Guten Tag, Jasper!
„Tyrann“, „Despot“ und „Diktator“ sind alles aus der Antike stammende Begriffe, die „Alleinherrscher“ bedeuten.
In der heutigen Zeit können diese durchaus als gleichbedeutend und Synonyme betrachtet werden.
Doch hatte im alten Griechenland die Tyrannis ihre eigene Daseinsberechtigung und ein Tyrann war deshalb noch kein schlechter Kerl, sondern der alleinige Inhaber der Macht in einer Polis. Waren die Einwohner der Polis damit zufrieden, so konnte einer gut Tyran sein. Die ältere Tyrannis bietet dieses Bild.
Der Despot ist nun einer, der sich die Tyrannis widerrechtlich angeeignet hat. Also ein korrumpierter Tyrann. So in der jüngeren Tyrannis.
Dazu:
_ Tyrannis [griech.], in antiken griech. Staaten Bez. für die unumschränkte Herrschaft, dann auch Gewaltherrschaft eines Einzelnen. Die Entstehung der T. (ältere T. 7./6.)Jh. bis etwa Mitte 5.)Jh., jüngere T. Ende des 5.)Jh. bis 3.)Jh.) erklärt sich aus den nach dem Ende des Königtums entstandenen, zugleich durch das Aufkommen neuer Wirtschaftsformen (Ausdehnung des Handels, Geldwirtschaft) bedingten polit.-sozialen Auseinandersetzungen. Die T. archaischer Zeit wurde fast immer mit einem ›goldenen Zeitalter‹ verbunden. Der negativ besetzte Begriff der T. (seit Ende 6.)Jh. v.)Chr.) war ein Produkt der polit. Krise (in Athen). Die T. schuf aufgrund ihrer intendierten antiaristokrat. Politik die Grundlagen weiterer Demokratisierung.
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Die Diktatur ist im alten Rom eine absolute Herrschaft im Staat und vor allem über die Armee, die auf ein halbes Jahr begrenzt war, und danach unweigerlich endete.
Dazu:
_ Diktatur [lat.], Herrschaftsform mit unbeschränkter Macht einer Person oder Gruppe; bes. als Gegensatz zur Demokratie verstanden. Zu unterscheiden sind die vorübergehende Vereinigung außerordentl. Machtbefugnisse zur Überwindung von Notlagen (z.)B. das Amt des altröm. Diktators) und die dauernde Konzentration der gesamten Macht in der Hand eines Einzelnen oder einer Gruppe, häufig mit ideolog. Begründung (eigtl. D.).)- Die D. als Dauerherrschaft ist verbunden mit der Unterdrückung der Opposition, der Aufhebung der Gewaltenteilung, der Ausschaltung oder Behinderung der Öffentlichkeit bei der Kontrolle polit. Macht sowie der weitgehenden Einschränkung der verfassungsmäßigen Grund- und Mitwirkungsrechte der Bürger. Sie stützt sich meist auf eine bevorrechtigte Partei, auf das Militär, das Proletariat. Die national- und sozialrevolutionären Bewegungen des 20.)Jh. (Faschismus, Nationalsozialismus, Kommunismus) entwickelten die Form der totalitären D. (Totalitarismus).
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Gruß Fritz