Gibt es irgendein Vers im Neuen Testament, der besagt das Juden Heiden sind (?), bzw. das die, die nicht Jesus Christus (Jeschua Ha’Mashiach) als ihren Messias und Erlöser annehmen Heiden sind?
Wäre für Antworten und Bibelverse dankbar!
Gibt es irgendein Vers im Neuen Testament, der besagt das Juden Heiden sind (?), bzw. das die, die nicht Jesus Christus (Jeschua Ha’Mashiach) als ihren Messias und Erlöser annehmen Heiden sind?
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Hallo
nein. Jesus war Jude und ist es zeitlebens geblieben.
Bald nach Jesu Tod unterschied man zwischen Judenchristen und Heidenchristen - also Christen, die eine jüdische oder eben keine jüdische Herkunft hatten.
Gruss, Sama
Vielen Dank für Deine Antwort !
Hallo Heroic,
In der Bibel werden Menschen als Heiden bezeichnet, die nicht aus dem Volk der Israeliten waren. Menschen die sich den Gott Israels erwehlt haben, die wurden danach auch nicht mehr als Heiden bezeichnet. Im Neuen Testament werden eigentlich 2 Gruppen von Christen erwähnt, die aber eigentlich nur eine Gruppe sind, nähmlich Christen, die ursprünglich Heiden wahren und Christen die ursprünglich Juden wahren. Lange Zeit waren diese beiden Gruppen wirkliche Brüder. Ich kenne dagegen keine Stelle in der Heiligen Schrifft, in denen Juden als Heiden bezeichnet werden. Das wäre auch ein wenig eigenartig, da der Beriff, der oft mit Heiden Übersetzt wird, eigentlich Menschen einer anderen Nation bedeutet. Selbst wenn dei Juden nicht mehr nach dem Gesetz gelebt haben, das Gott ihnen aufgetragen hatte, waren sie dennmoch SEIN Volk.
Das Jesus von vielen Geistlichen seiner Tage nicht besonders begeistert war, das kannst du zum Beispiel im Matheus 23 Nachlesen. Je nach Bibelübersetzung sind das sehr harte Worte die Jesus hier gebrauchte, aber er bezeichnete sie nie als Heiden. Er Nannte sie widerholt Heuchler, aber nie Heiden.
Ich befürchte nur, das Jesus auch Heute bei sehr vielen Vertretern der Kirchen nicht gerade begeistert sein wird. Viele Kirchen vertreten heute nähmlich genau die Gleichn Lehgren, die damals die Heiden vertreten haben. Vorsche einfach mal ein wenig nach, wo der Ursprung so mancher Lehre der Kirchen herkommt und du wirst verstehen, was ich meine.
Für weitere Fragen stehe ich dir sehr gerne zur Verfügung.
Alles Gute
Hans
Hallo
Im Neuen Testament werden eigentlich 2
Gruppen von Christen erwähnt, die aber eigentlich nur eine
Gruppe sind, nähmlich Christen, die ursprünglich Heiden wahren
und Christen die ursprünglich Juden wahren. Lange Zeit waren
diese beiden Gruppen wirkliche Brüder.
Das stimmt nicht ganz. Es gab die Judenchristen und die Heidenchristen, das ist richtig. Aber die Judenchristen (anfangs auch Nazarener genannt) begriffen sich selber als Glaubensgemeinschaft innerhalb des Judentums - so wie die Essener oder die Pharisäer.
Darum gab es den im Galaterbrief und in der Apostelgeschichte erwähnte Konflikt („antiochischer Zwischenfall“) zwischen Paulus (Heidenmissionar) und der Urgemeinde von Jerusalem. Die Urgemeinde meinte, dass für das Heil nicht nur der Glaube an Christus, sondern auch die Einhaltung der jüdischen Gesetze (Tora) erforderlich seien, während Paulus die These vertrat, dass allein der Glaube an Jesus und die Taufe das Gesetz abgelöst hatte (Rechtfertigungslehre, auch im Römerbrief).
Explizit erwähnt sind die Pflicht zur Beschneidung und die Speisevorschriften.
Aufgrund der Zerstörung des Tempels (der auch von den Nazarenern genutzt wurde) und innerjüdische Konflikte verlor die Jerusalemer Urgemeinde (deren Vertreter Petrus, Jakobus und ? waren) später an Bedeutung und verschwand de facto.
Das Apostelkonzil in Jerusalem im Jahr 48 „erlaubte“ erst die Heidenmission - auch dies ein Indiz, dass dies nicht selbverständlich war, sondern dass die Christusgläubigen sich erst einmal mehrheitlich als Juden sahen.
Also insgesamt waren es wirklich zwei Gruppen: Die Judenchristen begriffen sich als Juden mit Glaube an Jesus von Nazareth als MEssias, die Heidenchristen als Glaubensgemeinschaft mit starken theologischen Verbindungen zum Judentum, aber getrennt von ihnen. Dass Paulus zuerst und besonders in Synagogen missionierte, ist dazu kein Widerspruch, weil dort auch viele Gottesfürchtige lebten, also Sympatisanten des Judentums, die aber selber keine Juden waren. Inwieweit sie nur ethnisch keine Juden waren (keine biologischen Nachfahren von Isaak) oder auch theologisch (Beschneidung), kann ich nicht sagen.
Ich kenne dagegen keine
Stelle in der Heiligen Schrifft, in denen Juden als Heiden
bezeichnet werden.
Ganz klar: Juden sind keine Heiden im Sinne des Christentums und auch im Sinne des NTs.
Viele Grüße
Bombadil
Hi.
Der ursprüngliche lateinische Begriff war ´paganus´ = Landbewohner. ´Heide´ geht auf das germanische ´haithio´ zurück = ´unbebautes Land´, was mit dem Landschaftstyp ´Heide´ etymologisch aber nicht zusammenhängen soll. Im NT taucht der Heide-Begriff als solcher nicht auf, die Entsprechung ist das griechische ´eθνoς´ (ethnos = Völker) für Nichtjuden. Als ´Heiden´ wurden nur Anhänger polytheistischer Religionen bezeichnet, also nicht die Juden und meines Wissens auch nicht die Mazdaisten und Manichäer.
Zu den polytheistischen Religionen der frühen Christenzeit zählten im näheren Umfeld die römische, die griechische, die ägyptische Religion und einige polytheistische Kulte um Göttinnen wie Kybele und Artemis. In Ephesos wurde Artemis im 1. Jh. sogar als höchste griechische Göttin proklamiert, im Rang weit über den anderen Göttern des Pantheons („für immer die Größte unter den Göttern“). Auch der polytheistische Neuplatonismus eines Jamblichus (um 300) fiel definitionsgemäß unter das ´Heidentum´.
Eine interessante Zwischenstellung zwischen Mono- und Polytheismus hatte der Kult um den ´Theos Hypsistos´, der vom 2. bis zum 4. Jahrhundert vor allem in Kleinasien verbreitet war und auf eine theologische Annäherung zwischen Juden und ´Heiden´, also Polytheisten, hindeutet. Das Theos-Hypistos-Konzept, d.h. die Vorstellung eines allmächtigen und einzigen Gottes (mit engelartigen Hilfskräften), geht auf die alte orphische Lehre aus dem (spätestens) 6. Jh. vuZ zurück, die die Orphik neben dem Mazdaismus und dem Judentum (das erst in diesem Jahrhundert seinen Monotheismus vollendete) als erste monotheistische Religion ausweist.
Erhalten sind 375 Inschriften einer Theos-Hypsistos-Verehrung durch Juden, Christen und ´Heiden´, was aber keinen gemeinsamen Kult bedeutet, sondern eine Anwendung dieses Konzepts auf die je eigene Gottesvorstellung. Unbestritten ist dennoch, dass der orphische Kult auf das frühe Judentum Einfluss nahm und auch die frühchristlichen Vorstellungen mitprägte (z.B. die orphische Formel in der Offenbarung des Johannes 22,13 : „Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte“).
Auch delphische Orakelformeln wie „εἷς θεός, εἷς θεὸς ἐν τῶι οὐρανῶι, μέγιστον ὄνομα τοῦ θεοῦ“ wurden bedenkenlos von Juden und Christen verwendet (mein bisschen Griechisch zusammengekratzt, heißt das wohl: „Ein Gott, ein Gott, groß ist der Ruhm (oder Name) des Gottes“). Die sog. ´Theosebeis´ waren Theos-Hypsistos-verehrende ´Heiden´, die sich dem Judentum verbunden fühlten, aus dessen Sicht sie aber hinter den Proselyten rangierten.
Chan