Sind Tiere unter der Erde blind?

Hallo zusammen!
Ich habe mich letztens gefragt, ob Tiere, die in der Erde leben eigentlich blind sind oder nicht! Der Maulwurf hat ja zum Beispiel Augen, aber wird immer mit Blindenbinde gezeichnet.
Beim Regenwurm erkennt man erst gar keine Augen.
Kann mir da jemand weiterhelfen?

Vielen Dank für Eure Antworten!

Hallo

Daß man Maulwürfe in Comics etc mit Blindenbinde zeichnet, hat nichts mit Biologie des Tieres zu tun, daß ist Humor. Mir ist in der Natur jedenfalls noch nie ein Maulwurf mit Blindenbinde und Blindenstock begegnet…

Maulwürfe haben Augen, und können damit auch sehen, allerdings nur sehr wenig, die Augen sind nur sehr schwach entwickelt. Maulwürfe orientieren sich vorallem mit Tasthaaren und über Gerüche.
Regenwürmer haben keine Augen, das ist richtig. Das liegt aber nicht an ihrem Leben unter der Erde sondern daran, daß Würmer zu Primitiv sind, und sich Augen gar nicht erst entwickelt haben. Allerdings haben Regenwürmer Lichtempfindliche Zellen die in der Haut über den ganzen Körper verteilt sind. Damit können sie zwar nicht sehen wie Menschen, aber sie können erkennen wo es heller und wo dunkler ist, und damit gezielt an dunklere Stellen kriechen.

Generell kann man sagen, daß Tiere die Sinne haben, die sie im Leben brauchen. Andere Sinne sind entweder nicht (mehr) vorhanden, oder unterentwickelt. Das hat aber nicht zwingend mit dem leben unter der Erde zu tun. Auch Nashörner können zB nur sehr schlecht und nur auf kurze Entfernung sehen. Alles was mehr als 50cm entfernt ist, sehen sie nicht oder nur schemenhaft.
Ob ein Tier also gut oder schlecht oder gar nichts sieht, ist also nicht zwingend vom Leben unter oder über der Erde abhängig, sondern ob es für seine Lebensweise Augen braucht oder nicht. Da man aber für ein Unterirdisches Leben normal keine Augen braucht, haben die meisten unterirdisch Lebenden Tiere ihre Augen zurückgebildet oder verlohren.

Servus,

Regenwürmer sind deswegen sehr interessant, weil sie entwicklungsgeschichtlich so eine Art „Ur-Augen“ bewahrt haben. Sie können damit Hell und Dunkel unterscheiden - mehr brauchen sie auch nicht.

Falls Dich das Thema „Augen“ näher interessiert: Besorg Dir antiquarisch „Die Riesen mit dem Augenzwinkern“ von Wolfgang Schwoerbel und lies darin das Kapitel „Wär’ nicht das Auge sonnenhaft“. Ich habe bei Dr. Schwoerbel am Gymnasium einen Bio-Unterricht genossen, der selbst für uns pubertierende Bande ungefähr wie ein Krimi war, und einen Ersthelferlehrgang, der alles in den Schatten stellte, was ich seither in der Branche mitgekriegt habe.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

in der Erde oder auch in dunklen Höhlen lebende Tiere brauchen keine guten Augen, daher entwicklen sich solche garnicht erst oder werden, wenn vorher vorhanden, zurückgebildet.
Die Natur spart wo sie kann, so effizient wie möglich - evolutionäre Auslese halt.

Gruß, Paran