Das habe ich doch gar nicht behauptet.
Ich war selber mehrfach in Marokko und weiß selbstverständlich, dass es, entlang der Nordküste Afrikas (z. B.), schon einige historische Stätten gibt. Ich hatte, insgesamt fast ein Jahr, in Al Ain (VAE, arab. Halbinsel) gewohnt, wo sich etwa 99% der kulturellen Vergangenheit der Emiratis befindet.
Und wieso muss Geschichte denn unbedingt was mit der lokalen „Bebauung“ zu tun haben? Wüstenklima (z. B.) setzt Gebäuden ziemlich arg zu; das, was heute (auch z. B.) in Ägypten zu sehen ist, wurde so dermaßen „solide“ gebaut, dass es wahrscheinlich für immer und ewig dort stehen bleiben wird.
Dass man im weiter südlich gelegenen afrikanischen Grabenbruch, wo es nur ganz, ganz wenige Ritter gab, keine Ritterburgen bauen musste (klar, man kann; wie die „depperten“ Kreuzritter in Kleinasien…), ist auch irgendwie logisch.
In Dubai hat man dieses Prinzip kürzlich entweder nicht verstanden oder komplett ignoriert (oder beides; natürlich ohne die Ritter). Resultat: Eine unglaubliche Auswahl an freien Wohnungen, inmitten der lebensfeindlichsten Wüste der Erde…
Jerusalem, Petra, Syrien insgesamt (vor der ISIS-Zerstörung); alles absolut grandios!
Aber!
Ich habe die „Vermutung“, dass es dem UP eher um die Dichte der historischen Orte, innerhalb eines bestimmten Gebiets geht. Und die ist in Europa nun mal exorbitant hoch; stell Dir jetzt mal noch vor, es hätte die beiden letzten Kriege nicht gegeben.
Ein weiterer Grund könnte noch sein (Vermutung), dass viele „unserer“ historischen Stätten, genau dann gebaut wurden, als „wir“ gerade auch fleißig damit beschäftigt waren, andere Kulturen zu „vernichten“, um dort die eigene zu etablieren (Karma is a bitch; nicht wahr?!). Und somit konnten die dann gar nicht so richtig „durchstarten“; oder zumindest mal nicht so, wie „wir“ das konnten.
Zudem wurde der Planet später irgendwann mal, aber im gleichen Zusammenhang, mit unglaublichen Mengen von „viktorianischen Gebäuden“ regelrecht „zugeschissen“. Diese sind ihrerseits heute selber historisch wertvoll; soweit sie noch existieren. Und die sind alle, egal wo, immer europäischen Ursprungs.
+++ Themenwechsel +++
Die meisten Gebäude aus dem Altertum wurden von Hochkulturen gebaut, die schon nicht mehr existierten, bevor unsere eigene überhaupt mal „entstand“. Daher entstammen die hiesigen, historischen Bauwerke (abgesehen von Stonehenge u. ä.) unserer eigenen, europäischen Kultur (oder früheren Versionen davon) und den ganzen Einflüssen, die in den letzten 2000 Jahren darauf einwirkten. Natürlich beziehe ich mich gerade immer auf ganz Europa.
Mit „unserer“ heutigen „Ausgabe“ befinden wir uns aber offensichtlich schon im Zustand der „Auflösung“; und den Grund verorte ich nicht bei äußeren Einflüssen, wie dem Islam oder Einwanderung. Es ist eher das massive „jeder gegen jeden“, bei gleichzeitig schwindendem Willen Kompromisse zu finden, was Sorgen bereiten sollte. Wir sind viel zu fett, faul und dekadent geworden. Ignoranz.
Das Fatale ist doch, dass die heutigen Konflikte in kürzester Zeit ausbrechen können (und das auch tun), aber die Lösungen genauso mühsam geblieben sind, wie es immer schon der Fall war.
Nu ja, bis jetzt ist mal noch jedes „Imperium“ untergegangen und hey (!!!), dann gibt’s auch hier Historisches, von „irgendeiner untergegangenen Kultur“ zu sehen.
Wer auch immer das, dann sehen möchte…
Glückauf!
PS: Dieser Text sollte auch den obigen „Zweizeiler“ genauer erklären; quasi als Anhang.