wenn man ins Ausland reisen möchte und vom Zielland ein negativer Covid-19-Test verlangt wird (entweder Antigen- oder PCR-Test, sonst keine näheren Angaben), kriegt man dann ein entsprechendes Zertifikat an allen gängigen / staatlichen Testzentren? Ist das alles standardisiert? Oder muss man erst nachfragen bzw. das richtige Testzentrum auswählen, um auch die richtige Bescheinigung zu erhalten?
In der Regel haben die Reisenden, auf ihrem Smartphone den Corona Pass oder die Corona Warn App. Da müssen die Codes eingescannt werden und können dann schnell vorgezeigt werden. Solltest du die Impfung beim Hausarzt bekommen, musst du erst mit deinem Impfbuch in einer Apotheke dir das Schreiben mit dem Codes besorgen.
Können in den genannten Apps auch Tests gespeichert werden? Weil du von Impfung schreibst. Meine Frage bezieht sich auf die Tests, nicht auf die Impfungen.
Zumindest das Testzentrum bei uns bietet an, das Ergebnis an die Corona-Warn-App zu schicken. Ein anderes Zentrum benutzt ePassGo, also müsstest du schauen, was die Testzentren bei dir in der Umgebung so haben.
Bei der CovPass App (die das offizielle EU Digital COVID Certificate zu sein scheint) kann man anscheinend nur Impfung und Genesung eintragen, aber nicht Testung, zumindest laut Beschreibung im Play Store.
Die Corona-Warn-App kann wohl alle drei festhalten.
Meine eigentliche Frage ist aber immer noch, was an den Flughäfen verlangt wird und ob das mit dem übereinstimmt, was die Testzentren ausstellen. Jeder verweist auf den anderen. Das nahe gelegene Testzentrum verweist auf Nachfrage auf den Flughafen. Der Flughafen auf das Land oder die Airline. Das Land schreibt nix Konkretes und die Airline verweist auf das Land.
Bei unserer Online-Regionalzeitung gibt es eine aktuelle Übersicht über Testzentren. Bei einigen Testzentren steht explizit „Verwendeter Antigen-Schnelltest wird bei Reise in das EU-Ausland anerkannt.“
Insofern stellt sich auch noch die Frage, ob du mit
EU- oder Nicht-EU-Ausland meinst.
Wenn EU, dann verweise ich darauf:
und du musst beim Testzentrum deiner Wahl fragen, ob sie einen der dort angegebenen Tests verwenden.
Das Testzentrum schreibt auf seiner Website, dass es keine Aussagen dazu trifft, ob der Test für Einreisen reiche, da sich die indivuellen Anforderungen ständig änderten. Aber er reicht wohl, um das digitale EU-Testzertifikat in der Corona-Warn-App zu generieren, und die Anforderungen bezüglich Sensitivität und Spezifität hält er ein. Somit sollte es okay sein, denn auf der Website der Corona-Warn-App steht:
Die Verordnung über das digitale COVID-Zertifikat der EU ist am 1. Juli 2021 in Kraft getreten. Das digitale COVID-Zertifikat der EU wird in allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt.
Das digitale Zertifikat ist der Datensatz, der in dem QR-Code gespeichert ist. Digital ist daran, dass der QR-Code maschinenlesbar (also auch von anderen Handys lesbar) ist, und dass direkt geprüft werden kann, ob der Datensatz echt oder gefälscht ist. Das ganze hat nichts damit zu tun, dass das ganze auf nem Handy ist, obwohl alle Welt so tut, als ob das so sein müsste. Das Handy ist ein praktischer Aufbewahrungsort für den Code, aber viel mehr nicht.
Letztlich heißt die App CovPass, aber prinzipiell geht es weder um Corona noch um reine Impfungen. Man könnte das ganze auch für die Masern-Impfung nutzen, ist halt grade nicht so wichtig. Genauso gibt es Zertifikate für Genesene, und auch Zertifikate für negative Tests.
Da negative Tests aber nur sehr kurzlebig sind, müsstest du schauen, wo du ein Zertifikat dafür nun noch her bekommst.
Nebenbei ist nicht jeder QR-Code auch ein Zertifikat, in unserem Drive-In Testzentrum ist da z.B. nur ein Link drin, unter dem man sich nach 15min das Ergebnis holen kann…
Grundsätzlich ist das Problem bei Flughäfen eben auch, dass jedes Ziellland andere Vorschriften hat, und die Fluggesellschaften teils in der Verantwortung sind, nur Personen mit anerkannten Nachweisen reisen zu lassen. Das EU Zertifikat ist eben EU-weit anerkannt, einige andere Länder akzeptieren es auch, aber längst nicht alle. Daher ist die Frage nicht nur, ob deine Unterlagen für den Flughafen ausreichend sind, sondern auch für das Zielland.
Ah, interessant. Ich dachte die ganze Zeit, der QR-Code sei nur der Link zu dem eigentlichen Zertifikat. Ich dachte, die Fälschungssicherheit werde dadurch gewährleistet, dass das Zertifikat in einer zentralen Datenbank gespeichert sei.
Heißt das, mit einem Papier-Zertifikat, also einem Blatt Papier mit dem QR-Code drauf hab ich genauso einen Nachweis, wie wenn ich den Code auf dem Handy hab? Das würde aber bedeuten, dass die Person, die mich kontrolliert, immer ihrerseits ein Ablesegerät haben müsste. Wie ist das denn mit der CovPass- oder Corona-Warn-App auf meinem Handy? Ist da die App das Ablesetool, so dass die Kontrollperson kein eigenes Gerät mehr braucht, oder muss die Person einen QR-Code auf meinem Handy-Display ihrerseits einscannen und auswerten?
Ich fliege innerhalb der EU, daher sollte es reichen. Die EU-Länder müssen das Zertifikat zwar nicht unbedingt akzeptieren, sollen aber nur bei wichtigem Grund davon abweichen, habe ich gelesen. Da bei meinem Zielland nur „negativer Antigen-Test“ genannt wird als Anforderung, gehe ich davon aus, dass das völlig ausreichen wird.
Stell dir vor, ein Amt schreibt auf einen kleinen Zettel: „MechanicalMike ist gegen Corona geimpft“. Anschließend wird ein amtliches Siegel vollflächig über den Satz gestempelt, so dass jeder Buchstabe etwas Stempelfarbe abbekommt.
Jeder weiß, wie dieser Stempel aussieht, und wenn du deinen Zettel zeigst, wird daher jeder den Stempelabdruck erkennen.
Da du selbst diesen Stempel nicht besitzt, kannst du dir den Zettel mit dem Stempelabdruck nicht selbst basteln. Du kannst auch nicht den Namen vom Zettel einer anderen Person abkratzen, und deinen eigenen rein schreiben, denn dann wäre auf den neuen Buchstaben ja keine Stempelfarbe drauf. Der Text auf dem Zettel ist also mit dem Stempelabdruck derart verschmolzen, dass eine Manipulation sofort auffallen würde. Ein Anruf bei einer Zentrale zur Prüfung der Gültigkeit ist nicht notwendig.
Mit dem Impfzertifikat ist es genauso. Es ist ein Datensatz mit deinem Impfstatus und einem „digitalen Stempel“ darüber.
Die Idee ist, dass es eben keine zentrale Datenbank mit deinen Daten gibt, sondern die Daten ausschließlich in dem Code drin sind. Eine Prüf-App sollte einmal täglich ins Internet dürfen, um sich über die neuesten Stempel zu informieren, aber wenn sie die einmal kennt, kann sie damit gestempelte Zertifikate auch ohne Internet prüfen. Ist eben auch ein Vorteil, das ganze funktioniert auch auf dem Mount Everest.
Exakt. Ich hab das Blatt, bzw. eine Kopie davon, immer dabei, und bin beim Vorzeigen meist schneller als die Kollegen mit ihrer App.
Naja, stell dir vor, ein Geldfälscher würde beim Einkaufen sein eigenes Geldscheinprüfgerät mitbringen. Deine App speichert den QR-Code vom Papier nur, und zeigt ihn an. Aber das ist nichts, was man nicht auch photoshoppen könnte. Die prüfende Person sollte schon ein eigenes Gerät dafür nutzen.
In Griechendland war mein Blatt Papier auch völlig OK.
Denk aber dran: „negativer Test“ ist was ganz anderes als „geimpft“. Daher gibt’s jetzt ja auch 2G+, also geimpft UND getestet. Informiere dich also genau.
Falls du NICHT geimpft bist, bedeutet ein Aufenthalt in einem Hochrisikoland, dass du bei der Rückkehr erstmal in Quarantäne gehst.
Wozu braucht es denn dann die App überhaupt im Zusammenhang mit dem Zertifikat? Für das Übertragen einer Grafik (hier: des QR-Codes) auf das Handy und Anzeigen würde doch die Foto-Funktion des Handys reichen. Die App kann das zwar auch auswerten, aber wenn man, wie du sagst, doch ein separates Prüfgerät braucht, das erneut auf den QR-code zugreift, zählt die Auswertung meiner App ja nicht.
Du meinst die Auswertung, nicht wahr? Die könnte man faken, den Code an sich nicht.
Die Leute schauten bisher alle, ob du auf dem Handy schwarzweiße Punkte mit nem blauen Rahmen drum und einem Namen drüber anzeigen kannst. Das mach ich dir in 3min mit Photoshop.
Erst, wenn der QR-Code wirklich geprüft wird, fällt das auf.
Und ja, die App ist diesbezüglich nicht viel mehr als ein komfortabler Aufbewahrungsort für den Code. Ein Vorteil ist, dass er in der App klar und deutlich angezeigt wird, auf einem Foto wäre er das so nicht - und damit schwerer zu lesen.
Wenn die kontrollierende Person weiss, wie das mit dem QR-Code funktioniert und ein Gerät hat, mit dem der QR-Code gescannt und decodiert und das Zertifikat überprüft werden kann, dann genügt der QR-Code, egal auf welchem Träger. Das würde wahrscheinlich auch funktionieren, wenn du dir den Code auf den Arm tätowieren lässt.
In der Praxis wollen aber die Mitarbeiter in Geschäften, Restaurants etc. meistens den Code und die Impfdaten im Klartext in einer der Apps oder auf dem Papier im Standardformat sehen. Kürzlich im Café: „Ich will nur das Datum sehen“. Wenn man da mit dem puren QR-Code ankommt, riskiert man zumindest eine längere Diskussion.
Heißt das, die Verkäufer, Kellner usw. addieren dann im Kopf die 14 Tage drauf, die nötig sind, bis man als geimpft gilt? D.h. die wissen für die verschiedenen Impfstoffe die Wartezeit bis zur Immunisierung?