verflüssig und immer weiter erhitzt?

dann verdampft es irgendwann.

Die Daten findest Du hier
http://biade.itrust.de/biade/lpext.dll/Infobase/uber…

Verdampfen beide ionen gleichzeitig?

Selbstverständlich.

Was passiert, wenn man ein
kaltes Metall darüber hält? kondensiert es und bildet wieder
kristalle?

Das sollte passieren.

wie fein sind die kristalle, wenn das metall 0°C
warm ist?

Keine Ahnung.
Das dürfte aber von eine Unzahl Faktoren abhängen.

Gandalf

Verdampfen beide ionen gleichzeitig?

Selbstverständlich.

Man sollte vielleicht noch dazu sagen, warum das selbstverständlich ist: Würden die Ionen nicht gleichzeitig verdampfen, käme es zur Ladungstrennung und der Dampf würde wegen der elektrostatischen Anziehung gar nicht aus der flüssigen Phase raus kommen. Beide Phasen müssen elektrisch neutral sein.

Ionen verdampfen da gar nicht, sondern es verdampft AgCl als Molekül.
Thermisch ist AgCl ziemlich stabil, nur von Licht wird es infolge photochemischer Zersetzung langsam in Silber und Halogen (AgCl -> Ag und 1/2 Cl2) zersetzt.

Die Daten findest Du hier
http://biade.itrust.de/biade/lpext.dll/Infobase/uber…

Auf der Seite steht „Lichtempfindlich“. was passiert, wenn das belichtet wird? reagiert es mit einem Luftbestandteil?

wie fein sind die kristalle, wenn das metall 0°C
warm ist?

Keine Ahnung.
Das dürfte aber von eine Unzahl Faktoren abhängen.

Na, dann hab ich ja Grund, es auszuprobieren. Komme ich an Silberchlorid ran? Wenn ja, wo? Ist das teuer?

mfg guseman

Moin,

Ionen verdampfen da gar nicht,

stimmt soweit.

sondern es verdampft AgCl als
Molekül.

Das gerade nicht!

Rate mal, warum Natriumverbindungen die Flamme so schön färben.
Wenn Salze verdampfen liegen in der Gasphase Atome vor.

Gandalf

Hallo
Metalle leuchten in der Flamme, weil sie dort ionisiert sind.
Vorher verdampfen sie ohne ionisiert zu sein.
MfG

Hallo

Das Silberchlorid zersetzt sich unter Lichteinwirkung, das heißt, es wird metallisches schwarzes Silber und auch das Chlor frei, welcher normal im Fotofilm gebunden wird.
An das Silberchlorid „rankommen“, wie meinst Du das?
Für so einen Chemieversuch lohnt sich der Erwerb nicht wirklich.
Man kann Silberchlorid glaub ich aus Silbernitrat herstellen.
Mit Ammoniumchlorid vielleicht?
Ist ziemlich teuer für ein wenig Spielerei.

MfG
Matthias

Tach,

Metalle leuchten in der Flamme, weil sie dort ionisiert sind.

nö, es liegen Atome vor, deren Valenzelektronen angeregt werden. Ionen anzuregen bedarf es weit höherer Energien.

Vorher verdampfen sie ohne ionisiert zu sein.

Das stimmt wieder.

Gandalf

Ionen verdampfen da gar nicht, sondern es verdampft AgCl als
Molekül.

Im Dampf liegen zwar Moleküle vor, aber kommen die gleich fertig aus der flüssigen Phase oder hüpfen statt dessen Ionen aus der Flüssigkeit, um dann in der Dampfphase zu Molekülen zu reagieren?

Aus der AgCl- Flüssigkeit „hüpfen“ beim Siedevorgang AgCl-Moleküle in die Dampfphase.
Die AgCl-Moleküle zersetzen sich bei Siedetemperatur nicht.
Als Ionen-Verbindung ist AgCl thermisch sehr stabil.

Aus der AgCl- Flüssigkeit „hüpfen“ beim Siedevorgang
AgCl-Moleküle in die Dampfphase.

Warum nicht auch Ionen? Die Bindung zwischen Ag und Cl hat überwiegend Ionencharakter und die gute elektrische Leitfähigkeit von geschmolzenem AgCl zeigt, dass da tatsächlich Ionen herumschwimmen. Werden die irgendwie daran gehindert, die Flüssigkeit zu verlassen oder zerrt jedes Ion, das sich auf den Weg macht, sofort ein entgegengesetzt geladenes Ion mit nach draußen?

überwiegend Ionencharakter und die gute elektrische
Leitfähigkeit von geschmolzenem AgCl zeigt, dass da

„… die gute elektrische Leitfähigkeit von geschmolzenem AgCl …“
ist auf Elektrolyse zurückzuführen. Dabei treten chemische Veränderungen der beteiligten Ionen auf.
Beim hier diskutierten reinen Siedevorgang kommen keine zusätzlichen, elektrolytischen Vorgänge an Kathoden und Anoden ins Spiel.

gehindert, die Flüssigkeit zu verlassen oder zerrt jedes Ion,
das sich auf den Weg macht, sofort ein entgegengesetzt
geladenes Ion mit nach draußen?

„ … oder zerrt jedes Ion, das sich auf den Weg macht, sofort ein entgegengesetzte geladenes Ion nach draußen?“

So ist es tatsächlich beim Siedevorgang des AgCl. Das ist eine gute Beschreibung der zwischen Silber und Chlor im AgCl auftretenden Ionenbindung.

überwiegend Ionencharakter und die gute elektrische
Leitfähigkeit von geschmolzenem AgCl zeigt, dass da

„… die gute elektrische Leitfähigkeit von geschmolzenem AgCl
…“
ist auf Elektrolyse zurückzuführen. Dabei treten chemische
Veränderungen der beteiligten Ionen auf.

Du meinst also bei einer stromlosen Messung wäre die Schmelze nicht leitfähig? Dafür hätte ich gern eine Quelle.

Beim hier diskutierten reinen Siedevorgang

Auch dafür hätte ich gern eine Quelle. Ein reiner Siedevorgang wäre es nämlich nur dann, wenn bereits in der Schmelze AgCl-Moleküle vorliegen. Soweit ich weiß, ähnelt die Struktur der Schmelze aber eher einem deformierten Kristallgitter und wird mit steigender Temperatur immer irregulärer.

a) Eine stromlose Messung der Leitfähigkeit wurde nicht von mir in die Diskussion gebracht. Dafür hätte ich auch gern eine Quelle:

Du meinst also bei einer stromlosen Messung wäre die Schmelze
nicht leitfähig? Dafür hätte ich gern eine Quelle.

Falls ich die Leitfähigkeit irgend eines Stoffes messen sollte – was hier aber gar nicht gefragt ist – würde ich mich an Wikipedia halten:
http://209.85.135.132/search?q=cache:zF8_EcEN6BQJ:de…

Unter: „Elektrische Leitfähigkeit; 4 Messung“ findet man dort:
„Die elektrische Leitfähigkeit kann nicht direkt gemessen werden, sondern wird meist mittels Transportmessungen aus Strom, abfallender Spannung und Probengeometrie analog zum spezifischen Widerstand bestimmt.“

b) Die von dir unter: „soweit ich weiß“ genannte „Struktur einer Schmelze“ tut hier nichts zur Sache, auch wenn es sie gäbe:

AgCl-Moleküle vorliegen. Soweit ich weiß, ähnelt die Struktur
der Schmelze aber eher einem deformierten Kristallgitter und
wird mit steigender Temperatur immer irregulärer.

Wir diskutieren den Siedevorgang einer Schmelze. gusemann wollte im OP u.a. wissen:
„…. Aber was passiert, wenn man Silberchlorid verflüssig und immer weiter erhitzt? Verdampfen beide ionen gleichzeitig? oder ham die unterschiedliche siedepunkte? .…“

Laut Wiki hat Silberchlorid einen Schmelzpunkt von 455 °C und einen Siedepunkt von 1550 °C:
http://de.wikipedia.org/wiki/Silberchlorid#Eigenscha…

Die folgenden Beschreibungen sind vielleicht ganz hilfreich:
Die Definition des „Schmelzpunktes“ findet man z.B. bei:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzpunkt

„Als Schmelztemperatur bezeichnet man die Temperatur, bei der ein Stoff schmilzt, das heißt vom festen in den flüssigen Aggregatzustand übergeht.“

die des Siedepunktes bei:
http://de.wikipedia.org/wiki/Siedepunkt

„Der Siedepunkt stellt die Bedingungen dar, welche beim Phasenübergang eines Stoffes von der flüssigen in die gasförmige Phase vorliegen, was man als Sieden oder Verdampfen bezeichnet.“

Silberchlorid fällt sicher in die hier angeführte Bedeutung von „Stoff.
Von unterschiedlichen Siedepunkten der verdampfenden Ionen fand ich bei Wikipedia nichts erwähnt.

a) Eine stromlose Messung der Leitfähigkeit wurde nicht von
mir in die Diskussion gebracht. Dafür hätte ich auch gern eine
Quelle:

Du meinst also bei einer stromlosen Messung wäre die Schmelze
nicht leitfähig? Dafür hätte ich gern eine Quelle.

Falls ich die Leitfähigkeit irgend eines Stoffes messen sollte
– was hier aber gar nicht gefragt ist – würde ich mich an
Wikipedia halten

Ich würde eine Wheatstonesche Messbrücke verwenden.

http://209.85.135.132/search?q=cache:zF8_EcEN6BQJ:de…

Unter: „Elektrische Leitfähigkeit; 4 Messung“ findet man dort:
„Die elektrische Leitfähigkeit kann nicht direkt gemessen
werden, sondern wird meist mittels Transportmessungen aus
Strom, abfallender Spannung und Probengeometrie analog zum
spezifischen Widerstand bestimmt.“

Wieder ein Beispiel dafür, dass man nicht alle glauben darf, was in Wikipedia steht.

AgCl-Moleküle vorliegen. Soweit ich weiß, ähnelt die Struktur
der Schmelze aber eher einem deformierten Kristallgitter und
wird mit steigender Temperatur immer irregulärer.

Wir diskutieren den Siedevorgang einer Schmelze.
[…allgemeines blabla über Schmelz- und Siedepunkte…]

Ich stelle fest, dass Du Deine Behauptungen nicht durch Quellen belegen kannst.

Wenn jemand wie du, seinem Gegenüber Aussagen in den Mund zu legen versucht
(am 12.11.2009: 1. Die Möglichkeit einer stromlosen Messung der elektrischen Leitfähigkeit,
2. die Struktur einer Schmelze soll „ … eher einem deformierten Kristallgitter …“ ähneln),
die dein Gegenüber nie gemacht hat, und dann noch „Quellen“ dafür vom Mitdiskutanten verlangst,

Ich stelle fest, dass Du Deine Behauptungen nicht durch
Quellen belegen kannst.

so zeigt das bei dir einen ziemlichen Realitätsverlust an.

Auch bei Verwendung einer Wheatstonschen Messbrücke zur Messung der Leitfähigkeit geschmolzenen Silberchlorids - wie du es „stromlos“ vorschlägst - geht ein Strom durch das geschmolzene Silberchlorid. Nicht einmal diese, einem Lehrling der Elektronik bereits im ersten Lehrjahr bekannte Tatsache, scheint dir geläufig zu sein.

Wenn man bei „wer-weiss-was“ den Punkt: „Antworten und zitieren“ wählt und dann innerhalb der grafisch hervorgehobenen Originalaussagen des Gegenübers irgendwelche Abänderungen anbringt
(geschehen im letzten, am 13.11. zitierten Punkt),
so sollte man sich in Zukunft besser nicht mehr an Diskussionen beteiligen. Ein derartiges, zitatverfälschendes Verhalten spottet der „Netiquette“.

Wenn jemand wie du, seinem Gegenüber Aussagen in den Mund zu
legen versucht
(am 12.11.2009: 1. Die Möglichkeit einer stromlosen
Messung der elektrischen Leitfähigkeit,
2. die Struktur einer Schmelze soll „ … eher einem
deformierten Kristallgitter …“ ähneln),

Diese Aussagen stammen klar erkennbar von mir. Es kann also keine Rede davon sein, dass ich versucht hätte, sie Dir in den Mund zu legen. Und um mit gutem Beispiel voran zu gehen, liefere ich Dir sogar eine Quelle für die Struktur der Schmelze:

http://www.iop.org/EJ/abstract/0953-8984/19/33/335201

Der komplette Artikel ist leider kostenpflichtig, aber im Abstract heißt es u.a.:

„[…] molten AgCl favours a 90° Cl–Ag–Cl bond angle, which is understood to maintain a similar local environment to that in the solid state.“

die dein Gegenüber nie gemacht hat, und dann noch „Quellen“
dafür vom Mitdiskutanten verlangst,

Ich verlange Quellen für Deine(!) Aussagen vom 12.11.2009 20:12 Uhr:

>>"… die gute elektrische Leitfähigkeit von geschmolzenem AgCl …"
ist auf Elektrolyse zurückzuführen. Dabei treten chemische Veränderungen der beteiligten Ionen auf.>Beim hier diskutierten reinen Siedevorgang