Sind Sonnenwinde 'spürbar'?

Wissenschaft Astronomie
#1

Guten Tag,
wenn es theoretisch möglich wäre ohne Raumanzug durch das Universum zu fliegen, würden wir hierbei etwas spüren bzw. fühlen können (Sonnenwinde, Staub oder Nebel etc.) ? Oder ist dies nur in einer Atmosphäre möglich?
Vielen Dank schon mal im Voraus.

#2

Moin,

wenn es theoretisch möglich wäre ohne Raumanzug durch das
Universum zu fliegen, würden wir hierbei etwas spüren bzw.
fühlen können

kaum. Die Dichte ist so gering, daß es da nichts zu spüren gibt.

Gandalf

#3

Moin,

Sonnenwinde, Nebel und ähnliches sind immer noch viel dünner als die besten Vakua, die wir hier auf der Erde erzeugen.

Der Sonnenwind hat bspw. in Erdnähe ca 1 Atom pro cm3. Luft, wie wir sie hier kennen, hat ca. 1025 Moleküle pro cm3, d.h, das Dichtenverhältnis ist

1:10000000000000000000000000

Gruß,
Ingo

#4

wenn es theoretisch möglich wäre ohne Raumanzug durch das
Universum zu fliegen, würden wir hierbei etwas spüren bzw.
fühlen können (Sonnenwinde, Staub oder Nebel etc.) ? Oder ist
dies nur in einer Atmosphäre möglich?

Ein SonnenSTURM wäre möglicherweise tödlich. Ist wie radioaktive Verstrahlung, wahrscheinlich merkt man anfangs nicht viel.

Gruss Reinhard

#5

Hallo!

Sonnenwinde, Nebel und ähnliches sind immer noch viel dünner
als die besten Vakua, die wir hier auf der Erde erzeugen.

Der Sonnenwind hat bspw. in Erdnähe ca 1 Atom pro
cm3. Luft, wie wir sie hier kennen, hat ca.
1025 Moleküle pro cm3, d.h, das
Dichtenverhältnis ist

1:10000000000000000000000000

Ich gebe Dir zwar in der Sache recht, aber die Zahlen stimmen nicht ganz: Da das Molvolumen ca. 22,4 L ist, beträgt die Teilchendichte in Luft ca. 2,6 * 10^-19 1/cm³. Wenn wir dann noch berücksichtigen, dass die Masse eines Sticksstoffmoleküls rund 28mal größer ist als die eines Protons, kommen wir auf eine Dichte, die ca. 10^20 mal größer ist als die des Sonnenwindes.

Wenn wir dann noch in Betracht ziehen, dass die Geschwindigkeit des Sonnenwindes 10^4mal größer ist als bei einer steifen Brise auf der Erde und die Windgeschwindigkeit quadratisch in den Strömungswiderstand eingeht, dann ist die das Zahlenverhältnis nur noch 1:10^11 bzw. 1:10000000000 - aber auch das ist noch jede Menge.

Michael

#6

Moin,

Der Sonnenwind hat bspw. in Erdnähe ca 1 Atom pro
cm3. Luft, wie wir sie hier kennen, hat ca.
1025 Moleküle pro cm3, d.h, das
Dichtenverhältnis ist

1:10000000000000000000000000

Ich gebe Dir zwar in der Sache recht, aber die Zahlen stimmen
nicht ganz: Da das Molvolumen ca. 22,4 L ist, beträgt die
Teilchendichte in Luft ca. 2,6 * 10^-19 1/cm³.
eine Dichte, die ca. 10^20 mal größer ist als die des
Sonnenwindes.

Das ist richtig. Ich habe mich mit den Umrechnungen der Volumina vertan.

Wenn wir dann noch in Betracht ziehen, dass die
Geschwindigkeit des Sonnenwindes 10^4mal größer ist als bei
einer steifen Brise auf der Erde und die Windgeschwindigkeit
quadratisch in den Strömungswiderstand eingeht, dann ist die

Diese Aussage wiederum ist nicht richtig. Im Sonnenwind befinden wir uns in der freien Molekularströmung. Da geht der Strömungswiderstand keinesfalls quadratisch sondern nur linear mit der Geschwindigkeit, es gilt nicht das Newton’sche Reibungsgesetz sondern das Epstein’sche (Teilchenradius r, Dichte ρ, Geschwindigkeit v, Reibungskoeffizient Cp)
F_drag = 6Cp ρ r2 v

Gruß,
Ingo