Hallo!
Ich sehe das etwas differenzierter als @Nemo.
Der wirklich allergrößte Teil des aufgenommenen Wassers wird von Tieren und Pflanzen nach kürzester Zeit wieder ausgeschieden.
Nun besteht der Körper größtenteils aus Wasser, das zwar auch mit der Zeit immer wieder durch frisches ausgetauscht wird, aber grundsätzlich speichert ein Mensch 50-60l Wasser über seine Lebenszeit. Verbraucht wird dieses Wasser aber nicht, nach dem Tod wird es wieder frei.
Bis dahin bleibt Wasser immer Wasser. Aber gehen wir weiter:
Pflanzen erzeugen aus CO2 und Wasser Traubenzucker und Sauerstoff. An der Stelle wird Wasser tatsächlich verbraucht und ist nicht mehr da. Der Traubenzucker dient als Energiequelle, sowohl für die Pflanze, als für Tiere, die sie fressen. Mit Sauerstoff wird dabei aus Traubenzucker wieder Wasser erzeugt. Das ist also immernoch ein Kreislauf.
Aber: Aus dem ursprünglichen Traubenzucker entsteht auch Gewebe. Zum Teil wird dieses nach dem Tod abgebaut, und dient als Nahrung für andere Lebewesen, wodurch das Spiel von neuem beginnt. Aber Holz z.B. kann Jahrhunderte und Jahrtausende überstehen, und der Wasserstoff in ihm war mal Teil von Wasser.
Noch nicht genug?
Erdöl und Erdgas sind die Überreste nicht richtig abgebauten organischen Materials von Lebewesen, die vor vielen millionen Jahren gelebt haben. Sie bestehen aus Kohlenwasserstoffen, die ursprünglich auch mal mit Traubenzucker aus Wasser und CO2 anfingen. Hier wurde Wasser also für einen sehr langen Zeitraum der Natur entzogen. Wenn du 1 Liter Benzin verbrauchst, wird dabei neben 2,3kg CO2 auch 0,9kg Wasser frei.
Und heute bauen wir unsere Bauwerke aus Beton, welcher aus Zement, einigen anderen DIngen und Wasser angerührt wird. Das Wasser wird dabei chemisch gebunden und kommt so schnell nicht mehr frei. Selbst, wenn der Beton irgendwann mal chemisch zersetzt wird heißt das noch lange nicht, daß das die ursprünglich hinein gesteckte Wassermenge dabei auch wieder heraus kommt.
Das ist nur eine Möglichkeit, da viele chemische Reaktionen Wasser „verbrauchen“. Allerdings hält Beton fast ewig, und wir produzieren viel davon.
Also: Der allergrößte Teil des Wassers befindet sich in einem Kreislauf. Manches Wasser ist auch für ne ganze Weile weg, vielleicht für immer. Was genau man davon nun als „verbrauch“ deklariert, sei jedem selbst überlassen.
Interessant wäre mal, ob der Mensch durch sein Tun gegenwärtig die Wassermenge vergrößert oder verkleinert…