Silvester, Feuerwerk, Haustiere, Kinder

Jedes Jahr wird zu Silvester um Punkt 00:00 Uhr das neue Jahr mit einem Feuerwerk eingeläutet.

Dies ist nun einmal bei uns so der Brauch.

Aber so schön dies auch ist, es ist auch teilweise sehr laut.

Kleine Kinder und erst Recht Haustiere haben Angst vor einem Feuerwerk und erschrecken sich praktisch bei jedem lauten Knall.

Meine Frage:

Wie kann man kleine Kinder und Haustiere vor dem Feuerwerk bzw. vor dem lauten Knallen beschützen, damit diese sich nicht so furchbar erschrecken müssen?

Eure Meinung, bitte!

Ich bitte um hilfreiche Antworten.

Hallo,
meine Tochter findet das Feuerwerk eigentlich ganz toll, aber trotzdem flüchtet sie lieber in die Räumlichkeiten, weil sie recht geräuschempfindlich ist. Eine Überlegung ist, so Plüschi- Ohrschoner anzuschaffen (die eigentlich gegen Kälte schützen).
Bei Tieren hilft vielleicht, Kuschelhöhlen mit Decken zu bauen?!?
LG

Dahin gehen, wo man nix hört:

einsame Berghütte, schalldichter Keller, …

Kleine Kinder schlafen normalerweise durch und lassen sich durch den Krach nicht stören.
Jedenfalls habe ich noch nie Gegenteiliges aus der Familie, Verwandtschaft, Nachbarn, Bekannten gehört.

Es gibt Nachbarn, die mit ihrem Hund um Mitternacht außerhalb des Ortes spazieren gehen. Andere tun das nicht und ihre Hunde sind am nächsten Tag auch noch ok.
Von traumatisierten Katzen, Hamstern usw. ist mir nichts bekannt, was nicht heißen soll, dass es selbige gibt.

Man könnte nach Tübingen, Quedlinburg oder Sylt umziehen oder in einen anderen Ort, in dem Feuerwerk verboten ist.

Oder sich einfach sagen: in 20 Minuten ist das Schlimmste vorbei.

Tach!

Die Kinder schlafen und kriegen das nicht mit.
Wobei bei uns im Ort auch kein Inferno wie in Aleppo stattfindet.

Unsere Hunde früher litten immer sehr und verbrachten diese Stunde lieber im Keller.
Bis auf uns haben alle hier Katzen. Diese sieht man an Sylvester irgendwie nicht. Vermutlich leiden sie auch und verkriechen sich irgendwo.
Ich lasse ihnen immer die Garagentür einen Spalt offen. Hilft auch gegen Mäuse, wobei ich nciht weiß, wie eine Maus Sylversterkracher empfindet.

Wie wär´s damit: dieses Jahr nur die Hälfte an Böllern kaufen und die andere Hälfte des Geldes an „SOS Kinderdorf“ o.ä. spenden?
Oder eine gute Flasche Champagner kaufen, anstatt herumzuballern und Prosecco zu saufen…?

M.

Servus,

Hunden kann man beibringen, dass die Ballerei nichts Gefährliches ist, Kindern auch.

Schwieriger ist es mit Leuten, die schweres Artilleriefeuer oder Luftangriffe erlebt haben, wenn ihre Traumatisierung unbehandelt geblieben ist - bei einigen Betroffenen helfen zu Silvester nur starke Schlafmittel oder, falls möglich, der Weg über die Grenze in Länder, in denen Silvester zivilisierter begangen wird als in Deutschland.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Jedes Jahr wird zu Silvester um Punkt 00:00 Uhr das neue Jahr mit einem Feuerwerk eingeläutet. Dies ist nun einmal bei uns so der Brauch.

Nicht nur bei uns, das Feuerwerk geht einmal um die Welt :wink: Kennst du den Hintergrund des Geballers?

Kleine Kinder und erst Recht Haustiere haben Angst vor einem Feuerwerk und erschrecken sich praktisch bei jedem lauten Knall.

Nö, kann ich so nicht bestätigen. Die Kiddies meiner Cousinen und auch mein Patenkind verschlafen Silvester (noch) regelmäßig. Die Katzen verziehen sich in die Wohnung, der Hundebert öffnet vielleicht einmal ein Auge und schnacht dann weiter. Klar, es gibt auch das andere Extrem. Dann bekommen die Viecher Beruhigungstabletten oder werden durch einen Spaziergang außerhalb abgelenkt*. Die Kinder bekommen Mickymäuse /http://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rschutz) auf.

Gruss,
Little.

* ein Spaziergang zur Böllerzeit ist übrigens auch ohne Hund etwas tolles, vor allem in einer bergigen Gegend wie hier.

Hallo,

bei Kindern (wie alt ist das Kind?):
Silvesternacht auf dem Land verbringen
zusammengekuschelt einen Film gucken

Bei Kindern legt sich die Angst mit den Jahren. Irgendwann finden sie das Feuerwerk (auf Distanz und hinter Fenstern) toll anzuschauen auch wenn sie es nicht direkt auf der Strasse oder auf dem Balkon miterleben wollen. Später stehen sie selber da und werfen ihre ersten Knallfrösche.

Bei Tieren ist es anders, da legt sich die Angst nicht, sondern wird eher schlimmer. Auch hier gilt: wer die laute Stadt verlassen kann, sollte dies tun. Wenn nicht - auf keinen Fall das Tier alleine lassen. Auf jeden Fall zusehen, dass die Gassitour deutlich vor 0:00 Uhr stattfindet und danach nochmal wenn alles ruhiger geworden ist (an der Leine lassen).
Manche probieren es mit Rescue-Tropfen (ich persönlich konnte an unserem Hund dadurch keine Entspannung feststellen) - wenn es ganz schlimm ist, kann der Tierarzt euch sicher mit „echten“ Beruhigungsmitteln weiterhelfen.

Egal ob bei Tieren oder Kindern: da sein, Rückzugsmöglichkeiten anbieten und selbst möglichst entspannt und gelassen sein und wirken.

Bei der Gelegenheit möchte ich auch erwähnen, dass die Silvesterknallerei auch für Flüchtlingen aus Kriegsgebieten ganz furchtbar ist und man kann sich nur wundern wie viel Geld für Knallerei in den Himmel geworfen wird und gleichzeitig über die Kosten der Asylanten gemault wird.

Viele Grüße

Hallo,

Hunden kann man beibringen, dass die Ballerei nichts
Gefährliches ist, Kindern auch.

Aha, dann verrate uns doch mal wie. Vor allem wie ich es dem Hund erkläre - vielleicht sollte ich regelmässig mit der Schreckschusspistole neben seinem Kopf abfeuern und ihn anschließend ein Leckerli geben, oder wie?

Viele Grüße

Hallo Chili,

Aha, dann verrate uns doch mal wie. Vor allem wie ich es dem
Hund erkläre

Na, so wie Du ihm alle anderen verstörenden Dinge (Autos, Straßenverkehr, Bauarbeiten …) auch beibringst: In dem Du diese Dinge mit ihm in einem freundlichen Umfeld erlebst. Also genau nicht die ersten Monate und Jahre vorenthältst.

  • vielleicht sollte ich regelmässig mit der

Schreckschusspistole neben seinem Kopf abfeuern und ihn
anschließend ein Leckerli geben, oder wie?

das mit dem Leckerli muss nicht anschließend sein, die Situation muss „normal“, oder besser positiv sein. Aber im Prinzip werden so schussfeste Hunde erzogen. Feuerwerk kann man nicht nur Silvester erleben. Wenn der Hund (oder das kind) Kirmesrummel liebt, dann sollte man auch mal bis zum Feuerwerk bleiben.

Gruß
achim

Unsere Asi-Nachbarn bomben schon seit einigen Tagen. Dafür, und für Riesen-Hundsviecher, Tatoos und sonstigen Firlefanz (Dach-Windkraftanlage in Tallage - Ertrag geschätzt NULL) ist Geld da.

Aber ein frischer TÜV am einzigen fahrbereiten Auto (blaue Plakette, steht auf ‚3‘) ist wahrscheinlich überflüssig.

Unser kleiner Sohn hat zum Glück einen Bärenschlaf. Tiere haben wir keine, jedenfalls keine mit Ohren. Und wie es vereinzelten Hausstaubmilben geht, ist mir egal.

Hallo,
vom Prinzip ist das richtig. Ich denke gerade an die Ausbildung von Polizeipferden. Aber es gibt halt auch die unbelehrbaren „Angsthasen“. Und wenn der „Herdentrieb“ die Angst nicht nehmen kann, dann ist eine geeignete Rückzugsmöglichkeit u.U. die fairere Lösung…
LG

1 Like

Hallo,

unbelehrbaren „Angsthasen“. Und wenn der „Herdentrieb“ die
Angst nicht nehmen kann, dann ist eine geeignete
Rückzugsmöglichkeit u.U. die fairere Lösung…

das ist sicher richtig. Wichtig ist aber m.E. den jungen Tieren und Menschen die Gelegenheit der Gewöhnung auch zu gönnen. Bei Kindern (wie schon andere sagten) kenne ich zu Silvester gar keines mit Angst, bei Tieren schon. Ein verbreiteteres Beispiel aber sind Gewitter. Wenn die Eltern und Großeltern unbefangen damit umgehen, z.B. am Fenster die Blitze beobachten, und die Entfernung auszählen, dann nimmt das die Angst wohl eher, als wenn die Rolladen geschlossen werden, eine Kerze entzündet und alle mit großen Furchtgesichtern beten, bis der Donner endlich vorbei ist. Zumal der Donner dann ja auch unvermittelt kommt.

Wenn das erste Gewitter z.B. auf einem Ausflug passiert, alle sind nass, suchen schutz irgendwo, Hektik, Angst, Kälte, Sorgen …, dann kann sowas leider auch ein Leben lang prägen.

Gruß
achim

1 Like

Hallo Achim,

im Grundsatz gehe ich mit, aber Du berücksichtigst dabei nicht die verschiedenen Charaktere bzw. Dispositionen.

Es haben nicht alle Hunde und Kinder Angst vor Knallerei und es gibt Hunde und Kinder, die sich durch Deine beschriebene positive Einwirkung umstimmen lassen, aber bei vielen eben auch nicht.

Ein sehr gutes Beispiel dafür sind Pferde, die von Natur aus Fluchttiere sind. Es gibt mehr Pferde, die sich nicht schusssicher machen lassen als Pferde, die es lernen mit Knallen / Schießen gelassen umzugehen.

Ein hochsensibler Hund und ein ein ebensolches Kleinkind / Baby wirst Du aus diesem Gefahrenfeld ziehen müssen - alles andere ist purer Stress.
Die von Dir beschriebenen Sensibilisierung reicht bei einmal-pro-Jahr-Sylvester nicht aus.
Wenn ein Tier schussfest gemacht werden muss (z.B. bei Filmaufnahmen oder Auftritten jeglicher Art, Jagd oder zum Einsatz in Kriesengebieten), dann muss bereits zu Beginn der Arbeit ein ängstlicher Charakter ausgeschlossen werden. Bei Kindern ist schon aus ethischen Gründen ein solches Vorhaben ausgeschlossen.

Viele Grüße

Wenn das erste Gewitter z.B. auf einem Ausflug passiert, alle
sind nass, suchen schutz irgendwo, Hektik, Angst, Kälte,
Sorgen …, dann kann sowas leider auch ein Leben lang prägen.

Sehr richtig, aber sowas kommt nunmal vor. Und dann sind alle weiteren Versuche, das (bei einem sensiblen Tier) wieder zu ändern, zum Scheitern verurteilt.

Was - bitte - ist ein sensibles Tier?

Sind Steinböcke, Feldhasen, Fledermäuse, Vögel, Igel oder Ratten nach einem Gewitter alle traumatisiert oder bloß unsensibel?

Man sollte nicht automatisch von Menschen auf Tiere schließen. Oder siehst Du das anders und wenn ja, warum.

Liebe Grüße!

Sehr richtig, aber sowas kommt nunmal vor. Und dann sind alle
weiteren Versuche, das (bei einem sensiblen Tier) wieder zu
ändern, zum Scheitern verurteilt.

Hallo Maralena,

ich verstehe deine Frage nicht ganz, vor allem warum du meinst, ich würde von Menschen auf Tiere schließen.

Ich habe einen extrem sensiblen und sehr leicht zu traumatisierenden Hund, bei dem es sehr schwer ist, die Folgen einmaliger Schrecksituationen wieder auszumerzen.
Ich hatte aber auch schon einen relativ unsensiblen Hund. Das ist oft rasseabhängig, auch wenn man es natürlich nicht für jeden Einzelfall sagen kann. Hütehunde sind darauf gezüchtet, auf kleinste Zeichen zu achten und darum häufig sehr sensibel. Wildtiere sind ganz anders selektiert. Beantwortet das deine Frage:

Was - bitte - ist ein sensibles Tier?

LG,
Julia