Skandal: Preise für Milchprodukte sinken

Hallöchen,

entsetzt muß ich feststellen, daß hier die Proteste gegen die kräftig fallenden Endkundenpreise für Milchprodukte ausbleiben - ebenso wie die Jubelarien.

http://www.zeit.de/news/artikel/2008/11/04/2653275.xml

Soviel zum Thema selektive Wahrnehmung. In zwei Jahren wird wieder rumgemault werden, daß die Milchpreise schon wieder steigen - wie damals 2007. Das Jahr 2008 wird dann erfolgreich ausgeblendet.

Gruß
Christian

Hi,

  • ebenso wie die Jubelarien.

das wäre ja eigentlich Sache des Marketings.

Soviel zum Thema selektive Wahrnehmung.

Das ist doch normal besonders wenn die Händler selber vergessen, die Trommel zu rühren.

Gruß
Torsten

Hallo,

  • ebenso wie die Jubelarien.

das wäre ja eigentlich Sache des Marketings.

Soviel zum Thema selektive Wahrnehmung.

Das ist doch normal besonders wenn die Händler selber
vergessen, die Trommel zu rühren.

nein, das ist nicht normal. Wenn die Preise - wie im letzten Jahr - erhöht werden, geht ein Aufschrei durch die Nation und erst recht durchs Forum. Daß wir mit der Preiserhöhung gerade mal das Niveau von 1995 erreicht hatten, hat damals ziemlich genau niemanden interessiert.

Genauso kommen Sagen wie der Teuro oder die angeblich so furchtbar hohe Inflation zustande: durch selektive Wahrnehmung.

Gruß
Christian

Hallo Christian!

Genauso kommen Sagen wie der Teuro oder die angeblich so
furchtbar hohe Inflation zustande: durch selektive
Wahrnehmung.

Nicht nur die Wahrnehmung, auch die Inflation ist selektiv, mindestens aber die Betroffenheit von Preissteigerungen. Zur Ermittlung der Inflation werden Preisveränderungen eines Sammelsuriums verschiedener Waren und Dienstleistungen ausgewertet. Je nach den Lebensumständen und Einkommensverhältnissen nutzen Menschen nur einen Teil des Warenangebots. So geben Menschen mit niedrigem Einkommen einen überdurchschnittlich hohen Anteil ihres Geldes für Nahrungsmittel aus. Nicht etwa aus Verfressenheit, sondern weil die Ernährung nun einmal die elementare Grundlage des Daseins ist. Die Betroffenen haben nichts von z. B. sinkenden Preisen bei Flachbildschirmen. Sie kommen nicht in den Genuss von Rabatten bei S-Klasse-Limousinen und auch der Preisverfall bei Penthouse-Wohnungen in der Düsseldorfer City geht ziemlich spurlos an ihnen vorüber. Statt dessen spüren sie deutlich Preissteigerungen beim Brot.

Gruß
Wolfgang

hey! (völlig off topic)
Hallo Wolfgang,

lange nicht gelesen! Ich hoffe, Du bist jetzt wieder häufiger hier :smile:

Erfreute Grüße
Diana

entsetzt muß ich feststellen, daß hier die Proteste gegen die
kräftig fallenden Endkundenpreise für Milchprodukte ausbleiben

  • ebenso wie die Jubelarien.

Daß Leute nicht gegen ihre eigenen Interessen wettern, ist ja wohl unschwer nachvollziehbar.

Grüße,
Ostlandreiter

Hallo Wolfgang,

zunächst einmal bin ich schwer begeistert, daß Du mal wieder reinschaust. Auch wenn Du es vielleicht nicht gerne hörst, habe ich Dich und Deine Beiträge in den letzten gut 18 Monaten vermißt.

Nicht nur die Wahrnehmung, auch die Inflation ist selektiv,
mindestens aber die Betroffenheit von Preissteigerungen. Zur
Ermittlung der Inflation werden Preisveränderungen eines
Sammelsuriums verschiedener Waren und Dienstleistungen
ausgewertet. Je nach den Lebensumständen und
Einkommensverhältnissen nutzen Menschen nur einen Teil des
Warenangebots. So geben Menschen mit niedrigem Einkommen einen
überdurchschnittlich hohen Anteil ihres Geldes für
Nahrungsmittel aus.

Unbestritten. Aber weder Flachbildschirme noch Penthouse-Wohnungen machen einen nennenswerten Teil des Warenkorbs aus. Vielmehr sind es genau die Dinge, die die Hauptausgaben eines Haushaltes ausmachen, die dort eine Rolle spielen. So sind - um das Beispiel aufzugreifen - Molkeireiprodukte, Eier und Brot mit rd. 3% im Warenkorb vertreten.

Nahrungsmittel, Wohnung und Nebenkosten sind mit gut 40% vertreten. Es ist nur zu verständlich, daß Preiserhöhungen bei Dingen, die man nahezu täglich erwirbt, mehr auffallen, während die Preissenkungen bei langlebigen Wirtschaftsgütern nicht so bewußt wahrgenommen werden.

So oder so finde ich es störend, daß die Preissenkungen bei Nahrungsmitteln nicht wahrgenommen werden. Tatsache ist, daß Butter bspw. heute so billig ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ich fände es wünschenswert, wenn sowohl Medien als auch Verbraucher dafür mal ein Gespür entwickeln würden.

Gruß
Christian

entsetzt muß ich feststellen, daß hier die Proteste gegen die
kräftig fallenden Endkundenpreise für Milchprodukte ausbleiben

  • ebenso wie die Jubelarien.

Daß Leute nicht gegen ihre eigenen Interessen wettern, ist ja
wohl unschwer nachvollziehbar.

Huch, muß ich wieder alles bis ins Detail erklären. Wohlan: Nach den Preiserhöhungen im letzten Sommer waren Milchprodukte so teuer oder billig wie Mitte der 90er. Dennoch wurde sich über die angeblichen Preiserhöhungen aufgeregt, ohne daß erkannt wurde, daß nur die früheren Preisreduzierungen einigermaßen egalisiert wurden.

Aber da fällt mir gerade auf, daß ich all das schon schrieb. Naja…

Gruß
Christian

Nach den Preiserhöhungen im letzten Sommer waren Milchprodukte
so teuer oder billig wie Mitte der 90er. Dennoch wurde sich
über die angeblichen Preiserhöhungen aufgeregt

Wenn die Preise erhöht werden - egal ob die Preise irgendwann vorher schon einmal noch höher waren oder nicht - dann ist das nicht im Interesse der Verbraucher. Folglich sind sie deswegen verärgert.

ohne daß
erkannt wurde, daß nur die früheren Preisreduzierungen
einigermaßen egalisiert wurden.

Ob das nicht erkannt oder nur nicht als Rechtfertigung anerkannt wurde, wäre noch festzustellen.

Grüße,
Ostlandreiter

Nach den Preiserhöhungen im letzten Sommer waren Milchprodukte
so teuer oder billig wie Mitte der 90er. Dennoch wurde sich
über die angeblichen Preiserhöhungen aufgeregt

Wenn die Preise erhöht werden - egal ob die Preise irgendwann
vorher schon einmal noch höher waren oder nicht - dann ist das
nicht im Interesse der Verbraucher. Folglich sind sie deswegen
verärgert.

Ärger ist m.E. fehl am Platze. Aber wie dem auch sei: aus solchen Preiserhöhungen wird auf dauernd steigende Preise geschlossen, was aber falsch ist. Das ist das von mir erwähnte Wahrnehmungsproblem.

ohne daß
erkannt wurde, daß nur die früheren Preisreduzierungen
einigermaßen egalisiert wurden.

Ob das nicht erkannt oder nur nicht als Rechtfertigung
anerkannt wurde, wäre noch festzustellen.

Seltsame Welt, in der Menschen erwarten, man würde sich für Preiserhöhungen rechtfertigen.

C.

Ärger ist m.E. fehl am Platze. Aber wie dem auch sei: aus
solchen Preiserhöhungen wird auf dauernd steigende Preise
geschlossen, was aber falsch ist. Das ist das von mir erwähnte
Wahrnehmungsproblem.

Was genau willst du jetzt? Wieder anhand eines aktuellen Falls erläutern, wie dumm die Verbraucher sind?
Ich dachte, du wollest wissen, warum die Leute nicht gegen Preissenkungen protestieren. Das liegt meiner Meinung nach daran, daß sie damit ihrem eigenen Vorteil zuwiderhandeln würden.

Ostlandreiter

Ich dachte, du wollest wissen, warum die Leute nicht gegen
Preissenkungen protestieren.

Sarkasmus ist nicht Deine Stärke, oder?

C.