Sizing Oracle-Server

Hallo Experten,

ich habe die sehr dankbare Aufgabe, eine Produktionsumgebung für eine neue, auf Oracle basierende, Anwendung bei uns im Hause zu entwerfen. Das ist besonders toll, weil ich von Oracle ungefähr soviel Ahnung habe wie die berüchtigte Kuh vom Radfahren!

Der Hersteller der Software (die sich nebenbei auch noch in der Entwicklung befindet) hat uns jetzt Vorgaben gemacht, die unter anderem eine dickere SUN mit zwei RISC-Prozessoren einschließt. Die Anwendung muss ca. 200.000 Datensätze speichern/zugreifen und auf ca. 40 Clients laufen. (Leider weiss ich nicht, wie groß die Datensätze sein werden)

Wir haben hier aber noch eine dicke RS/6000 rumstehen, die wir gerne (zumindest in der Anfangsphase) einsetzen würden. Daher jetzt meine Frage:

Wie reagiert ein Oracle-Server wenn:

  • statt 2 CPUs nur 1 CPU da ist?
  • weniger RAM da ist als empfohlen?

Wenn die Antwort (wie ich hoffe) lautet, „es läuft halt langsamer“, wäre es mir sehr recht. Was nicht passieren darf ist, dass die Mühle deshalb stehen bleibt!

Gruß
Stefan

Hi,

ich habe die sehr dankbare Aufgabe, eine Produktionsumgebung
für eine neue, auf Oracle basierende, Anwendung bei uns im
Hause zu entwerfen. Das ist besonders toll, weil ich von
Oracle ungefähr soviel Ahnung habe wie die berüchtigte Kuh vom
Radfahren!

Das verstehe ich nicht. Warum hast du dann die Aufgabe gekriegt? Ich meine, meine Oma könnte sie wahrscheinlich nur minimal schlechter lösen (sie ist gestorben) :smile:

Der Hersteller der Software (die sich nebenbei auch noch in
der Entwicklung befindet) hat uns jetzt Vorgaben gemacht, die
unter anderem eine dickere SUN mit zwei RISC-Prozessoren
einschließt.

Hmmm. Habe sie ihre Vorgaben irgendwie begründet?

Die Anwendung muss ca. 200.000 Datensätze
speichern/zugreifen und auf ca. 40 Clients laufen.

Beides sind Kinkerlitzchen -

(Leider
weiss ich nicht, wie groß die Datensätze sein werden)

…wenn die Datensatzgröße nicht 1 GB ist…

Wir haben hier aber noch eine dicke RS/6000 rumstehen, die wir
gerne (zumindest in der Anfangsphase) einsetzen würden. Daher
jetzt meine Frage:
Wie reagiert ein Oracle-Server wenn:

  • statt 2 CPUs nur 1 CPU da ist?

Je nachdem, was die Kollegen programmieren. Es gibt die Option, Abfragen parallel zu betreiben. Macht natürlich nur bei mehr als einem Proz. Sinn.
Die Möhre wird aber deswegen sicher nicht stehen bleiben, es sei denn, die Anwendung tut das explizit.

  • weniger RAM da ist als empfohlen?

Das ist ein kritischer Punkt. Wieviel weniger? Es könnte passieren, daß die Maschine nicht mehr vom Swappen zurückkommt.

Wenn die Antwort (wie ich hoffe) lautet, „es läuft halt
langsamer“, wäre es mir sehr recht. Was nicht passieren darf
ist, dass die Mühle deshalb stehen bleibt!

Die Antwort lautet: Deine Angaben sind zu ungenau, um eine Antwort zu geben. Man kann wie ich da oben spekulieren, aber ich würde dir nichts unterschreiben.

Gruß

J.

Hallo Stefan,
als Berater habe ich die Erfahrung gemacht, dass Hersteller von Software immer völlig überdimensionierte DB-Server fordern. Ist ja auch logisch : Sie bezahlen die Kiste ja nicht und langsamer wird es auch nicht.

Im Produktiveinsatz werden die Prozessoren unter Last mit max. 25 Prozent ausgelastet und der Arbeitsspeicher wird zu 40 Prozent genutzt (oder weniger).

Mein Tipp: Wenn die Software Firma nicht transparent darstellen kann warum gerade dieser Server benötigt wird, kannst du auch den kleineren nehmen.

Aber Vorsicht: Häufig verschätzen sich die „Experten“ bei der Anzahl der benötigten Festplatten. Hier gilt die Formel „Mehr ist besser“.

Gruß der Janus

Also, als TC einer Softwarefirma muss ich da natürlich entgegenhalten, lieber Janus!

Das Stichwort heißt „Skalierbarkeit“! Eine AS/RS/xx ist so gut wie immer eine Altlast der Kunden, die sie sich seinerzeit von IBM um teures Geld „andrehen“ hatten lassen. Dort läuft immer noch was drauf, nur weiß es meistens keiner mehr… Installiert man dann was dazu, dann macht’s plötzlich Bumm und die neue Software ist „schuld“. Diese manchmal zum Status Quo überdimensionierte Hardwareanforderung ist somit auch eine Art Versicherung, dass das Produkt auf einer sterilen Umgebung ihren Dienst zuverlässig und ordentlich erledigen kann. Und dann kommen so sicher wie nix mindestens 300 neue Änderungsanforderungen des Kunden, da man komischerweise bei zig Workshops und bei Unterzeichnung des Pflichtenheftes einige „Kleinigkeiten“ nicht berücksichtigt hatte. Somit bläht sich jedes System auf, und schlußendlich ist man froh, dass man dann doch die bessere Hardware genommen hatte.

Nur soviel dazu…

~stefan

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

Das verstehe ich nicht. Warum hast du dann die Aufgabe
gekriegt? Ich meine, meine Oma könnte sie wahrscheinlich nur
minimal schlechter lösen (sie ist gestorben) :smile:

Kennst Du den Spruch mit dem Einäugigen und den Blinden? Ich habe die Gesamtprojektleitung - leider aber niemanden im Hause, der sich mit Oracle auskennt (den bilden wir grade erst aus). Externe wiederum sind zu teuer. (Nein, bitte nicht fragen - ich mache diese Regeln nicht!)

Der Hersteller der Software (die sich nebenbei auch noch in
der Entwicklung befindet) hat uns jetzt Vorgaben gemacht, die
unter anderem eine dickere SUN mit zwei RISC-Prozessoren
einschließt.

Hmmm. Habe sie ihre Vorgaben irgendwie begründet?

Ach, woher denn?! Deshalb frag ich ja hier…

(Leider
weiss ich nicht, wie groß die Datensätze sein werden)

…wenn die Datensatzgröße nicht 1 GB ist…

Mitlerweile weiss ich es: Maximum 1MB pro Datensatz.

Je nachdem, was die Kollegen programmieren. Es gibt die
Option, Abfragen parallel zu betreiben. Macht natürlich nur
bei mehr als einem Proz. Sinn.
Die Möhre wird aber deswegen sicher nicht stehen bleiben, es
sei denn, die Anwendung tut das explizit.

Die Art und Anzahl der CPUs wird in Abhängigkeit zu der Anzahl der Datensätze gesetzt - es läuft also auch nur mit einer CPU.

Die Antwort lautet: Deine Angaben sind zu ungenau, um eine
Antwort zu geben. Man kann wie ich da oben spekulieren, aber
ich würde dir nichts unterschreiben.

Also konkret wird uns eine „SUN Fire V880“ mit 2 CPU’s, 8 GB RAM und 120GB HD-Platz empfohlen. Es könnte nun sein, dass unsere vorhandene Kiste z.B. nur auf 6GB RAM aufrüstbar ist (wird z.Z. geprüft)

Lustigerweise wurde einer anderen Firma, die ca. 1/3 unserer Datensätze haben wird, von dem selben Lieferanten folgender Server empfohlen: 2 x Intel Pentium IV 1GHz, 1GB RAM, 20GB HD, Win2k.
Würfeln die ihre Werte, oder ist das eine Oracle-Eigenart, bei 3facher Datensatzanzahl den 6fachen Plattenplatz zu brauchen?

…und jetzt sagt mir bitte nicht, ich soll die Jungs zum Teufel jagen und auf eine andere Lösung gehen - das darf ich leider(!) nicht.

Gruß
Stefan