Sinnvolle Altersvorsorge

hallo,

ich weiss, ist auch immer von den persönlichen verhältnissen abhängig, aber nehmen wir mal an:

mann, mitte 30 und ca. 5.000 nach steuern im monat möchte die zeit nach der gewerblichen tätigkeit (also nix freiberufler mit versorgungskassen) ansichern.

was würde man dem mann heute für ein produkt empfehlen. würde man ihm überhaupt irgendwas versicherungsmäßiges raten, oder soll er sich einfach jeden monat für 300 taler gestreute aktien kaufen und das ganze machen bis er 65 ist?

was rät der nicht provisionsgesteuerte sachkundige dritte heutzutage dem konservativ gestrickten kunden?

vielen dank

gruß inder

Guten Tag.

Wie immer im Leben, kommt es auch hier auf den Einzelfall an.

Da eine Kurzbetrachtung anhand der genannten Fakten nicht für eine seriöse Planung des Altersvorsorgeaufbaus genügt, würde ich hier eigentlich lieber garkeinen Ratschlag geben.

Um das „Langlebigkeitsrisiko“ abzudecken gehört aber eine Versicherungslösung mit Sicherheit dazu. Hier dürfte den Fakten nach eine Basisrentenversicherung (auch als Rüurprente bekannt) eine Form von Versicherungslösung sein, mit der man sich auseinandersetzen sollte.

Viele Grüße
Claude Burgard
Fachwirt für Versicherungen & Finanzen (IHK)
http://www.versicherung-sb.de

Um das „Langlebigkeitsrisiko“ abzudecken gehört aber eine
Versicherungslösung mit Sicherheit dazu. Hier dürfte den
Fakten nach eine Basisrentenversicherung (auch als Rüurprente
bekannt) eine Form von Versicherungslösung sein, mit der man
sich auseinandersetzen sollte.

vielen dank

ja, dachte ich mir, dass die blöde biologische variable auch eine rolle spielt.

p.s. glückwunsch zum amt beim FCS (habe ich über ein anderes portal erfahren, die welt ist ein dorf) und grüße an thomas ratgeber aus dem schönen offenbach (ist ein feiner kerl)

was rät der nicht provisionsgesteuerte sachkundige dritte heutzutage dem konservativ gestrickten kunden?

Die optimale Altersvorsorge steht auf drei Säulen:

  1. Versicherungskomponente, Begründung siehe Claude
    2a. eigengenutzte Immobilie
    2b. vermietete Immobilie
  2. Investition in Produktivkapital

Dem konservativ eingestellten Anleger würde ich auch genau diese Reihenfolge empfehlen.

Die konkrete Produkt- bzw. Objektauswahl ist dann eine individuelle Entscheidung.

Gruß

Nordlicht

mann, mitte 30 und ca. 5.000 nach steuern im monat möchte die
zeit nach der gewerblichen tätigkeit (also nix freiberufler
mit versorgungskassen) ansichern.

was würde man dem mann heute für ein produkt empfehlen. würde
man ihm überhaupt irgendwas versicherungsmäßiges raten, oder
soll er sich einfach jeden monat für 300 taler gestreute
aktien kaufen und das ganze machen bis er 65 ist?

Du meinst wirklich 300€ pro Monat reichen dir aus wenn du momentan nicht rentenversichert bist? Da würde ich dann eher den Faktor 5-6 ansetzen…

Servus,

wie Nordlicht empfiehlt, sollte man nach Prioriäten, die eben durch die persönlichen Lebensumstände beeinflusst werden, tendenziell mit verschiedenen Vermögenswerten vorsorgen.
Die selbstgenutzte Immobilie, ggf. noch eine vermietete Immobilie als Kap.anlage,
daneben die Basisrente, die speziell für Selbständige entwickelt wurde und eine steuerliche Förderung beinhaltet.
Da wir aktuell eine Niedrigzinsphase haben und die Börsenentwicklung auch nicht vorhersehbar ist, könnte jetzt die Gunst der Stunde auch darin liegen, sich um ein Darlehen für eine Immobilie zu bemühen - denn als Selbständiger ist es i.d.R. nicht immer einfach, ein Darlehen zu bekommen. Als Tilgungsträger eine vermietete Immobilie in vernünftiger Lage. Dazu etwas Rücklagen bilden für zukünftige Instandsetzungen -fertig ist die sachwertbezogene private Altersvorsorge.

Ansonsten investiert man in die eigene Gesundheit, hält sozusagen das eigene „Produktivitätskapital“ am Laufen, damit man den Ruhestand auch erleben und genießen kann :wink:.

Gruß Wohnungsfee

mann, mitte 30 und ca. 5.000 nach steuern im monat möchte die
zeit nach der gewerblichen tätigkeit (also nix freiberufler
mit versorgungskassen) ansichern.

was würde man dem mann heute für ein produkt empfehlen. würde
man ihm überhaupt irgendwas versicherungsmäßiges raten, oder
soll er sich einfach jeden monat für 300 taler gestreute
aktien kaufen und das ganze machen bis er 65 ist?

Du meinst wirklich 300€ pro Monat reichen dir aus wenn du
momentan nicht rentenversichert bist?

ja, wenn ich in rente gehe, gehts ab nach thailand :wink:

Da würde ich dann eher
den Faktor 5-6 ansetzen…

? 1800 euros ??? nicht etwas übertrieben?

gruß inder

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mann, mitte 30 und ca. 5.000 nach steuern im monat möchte die
zeit nach der gewerblichen tätigkeit (also nix freiberufler
mit versorgungskassen) ansichern.

Zuerst muss die persönliche Situation erfasst werden (was gibt es schon? Familienplanung? berufliche Pläne?). Dann wird die Risikobereitschaft festgestellt. Danach kann der Berater Empfehlungen aussprechen.

soll er sich einfach jeden monat für 300 taler

700 oder 1000€ wären besser.

gestreute aktien kaufen

Das nennt sich „Klumpenrisiko“ (alles Vermögen in einer Anlageklasse) und das freiwillig einzugehen ist dämlich. Cleverer wäre bereits die Aufteilung auf Aktien, physisches Gold und Grundstücke.

vielen dank

gruß inder

Bitte.

Grüße

Erdbeerzunge

Die selbstgenutzte Immobilie, ggf. noch eine vermietete
Immobilie als Kap.anlage,

will er nicht. keine steine, die binden einen nur usw.

mir ging es allgemein um die beurteilung für einen gewerbetreibenden, weil wir hier im büro einen fall diskutiert hatten.

daneben die Basisrente, die speziell für Selbständige
entwickelt wurde und eine steuerliche Förderung beinhaltet.

also für den grundstock in verbindung mit dem sehr günstigen sonderausgabenabzug eine rürup-versicherung wählen?

der tenor scheint dorthin zu gehen…

man den Ruhestand auch erleben und genießen kann :wink:.

ja, ist aber doof wenn man am ende zu gesund bleibt und noch soviel restleben bei zu geringer vorsorge übrig bleibt

gruß inder

Hallo inder,

ich glaube Du bist hier öfters auf der Frageseite. Machst du gerade eine Ausbildung oder so etwas? :wink:)

Also für den Selbständigen ist es natürlich wichtig das biometrische Risiko der Langlebigkeit abzusichern. Dies geht nur mit einer Versicherung oder versicherungsähnlichen Lösung. Die Grundsicherung, also die Deckung aller anfallenden Kosten einschließlich Lebenshaltung im Alter sollte so sicher gestellt werden, wenn es keine gesetzliche oder vergleichbare Rente gibt. Bei dem Einkommen bietet sich natürlich als erstes die Rürup-Rente an. ich persönlich würde bei dem Alter und der damit verbundenen Laufzeit stärker auf aktienbasierte Anlagen setzen. Aber das ist abhängig von der persönlichen Situation des Betreffenden. Es gibt auch gemischte Lösungen.

Da er als Lediger bis zu 20.000 € im Jahr ansparen kann und da auch noch ordentlich Steuern zurück bekommt, sollte das eigentlich reichen als Basis. Wie hoch genau die angestrebte Rente sein soll, kann man ja an Hand einer Hochrechnung mit Berücksichtigung der Inflation ermittlen. Die voraussichtliche Steuerlast im Alter sollte man auch berücksichtigen, ebenso die Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherung (gesetzlich oder privat?)

Sicher ist es kein Fehelr dazu noch Aktien oder gut gemanagte Investmentfonds zu nutzen. Auch der Erwerb einer selbstgenutzten immobilie kann Sinn machen. Aber da würde ich mal abwarten wie das mit Frau und Kindern wird.

Als Faustformel sollte der gute Mann ca. 800 - 1.000 € im Monat fürs Alter zurück legen. Brutto versteht sich. Je mehr er da staatlich geförderte Vorsorge betreibt, desto geringer der Aufwand netto nach Steuerrückerstattung. Man könnte, so empfehle ich das jedenfalls immer gerne, zuerst einmal nur eine geringe monatliche Summe in die Rürup-Rente investieren und in den Jahren ab 2020, wenn der Steuervorteil besonders groß ist, mit dem jeweiligen jährlichen Maximalbeitrag dann „klotzen“. Das Geld legt man bis dahin in Fonds oder sicheren Beteiligungen an.

Aber man kann auch gleich voll in die Rürup-Rente gehen. Wer weiß schon ob man in 5-10 jahren noch nen hohen Steuersatz hat…

Gruß
vriegel

also für den grundstock in verbindung mit dem sehr günstigen sonderausgabenabzug eine rürup-versicherung wählen?

Ja und als Ergänzung, wenn keine Immobilien gewünscht werden, passive Index-Fonds (wenn es die Laufzeit hergibt) zum Vermögensaufbau für das Alter.

ich glaube Du bist hier öfters auf der Frageseite. Machst du
gerade eine Ausbildung oder so etwas? :wink:)

was erlaube?

nein, ich bin branchenfremd und versuche meine allgemeinbildung zu verbessern. noch dazu komme ich auch persönlich nicht drumherum diese ganzen überflüssigen versicherungen abzuschließen oder nicht :smile:

Also für den Selbständigen ist es natürlich wichtig das
biometrische Risiko der Langlebigkeit abzusichern. Dies geht
nur mit einer Versicherung oder versicherungsähnlichen Lösung.

d.h. im prinizp: werde ich alt genug, steigt meine rendite. krepier ich versicherungsgünstigst früh, hätte ich die kohle besser anders angelegt…

Bei dem Einkommen bietet sich natürlich als erstes
die Rürup-Rente an.

o.k. 3-0 für rürup momentan

Als Faustformel sollte der gute Mann ca. 800 - 1.000 € im
Monat fürs Alter zurück legen.

doch soviel? aber im prinzip entspricht das dem eines angestellten gleicher prägung.

Brutto versteht sich. Je mehr
er da staatlich geförderte Vorsorge betreibt, desto geringer
der Aufwand netto nach Steuerrückerstattung.

vorsicht vor der nachgelagerten besteuerung im alter. das wird gerne vergessen…

Aber man kann auch gleich voll in die Rürup-Rente gehen. Wer
weiß schon ob man in 5-10 jahren noch nen hohen Steuersatz
hat…

oder wer dann an der regierung ist?

gruß inder

Hallo, als „nicht provisionsgesteuerter“ Privatanleger antworte ich gern.
In der Tat glaube ich, dass die meisten Versicherungen wegen Upfront Fee und aus noch mehr Gründen uninteressant sind. Was man nutzen sollte, sind die Möglichkeiten, wo Einzahlungen steuerfrei bleiben, und erst die Auszahlungen in der Rentenphase besteuert werden, also vielleicht Rürup und, wenn der Arbeitgeber es ermöglicht, Direktversicherung und/oder Deferred Compensation. Außerdem Riester mitnehmen, besonders wenn verheiratet und/oder Kinder da sind (Zulagen vom Staat, auch für Höherverdienende).
Für den Rest des Geldes Sparplan einrichten (wegen der Disziplinierung) und auch die Möglichkeit von Einmalzahlungen, wenn Überschüsse da sind. Und wohin damit? Ich empfehle aktienlastige Streuung, keine Bonds, vielleicht noch ein bisschen sonstige Sachwerte (Immobilien, Private Equity, Rohstoffe). Gold erst wieder, wenn es sicher einen Boden gefunden hat. Für den Schwerpunkt Aktien empfehle ich unbedingt ETFs, den größten Teil weltweit in den Hauptmärkten, daneben auch Emerging Markets. Verwaltete Fonds vielleicht auch, aber nur wenn sie einen langjährigen sehr guten Track Record haben (wie Ethna, Carmignac, C-Quadrat u.a.) und nur wenn man den Ausgabeaufschlag vermeiden kann, z.B. über entsprechende Fondsvermittler. Einzelaktien besser nicht, außer mit kleinem Einsatz als Liebhaberei, wenn man eine besondere Bindung an das Unternehmen hat und auch in schlechteren Zeiten nicht verkaufen würde. Auch die Möglichkeit, manchmal bei fallenden Kursen Gewinne zu haben, finde ich nicht schlecht, wie bei manchen Hedgefonds.
Naja, und wenn man Zeit und Nerven dafür hat, etwas Spielgeld zum Zocken (kurzfristiges Kaufen und Verkaufen). Aber das gehört dann nicht zur Altersvorsorge, sondern zum Zeitvertreib, wenn man mag. So, das war’s.

Hallo,

Hallo, als „nicht provisionsgesteuerter“ Privatanleger
antworte ich gern.
In der Tat glaube ich, dass die meisten Versicherungen wegen
Upfront Fee und aus noch mehr Gründen uninteressant sind.

Mit Sicherheit nicht. Nur was in einem Forum schon ausreichend beantwortet wurde,
muss man nicht noch einmal kommentieren.

Was
man nutzen sollte, sind die Möglichkeiten, wo Einzahlungen
steuerfrei bleiben, und erst die Auszahlungen in der
Rentenphase besteuert werden, also vielleicht Rürup

Völlig richtig - Basisrente (Rürup) für Selbständige immer empfehlenswert.

und, wenn
der Arbeitgeber es ermöglicht, Direktversicherung

bei einem Selbständigen ist dies nicht möglich.
Ich vermute einmal, dass man die Ursprungsfrage nicht richtig gelesen hat.

Außerdem Riester mitnehmen, besonders
wenn verheiratet und/oder Kinder da sind (Zulagen vom Staat,
auch für Höherverdienende).

Eine Riester ist allerdings nur bei Sozialversicherungspflichtigen Selbständigen möglich.
z.B. bei Handwerkern.

Für den Rest des Geldes Sparplan einrichten (wegen der
Disziplinierung) und auch die Möglichkeit von Einmalzahlungen,
wenn Überschüsse da sind. Und wohin damit? Ich empfehle
aktienlastige Streuung, keine Bonds, vielleicht noch ein
bisschen sonstige Sachwerte (Immobilien, Private Equity,
Rohstoffe).

Hierzu dürfen Experten auch in einem Forum keine Informationen bzw. Empfehlungen geben. Dies ist uns nur bei einer persönlichen Beratung erlaubt.

Gruß Merger

Hallo,

für biometrische Risiken eine Berufsunfähigkeitsabsicherung (abhängig von der Tätigkeit als Selbständiger, ggf. eine Ausfallversicherung). Ansonsten für das Alter aktuell Edelmetalle, Immobilien, Wald, Acker - also Sachwerte.Wenn das Geld vernichtet werden soll: Versicherungslösungen wie Rürup usw. (siehe §89 VAG).

MfG
JOs

ja, wenn ich in rente gehe, gehts ab nach thailand :wink:

Da wirst du bei der jetzigen Inflationsrate mit einem lächerlichen Sparbetrag von 300€ nicht mehr viel anfangen können ins 40 Jahren. Da werden dich schon die meisten Thais deutlich überholen.

So ganz allgemein finde ich das Leben in TH auch nicht mehr so wirklich günstig, abgesehen vielleicht vom hohen Norden. Aber auch da stelle ich es mir sehr schwer vor mit 1.000€über die Runden zu kommen, selbst wenn man auf eine Krankenversicherung verzichtet (heute). In 40 Jahren sollten es dann eher 3.000€ sein…

Da würde ich dann eher
den Faktor 5-6 ansetzen…

? 1800 euros ??? nicht etwas übertrieben?

Mal angenommen du bist Angestellter und verdienst über der BBG der RV. Dann zahlst du 2013 bereits 1.100€ in die GKV ein (inklusive AG Anteil). Das wird aber bei weitem nicht reichen.
Viele sparen dann noch auf eine Wohnung und sorgen privat vor. 1.800€ ist realistisch bis wenig.

Hallo,

war mal im Fach tätig, weiß allerdings nicht, warum ich diese Frage bekomme…

Der Nichtprovisionsgesteuerte rät, einmal darüber nachzudenken,

warum Schäuble über Zwangshypotheken sinniert (der Zensus - na, kommt’s?),
warum der IWF eine  Zwangsabgabe auf alle Ersparnisse anregt (plötzlich nur noch ein Gedankenspiel…ha,ha),
warum nach Zypern (Blaupause) aus dem Bailout schon durch EU-Gesetz ein Bailin geworden ist (nur Guthaben über 100.000.- Euro - wie lange noch?),
warum die deusche Presse fast schon in Selbstzensur versinkt (man liest in Schweiz, Skandinavien etc. sehr viel mehr - z.B. aktuell die Unruhen in Italien)
und ob man auf diese Art und Weise nicht vielleicht nur den berühmten Frosch kocht.

Also sollte der „mann, mitte 30 und ca. 5.000 nach steuern im monat“ mal darüber nachdenken, was wirklich Geld darstellt bzw. wie man „Geld“ langfristig in Sachwerten sichert.

Mal nach Andreas Popp kugeln. Oder bei politaie.org nachlesen. Oder -oder - oder-.

Gruß Hadubrand