Silikonformen herstellen mit Salzteigkörpern?

Hallo,

ich möchte Silikonformen herstellen (Pralinengußform), die relativ komplexe Details beinhalten. Ich dachte mir, dass ich Grundkörper aus Salzteig herstelle, diese dann mit Silikon übergiesse und nach dem Aushärten den Salzteigkörper wieder entferne, so dass die Silikonform übrig bleibt. Da gibt es allerdings Probleme:

  1. Der Salzteig verzieht sich recht stark, wirft auch Blasen.
  2. Der Salzteigkörper lässt sich nur schwer aus dem Silikonbett lösen.
  3. Feinheiten aus Salzteig, die nachträglich auf die ausgestochene Form geklebt werden, lösen sich beim Backen oder auch später im Silikon ab.

Kann mir da jemand Tipps geben, wie ich diese Probleme lösen kann?

Oder welches frei formbare Grundmaterial ist sonst noch geeignet, um Silikonformen herzustellen?

Vielen Dank schon mal.

LG Matthias

Guten Morgen,

tut mir leid, hier kann ich nicht weiterhelfen.

Viele Grüsse und eine schöne Adventszeit wünscht

Ruth Benzing

Hallo, Daspaga!

Bitte entschuldige, dass ich Dir erst jetzt antworte. Ich war entgegen meiner sonstigen Gewohnheit ein paar Tage nicht online, habe Deine Anfrage also eben erst gelesen.

Nun zu Deiner Frage:

Zu: „1) Der Salzteig verzieht sich recht stark, wirft auch Blasen.“
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Bei mir brach er sogar auf, wie bei einem Kuchen.
Besser geeignet für die Formung eines Rohkörpers ist wahrscheinlich eine Modelliermasse aus dem Bastelladen, die man verwenden kann wie Ton (von der Bearbeitung her hat sie ähnliche Eigenschaften wie Ton), und die dann innerhalb von 1 bis 2 Tagen an der Luft aushärtet. Leider weiß ich nicht mehr, wie die Masse hieß, aber ich habe sie damals auf der Suche nach einer Modelliermasse, die man nicht im Ofen härten muss, schnell im Bastelladen ausfindig gemacht. Da sich meiner Erfahrung nach die meisten Modelliermassen beim Härten im Ofen verziehen, hatte ich nach dieser Lufthärtenden Masse für Figuren gesucht. Das Ergebnis war sehr gut. Allerdings wird die Masse nach dem Trocknen sehr leicht, erinnerte mich an Pappmasche. Zumindest war sie aber stabil.

Zu: 2) „Der Salzteigkörper lässt sich nur schwer aus dem Silikonbett lösen.“
Selber habe ich noch keine Silikonformen hergestellt. Aber dass der gehärtete Salzteig schwer aus der Form heraus geht, liegt wahrscheinlich an seiner rauen Oberfläche. Das Problem tritt bei anderen selbstgemachten Rohkörpern vermutlich ebenfalls auf. Helfen müsste es da eigentlich, wenn Du den Rohkörper vorher lackierst. Z.B. mit Klarlack. Den gibt es auch in der Sprühdose im Bastelladen – damit wirst Du dann vermutlich aber auch 2mal lackieren müssen. Durch das Lackieren werden die meisten Poren des Rohlings verschlossen.

Zu: „3) Feinheiten aus Salzteig, die nachträglich auf die ausgestochene Form geklebt
werden, lösen sich beim Backen oder auch später im Silikon ab.“
Bei Rohmassen (Salzteig, Gips, Ton…) muss man, wenn man an die rohe Grundform etwas „ran kleben“ möchte, die beiden Teigflächen, die aneinander kommen sollen mit etwas Wasser befeuchten. Das Wasser gründlich verstreichen und etwas einmassieren mit dem Finger, damit es sich mit den Bestandteilen der Masse verbinden kann. Danach beides aufeinander drücken.

Leider habe ich selber noch keine Silikonformen her gestellt. Beschäftigt habe ich mich schon mal mit dem Thema, weil ich vor hatte, es auszuprobieren, doch dann erschien es mir selber zu kompliziert. Also sind meine Tipps nur theoretischer Art.

Ich bin mir auch vor allem nicht sicher, ob man die selber hergestellten Silikonformen als Pralinengießform verwenden kann. Da ich selber Pralinen mache und mittlerweile auch Schokolade gieße, weiß ich, dass nur feste Gießformen aus glattem Material zu guten Ergebnissen führen.
Offen bleibt auch die Frage, ob selbst hergestellte Silikonformen Lebensmittelecht sind. Wenn nicht, gehen unerwünschte Stoffe in die Schokolade über.

Hoffentlich konnte ich Dir wenigstens ein bisschen helfen.

Liebe Grüße.
Claudia.

Hallo Claudia,

also erstmal vielen Dank für die wirklich umfassende Antwort!
Es waren ein paar wirklich gute Tipps dabei, die ich beim zweiten Versuch auch beherzigen werde.

Ich habe mit einem Silikon-Fachmann gesprochen, der seit Jahren mit diesem Material arbeitet, und auch wenn er mir bei meinem spezifischen Problem nicht wirklich helfen konnte, so versicherte er mir zumindest, dass Silikon keine Schadstoffe in Lebensmittel abgibt, wenn es

  1. lange genug aushärtet (mindestens 3 Tage) und
  2. später nicht mehr auf über 40° erhitzt wird.

Tja, das Ergebnis meines ersten „richtigen“ Versuchs ist zwar besser als erwartet, aber schlechter als erhofft, da sich zu viele Teigreste nach dem (sehr schweren) Entfernen noch im Silikon befinden. Diese muss man dann eine halbe Ewigkeit in Wasser einweichen bis man sie aus den Ecken bekommt, und dabei löst sich zum Teil auch wieder etwas Silikon mit ab…

Naja, ich werde die „hässliche“ Form mal testweise mit Schokolade befüllen, um zumindest mal ein fertiges Produkt begutachten zu können, nach dieser „Erkenntnis“ werde ich dann nochmal von vorne anfangen - und diesmal Deine Tipps berücksichtigen. :smile:

Also nochmals vielen Dank, Deine Tipps waren echt hilfreich.

Einen schönen Sonntag noch,

lieber Gruß
Matthias

Hallo Matthias,

Danke für deine Anfrage. Leider muß ich bei dieser Anfrage passen. Ich habe selbst noch nie Silikonformen hergestellt, daher kann ich dir leider gar keine Hilfestellung geben.
Vielleicht gibt es hier ja noch jemand anderen den du fragen kannst. Ich drück dir die Daumen.

Lg. Steffi