Skijacke zum hiken?

Hallo ihr Lieben,

Sieht irgendwer einen Grund warum ich keine Skijacke zum hiken durch Schottland anziehen sollte? Ich friere ohnehin leicht und brauche eh eine neue Winterjacke. Hab da ne nette bei Otto bestellt (Artikelnummer 78332574), nicht mega warm aber sitzt gut. Spricht was dagegen?

Hallo,

kann gut gehen.

Aber tendenziell ist eine Skijacke eher gegen Kälte und für Schottland (außer im Winter) brauchts auch was gegen Nieselregen.

Gruss

Barmer

…bin auch der meinung, dass es gut gehen kann.

jedoch befürchte ich, dass „dicke“ jacken nicht wirklich das richtige ist.
eigentlich ist das „zwiebelsystem“ bekannt & am besten mit materialien, die die luft gut zirkulieren lassen sowie eine gute außenshell haben, damit der regen nicht durchdringt.
also lieber gute unterwäsche, hemd, fleecpulli (, windbreaker) und außenjacke.

wünsche viel spaß!

Anektote
Hi!
Das erinnert mich an einen Besuch im Ausrüsterladen, auf der Suche nach einer guten Regenjacke.

Die „günstigste“ von der Eigenmarke des Ladens sollte 230 Euro kosten, sie passte recht gut, wenn sie mir auch viel zu teuer war. Ich hätte sie trotzdem fast gekauft, weil das mit der Passform für mich nicht so einfach ist.

Da meinte der Verkäufer:" Damit können sie halt nicht auf den Berg gehen" (Auf Nachfrage erklärte er mir, das könne man nur mit den mind. doppelt so teuren Extra-Special-Bergjacken, sinngemäß)

Ich hab die Jacke da gelassen und mir bei C&A eine Gore-Tex-Jacke für 59 Euro gekauft. Und wenn wir in die Berge fahren, werde ich diese Jacke auch auf den Berg anziehen. Sie ist regendicht und sitzt gut- was will man mehr?

Es gibt da einen Snobismus in letzter Zeit, da wird für jede outdoor-Tätigkeit ein komplettes sauteures Ausrüstungspaket verkauft und wehe dem, der mit einer Back-Country-Skiing-Blouson zum Nordic Walken geht (oder gar auf den Berg :wink: )…

Also, mein Rat: Guck Dir die Jacke genau an - wasserdicht sollte sie für Schottland auf jeden Fall sein. Und auch wenn sie „Fallschirmspringerjacke“ heißen sollte, kannst Du sie tragen, wozu auch immer Du willst.

Apropos: Was genau ist eigentlich „hiken“? :wink: Und wo ist der Unterschied zum Trekking? Oder kann man einfach Wandern sagen? Ist zu einfach, nehme ich an :smile:=

Grüße
kernig

Moin,

Es gibt da einen Snobismus in letzter Zeit,

jain.
Für einen Ottonormalnutzer mögen viele eiteitei Outdoorsachen völlig überkandiedelt sein, aber:
Ich fuhr früher (über 20 Jahre lang) fast jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit, auch bei Regen und Wind (ca. 8 km einfache Strecke).
Da hab ich jahrelang nach einer vernünftigen Jacke gesucht und wurde erst mit einer sauteuren Jacke glücklich, die wirklich mal eine h heftigen Regen abhielt. Da geben nämlich die günstigeren Jacken nach wenigen Minuten auf.
Bei Wanderungen ziehe ich übrigens sehr gerne eine Waxcotton-Jacke an, die sind nämlich (bei guten Marken) wirklich wasserdicht, vertragen sich aber leider nicht mit einem Fahrrad, zumindestens nicht bei mir.

Gandalf

nix gegen gute Ausrüstung
Hi!
Ich bin ja Fan von gute Ausrüstungsgegenständen. Es kann einem viel verleiden, wenn man nasse Füsse hat oder in der Regenjacke schwitzt wie ein Schwein.

Und ich bin die erste, die dafür plädiert sich für den täglichen Weg zur Arbeit mit dem Rad ordentlich wetterfeste Kleidung zu kaufen. Ich selber habe übrigens für unsere Sommer-Radreisen eine dünne Regenjacke von Aldi, die hat mal 20 Euro gekostet und ist für den Zweck ideal geeignet.

Ich denke nur, wir haben da ein gewisses Level erreicht, dass nicht immer sinnvoll ist. Für den Stadtbummel die 7-schichtige Goretex Jacke mit ABS und wasweißich für 800 Euro - genauso sinnlos wie mit dem Riesen-Forstfahrzeugs-SUV in die enge und komplett asphaltierte Innenstadt zu gurken. Das sind inzwischen alles Statussymbole „A north face“ - guck her, die Jacke war richtig teuer, aber noch nie einem Regenschauer ausgesetzt.

Früher war sicher nicht alles besser, aber wenn ich mir angucke, mit welcher Ausrüstung ich vor 25 Jahren 2 Wochen mit Zelt und Kocher durch Deutschland gewandert bin und eigentlich nichts vermisst habe…
Klar genieße ich es, dass heute ein Schlafsack keine 10kg mehr wiegt.

Und ich würde auch nicht in T-Shirt und kurzer Hose auf die Zugspitze laufen wollen, aber mit meiner 60 Euro Jacke würde ich mich das durchaus trauen.

In den Bergen ist das ähnlich wie im Straßenverkehr: Ausrüstung und Ausstattung können die Sicherheit erhöhen - grundsätzlich kommt es aber auf risikobewusstes Verhalten an. Ich kann mir eine Schiausrüstung für 3000 Euro kaufen, wenn ich abseits der Piste blöd im Lawinengebiet fahre, nützt mir das alles nichts.

Du warst doch gusseisen-Pfannenspezialist: Wenn ich nicht kochen kann oder mag nutzt mir auch die beste Pfanne oder das tollste Messer nichts. Manche Hausfrau kocht mit Billig-Material 1000mal besser als der teuer ausgestattete einmal-im-Jahr-ganz-edel-Koch. (Nicht persönlich gemeint, ich weiß nicht, wie oft und gut Du kochst :wink: )

so genug gelästert, ich hoffe, ich konnte klar machen, worauf ich hinauswill.

Grüßle
kernig

Hallo!

Ich stimme kernig vollkommen zu, auch wenn Gandalf mit seinen Aussagen auch nicht unrecht hat. Kategorisch lässt es sich nicht sagen. In manchen Bereichen sind teure Produkte nur Statussymbole, in anderen sollte man keine Kompromisse machen.

Aber Deine Frage ging ja gar nicht in die Richtung: „Muss es unbedingt teuer sein?“ sondern vielmehr: „Kann man eine Skijacke zum Wandern verwenden.“

Die Antwort ist ein klares „Ja, aber…“.

Viele Skijacken sind recht kurz geschnitten. Wenn Du in der kalten Jahreszeit wandern gehst, wirst Du es zu schätzen wissen, wenn die Jacke wenigstens den Hintern bedeckt. (Ich meine damit nicht, dass der das erste Körperteil ist, das friert, aber für den Gesamtwärmehaushalt ist es besser). Außerdem solltest Du testen, ob die Skijacke mit einem Rucksack kompatibel ist (Es könnnte sein, dass Schulter- oder Hüftgurte mit irgendwelchen Nähten, Reißverschlüssen oder Taschen in Konflikt geraten).

Ansonsten spricht meiner Überzeugung nach nichts dagegen.

Michael

Hallo

Apropos: Was genau ist eigentlich „hiken“? :wink: Und wo ist der
Unterschied zum Trekking? Oder kann man einfach Wandern sagen?
Ist zu einfach, nehme ich an :smile:=

Die Eskimos haben 50 Worte für Schnee.

Ich habe in der Vergangenheit auch nur „Wandern“ benutzt und mich für Tagestouren zwischen 8-12 km auslachen lassen müssen.
Nach Präsentation der Fotos wurde mir erklärt, dass ich Bergsteiger sei. Da ich ohne jeglicher Schlosserei unterwegs bin, bezweifle ich das allerdings.

Wandern, Hiking, Trekking, Bergsteigen, Klettern
Das wäre meine Rangfolge.

MfG Frank

Moin,

Wandern, Hiking, Trekking, Bergsteigen, Klettern
Das wäre meine Rangfolge.

och ich wander weiterhin. Wenn da einer lacht, wen kümmert es?

Vielleicht noch Bergwandern. Klettern kann bzw. will ich nicht, das ist nichts für mich.

Gandalf

och ich wander weiterhin. Wenn da einer lacht, wen kümmert es?

Ich auch, nicht das ich da die englischen Begriffe durcheinanderwürfel und mich dann auslachen lassen muss.

Da fällt mir übrigens noch folgende Liedzeile von „Fettes Brot“ ein

ich bin der letzte der geht, wenn alle anderen walken
bin der letzte der spricht, wenn alle anderen talken

Schöne Grüße
Martin