Silberfischbefall. Wann muss der Vermieter eingreifen?

Hallo zusammen,

wenn man die Wohnung richtig lüftet und die Feuchtigkeit sogar mithilfe der Feuchtigkeitsmesser in jedem Zimmer, der Küche und dem Badezimmer beobachtet und bei Bedarf nachlüftet, wobei das nicht immer vom Mieter abhängt, sondern auch vom Wetter, die Luft draußen mag ja sehr feucht sein, die Wohnung regelmäßig sauber macht, es keine keine Schimmelpilze gibt, und es in der Wohnung trotzdem viele Silberfische gibt, muss da der Vermieter eine entsprechende Firma dafür beauftragen? Das Einzige, woran ich selber denken kann, ist dass die Silberfische sind überall in der Wandstrukturen des Mehrfamilienhauses sind. Außerdem bemerkt man da und da Löcher in der Wand, wo die Tür ist, in den Fugen im Badezimmer usw. Am meisten bemerken wir Silberfische in der Sofa und auf der Wand in einem der Zimmern, wobei die von der Wand immer zurück unter die Fußleiste zurückrennen, wenn man das Licht anschaltet. Im Badezimmer sieht man die natürlich auch immer wieder. Selbst, wenn die Feuchtigkeitsmesser eine perfekte Feuchtigkeit zeigen (40-50%) sind die Silberfische da, wobei man schon viele versucht hat, um das Ungeziefer loszuwerden.

Ich würde nicht sagen, dass das ein allzu starker Befall ist. Es dauert sehr lange, bis man sogar einen Silberfisch im Köder findet, aber das mag ja am Köder liegen. Auf jeden Fall bemerkt man jeden Tag mindestens 10 Silberfische und das ist alles andere als gut.

Muss der Vermieter in diesem Fall eine Firma auf seine Kosten beauftragen? Was müssen in diesem Fall der Vermieter und der Mieter tun? Muss der Mieter etwas nachweisen?

Danke

Hallo!

melde den Befall dem Vermieter doch erst einmal und bitte darum dass sich ein Fachmann das anschauen kommt und für Abhilfe sorgt.

MfG
duck313

1 Like

Hallo,
sind die Tierchen im Sondereigentum (das ist die Wohnung Deines Vermieters) oder sind sie im Gemeinschaftseigentum (das sind die Waende zwischen den Wohnungen, die Lueftungen im Bad, die Keller, beispielsweise).
Entsprechend kann Dein Vermieter zustaendig sein, oder die Gemeinschaft vertreten durch den Verwalter. Der Mieter meldet in beiden Faellen an den Vermieter.
Ein Macher-Typ wuerde sich nicht monatelang und forumsweise durch die Speilregeln wursteln. Ein Macher haette einen Kammerjaeger auf eigene Rechnung beauftragt, dabei erfahren was zu tun ist und was es kostet, und seit Monaten schon hoffentlich keine Plagegeister mehr in der Wohnung. Die Kosten kann man immer noch mit dem Vermieter / Verwalter diskutieren. Mit dem Risiko fuer gutes Wohnen etwas Geld ausgegeben zu haben.
Gruss Helmut

Ich rate Marned, kein „Macher-Typ“ nach Taunusscher Definition zu sein und sich bei einem Mieterschutzbund beraten zu lassen. Die wissen nämlich genau, wer welche Kosten tragen muss.
Karl

1 Like

Zehn sichtbare Silberfische täglich empfinde ich noch nicht direkt als Plagegeister … da hätten unsere Katzen wenigstens was zum spielen …

Um das Spiel hier zu wiederholen: sind die Tiere größer als die handelsüblichen Silberfischchen? Sind Fühler und Schwänze länger? Befinden sich die Tiere nicht nur am Boden, sondern auch mal an Wänden oder auf Regalen o.ä.? Falls mindestens einmal ja, handelt es sich nicht um Silber-, sondern um Papierfischchen. Papierfischchen sind eben keine Feuchtigkeitsanzeiger, sondern fühlen sich in trockenen Räumen wohl. Sie sind auch nicht - im Gegensatz zu Silberfischchen - einfache Lästlinge, sondern - wie der Name schon sagt - Schädlinge, die u.a. in Magazinen, Archiven, Bibliotheken usw. massive Schäden anrichten können, weil sie sich nämlich u.a. von Papier ernähren.

Ob ein vom Vermieter beauftragter Schädlingsbekämpfer wirklich Erfolg haben wird, ist zweifelhaft, weil die Tiere sich in den kleinsten Fugen und Ritzen und auch gerne zwischen den einzelnen Schichten des Bodenbelags aufhalten, so daß gasförmiges Gift die Tiere gar nicht erreicht bzw. zumindest nicht alle.

Die Papierfischchen breiten sich derzeit in Deutschland von Westen her (Niederlande) massiv aus und ich halte es durchaus für möglich, daß sich die Rechtsprechung irgendwann mal auf den Standpunkt stellt, daß sie - wie bspw. Ameisen in gewisser Zahl in südeuropäischen Unterkünften - hinzunehmen sind.

Man kann die Sache auch selbst in die Hand nehmen. Wie das geht, schrieb ich ja schon in meinem anderen Artikel an Dich.

Gruß
C.

1 Like

Hallo Marned,

man muss schon extrem hysterisch sein, um so ein Bohey um ein paar völlig harmlose Silberfischchen zu machen. Könnte es sein, dass Du hier Werbung für Feuchtigkeitsmesser machst?

Schildere doch bitte mal, wie Silberfischchen Deine Lebensqualität beeinträchtigen. Und warum 10 Silberfischchen am Tag

sind.

Wieviel Silberfischchen am Tag sind denn noch OK? 2,4,6?

Wenn die Silberfischchen in allen Wänden sind, muss der Vermieter das Haus natürlich abreißen und ein neues, silberfischchensicheres bauen. In der Zwischenzeit muss er Dich auf seine Kosten in einem Hotel unterbringen.

Wann werdet ihr Mimosen endlich begreifen, dass es uns längst nicht mehr gibt, wenn es keine Silberfischchen mehr gibt?

Oscar Wilde hat einen Spruch geprägt, der hier sehr gut passt:

„Es gibt keine Sünde außer der …“

Hans-Jürgen Schneider

1 Like

Zum einen dürfte es sich um Papierfischchen handeln. Diese fressen gerne Papier, Fotos usw. Muß man nicht unbedingt schön finden. Ebenfalls muß man es nicht unbedingt schön finden, wenn einen unter jedem zweiten Schuh, unter jeden zweiten Kiste so ein Tier anglotzt, gerne auch mal aus einem Rucksack fällt oder sich zwischen Klamotten versteckt.

Man muß es übrigens auch nicht unbedingt schön finden, wenn man sich an ein paar Händen abzählen kann, wie viele von denen wohl mit einem unter einem Dach wohnen, wenn man jeden Tag fünf oder zehn von den Viechern platthaut - über Wochen und Monate. Zumal die - wie erwähnt - erst nach drei Jahren geschlechtsreif werden. In den Niederlanden gehört die Frage nach dem Befall einer Immobilie wohl inzwischen zu jedem Verkaufsgespräch dazu.

Gruß
C.

Woher sollten die denn wissen,

  • welche Tierchen es überhaupt sind
  • woher sie kommen
  • wer oder was deren Existenz verursacht oder begünstigt?

Ich habe zusätzlich den Eindruck, dass mancher Mieterschutzverein den Mietern eine für den Mieter eindeutig positive Einschätzung des Falls darlegt, die in der Realität so gar nicht gegeben ist. Das Kostenrisiko eines verlorenen Prozesses trägt leider der Mieter, nicht der Mieterschutz.

1 Like

nun ist halt eine Lobbygruppe (politische Interessenvertretung) die zahlenden Mittglieder anwerben möchte um mehr Mittel zu erhalten (auch für die Tasche der oberen)

Also, wenn ich bei meinem Mieterschutzverein anrufe,erläutert mir der Mitarbeiter genau, welche Möglichkeiten ich habe und welche Pflichten der Vermieter und welche ich als Mieter habe. Wenn eine Forderung an den Vermieter kaum Aussicht auf Erfolg hat, sagt man mir das genauso. Und das erwarte ich auch von einer Organisation, die mich berät. Das sind immer ganz sachliche Gespräche, nach denen ich weiß, wie die rechtliche Situation ist und wie ich vorgehen kann bzw. was ich nicht tun sollte.

Auch die haben eine Berechtigung. Es ist nur eine Frage, ob ich 80€ im Jahr dafür ausgeben würde, wenn ich für den gleichen Betrag eine waschechte Mietrechtschutzversicherung bekomme.

Das ist super. Hier im Forum tauchen aber immer wieder Aussagen aus Beratungsgesprächen von Mieterschutzvereinen auf, die extrem einseitig und fragwürdig erscheinen. Da ich selber weder miete noch vermiete, könnte ich mal einen befreundeten Anwalt befragen.

Ja das auf jeden Fall. Nur sollte man es den möglichen „Kunden“ auch mitteilen um was es sich wirklich handelt. Denn viele verteufeln ja den Lobbyismus und werden dann ohne zu merken Unterstützer.

Ja, das wissen die immer ganz genau. In der Regel hat man mit dem Ergebnis der Beratung aber oft nur dann Erfolg, wenn dem Vermieter der Anlaß des Streits das Geld und die Zeit eines Gerichtsverfahrens nicht wert ist oder der keine Ahnung hat/sich nicht beraten läßt.

Das Pendant zum Mieterbund ist Haus + Grund; da ist einer meiner Miteigentümer bzw. seine Witwe Mitglied. Die rannten dann auch immer mit jeder Abrechnung zu H+G und hat die dann prüfen lassen. Meist wußte es H+G in um die 20 Punkten besser als die Verwaltung und mit deren Gutachten wurde dann auch gerne mal geklagt - auch wenn es nur um 1,21 Euro bei der Umlage der Heizkosten ging. Bei den drei oder vier Klagen, die es in in letzten 15 Jahren gab, haben sie bei ein, maximal zwei Punkten recht bekommen und beim Rest haushoch verloren (die Kommentare der Gerichte zu den Anmerkungen waren teilweise schon so deutlich, daß es in die Region des Fremdschämens ging).

Beides - also H+G und DMB - vertreten die Interessen ihrer Mitglieder und ihre eigenen und letztere laufen darauf hinaus, daß man natürlich seine Existenzberechtigung unter Beweis stellen muß und das geht halt schlecht, wenn die Auskunft (im Falle des DMK) lautet „lassen Sie mal die Kirche im Dorf“, „der Ärger lohnt sich nicht“, „das hat alles schon seine Richtigkeit“ oder „was ist denn das für ein schwachsinniges Anliegen?“. „Den machen wir fertig“, „solche haben wir gerne“, „daß der sich das traut“ und „das kriegen wir problemlos durch“ sind halt wesentlich besser fürs Geschäft.

Natürlich gibt es solche und solche und nicht jede Auskunft ist gefärbt, aber man darf getrost davon ausgehen, daß die Auskünfte tendenziell die Mieterposition bestätigen. Am Ende steht man aber allein vor Gericht und trägt - wie schon erwähnt wurde - die Kosten des Verfahrens selbst, wenn man verliert.

Gruß
C.

2 Like