Sind die Bahn-Streiks noch gerechtfertigt?

Die Lokführer haben ihren mehrstündigen Streik begonnen, Millionen Fahrgäste sind betroffen. Die Gewerkschaft GDL streikt für gleiche Löhne in der gesamten Branche. Aber ist der Schaden noch im Verhältnis zum Zweck? Sind die Bahn-Streiks gerechtfertigt?

Verstehen kann man die Mitarbeiter schon.

Andererseits verdienen Bahn-Angestellte trotzdem noch weitaus mehr als manch andere Angestellte.

Von daher…

Die streikenden Lokführer haben in ihrer Urabstimmung innerhalb der GDL mit über 90% für diesen Streik gestimmt. Diese wissen genau, welche Auswirkungen dies auf den gesamten Bahnbetrieb hat, sowie auf den DB Konzern und auch dessen Kunden. Mit Sicherheit wird somit auch eine Strategie verfolgt, die Druck auf alle Verantwortlichen ausüben soll. Damit meine ich die Wirtschaft, die alle Kosten im Transportwesen niedrig halten will. Die Politik der Länder, die den Nahverkehr von den billigsten Betreiber fahren lässt und den DB Konzern, der wichtige Ausgaben (Strom, Trassenpreis, Stationspreis und Weiteres) festlegt. Genaueres kann dann aber nur die GDL berichten, denn so tief stecke ich nicht in der Materie.

Das wichtigste Glied in dieser Streikkette wird jedoch kaum ausreichend unter Druck gesetzt werden können: die Privatbahnen. Diejenigen, die nur zu unzureichenden Verhältnissen beschäftigen, haben auch zu wenige gewerkschaftlich organisierte Lokführer im Betrieb. Natürlich aus Angst vor dem Druck von oben und vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatz. Selbst wenn einzelne Lokführer streiken ist in diesen Betrieben viel schneller Ersatz organisiert, da es nicht so umfangreich ausfällt wie im DB Konzern.

Meiner persönlichen Meinung nach ist dieser Streik nicht gerechtfertigt und wird auf absehbare Zeit keine einvernehmliche Lösung herbeiführen. Die Strategie ist nicht gut geführt und wird die eigentlichen Streitpartner nicht in die Knie zwingen. Sieht man das Treiben im Streik auf den Strecken an, dann fahren mehr unzureichend beschäftigte Lokführer als gut bezahlte DB-Lokführer. Nur die DB, deren Mitarbeiter und deren Fahrgäste haben jedesmal Ärger und das sollte nicht das Ziel vom Arbeitskampf sein. Dann lieber einen Bummelstreik: Güterzüge stehen lassen, Regionalzüge mit max. 30 km/h und Fernzüge max. 50 km/h fahren. Das bringt auch Ärger, aber man kommt wenigstens vom Fleck!

Es wird allerdings dringend Zeit, dass sich die Beschäftigungsverhältnisse bei den Privatbahnen ändern. Nicht nur die schlechte Bezahlung, auch die Dienstzeiten sind sehr wichtig im Arbeitsleben. Es gibt Betriebe, die ihre Lokführer locker 24 Stunden am Stück Güterzüge fahren lassen!!! Dann braucht sich auch keiner mehr über Unaufmerksamkeiten zu wundern…

Ich denke, die Frage lässt sich so oder so beantworten. Es gibt Argumente für den Streik und welche dagegen. Jeder der direkt oder indirekt von den Streiks betroffen ist, hat vermutlich seine eigene persönliche Meinung. Die habe ich auch, sie gehört aber nicht hierher.

Sehr geehrte Damen und Herren von der Galileo-Redaktion,

zunächst: ich bin kein Mitarbeiter der Bahn und habe daher keinen Einblick in alle Angelegenheiten.

Soweit ich das überblicken kann, geht es hauptsächlich darum, einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Lokführer durchzusetzen. Die Deutsche Bahn wäre hierbei laut eigenen Angaben kooperationsbereit, lediglich einige Konkurrenten zahlen weit niedrigere Löhne und lassen sich ihren Wettbewerbsvorteil nicht ohne weiteres nehmen. Denn Regionalverkehr wird in Deutschland von den Bundesländern regelmäßig ausgeschrieben. Oft gewinnen dabei die Gesellschaften, welche das günstigste Angebot bieten, also am wenigsten Subventionen vom Steuerzahler benötigen. Es steht der Verdacht im Raum, dass die Löhne dabei nicht selten den Ausschlag geben.

Für sinnvoller oder zumindest gerechtfertigt hielte ich es, wenn lediglich die Lokführer streiken würden, die wesentlich weniger Lohn erhalten als ihre Kollegen bei anderen Unternehmen. Das würde natürlich die Streikauswirkungen stark verringern.
Man kann darüber spekulieren (!), dass genau das innoffiziell der Grund ist, warum alle Lokführer streiken. Ein Stillstand auch bei der Deutschen Bahn und damit großflächige Zugausfälle und Verspätungen sind natürlich wesentlich medienwirksamer.

Ich halte die Ziele des Streiks prinzipiell für legitim, allerdings den Streik an sich nicht.

Außerdem ist zu beachten, dass die GDL, die zum Streik aufgerufen hat, nicht die einzige große Bahngewerkschaft ist. Es gibt außerdem noch die EVG, welche in dieser Beziehung deutlich kooperationsbereiter ist.

Ein Artikel, der das Ganze meiner Meinung nach gut zusammenfasst: http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:…

Mit freundlichen Grüßen,

Josua Vieten

„wer-weiss-was ist die Anlaufstelle für die Vermittlung von Rat und Kompetenz“
Quelle: FAQ, Frage 1

Ich kann keine konkrete Fragestellung erkennen, die man fachlich beantworten kann, sondern eher eine Meinungsabfrage.

Hallo!

Die Antwort auf Ihre Frage kann natürlich nur subjektiv sein. Und da ist es entscheidend, wen Sie fragen. Aber das wissen Sie sicher.

Niemand wird bestreiten können, dass auch den Lokführern das Recht des Streiks zuzugestehen ist. Eine andere Möglichkeit, als ihre Tätigkeit zu unterbrechen, haben sie nicht. Und die Möglichkeit, dem Arbeitgeber empfindliche Schläge zuzufügen, ist nun einmal die, die Züge nicht fahren zu lassen. Der Arbeitgeber wird natürlich immer versuchen, diese Art des Arbeitskampfes in Mißkredit zu bringen. Und wenn man die jeweiligen Medienapparate (den der DBAG und den der GdL) gegenüberstellt, dann kann man erahnen, wer in diesem Kampf der Meinungsmache den Sieger stellt. Somit ist es ganz natürlich, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen den Streik sein wird, denn sie sind nicht nur persönlich betroffen (dann ist es verständlich), sie werden auch manipuliert (von der DBAG und der GdL), natürlich.

Meine persönliche Meinung ist, ja, die Streiks sind gerechtfertigt.

Ich hoffe, ich habe ihnen wenigstens ein klein wenig helfen können.

Mit freundlichen Grüßen
Hanniball

kann ich nicht beantworten.

da müsste man alles betrachten.
lokführer streiken = wirtschaftlicher schaden
arzte steiken = keine behandlung kranker
müllmänner streiken = keine arbeitsleistung
piloten streiken = kein jahres urlaub
post streikt = keine zustellung und wirtschaftlicher schaden.

ein streik soll ja immer egal in welchem gewerbe eine aufmerksam und aufruhe der öffentlichkeit schaffen. und soll schaden anrichten. wenn es keinen anrichten würde, dann würde dieser beruf nichts mehr bedeuten.

ich denke jetzt betrachtet jeder einzelne das jeweilige berufsbild anders.

und schäden gibt es immer.

mfg

Liebe Galileo Redaktion,

ich kann dazu leider keine Stellung nehmen.

Lg

Guten Tag,

Ich finde die Streiks gerechtfertigt, weil Lokführer einen sehr schlechten Lohn bekommen. Allerdings ist es etwas übertrieben gleich den gesamten Nahverkehr zu bestreiken.

Die Fahrgäste sind leider die betroffenen. Aber niemand streikt einfach so, die Konzernleitung mit Ihren Sparmassnahmen und Restrukturierungen sind Verantwortlich dafür und für was? Die Zeit die Sie investieren um wieder irgendwo etwas herauszuholen und die folgekosten sind höher als die tatsächlichen Einsparungen. Aber das steht nicht auf Ihrer Rechnung, da es nicht erfassbar ist, was Zufriedenheit, Wertschätzung bringt. Die Folgekosten werden auch nicht berücksichtigt. Bei uns in der Schweiz wird nach Deutschland geschaut und abgekupfert, aber das der Streik früher oder später auch übernommen wird denkt niemand.

ich helfe gerne privatpersonen… für umfragen ist dies portal nicht gedacht.

Ich finde dass das anischtsache ist. Wir wollen ja alle geld für unsere Arbeit haben. Aber dass die GDL in der zeit (9:00) der Berufspentler Streikt finde auch ich nicht ganz so gut.