Aus technischer Sicht muß ich jetzt aber mal für die Nerfgun sprechen.
Es gibt diese Softair-Pistolen, die Plastikkügelchen von etwa 3mm Durchmesser verschießen. Die können ganz schön zwirbeln und teils blaue Flecken bis hin zu Verletzungen hervorrufen können.
Die Nerfguns verschießen recht große und weiche Schaumstoff-Projektile, die durch ihre Wucht allein nicht gefährlich sind. Selbst ein „aufgesetzter Schuß“ ist kaum mehr als ein Anstubsen. Wahrscheinlich ist jedes andere „Spiel“, bei dem Kinder etwas aufeinander werfen, heftiger.
Mit dem Auge ist es etwas anderes. Das schmerzt schon bei einem sehr leichten Schlag, und auch der Kontakt mit einem Fremdkörper schmerzt. Wenn man pech hat, gibts kleine Kratzer, die auch noch etwas länger schmerzen. Das kann man durch die Brillen natürlich verhindern.
Wenn das jedoch das Argument ist, sollte man die Kinder bei Schnee nicht mehr unbeaufsichtigt raus lassen, denn die Gefahren durch Schneebälle sind ungleich größer. Auch, wenn Kinder im Wald spielen, können sie mal ein paar Äste ins Gesicht und auch in die Augen bekommen. Sandkasten sind auch böse, ich weiß nicht, wie oft ich früher mal Sand in die Augen bekommen habe. Das alles sollte man daher auch unterbinden.
Früher, beim „Cowboy und Indianer“ spielen haben wir aus Ästen und Schnüren Bögen gebaut, die sind im Vergleich zur Nerfgun dann wohl sowas wie die Kanone eines Panzers.
Die moralische Seite ist eine seit Jahren geführte, zähe Diskussion, zu der es auch keine einstimmige Meinung geben kann.
„Cowboy und Indianer“ haben wir alle gespielt, und die Diskussionen um die Ballerspiele wurden auch nie wirklich beendet, da Gutachten anscheinend immer die Meinung des Auftraggebers stützen.
Wenn du aus moralischen Gründen also meinst, daß dein Sohn nicht mit einer Nerfgun spielen sollte, dann schenkt ihm auch keine. Allerdings, wenn die Nachbarskinder welche haben, kannst du dir denken, was passiert…