Sind US-Amerikaner künstlerisch (vor allem als Schauspieler) begabter als Deutsche?

Mir fällt immer auf, dass viele US-Amerikaner, selbst wenn sie 0815-Bürger sind (z.B. auf YouTube, TV-Dokus, Talkshows etc.) immer viel professioneller mit ihrer Außendarstellung und Selbstpräsentation rüberkommen, als Deutsche. Viele benutzen oft ihre Hände während sie sprechen, um ihrem Gesagten mehr Ausdruck zu verleihen - ähnlich wie Politiker. Es scheint fast so, als wenn viele US-Amerikaner in ihrer Schulzeit Theatergruppen besucht hätten, oder sonst irgendwie an einem Schauspielunterricht oder Personaltraining teilgenommen zu haben scheinen.
Selbst viele B- und C-Klasse Schauspieler aus Deutschland wirken oft blass im Vergleich zu viele US-Laiendarstellern. Wenn man sich eine Folge GZSZ oder Lindenstraße anschaut, weiß man, wie so ein typisch mittelmäßiger Schauspieler aus Deutschland rüberkommt. Das wirkt oft so, wie auswendig gelernt, aber nicht wirklich kreativ. Letztens hatte ich mir „12 Years a Slave“ angesehen und war beeindruckt, wie gut Michael Fassbender (der ironischerweise halber Deutscher ist) seine Rolle als fieser Sklavenhalter spielte. Das war sehr überzeugend.
Mir kommt auf Anhieb kein anderer deutscher Schauspieler in den Sinn, dem ich so eine Performance auch zutrauen würde. Ich glaube fast, wenn Fassbender in Deutschland aufgewachsen wäre, würde er bestimmt in zweitklassigen Tatort-Produktionen oder irgendwelchen Rosamunde Pilcher Verfilmungen mitspielen, statt jetzt in Hollywood zur A-Riege zu gehören. Aber wie gesagt scheint selbst vielen normalen Amerikanern künstlerische Darstellung als Schauspieler viel besser zu liegen als vielen durchschnittlichen Profis hier zu Lande. Sind bei uns die professionellen Schauspielschulen schlechter als jede x-beliebige Schauspielgruppe an amerikanischen Schulen?

… in D sind mehr auf Theater ausgerichtet als auf TV oder gar Kino. http://www.zeit.de/studium2007/sonstiges/theater

Zudem sollte man nicht ausser acht lassen, dass die USA das Produktionsland schlechthin für die umsatzstarken Filme sind. Daher findet man dort auch jede Menge Schauspieler, die zugezogen sind. Australier, Kanadier, Briten, Iren, Franzosen, Mexikaner, Spanier, Chinesen, Japaner, Russen usw. usf.

Vor allem aber können die USA auch auf eine viermal größere Menge an eigenen Bevölkerung zurückgreifen als wir in D.

Ach, die Ösis habe ich vergessen. Und wenn dann mal einer Erfolg hat, dann wird er mit Preisen gleich überschüttet. :wink:

Mit dem Zwergenmarkt D allein kommt man im Business nicht weit.

Gruß
vdmaster

Hi

  1. Michael Fassbender ist kein „0815“-Bürger…

  2. Michael Fassbender ist in Irland aufgewachsen und hat sich seine ersten Sporen in
    englischen Serien verdient. Irgendwie hinkt Dein Vergleich mit den USA.

GZSZ ist für die Zielgruppe gedacht um mit der Werbung geschickt Geld zu verdienen. Das ist mit vielen Vorabendserien auch nicht anders. Die Serien dürfen nicht (zu) teuer sein.

Möglicherweise ist es aber auch so, daß in den USA die Konkurrenz selbst für eine Serie viel härter ist, als in D. ,
wobei die heutigen Serien mit viel mehr Aufwand gedreht werden als z.B. GZSZ. HBO (Games of Thrones) z.B. ist ein reiner Bezahlsender - da gibt es keine Werbung - deswegen wird auch einiges investiert um die Abonennten zu halten (auch wenn Vinyl mit Beteiligung v. mit Mick Jagger u. Martin Scorsese) floppte.

lg,
vordprefect

Hi.

Also bitte. Wir haben doch geniale Schauspieler (Ochsenknecht, Schweiger, Sawatzki etc.) Denen reicht kein US Amerikaner das Wasser. :confounded:

grad diese drei? unsere schlimmsten Fälle?

Könnte meine Aussage eine Priese Ironie enthalten?

1 Like

Hi,

da gehört mind. noch der Schweighöfer dazu…
Seine schauspielerische Leistung kann man ja nun in Werbespots (fürs Bezahlfernsehen) bewundern…

Unmöglich!

Sonst wäre Veronika Ferres in Deiner Liste aufgetaucht. :wink:

Also, der Emmerich ist auch Deutscher und der weiß, wie man es krachen lässt. Allerdings würde er in D nie soviel Geld zusammenkratzen können, um seine „Filme“ hier zu realisieren. Ich stell mir das gerade vor im Abspann von Godzilla oder Independence day…Gefördert durch die Bayrische Landesmedienanstalt.
Wenn meine Anlage wieder mal Langeweile hat, bekommt sie immer Emmerich zu futtern. Dann weiß sie wenigstens, wozu sie hergestellt wurde.
Wie vdmaster schon schrieb, in USA sind mehr Menschen unterwegs und viel mehr Geld.
Wenn du dir z.B. die Anfänge von Star Trek anschaust, wird es ganz schnell gruselig. Weder die Schauspieler noch die Spezialeffekte sind großes Kino. Es wird ja öfter lächelnd auf Raumpatroille Orion geschaut. Besser waren weder die Special Effects noch die Schauspieler bei Star Trek.

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