Hallo Wolfgang,
zunächst einmal bin ich schwer begeistert, daß Du mal wieder reinschaust. Auch wenn Du es vielleicht nicht gerne hörst, habe ich Dich und Deine Beiträge in den letzten gut 18 Monaten vermißt.
Nicht nur die Wahrnehmung, auch die Inflation ist selektiv,
mindestens aber die Betroffenheit von Preissteigerungen. Zur
Ermittlung der Inflation werden Preisveränderungen eines
Sammelsuriums verschiedener Waren und Dienstleistungen
ausgewertet. Je nach den Lebensumständen und
Einkommensverhältnissen nutzen Menschen nur einen Teil des
Warenangebots. So geben Menschen mit niedrigem Einkommen einen
überdurchschnittlich hohen Anteil ihres Geldes für
Nahrungsmittel aus.
Unbestritten. Aber weder Flachbildschirme noch Penthouse-Wohnungen machen einen nennenswerten Teil des Warenkorbs aus. Vielmehr sind es genau die Dinge, die die Hauptausgaben eines Haushaltes ausmachen, die dort eine Rolle spielen. So sind - um das Beispiel aufzugreifen - Molkeireiprodukte, Eier und Brot mit rd. 3% im Warenkorb vertreten.
Nahrungsmittel, Wohnung und Nebenkosten sind mit gut 40% vertreten. Es ist nur zu verständlich, daß Preiserhöhungen bei Dingen, die man nahezu täglich erwirbt, mehr auffallen, während die Preissenkungen bei langlebigen Wirtschaftsgütern nicht so bewußt wahrgenommen werden.
So oder so finde ich es störend, daß die Preissenkungen bei Nahrungsmitteln nicht wahrgenommen werden. Tatsache ist, daß Butter bspw. heute so billig ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ich fände es wünschenswert, wenn sowohl Medien als auch Verbraucher dafür mal ein Gespür entwickeln würden.
Gruß
Christian