Kurkuma ist ja zur Zeit in Mode. Nachdem es vorher hauptsächlich als Bestandteil von Currygewürz bekannt war, gibt es den ingwerähnlichen Stoff jetzt vermehrt in Pillenform. Er habe positive Wirkungen auf das Gehirn. Okay, man weiss ja nie.
Als Info habe ich irgendwo gelesen, in Indien gäbe es keine Multiple Sklerose. Heute lese ich an anderer Stelle, in Indien sei auch Alzheimer unbekannt. Sowas müsste sich doch belegen lassen, oder?
Über die Qualität des indischen Gesundheitswesens und die daraus folgende Wahrscheinlichkeit, als MS-Erkrankter auch zuverlässig diese Diagnose bekommen zu haben, habe ich keine Kenntnisse.
Ebenso sollte beachtet werden, dass nachweislich bestimmte Gene das Entstehen von MS begünstigen (Link anklicken, der hier von der Forensoftware automatisch eingeblendete Auszug ist im Bezug auf die genetische Prädisposition nichtssagend!):
Ob es in Indien nun eine verhältnismäßig niedrige Anzahl von Patienten mit der Diagnose „MS“ gibt, weil:
die dort vorherrschende Genetik für ein geringeres Risiko sorgt
in weiten Teilen des Landes die medizinische Versorgung schlecht sein könnte
aufgenommenes Kurkumin vor der Krankheit schützt
eine Kombination aus den drei Gründen oder gar ein ganz anderer Grund dafür sorgt
ist nicht einzuschätzen.
Sicher falsch ist die These, „MS sei in Indien unbekannt“. Mich würde nicht wundern, wenn diese These im Umfeld mit Werbung für Kurkumin haltige Präparate oder im Umfeld weltanschaulicher Thesen verbreitet wird.
Für die These, man könne damit Alzheimer vorbeugen, spricht eine Studie aus dem Jahr 2015:
Ich glaub, ich bin zu alt für den Quatsch…
Es wird ja ständig eine neue Sau durchs Dorf getrieben: Algen, Chia, Cranberry, alles mögliche. Jetzt eben Kurkuma.
Bei einer allgemein gesunden Lebensweise, genug Bewegung, vielfältiger Ernährung etc würde ich im Hinblick auf die wunderheilenden Wirkungen von Kurkuma ein kurzes Schulterzucken empfehlen.
erinnert mich an Saudi Arabien vor 15-20 Jahren (vielleicht noch heute, weiß ich nicht). In Saudi Arabien gibt es kein AIDS. Gibt es nicht. Weil die Regierung es verboten hat. So einfach.
Grüße
Siboniwe
PS: Es gab (gibt?) ein Krankenhaus in der östlichen Province, in dem nur HIV-positive Menschen behandelt wurden. Weiß ich, weil mein Mann da gearbeitet hat.
an all die „Pflanzen mit Wunderwikungen“ würde ich skeptisch herangehen, das sind eigenartigerweise immer irgendwelche Exoten, die dann teuer angeboten werden (gutes Gschäftle, faules Gwissle).
Die Anbaumethoden und Pestizideinsätze sind kaum kontrolliert, die Wirkung nicht nachgewiesen.
Am Ende hast Du leicht mehr schädliche Pestizide oder dergleichen zu Dir genommen, als wunderwirkende Pflanzeninhalte.
Aber ich kann Kurkuma als Gewürz durchaus empfehlen. Besonders zu gebratenen Kartoffeln (Kurkuma zum Schluss sehr reichlich zugeben und kurz mitbraten), aber auch zu vielen anderen Gerichten.
Man kann es mit wenig Öl schon vor dem Kochen zu Reis geben, der wird dann appetitlich gelb und schmeckt mild nach dem Gewürz. U.s.w.
In Pillenform wäre es mir entschieden zu langweilig. Schmeckt ja so schon nach wenig.
Das sind - wie fast immer- Infos, die sich hauptsächlich aus dem Geschäftsinteresse der vertreibenden Firmen ergeben.
Kurkuma ist ein Gewürz mit eigenständigem Charakter, das auch Bestandteil von Curry ist. Da sind noch 7 - 10 (oder mehr) andere Gewürze drin.
Der Hauptunterschied der üblichen Ernährung hier zur indischen Küche scheint mir darin zu bestehen, dass dort sehr viele pflanzliche oder Milchprodukte von Menschen, die selber kochen, zusammen mit Gewürzen , die vorhanden sind, verarbeitet werden.
Ich weiß nicht, wie Du Deine übliche Ernährung herstellst.Wenn Du sie quasi fertig kaufst, kannst Du mit „Kurkuma“ in Pillenform auch nix retten.
LG
Amokoma1