Sind Immobilienmakler zertifiziert?

Bin alleinerziehend und muss unser Haus verkaufen. Möchte keinen Fehler machen. Sind die Makler irgendwie zertifiziert über Gütesiegel oder so, habe von Focus Top 1000 Makler gehört, ist das eine sogenannte Zertifizierung?

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du solltest eher fragen, ob es generell moeglich ist, in D einen serioesen Makler zu finden ( mMn nicht). Die meisten Zertifikate sagen rein gar nichts aus, weder bei Maklern noch bei anderen Berufsgruppen.

Gruss
BW

Hallo,

leider nein. Makler ist ja nicht einmal eine geschützte Berufsbezeichnung, so kann sich jeder nennen.
Auch die Mitgliedschaft in einem Branchenverband (bspw. IVD) heißt nicht unbedingt etwas.

Außerdem solltest du bedenken, dass der Makler nicht kostenlos ist.
Bezahlen tut ihn zwar meistens der Käufer, die Maklerprovision berücksichtigt er aber natürlich beim Kaufangebot.

Gruß,
Steve

Makler sind eine klassische Glücksritter- und Goldgräber-Branche. D.h. hier tummelt sich extrem viel grenzwertig seriöses Volk. Aber es gibt durchaus auch seriöse Makler im Markt. Nur ist es nicht so einfach diese zu finden, denn die Voraussetzungen für die Ausübung des Gewerbes sind minimal und deine gewünschten Zertifizierungen gibt es nicht in einer wirklich objektiven und umfassenden Form. D.h. man müsste auch die Focus 1000er Liste zunächst mal sehr kritisch daraufhin untersuchen, nach welchen Kriterien da Makler drauf gekommen sind. Gerade bei solch bundesweiten Vergleichen muss man z.B. damit rechnen, dass da ganz viele kleinere Makler gar nicht auftauchen werden, weil sie überhaupt nicht in den Blick einer solchen Bewertung geraten sind. Und so kann es sein, dass du nebenan einen sehr seriösen, alteingesessenen aber kleinen Makler hast, der nicht auf dieser Liste stehen wird.

Auch ist die Datenbasis solcher Listen teilweise erschreckend gering und weit ab von jeglicher statistischer Relevanz. Ganz abgesehen davon, dass die gewählten Verfahren Missbrauch oft Tür und Tor öffnen. Ich wunderte mich neulich über eine Auszeichnung einer Firma durch eine mir bislang nie negativ aufgefallene Zeitschrift, und bin ernsthaft erschrocken. Da hatte es für eine Topplatzierung ausgereicht, dass weniger als zehn Leser sich nach Aufruf positiv zum Unternehmen geäußert hatten.

Höre dich besser in der Nachbarschaft, im Freundes- und Bekanntenkreis nach Erfahrungen mit Maklern um. Wer wollte nicht nur möglichst schnell „irgendwie“ verkaufen, sondern erziele auch einen angemessenen Preis? Wer erstellte brauchbare Exposés, und betreute und beriet umfassend? Wessen Courtage war gemessen am getriebenen Aufwand angemessen? Wer fiel negativ durch „Eigeninteresse“ auf? …

Sorry ihr Antwort-Gebenden,

aber ihr seid leider ALLE auf dem Holzweg und eure falschen Antworten sind für den Fragesteller alles Andere als hilfreich!

Nur ein Beispiel: hotta1 fragt: „Sind Immobilienmakler zertifiziert?“
Darauf gibt steve_m die Antwort: „Makler ist ja nicht einmal eine geschützte Berufsbezeichnung, so kann sich jeder nennen“. Diese Antwort ist in sich RICHTIG, aber hotta1 fragt explizit nach einem „Immobilienmakler“ … und die brauchen eine spezielle Genehmigung von der zuständigen Stadtverwaltung die sich § 34c nennt.

Voraussetzungen für die Erteilung der Erlaubnis als Immobilienmakler, Kreditvermittler, Bauträger oder Baubetreuer gemäß § 34 c Gewerbeordnung (GewO), sind die gewerberechtliche Zuverlässigkeit und die geordneten Vermögensverhältnisse des Antragstellers!

Es gibt als wirklich GUTE Immobilienmakler (das ist ein angesehener Beruf - auch da gibt es natürlich schwarze Schafe), aber wer sich ein Schild an sein Büro (oder wo auch immer) hängt oder einen derartigen Briefkopf benutzt, wird SEHR GENAU von der Behörde überprüft (er arbeitet ja mit fremden Geld), du musst ein polizeiliches Führungszeugnis, Schufa-Selbstauskunft, Auskunft der Kreditreform usw. vorlegen und dann noch kräftig bezahlen,- ich hab seit vielen Jahren (bin KEIN Makler!) den 34c und mich hat er damals 800 € gekostet, heute liegt das wohl so bei 2.000,–€. Hinzu kommt noch eine teure Vermögensschadenshaftpflichtversicherung (ich glaub`das längste Wort das ich kenne ;-))

FAZIT: Wer sich Immobilienmakler nennt, ist im Grunde erst mal durch und durch geprüft (polizeilicher und finanzieller seits) und seriös. Er muss auch genau über Angebote, Gespräche, Vereinbarungen, Nebenabreden usw. Buch führen.

Wer also - wie hotta1 - einen guten, seriösen Makler sucht, sollte sich eine schon länger bestehe Maklerfirma mit einem ordentlichen Büro suchen, dann wird er auch korrekt bedient … die Preise sind übrigens überall gleich!

Auch das mit dem „ordentlichen Büro“ möchte ich noch schnell erklären:

Frage: Wenn ihr eine Versicherung abschließen möchtet und da wäre eine Versicherung deren Hauptsitz ein Bauwagen ist und eine Andere die eine schöne Hauptverwaltung hat … bei wem würdet ihr abschließen ??

Grüße Bernd :dolphin:

Nun komm mal runter. Der 34c ist eine minimale Hürde! Die schließt gerade mal diejenigen aus, die so unsaubere Machenschaften begangen haben, dass sie im Führungszeugnis auftauchen, bzw. die zum Zeitpunkt der Beantragung bereits so in finanziellen Schwierigkeiten sind, dass sie diese nicht mehr verheimlichen können. Und die Kosten hierfür sind gemessen an dem, was man dabei mit halbseidenen, aber noch nicht kriminellen Geschichten verdienen kann, geradezu lächerlich. Dies gilt auch für die Haftpflicht, die beim Makler übrigens längst nicht so viel nützt, wie man vermuten möchte. Denn die Hürde für einen erfolgreichen Vorwurf einer Vermögensschädigung liegt ziemlich hoch. Das betrifft dann nur die ganz krassen Fälle.

Zwischen „bekommt noch den 34c“ und „die Haftpflicht muss eintreten“, befindet sich aber eine ganz, ganz große Bandbreite von wirklich objektiv einwandfreiem und grundseriösen Verhalten, bis hin zu für den Kunden durchaus schon kaum noch zu ertragenden und finanziell nachteiligen Dingen, die aber so gerade noch nicht ausreichen den Staatsanwalt zu beschäftigen, oder die Versicherung in Anspruch nehmen zu können.

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Hallo wiz, von wo soll ich runter kommen?

Aus deinem Eingangssatz „Makler sind eine klassische Glücksritter- und Goldgräber-Branche“ und auch aus deinem aktuellen Kommentar geht eins ganz eindeutig hervor … NEID!

Es ist richtig, Makler können sehr gut verdienen, aber sie arbeiten dafür dann auch etwas länger als ein Angestellter, Arbeiter oder Beamter.

Sie haben Betriebskosten (Büro, Angestellte, Telefon, die Kosten für ordentliche Exposés, PROFI-KOPIERER, Auto/s usw.) die du sicher nicht mal Brutto verdienst.

Ich mache dir einen einfachen Vorschlag … geh’ am Montag auf euer Gewerbeamt und melde dich als Immobilienmakler an, zahle die Gebühren, besorge alle verlangten Unterlagen und dann - wenn du den 34 c bekommst - kannst du anfangen. Du tust in deinen Ausführungen ja so, als hättest du von der Materie viel Ahnung, dann überlege dir, wie du JEDEN TAG an mindestens 3 neue (echte) Interessenten bekommst, dann plan mal jeden Tag mindestens 10 Stunden Arbeitszeit ein … und es wird für dich bestimmt kein Problem sein, tolle Geschäfte zu machen und auch so viel zu verdienen wie ein GUTER Immobilienmakler. Natürlich setze ich genügend Fachwissen über die verschiedenen Gewerke, Standortwahl, versteckte Mängel etc. voraus.

Lese von meiner Antwort bitte noch einmal nur den Punkt „FAZIT“ durch (vielleicht verstehst sogar Du es dann) … ich habe erst erklärt, dass nicht jeder JUHU so einfach ein Immobilienmakler werden kann und dann noch automatisch Erfolg hat … nur wer mit vollem Einsatz und dauerhaft korrekt arbeitet, wird auch in diesem anspruchsvollen Beruf erfolgreich sein.

Probier’s einfach selber mal aus.

Grüße Bernd

Also Neid ganz sicher nicht, dafür verdiene ich selbst zu gut, und auch ich muss dafür etwas mehr als nur 40 Wochenstunden arbeiten. Und ich kenne auch die klassische Freiberuflichkeit. Genau die Dinge, die du über die damit verbundenen Kosten schreibst, habe ich selbst hier schon x-fach geschrieben. Ich bin allerdings aktuell sehr glücklich damit als Syndikus zu arbeiten, und nur noch in ganz bescheidenem Rahmen mal einen Nachlass abzuwickeln, oder mal eine Immobilie aus einer Zwangsversteigerung zu holen, … So ganz lässt mich das Immobilienthema also nicht los, und ich darf insoweit auch behaupten, dass ich davon und mit der Arbeit mit diversen (besseren wie schlechteren) Maklern durchaus Erfahrung habe.

Ich darf mich übrigens nicht als Makler anmelden, weil diese Tätigkeit zugelassenen Rechtsanwälten ausdrücklich gesetzlich untersagt ist. Insoweit wird aus dem Plan für Montag leider nichts.

Aber jetzt kommen wir mal zu einem offenbar bei dir existierenden massiven Missverständnis: Im Gegensatz zu allen anderen hier sehe ich durchaus, dass es seriöse Makler gibt, und schere nicht alle Makler über einen Kamm. Und dies, obwohl Makler auf der Liste juristischer Erzfeinde eine Spitzenstellung einnehmen (und zwar durchaus nicht ganz unberechtigt). Denn die Sache mit dem „Glücksrittertum“ ist nicht aus der Luft gegriffen.

Angesichts rein formaler Anforderungen an die Erlangung des 34c übt die Verdienstmöglichkeit in dieser Branche insbesondere für Leute ohne klassische/fachlich passende Ausbildung eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Fast so lukrativ wie Drogenhandel, nur eben ohne das Risiko gleich einzufahren. Zudem gibt es da auch genug Leute, die diesen Job gerade nicht mit 40+ machen, sondern (und zufällig ist gerade mal wieder so eine Frage hier eingetrudelt), nur schnell den Vertrag haben wollen, und die Sache dann einfach laufen lassen, oder sich bei fremder Leute Immobilienanzeigen bedienen, gerade keine großen Kosten haben, weil sie das vom heimischen PC am Wohnzimmertisch machen, … Immer nach dem Motto: „Eine Vermittlung bringt mich über x Wochen, das reicht“, wird da einfach auf Masse und Zufall gesetzt. Ich habe hier z.B. so einen Fall in der Nachbarschaft.

Und daher haben wir leider einen ganz erheblichen Anteil von Maklern, die gerade nicht empfehlenswert sind. Nicht so unseriös, dass ihr Handeln sie gleich in den Knast befördern würde, aber es gibt durchaus Kandidaten, die regelmäßige Gäste der Zivilgerichte sind, und dort auch ebenso regelmäßig eine übergebraten bekommen. Ohne jegliche Konsequenzen für den 34c, solange nicht mal jemand erfolgreich die Gewerbeaufsicht einschaltet, die oft einen erstaunlichen Langmut hat.

Immer knapp an der Strafbarkeit vorbei, aber mehr als ausreichend, um solche Leute als unseriöse Geschäftsleute zu bezeichnen. Bei denen würde ich keinen Karton Milch kaufen, und über die erst recht kein Immobiliengeschäft abwickeln.

Insoweit bleibe ich dabei, dass der 34c keinerlei tatsächliche Relevanz für die Bewertung eines Maklers als mehr oder minder seriös hat. Er hält verurteilte Wirtschaftskriminelle und Pleitiers aus der Branche raus, mehr aber auch nicht.

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Hallo nochmal wiz,

dann haben wir beide ganz einfach 2 verschiedene Blicke auf eine Sache.

Du hast deine Eindrücke und deine (schlechte) Meinung über Immobilienmakler dann mehr durch deinen Beruf und ich kenne persönlich wirklich gute, seriöse und gestandene Makler die mit viel Arbeit ihre Firma aufgebaut haben.

Nur noch zum Schluss … unser kleiner Disput hat mir „Spaß“ gemacht. Wenn man unterschiedlicher Meinung ist, sich niveauvoll die Meinung geigt dabei aber nicht streitet, ist etwas, was man hier nicht oft sieht … es war mir eine Ehre.

Allerdings ist dieser Satz „Fast so lukrativ wie Drogenhandel, nur eben ohne das Risiko gleich einzufahren“ schon ein wenig übertrieben.

Grüße Bernd

Ich habe gemessen an der Meinung anderer hier eine noch eher positive Meinung von Maklern, nutze gute Makler auch gerne, und habe hier oft genug sogar die schützende Hand über die Branche gehalten, wenn hier mal wieder irre Dinge kolportiert wurden. Trotzdem sehe ich die Branche eben auch kritisch. Die Aussicht auf das „schnelle Geld“ ohne die Not eine langen Ausbildung/eines Studiums lockt eben zwangsläufig auch windige Gestalten an. Und der 34c ist da ein leider sehr, sehr grobes Sieb.

Ansonsten diskutiere ich auch wirklich gerne, um auch mal andere Sichtweisen zu erfahren.

Habe von einer Freundin erfahren, dass es ausser IVD oder so auch neutrale Verbraucherverbände gibt, die Makler zertifizieren. Suche so einen und du ersparst dir viele Probleme. Nur zertifizierte wählen, mein Tipp.

Bei fast ALLEN Bewertungsportalen findest du gekaufte und gefälschte Bewertungen.
Aktuell ganz schlimm. HOUZZ.DE
Da gibt es eine Maklerin, die vom Küchentisch aus arbeitet.
Und eine GmbH mit 7stelligen Umsätzen.

Beide am selben Ort.
Und die kleine Maklerin hat 50(!) Bewertungen, bei denen sie stets in den höchsten Tönen gelobt wird, während die große Firma gerade mal zwei Bewertungen hat.

Schon „komisch“, nicht?
Und auch komisch, dass diese Person immer gleich mal vier oder mehr Bewertungen an einem Tag bekommt, an dem sie auch selber im Forum aktiv ist. Und dann wieder lange nichts.

Auf sowas muss man achten!
Bei dieser Maklerin wüsste man demnach: Oh, oh, massive gefälschte Bewertungen, die muss ja wohl RICHTIG schlecht sein.

Vielleicht sollte man sie wegen Schleichwerbung abmahnen, ist ja nach dem UWG auch verboten!

Hallo,

Wie kommst Du darauf? Finde ich ganz und garnicht.

Ja, aber eine Genehmigung ist keinerlei Zertifizierung! Im Grunde genommen ist das genauso wie mit einem Gewerbeschein. Also nichts „besonderes“ oder so.

Also das er „länger“ arbeitet halte ich für ein Gerücht. Das er teilweise ebenso wie z.B. Versicherungsmakler Abends nach den normalen Arbeitszeiten nach Vereinbarung bei Leuten ist ist denke ich ganz normal.
Ansonsten hat jeder Webdesigner, Fotograf, Homeoffice User, etc. entsprechende Bürokosten.
Auch ich hatte beim Hauskauf mit diversen Immobilienmakler aus verschiedenen Bundesländern zu tun. Allesamt hatten unterschiedlichste „Exposes“ die aber allesamt nicht das Papier wert waren auf dem Sie teilweise biligst kopiert wurden, veraltete Bilder, zerknitterte Schulablagemappen in denen das abgeheftet war, Visitenkarten aus dem Tintenstrahldrucker wo man die Perforation der Data-Becker Vorlage gesehen hat, Aussagen wie „bitte rufen Sie mich an meine Telefonkarte ist alle“, etc.

Mein persönliches Fazit (ich muß mich da Wiz & Co. anschliessen) und die Erfahrungen, die einige meiner Bekannten und Arbeitskollegen gemacht haben ist das es IMMER besser ist privat zu kaufen / verkaufen.