Sinken/ senken

Hallo,

Sollte es hier nicht „sinken auf seinem Bett“ die richtige Variante sein?

Der Deutsche sinkt auf sein
Bett. Er ist mit einem Flixbus in die Ukraine
gekommen und hat seit 48 Stunden nicht geschlafen.

Danke

Ich hatte gelernt, dass „senken“ mit Akkusativ vorkommt, weil jemand etwas macht z. B.
man senkt ein Schiff auf die See

„Sinken“ kommt aber mit Dativ, weil es automatisch und ohne Zutun einer Person geschieht.

Da steht zwei mal derselbe Satz. :slightly_smiling_face:

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Hallo,

nein – es bedeutet hier sich nach unten (wohin?) bewegen / (sinkend) an einen bestimmten Ort (wohin?) gelangen:

auf sein Bett

(… und dort könnte er vielleicht in einem Kissenberg versinken:wink:)

Gruß
Kreszenz

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Dann bringe ich wahrscheinlich „versinken“ und „sinken“ durcheinander?
Gilt das auch für „versenken“ und "senken?
„senken“ mit Akkusativ und „versenken“ mit Dativ? Ist das richtig?

Grüße

Nicht unbedingt – das untergehende Schiff (welches sich bereits im Wasser befindet) kann im Meer sinken und schließlich ganz versinken.

Das hängt vom Kontext ab, siehe https://www.dwds.de/wb/versenken → Bedeutungen → KOLLOKATIONEN.

Gruß
Kreszenz

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Oh Kreszentia,

ich bin nun total verloren. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was richtig ist.

Grüße

sinken / senken

versinken / versenken

Da steh’ ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!

sinken ist (wie a.a.O: bereits erklärt) ist intransitiv. Es regiert keinen Kasus!

Es ist notwendig (wie schon oft hingewiesen), zu unterscheiden, ob ein Verb einen Kasus regiert (wie z.B. das transitive(ver)senken“), oder ob die Präposition eines präpositionalen Adverbials einen Kasus regiert - wie z.B. sinkt „auf sein Bett“, oder sinkt „in den Schlaf“).

Gruß
Metapher

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Etwas kann sinken oder sich senken.

Das Schiff sinkt.
Die Hoffnung sinkt.
Die Schranke senkt sich.
Nebel senkt sich über das Land.

So, wie etwas sich senken kann, kann es auch von jemandem gesenkt werden.

Ich senke meinen Arm.
Nadja senkt ihre Erwartungen.

Was sinken kann, kann auch (in etwas) versinken.

Das Schiff versinkt im Meer.
Das Schiff versinkt in den Wellen.
Ich versinke in Selbstmitleid.

So, wie man etwas senken kann, kann man auch etwas versenken.

Die Mannschaft versenkt ihr eigenes Schiff.
Ronaldo versenkt den Ball im Tor.

Zusammengefasst:

Etwas sinkt, aber
etwas senkt sich oder wird gesenkt.

Etwas versinkt, aber
etwas wird versenkt.

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Ich kann es nur wiederholen

Da steh’ ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!

Kannst du ein Beispiel nennen, in dem die Präposition eines präpositionalen Adverbials Dativ regiert?
sinken + auf + Dativ

Grüße

Gibt es dann keinen Unterschied zwischen „senken“ und „versenken“?

Ich hätte gerne ein Beispiel für „sich senken“ gehabt

Danke

Hat er doch genannt:

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sorry! Ich habe es übersehen

Ich versuchs mal, vielleicht hilft es dir weiter🙂

Er versinkt in einem Loch. - versinkt WO?
Er versinkt in ein Loch hinunter. - versinkt WOHIN?

Er sinkt in ein Bett. - sinkt WOHIN?
Er sinkt in einem Bett. - sinkt WO?
(Würde hier bedeuten, er sinkt samt dem Bett, in dem er sich befindet😉)

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„Nadja sitzt am Schreibtisch
Hier ist „am Schreibtisch“ eine (lokale → „wo?“) adverbiale Bestimmung.

Übrigens handelt es sich bei

Er sinkt auf sein Bett (worauf?)
Nadja sinkt in den Schlaf (wohin?)
Der Luftballon schwebt in den Himmel
Er fällt in die Grube
Das Marmeladenbrot fällt auf den Boden (worauf?)

um Präpositionalobjekte, nicht um adverbiale Bestimmungen. Es ist also noch einfacher zu erkennen, daß die Präposiion den Kasus bestimmt, und nicht das Verb.

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Ohje, jetzt kommst du noch mit „worauf“ :see_no_evil: :smile:

Das ist wahrscheinlich mein Problem, dass ich nicht verstehe, wie man die adverbiale Bestimmung und das Präpositionalobjekt auseinanderhält

Ok. Ist aber auch hier irrelevant. Wichtig ist, daß sowohl
bei Präpositionalobjekt („Nadja schreibt ins Forum“)
als auch
bei Adverbialen mit Präposition („Nadja schreibt im Forum“)
die Präposition den Kasus bestimmt, und nicht das Verb.

Aber gibt es ein Buch, das das Thema behandelt/sich des Themas annimmt? Oder gibt es im Internet vielleicht etwas, wie man beim Auseinanderhalten von adverbialen Bestimmungen und Präpositionalobjekten vorgeht?

Danke

Siehe z. B. https://www.cafe-lingua.de/deutsche-grammatik/praepositionalobjekt-adverbial.php und (ausführlicher, also Wort für Wort durchgehen) https://wortwuchs.net/grammatik/praepositionalobjekt/#a5.

Faustregel: Die Frage nach dem Präpositionalobjekt muss immer die betreffende Präposition enthalten (Worüber …? Über wen/was …? …)

Auf die adverbiale Bestimmung trifft dies nicht zu.

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