Hallo, wir haben bei einem Natursteinhändler eine Eßtischplatte fertigen lassen. Der Händler meinte, der Stein sei ein Granit und heiße Golden Musk (stammt aus dem Iran), manche würden ihn auch Verde Fantastico nennen.
Allerdings wird Verde Fantastico bei anderen Steinhändler-Websites mal als Marmor, mal als Granit kategorisiert?!
Sind Golden Musk und Verde Fantastico wirklich zwei Namen für ein und denselben Stein? Und handelt es sich nun um Marmor oder Granit?
Freue mich über Antworten…
Wenn ich nach den Bildern gehe, handelt es sich beim Verde Fantastico um einen grünen Metamorphit, vermutlich Grünschieferfazies.
Es handelt sich dabei in keinem Fall um einen Granit. Ein Granit ist ein magmatisches Gestein mit einer ganz bestimmten Zusammensetzung und Korngefüge (bedingt durch die Entstehungsgeschichte). Im Natursteinsektor werden zwar eine ganze Reihe von Gesteinen als Granite bezeichnet, die keinesfalls Granite sind, aber der Verde Fantastico weist weder die korrekte chemische Zusammensetzung noch das typische Gefüge auf.
Es handelt sich dabei allerdings sehr wahrscheinlich auch nicht um einen Marmor, denn ein Marmor ist ein metamorph überprägter Kalkstein. Die grüne Farbe weist aber auf typische mit der Metamorphose verknüpfte Silikate hin. Da er aber ein für Marmor typisches Korngefüge aufweist, kann ich mir aber gut vorstellen, dass man ihm im Natursteinsektor als solchen bezeichnet.
Hallo
Anhand der Bilder würde ich sagen, es könnte sich um einen Ophicalcit handeln.
Dabei handelt es sich um ein Gestein, dass aus Karbonaten und Serpentinmineralien besteht. (Serpentinminerale können so einen grüngoldenen Schimmer aufweisen)
Die Genes ist unterschiedlich, entweder durch Silikatzufuhr zu Marmoren oder durch die Tektonische Zerlegung großer Serpentinitkörper, die dann hydrothermal mit Karbonaten verheilt werden (also eine Serpentinitbrekzie)
Es handelt sich jedenfalls nicht um einen Granit, noch per mineralogischer Definition um einen Marmor.
Dabei muss man jedoch beachten, dass in der Natursteinbranche zahlreiche polierfähige Gesteine als „Marmor“ bezeichnet werden.
LG
Mike
Vielen Dank schonmal für die Hinweise!
Was bedeutet das jetzt für die Praxis, sprich für die Verwendung des Steins als Bodenbelag? Zu empfehlen oder nicht, also hinsichtlich Empfindlichkeit bzw. Säureresistenz?
Mit der Tischplatte sind wir sehr zufrieden, die ist seit vier Jahren im Einsatz und wird öfters mit O-Saft, Salatdressing, Fett etc. beschmutzt und ich habe bislang keine Rückstände oder Oberflächenangriffe entdeckt.
Aber Bodenbelag ist halt doch nochmal was anderes (dünner, andere Belastung durch Abrieb)…
Was denkt ihr, robust genug?
Sehe gerade dass ich das garnicht in der Ausgansfrage geschrieben habe. Also wir wollen den gleichen Stein nochmal kaufen, diesmal als Bodenbelag für Wohn- und Esszimmer… sorry für den Nachtrag 
Hi
Ich bin kein Natursteinfachmann, allerdings habe ich diesen Stein noch nie als flächigen Bodenbelag gesehen.
Im Gegensatz zum Wandbelag.
Das Hauptproblem bei der Verwendung von Serpentiniten sehe ich in der Rutschfestigkeit, Serpentinit ist nicht gerade das Griffigste Mineral. Besonders Abriebsfest ist er auch nicht.
Ich habe Zweifel an der Eignung, lasse mich aber gerne eines besseren belehren 
LG
Mike
Bezüglich Rutschfestigkeit würden wir die Oberfläche „geledert“ anfertigen lassen, also nicht Hochglanz poliert, sonder matt und leicht angerauht. Ne Schlittschuhbahn will ich im Wohnzimmer (und noch mit zwei Kleinkindern) nämlich auch nicht haben.
Die Bedenken wegen der mangelnden Abriebsfestigkeit machen mir jetzt allerdings Sorgen…