Hallo, als „nicht provisionsgesteuerter“ Privatanleger antworte ich gern.
In der Tat glaube ich, dass die meisten Versicherungen wegen Upfront Fee und aus noch mehr Gründen uninteressant sind. Was man nutzen sollte, sind die Möglichkeiten, wo Einzahlungen steuerfrei bleiben, und erst die Auszahlungen in der Rentenphase besteuert werden, also vielleicht Rürup und, wenn der Arbeitgeber es ermöglicht, Direktversicherung und/oder Deferred Compensation. Außerdem Riester mitnehmen, besonders wenn verheiratet und/oder Kinder da sind (Zulagen vom Staat, auch für Höherverdienende).
Für den Rest des Geldes Sparplan einrichten (wegen der Disziplinierung) und auch die Möglichkeit von Einmalzahlungen, wenn Überschüsse da sind. Und wohin damit? Ich empfehle aktienlastige Streuung, keine Bonds, vielleicht noch ein bisschen sonstige Sachwerte (Immobilien, Private Equity, Rohstoffe). Gold erst wieder, wenn es sicher einen Boden gefunden hat. Für den Schwerpunkt Aktien empfehle ich unbedingt ETFs, den größten Teil weltweit in den Hauptmärkten, daneben auch Emerging Markets. Verwaltete Fonds vielleicht auch, aber nur wenn sie einen langjährigen sehr guten Track Record haben (wie Ethna, Carmignac, C-Quadrat u.a.) und nur wenn man den Ausgabeaufschlag vermeiden kann, z.B. über entsprechende Fondsvermittler. Einzelaktien besser nicht, außer mit kleinem Einsatz als Liebhaberei, wenn man eine besondere Bindung an das Unternehmen hat und auch in schlechteren Zeiten nicht verkaufen würde. Auch die Möglichkeit, manchmal bei fallenden Kursen Gewinne zu haben, finde ich nicht schlecht, wie bei manchen Hedgefonds.
Naja, und wenn man Zeit und Nerven dafür hat, etwas Spielgeld zum Zocken (kurzfristiges Kaufen und Verkaufen). Aber das gehört dann nicht zur Altersvorsorge, sondern zum Zeitvertreib, wenn man mag. So, das war’s.