Sinn und Unsinn von Teletak und Co

Nachdem Uwe einer der vielen war die hier nach Elektrohalsbändern gefragt haben möcht ich doch mal hier einen etwas längeren Thread schreiben um etwas aufzuklären.

Vorweg eine Bemerkung: Technik neigt zum Versagen! Batterie oder Innerei sind nicht unfehlbar!!! Was wenn die Batterie genau dann leer ist wenn wir es bäuchten???

Unterschied Teletak - Masterdog Plus und Co.:

Masterdog und Co sind meist mir Geruch gefüllte Sprayhalsbänder welche entweder bei Kläffern angewendet werden: Beispiel http://www.zooplus.de/tierbedarf/erziehungshalsband
diese Halsbänder haben zu diesem Zweck durchaus einen Sinn. Sprüht man nur Wasser hinein kann es wirken, ist Duft drin entströmt der Duft dauerhaft(auch wenn Hersteller es nicht gerne zugeben) und der Hund hat den Geruch dauerhaft im Fell. Ergebnis, viele Hunde stumpfen ab.
Das zweite große Problem ist, man hat einen anderen Hund im Haus, vor der Türe und das Teil ist nicht gut eingestellt und sprüht dann wenn der Andere bellt. Was das bringen soll ist mir unlogisch. Kluge Hunde lernen auch den Unterschied zwischen Attrappe und Real zu unterscheiden und bellen dann erst recht. Kann als Unterstützung funktionieren aber nicht als Allheilmittel.
Master Dog Plus und Co, sind gleicher Bauart aber über Funk auslösbar. Einsatzfeld: Jagd, Antijogger etc.
Nun kann dieses funktionieren(siehe Bloch), aber!!! es kann den Hund auch so verschrecken daß er erst recht auf die Jagd geht oder den Jogger angeht. Ist in Deutschland nicht verboten jedoch auch nicht gern gesehen. Ersetzt kein Training! Probleme siehe oben, Geruch bleibt im Fell. Dauerstress etc. Unter Anleitung versierter Trainer kann! es funktionieren. Leider darf ich hier ein Erlebnis einer Kollegin nicht zum Besten geben, nur soviel auch ein sehr bekannter Hundetrainer hat schon aufgegeben als ein Hund jagte und das Teil versagte.

Teletak: Siehe hierzu Urteil:
http://www.hvd-ev.de/musterurteil_gegen_teletak.htm

Früher bekamen Jäger das Teil fast automatisch in die Hand gedrückt wenn der „Köter“ nicht folgte. Zum Glück ist es heute teilweise anders!
Die Teile sind im Umlauf und werden dummerweise genutzt.
Das Problem des Tele ist daß ich selber erleben musste wie Hunde vor Schreck auf und davon jagten dabei erst auf Wild aktiv stießen und nicht mehr zu halten waren. Ergebnis es wurden Jäger „geboren“.
Nach Aussage einer TA muss nach Einsatz des Tele ab einem gewissen Alter der Hund regelmäßig auf sein Herz überprüft werden da es durch den Einsatz einen Herzrythmusfehler bekommen kann. Dies sagt einem aber keiner. Fakt ist auch daß durch Tele oft sehr verängstigte Hunde erschaffen wurden welche total gebrochen waren und dadurch wesensmäßig zerstört. Meine eigene Erfahrung mit so nem Teil war daß ich meine Jackyhündin einmal damit in den Wald entließ, sie jagen ging, ich drückte auf Stufe 1 und sie schrie wie eine abgestochene …
Das Teil war sofort weg. Hats geholfen? Nein, erst vor 4 Tagen jagte sie freudig einen Hasen über die Felder weil das Tier meinte 2 meter vor ihr hochgehen zu müssen. Nach rund 2 Minuten kam sie wieder ohne Hase. Wir gingen heim und übten wiedermal intensiver. Jetzt bleibt sie im Radius bis zum nächsten Mal.
Ich kann daher nur von dem Zeug abraten und bitten es zu lassen.
Die Ergebnisse mögen zwar anfänglich beeindrucken aber sie sind selten von Dauer und Jagen ist selbst belohnend. Daher wird kaum ein Hund es ein leben lang sein lassen.
Was hilft ist guter Gehorsam schon von Welpe an, klare Kommandoführung und gute Nerven oder notfalls eine lange Leine an der der Hund laufen darf. Oft hilft es auch dem Hund eine Alternative anzubieten, siehe Dummyarbeit oder Agility auslastung etc.

Und wer Jagen nicht möchte sollte sein Hirn einschalten und keinen Jagdhund kaufen. Das hilft am Besten.

Hoffe ich konnte mal kurz etwas Überblick verschaffen.
Korrekturen und Ergänzungen sind immer willkommen.
Gruß Steffen

Hallo Steffen,
absolut spitzenmässiger Artikel, er sollte unbedingt im Archiv gesichert werden. Grüsse an den Moderator.
Kann dir leider nur einen Stern geben,
herzlichen Dank
u.

Servus Steffen,

ich habe - ohne selbst über Hundeverstand oder gar Hundesachverstand zu verfügen - vorübergehend im Vertrieb von Dogtra-Geräten Vertretungen gemacht. Etwas, was mir als Grundlage strikt eingebleut wurde, war, dass man Leuten, die diese Art von Erfahrungen berichten:

Meine eigene Erfahrung mit so nem Teil war daß ich meine
Jackyhündin einmal damit in den Wald entließ, sie jagen ging,
ich drückte auf Stufe 1 und sie schrie

zuallererst sagen muss, dass sie den Tacker möglichst weit weg vom Hund einschließen und ihn erst wieder benutzen sollen, wenn sie sich reingebimst haben, dass der Reizstrom für sich allein bei einem Hund, den man nicht schrittweise aufgebaut hat, und der den Impuls immer in den gleichen Situationen (z.B. „Hier“ oder „Aus“) kennt, niemals nicht verwendet werden darf: Woher soll der Hund den Zusammenhang kennen?

Die Missbrauchsproblematik liegt auch hier einmal wieder nicht am Empfänger, sondern am Sender…

Die Reaktion von Anti-Bell-Geräten auf das Bellen des anderen Hundes unmittelbar daneben hängt davon ab, auf welches Signal das Gerät reagiert: Die Konstruktionen, die die Vibrationen am Kehlkopf abgreifen und nicht mit einem einfachen Mikro arbeiten, reagieren immer nur auf den Hund, der sie trägt.

Technische Zuverlässigkeit ist sicherlich ein bedeutender Aspekt - wie fast immer, muss gewährleistet sein, dass der Hund in der gleichen Situation auf die gleiche Aktion möglichst die gleiche Reaktion bekommt. In der Tat gibt es (unbegreiflicherweise, man müsste die Dinger nicht gar so billig zusammenkleben) bei den Sprühgeräten kein einziges Modell, das dauerhaft verlässlich funktioniert. Bei Reizstrom aber schon.

Schöne Grüße

MM

Servus Steffen,

ich habe - ohne selbst über Hundeverstand oder gar
Hundesachverstand zu verfügen - vorübergehend im Vertrieb von
Dogtra-Geräten Vertretungen gemacht. Etwas, was mir als
Grundlage strikt eingebleut wurde, war, dass man Leuten, die
diese Art von Erfahrungen berichten:

Servus Martin,
ich hatte ein Dogtra dran. Eines der kleinen Geräte.

Und ich hab meiner Hündin vorher das Teil bekannt gemacht ohne es
gleich auszunutzen. Wenn du vom Kampfhund bis zum Behindertenbegleithund alles trainiert hast gehst du sorgsam um und kennst die Regeln recht gut. Glaub mir.

Nur ist der Schwachsinn der daß jeder Depp das Zeug verkauft bekommt und der Hersteller nicht für die Tierquälerei schuldig gesprochen wird.
Mein „Lehrmeister“ war ein Jagdhundausbilder der 30 Jahre lang das Teil nutzte aber!!! der Erfolg war nicht von Dauer sondern nur Temporär.
Weshalb er immer wieder es nutzen musste.

Ob die Vibration aber einen Deutschen Jagdterrier der einen Fuchs in den Bau hetzt und dann 5m unter der Erde seinen Job ausführt davon abhält dieses zu tun, möcht ich schwer bezweifeln.
Und ob ein Vibra einen Deutsch Kurzhaar der gerade eine Sau aus der Dickung getrieben hat davon abhält diese weiter zu hetzen mag schwer bezweifelt werden. Sorry ich glaub in der Kirche…

Vibra ist sicher ok, kann bei Tauben Hunden sehr sinnvoll sein, hab damit sehr gute Erfolge gehabt. Aber dann verkauft doch nur ein Vibrateil und nicht das zwei Pole hat welche Strom erzeugen. Dagegen hätte niemand etwas einzuwenden.

Wenn du es einem Fachmann in die Hände gibst der es zu nutzen weis kann es als letzte Alternative sinnvoll sein. Aber!!!

Eine Trainerin in der Umgebung von Stuttgart verlieh das Zeug ohne Anleitung zu geben u.a. an einen 5!!! Monate alten Westi da er nicht bei Fuss laufen wollte!!! Dich als Verkäufer juckt das nachher nicht.
Hast ja gut beraten, aber der Hund war fertig fürs Leben.

Zu deiner Entschuldigung muss ich sagen ich würde das Tele bei ein bis 2 Situationen wo es die letzte Alternative vor dem Schuss oder dem Autounfall wäre anwenden. Aber!!! Es bleibt Tierquälerei nach §1 TschG. Und zu sagen… geht mich nix an ist für mich unsere derzeitige Wegschaumentalität. Hauptsache auf dem Konto ist ein Pluszeichen.

Verzeih mir bitte daß ich so angreife aber nochmal, in Fachlicher Hand ist das Tele ein letzter Versuch, der von genau solchen Personen genutzt werden sollte um das Schlimmste, ein Verkehrsunfall mit Todesfolge, zu verhindern. Aber, warum kann ich es als Laie jederzeit kaufen??? und dann noch Tiere quälen, und mich strafbar machen? Nirgendwo steht in den Beschreibungen, daß es verboten ist anzuwenden.
Warum? Weil der Markt riesen groß ist.

Siehe eine Firma im Internet welche folgendes schreibt:

Human,tierschutzfreundlich und sehr effektiv.
Das Model …1600… gibt Ihnen die Gelegenheit ein ganz spezifisches Trainig aufzubauen, basierend auf einem vielseitigen Sender. Dieser kann mit einem oder zwei Empfängern benutzt werden

Welch Irrwitz!! Human!!! tierschutzfreundlich…

kein weiterer Kommentar.

Gruß Steffen

Servus Steffen,

ich kenne Deine Berichte hier genügend: So dass ich nie unterstellen würde, Du könntest nicht mit Hunden umgehen. Umso mehr hat mich Dein Bericht gewundert - der aber wahrscheinlich halt an der entscheidenden Stelle (nämlich: was vor dem Drücken im „Ernstfall“, von dem Du erzählst, vorher alles zu kommen hat) zu kurz gefasst war. Es lesen aber Leute mit, die noch viel weniger Ahnung haben als ich, und die die Darstellung einschließlich der Auslassung wörtlich nehmen könnten und daraus schließen, es wäre der normale Umgang mit einem Tacker beschrieben. Das, da wirst Du mir glaube ich zustimmen, wäre ziemlich verheerend: Gerade weil man Dich hier als kompetenten Hundeflüsterer kennt.

– Die weitere Entwicklung der Rechtsprechung in Sachen Tierschutzgesetz habe ich seit Februar 2005 nicht weiter verfolgt. Zu diesem Zeitpunkt gab es, wenn ich richtig weiß, ein einziges (erstinstanzliches) Urteil zu dieser Frage, das aus einem Verfahren stammte, bei dem der Reizstrom mit dem Impuls eines elektrischen Weidezaunes verglichen wurde. Ich habe beides schon ausgiebig am eigenen Körper gespürt (den Weidezaun als Lehrling in einem Viehbetrieb, den Reizstrom von den Tackern bei der Bearbeitung von Kundendienstfällen, wo ich im Zweifelsfall meinem Unterarm mehr traute als den Testlampen: z.B. die Reklamation „Impuls ist auf allen Stufen gleich“ lässt sich mit der Testlampe nicht gut prüfen…) und darf dazu sagen: Der Vergleich dieser beiden Ströme schwebt frei im Nirwana. In wie weit das deutsche Tierschutzgesetz hier greift, ist meines Wissens keineswegs geklärt - immerhin ist im § 1 Tierschutzgesetz explizit von Schmerzen, Leiden oder Schäden die Rede.

Dass man Leute ohne jede Einweisung mit den Reizstromgeräten auf Hunde loslässt, ist ein Problem, das in NRW mit dem dort erforderlichen Sachkundenachweis (der letztlich das enthält, was in jeder Betriebsanleitung steht - allerdings noch eine ganze Ecke mehr…) meines Erachtens recht gut gelöst worden ist.

Besser als z.B. in Schweden, wo die Diensthundeführer inoffiziell in monatelangen Sonderurlauben ihre norwegischen Kollegen besuchen müssen, wenn sie einen Hund aufbauen wollen: Das Verbot wurde so schwungvoll durchgepeitscht, dass Polizei, Zoll und Militär ihrer Majestät nicht dazu gekommen sind, um Ausnahmeregelungen zu ersuchen.

Dass man dem guten Mann, der sich am Telephon beschwert „Dess Gerät dud net! Ich honn gedrickt awwer der Hund is net gekumme!“ nicht bloß das Teil, sondern auch den Hund sofort wieder abnehmen sollte, ist völlig klar.

Zur Frage, ob eine bestimmte Technik allein schon deswegen zu verurteilen ist, weil es möglich ist, sie schlecht anzuwenden, gibts sehr viele analoge Gebiete. Lange nachgedacht habe ich (ich springe jetzt zu einem ganz anderen Bereich), als ich vor vielen Jahren als Sani einen Motorradfahrer einen Tag nach seinem achtzehnten Geburtstag gesehen habe: Sein wohlhabender Dad hatte ihm zu seinem Achtzehnten nicht bloß den Führerschein, sondern auch eine 1.100-ccm-Maschine geschenkt. Der Kopf lag ein paar Meter vom Körper weg, dazwischen war die Leitplanke. Wer hat diesen unsinnigen Tod zu verantworten? Der Junior, der Dad, oder der Hersteller von so großen Maschinen? - Ich meine nicht, dass es der Hersteller ist.

Schöne Grüße

MM

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Servus Martin,

Kritik kam an und ich gebe dir recht, ich hab an ein /zwei Stellen mich zu kurz gefasst. Daher konnte es zu Missverständnissen kommen.

mehr hat mich Dein Bericht gewundert - der aber wahrscheinlich
halt an der entscheidenden Stelle (nämlich: was vor dem
Drücken im „Ernstfall“, von dem Du erzählst, vorher alles zu
kommen hat) zu kurz gefasst war.

Die aktuelle Rechtsprechung ist daß der Kollege aus Belgien um den es hier ging verloren hat in allen Instanzen und nach meinem Kenntnisstand die Sachkunde inzwischen sogar verboten wurde, da muss ich aber nochmal mich schlau machen.

In wie weit das deutsche Tierschutzgesetz

hier greift, ist meines Wissens keineswegs geklärt - immerhin
ist im § 1 Tierschutzgesetz explizit von Schmerzen, Leiden
oder Schäden die Rede.

Siehe oben. Laut Rechtssprechung ist das Tele eine schmerz verursachende Quelle welche demnach nicht zulässig ist.

Besser als z.B. in Schweden, wo die Diensthundeführer
inoffiziell in monatelangen Sonderurlauben ihre norwegischen
Kollegen besuchen müssen, wenn sie einen Hund aufbauen wollen:
Das Verbot wurde so schwungvoll durchgepeitscht, dass Polizei,
Zoll und Militär ihrer Majestät nicht dazu gekommen sind, um
Ausnahmeregelungen zu ersuchen.

Hey das war mir neu. Aber ich denke dazu braucht es keinen Kommentar oder? :smile:

Dass man dem guten Mann, der sich am Telephon beschwert „Dess
Gerät dud net! Ich honn gedrickt awwer der Hund is net
gekumme!“ nicht bloß das Teil, sondern auch den Hund sofort
wieder abnehmen sollte, ist völlig klar.

Ich geb dir ein anderes Beispiel wie sowas in der Praxis läuft:
Clicker… Ich nutzte ihn sinnvoll und von M. Pietralla einstudiert.
Auf einmal rennen alle mit dem Teil rum und clicken wahllos umher.Woraufhin ich gefragt wurde warum es bei meinen Hunden passt und bei ihrem nicht. Man nennt sowas Fernbedienungssyndrom glaub ich.

Zum Thema Technik, ich geb dir durchaus recht. Mit dem Unterschied, daß der Führerschein einem klar macht daß es gefährlich ist z.b. Motorrad zu fahren. Beim Tele steht es nirgends. Das ist der Unterschied.
Wenn ich einen Reifen kaufe heißt es: Nach 100km bitte nachziehen. Ob man es tut oder nicht bleibt einem selber überlassen, aber beim Tele steht gar nix dran. Das ist das für mich fatale. Und dann von Human zu reden ist für mich die Krux an der ganzen Sache.
Etwas Sarkastisch jetzt das folgende!!!
Wird in Amiland einer auf den Heißen Stuhl gesetzt und gebruzelt wird lauft aufgeschrien, aber hier schreit keiner wenn Hunde bei Regen das Teil anhaben und zu zittern beginnen wenn es genutzt wird.
Tiere haben Nerven und Schmerzempfinden warum also nicht auf den Beipackzettel schreiben: Achtung kann Tieren schmerzen zufügen.
Hersteller haftet nicht für Spätschäden. ???

Gruß Steffen

Hallihallo,

hier für Interessierte der entsprechende Passus aus dem Tierschutzgesetz …

------------ S C H N I P P -------------

§ 3

Es ist verboten,

  1. ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist.

------------ S C H N A P P -------------

… und die Links zu den Urteilen dreier Instanzen dazu:

Urteil des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen
http://www.von-kracht.de/files/tele/verwg_gelsenkirc…

Urteil des Oberverwaltungsgerichts NRW
http://www.justiz-nrw.de Rechtsbibliothek, Rechtsprechung NRW, Aktenzeichen: 20 A 3176/03 eintragen und suchen

Bundesverwaltungsgerichtsurteil, Download als PDF
http://www.bverwg.de/media/archive/3730.pdf

Grüße
Sebastian

Hallo,

ich habe gerade so ganz sporatisch Eure Kommentar zum Thema Telehalsband gelesen. Alles schön und gut. Ich hatte folgende Situation:

Ich habe mir zu meiner Mischlingshündin (BH mit Pokal bestanden) vor 2 Jahren als Zweithund einen Dalmatiner-Boxer-Mischling zugelegt. Muß vielleicht noch dazusagen, dass ich bereits 2 Dobermänner und eine Mischlingshündin bis zum bestehen der BH ausgebildet habe, und auch sonst gerne um Rat gefragt werde, wenn es um Problemhunde geht. Alle meine Hunde haben immer perfekt „funktioniert“ Und trotzdem bin ich an meinem jetztigen Zweithund gescheitert. Der Boxer/Dalmatiner entwickelte sich leider zu einem typischen Schlittenhund-Dalmatiner-Mischling. Schlittenhunde haben ja bekanntlich „was an den Ohren“, aber das wollte ich zuerst so nicht stehen lassen. Danny - so heißt mein Chaot - folgt perfekt, aber nur solange er innerhalb des Arbeitsbereiches ist. Sobald er jedoch weiter als 2-3 m von mir weg ist hilft meist nichts. Tja, langer Rede, kurzer Sinn. Es blieb mir irgendwann nichts anderes übrig, als dieses Lauftier an einer Laufleine zu führen, da er sobald ein anderer Hund in die Nähe kam, absolut unkontrollierbar wurde. Muß dazu sagen, er läuft NIE weg, aber er kommt eben auch nicht wirklich her. Außerdem ist er glücklicherweise extrem umgänglich und absolut kein Raufer. Aber trotzdem war das natürlich kein Zustand. Also, war ich nach zigerlei erfolglosen Versuchen vor die Entscheidung gestellt: dieser Hund muss den Rest seines Lebens als Laufhund an der Leine leben, oder es findet sich eine andere Lösung.

Seit wir ein sinnvoll eingesetztes Telehalsband mit Vibrationsfunktion haben, kann Danny nach herzenslust frei laufen mit allen Kumpels die er liebt rumtollen und genießt auf diese Art jeden nur erdenklichen Freiraum. Das Halsband wird übrigens NIE für sonstige Ausbildungszwecke mißbraucht. Es dient ausschließlich zum Abrufen aus „Notsituationen“. In diesem Fall hat es Danny seine Lauffreude zurückgegeben. Ich habe mich für die Version mit Vibration entschieden, weil dadurch nicht jedesmal ein Stromstoss erfolgt, sondern das Halsband wie ein Handy zum Vibriren gebracht werden kann. Dies reich in 95 von 100 Fällen völlig aus. Die restlichen 5 mal (mit extrem niedriger Stromstoßeinstellung - hab ich selber an mir getestet!) dienen zur Erinnerung.

Ich bin grundsätzlich auch GEGEN Telehalsbänder, aber in diesem Fall hat es dem Hund den Freiraum und die Lebensfreude zurück gegeben. Sinnvoll und im Minimaleinsatz sehe ich es als eine absolute Bereicherung.

Schönen Abend

Dagmar