Sinkt der Wasseranteil der Erde durch den Wasserverbrauch des Menschen, Tiere und Pflanzen/Agra, oder gleicht sich dies alles wiederaus?

Hallo liebe community,

ich hab leider eine ganz blöde Frage;

Sinkt der Wasseranteil der Erde durch den Wasserverbrauch des Menschen, Tiere und Pflanzen/Agra, oder gleicht sich dies alles wiederaus, dadurch das der Wasserpegel durch das Eis schmelzen?

Muss man hier bei Trinkwaser und Meerwasser unterscheiden?
und steigt das Trinkwasser gehalt in Seen unf Flüssen an durch Wolken oder eher nicht?#
vielen Dank für eure Hilfe

Key

Aber Hallo.

Grundsätzlich wird auf der Erde keinerlei Wasser verbraucht.
Alles Wasser das Tiere oder Menschen trinken, wird ja wieder ausgeschieden, entweder als Urin oder als Schweiß, flüssig oder gasförmig, als Dampf.

Für Pflanzen gilt das Gleiche, sie nehmen Wasser über die Wurzeln auf und verdunsten es in die Luft, von wo es als Regen wieder zurück kommt.

Und wenn du etwa im Ruhrgebiet wohnst und Wasser aus dem Rhein bekommst, dann ist das Wasser, das du trinkst vorher bereits durch ca. sieben Menschen hindurch gegangen.

Meerwasser können die meisten Lebewesen nicht trinken, weil es zu salzig ist. Es muss erst verdunsten, wobei die Salze zurück bleiben.
Das verdunstete Wasser nennt man Wolken, aus den Wolken fällt der Regen und füllt Quellen Seen und Bäche mit trinkbarem Süßwasser,

Gruß, Nemo.

Hallo,

anscheinend kennst du die richtige Antwort von Nemo bereits.

Hallo!

Ich sehe das etwas differenzierter als @Nemo.

Der wirklich allergrößte Teil des aufgenommenen Wassers wird von Tieren und Pflanzen nach kürzester Zeit wieder ausgeschieden.

Nun besteht der Körper größtenteils aus Wasser, das zwar auch mit der Zeit immer wieder durch frisches ausgetauscht wird, aber grundsätzlich speichert ein Mensch 50-60l Wasser über seine Lebenszeit. Verbraucht wird dieses Wasser aber nicht, nach dem Tod wird es wieder frei.

Bis dahin bleibt Wasser immer Wasser. Aber gehen wir weiter:

Pflanzen erzeugen aus CO2 und Wasser Traubenzucker und Sauerstoff. An der Stelle wird Wasser tatsächlich verbraucht und ist nicht mehr da. Der Traubenzucker dient als Energiequelle, sowohl für die Pflanze, als für Tiere, die sie fressen. Mit Sauerstoff wird dabei aus Traubenzucker wieder Wasser erzeugt. Das ist also immernoch ein Kreislauf.

Aber: Aus dem ursprünglichen Traubenzucker entsteht auch Gewebe. Zum Teil wird dieses nach dem Tod abgebaut, und dient als Nahrung für andere Lebewesen, wodurch das Spiel von neuem beginnt. Aber Holz z.B. kann Jahrhunderte und Jahrtausende überstehen, und der Wasserstoff in ihm war mal Teil von Wasser.

Noch nicht genug?

Erdöl und Erdgas sind die Überreste nicht richtig abgebauten organischen Materials von Lebewesen, die vor vielen millionen Jahren gelebt haben. Sie bestehen aus Kohlenwasserstoffen, die ursprünglich auch mal mit Traubenzucker aus Wasser und CO2 anfingen. Hier wurde Wasser also für einen sehr langen Zeitraum der Natur entzogen. Wenn du 1 Liter Benzin verbrauchst, wird dabei neben 2,3kg CO2 auch 0,9kg Wasser frei.

Und heute bauen wir unsere Bauwerke aus Beton, welcher aus Zement, einigen anderen DIngen und Wasser angerührt wird. Das Wasser wird dabei chemisch gebunden und kommt so schnell nicht mehr frei. Selbst, wenn der Beton irgendwann mal chemisch zersetzt wird heißt das noch lange nicht, daß das die ursprünglich hinein gesteckte Wassermenge dabei auch wieder heraus kommt.
Das ist nur eine Möglichkeit, da viele chemische Reaktionen Wasser „verbrauchen“. Allerdings hält Beton fast ewig, und wir produzieren viel davon.

Also: Der allergrößte Teil des Wassers befindet sich in einem Kreislauf. Manches Wasser ist auch für ne ganze Weile weg, vielleicht für immer. Was genau man davon nun als „verbrauch“ deklariert, sei jedem selbst überlassen.

Interessant wäre mal, ob der Mensch durch sein Tun gegenwärtig die Wassermenge vergrößert oder verkleinert…

Ein Teil des Wassers dürfte ins Weltall verdunsten. Unsere Atmosphäre sowie das Magnetfeld der Erde (beides schützt uns irgendwie vor der Sonne) verhindert das zwar weitestgehend, aber bestimmt nicht zu 100%.

Gruß Oberberger

PS: Vergleiche mal Erde und Mars!

Das stimmt allerdings. Andererseits kommt wahrscheinlich durch Minimeteoriten und -Kometen auch wieder Wasser dazu.

Am Prinzip ändert das aber nicht das Geringste.

Wenn man Erde und Mars vergleicht, muss man auch die unterschiedliche Gravitation ins Kalkül ziehen.

Gruß, Nemo.

Nicht zu vergessen die kleinen Feen, die aus Tautropfen trinken!

Nunja, 2010 lag der weltweite Ölverbrauch bei 4Mrd. Tonnen, der Gasverbrauch bei 3250Mrd m³ (ca 2.6Mrd Tonnen). Bleiben wir bei 1l Wasser pro kg Brennstoff, macht das 6.6Mrd. Tonnen Wasser. Verteilt an knapp 7 Mrd. Menschen macht das knapp 1m³ .
Andererseits würde die Wassermenge die Erde nur 1.3µm hoch bedecken.

(Natürlich ist das nur ne grobe Abschätzung)

Angesichts der Menge an Wasser auf diesem Planeten sind das natürlich alles nur Peanuts, aber dennoch, deine Feen und Tautropfen müßten schon recht groß sein.

Und letztendlich wollte ich mit meiner Antwort ja nur ausdrücken, daß tatsächlich Wasser verschwindet / entsteht.

Du hättest noch die Isotope des Wasserstoffs und seine Verbindungen (schweres Wasser) erwähnen können, hast du sicher nur vergessen.

Aber glaubst du, dass das im Sinne des Fragestellers wirklich hilfreich gewesen wäre?

Gruß. Nemo.

Hallo Key,

also nimm mal bitte zur Kenntnis: man kann nicht „blöd“ oder gar „ganz blöd“ fragen - man kann auf eine Frage höchstens eine blöde Antwort bekommen.

Das ist hier aber - wie Du siehst - nicht der Fall.

Ich finde jedenfalls Deine Frage wirklich interessant und mache mich jetzt daran, die Antworten genau zu studieren.

Gruß Walter VB

Sorry, auf derartige Diskussionen lasse ich mich bei We-We-Wa besser nicht mehr ein…

@Martin

Gruß Oberberger

Ich glaube der Wassereintrag durch Meteorite und Kometen auf die Erde liegt sehr nahe bei 0.

Die meisten Meteorite enthalten kaum Wasser. Das meiste Wasser, was sie enthalten ist in Minerale gebunden. Also kaum frei verfügbar. Was es an frei verfügbarem Wasser mal gegeben haben mag ist im Vakuum lange verdampft. Der reale Wassergehalt ist also sehr gering und fällt praktisch nicht ins Gewicht.

Danke @sweber, für Deine tolle Antwort!

Wenn wir erstmal richtig mit der Kernfusion anfangen, werden wir Wasser quasi für alle Zeiten „verbrauchen“, nämlich indem wir den bei uns auf der Erde mit dem Wasserkreislauf verknüpften Wasserstoff zu Helium fusionieren. Allerdings braucht man dabei für gigantische Energiemengen nur äußerst geringe Mengen Wasserstoff, und diesen könnte man langfristig betrachtet durch „Astro-/Solar Mining“ wieder ersetzen. Ein nennenswerter Rückgang des Wassers ist angesichts der geringen benötigten Mengen aber ohnehin nicht zu erwarten - höchstens wenn wir die halbe Galaxis allein mit Erdwasserstoff kolonisieren wollen, ansonsten grillen wir nämlich unseren Planeten vorher durch Abwärme.

Vielen Lieben Dank an alle die geantwortet haben!!!

Besonders für die ausführliche Antwort von @sweber und @Walter_VB
Ich fand die Frage sehr interessant.

Key