Skischuhe von Skischulwoche nicht nach Hause gebracht

Kinder & Familie Kindererziehung
#1

Liebe/-r Experte/-in,
Hallo! Hab folgendes Problem.
Meine Tochter war im Dezember noch auf einer Schulskiwoche in Saalbach Hinterklemm. Hier war sie mit 2 Klassen ihrer Schule und einer Klasse einer benachbarten Schule in einer Unterkunft untergebracht. Da das Wetter am Freitag mittag sehr schlecht war, beschlossen die Lehrkräfte gleich nach dem Mittagessen mit dem Bus die Heimreise anzutreten.
Meine Tochter brachte ihre Skischuhe, wie alle anderen Kinder auch, vor dem Mittagessen in den dafür vorgesehenen Trockenraum. Während des Essens fuhr die Gruppe der benachbarten Schule schon nach Hause. Als meine Tochter nach dem Essen in den Trockenraum kam um ihre Skischuhe in den Bus zu packen, waren diese nicht mehr da. In ca. 1m Entfernung, nicht weit davon weg, wo die Schüler der benachbarten Schule ihre Schuhe aufbewahrten, sind so ähnliche Schuhe liegen geblieben. Sie meldete dies sofort der Anwesenden Lehrkraft. Diese meinte dann, Sie solle die anderen Skischuhe in den Bus packen. Wenn wir dann zu Hause sind, werden die Schuhe meiner Tochter schon auftauchen.
Soweit zur Theorie: Fakt war, dass die Skischuhe nicht im Bus waren bzw. gefunden wurden und auch nach 2 ergebnislosen Fragerunden bei den übrigen Schülern und in unserer Schule einen Tag später und in der der benachbarten Schule noch vor den Ferien, diese nicht mehr auffindbar waren. Die Lehrkräfte meinten nun damals und heute, ja sie können da auch nichts mehr machen.

Wie ist dies nun rechtlich zu sehen:

  1. Die Fahrt zum Skilager war verpflichtend von der Schule aus. Man hätte nur mit Attest nicht mitfahren müssen.
  2. Die Lehrkräfte hatten die Aufsichtspflicht für die Schüler bzw. für die Reise. Es war im Vorfeld uns nicht bekannt, dass noch eine weitere Klasse einer anderen Schule anwesend ist und ihre Sachen in dem gemeinsamen Trockenraum lagerte. Da es sich um gute Schuhe handelte (ca. 300 EUR) werden diese wohl aus versehen mitgenommen bzw. gestohlen worden sein. Wie ist es nun mit der Haftung? Muss die Schule für so was versichert sein? Haben die Lehrer hier ihre Aufsichtspflicht verletzt und sind diese bzw. die Schule haftbar zu machen? Hat die Schule hier die Schuhe zu ersetzen?
    Was wäre wenn die Schuhe der Lehrkraft weg wären bzw. wenn wir diese als Ausgleich hätten?
    Was wäre wenn die Lehrkräfte anstatt eines Gegenstandes ein Kind nicht mehr mit nach Hause bringen würden?

Besten Dank für eine Antwort.

#2

Hallo Buffi,

zu dem Thema kann ich Dir leider nicht verbindlich weiterhelfen, da meine Schwerpunkte auf Recht für die Wohnungswirtschaft liegen (habe kein Jura studiert).
Aber wenn die ein Kind nicht mit Nachhause nehmen würden wäre das eine Verletzung von deren Aufsichtspflicht, da das Kind deren Schutzbefohlener ist.
Wie das nun aber mit den Skischuhen aussieht, wer nun in der Aufsichtspflicht für die Skischuhe steht (Alter deiner Tochter wäre für diese Frage bestimmt entscheidend)kann ich dir leider nicht sagen.
Also ich denke das wäre eine Fragestellung die ich neben Juristen auch mal an Versicherungsexperten weiterleiten würde.

Schade dass ich Dir nicht helfen konnte, aber weiterhin viel Glück!

#3

Hallo Buffi
Leider bin ich mit deiner Anfrage etwas überfordert. Hatte die Schule keine Versicherung?
Gruss
Karin

#4

ich bin da kein experte aber bei klassenfahrten oder tagesfahrten kamen bei meinen kindern immer die schule für auf

#5

Danke für die Antwort. Meine Tochter ist 12 Jahre alt.
Gruß Buffi

#6

Guten Tag,
Also den Lehrern ist nicht wirklich generell ein Vorwurf zu machen. Es ist einer Lehrkraft nicht zuzumuten, die Sachen der Kinder derart genau zu kontrollieren, ob jedes Kind wirklich auch die eigenen Sachen eingepackt hat.
Wie genau die Abreise abgelaufen ist, kann ich hier natürlich nicht beurteilen, weil die Aussage aus dritter Hand oft (unbewusst und ungewollt) sehr einseitig verfälscht ist.
Die Schule sollte aber in jedem Fall eine Versicherung haben, die für den Schaden aufkommt. Fragt einfach im Sekretariat nach einer entsprechenden Schadensmeldung oder den Kontaktdaten der Versicherung, dann sollte das problemlos gehen. (eventuell wird die Versicherung zwar zuerst ablehnen, wenn ihr in einem zweiten Schreiben den Hergang detaillierter beschreibt und vor allem darauf hinweist, dass das Kind aufgrund der überstürzten Abreise keine andere Möglichkeit hatte, die eigenen Schuhe zu suchen/die Lehrkraft dies nicht weiter ermöglicht hat, dann sollte das klappen.
Für die Zukunft kann ich nur jedem empfehlen, auch in der Schule alle Kleidungsstücke/ Ausrüstungsgegenstände deutlich mit dem Namen / Klasse / Adresse(?) des Kindes zu kennzeichnen, damit im Zweifelsfall auch die Kinder genau wissen, ob es ihre Sachen sind. Du glaubst gar nicht, wie oft Unterhosen, Jacken, Schuhe, etc. irgendwo in Schullandheimen liegen bleiben, die keinem der Kinder gehören, obwohl jedes Kind persönlich danach gefragt wurde. genauso ist es mit Sachen, die falsch eingepackt wurden. Kinder sind felsenfest überzeugt, dass es ihre sind und oft erkennen es auch die Eltern nicht mehr. Als Test, wenn dein Kind gerade in der Schule ist: Versuch doch mal ganz genau zu sagen, was dein Kind heute für Sachen angezogen hat (genaue Farben und Muster, Schuhe mit Angaben zum Profil), als es zur Schule gegangen ist. Ich bin fast sicher, dass du das auch nicht mit 100%iger Sicherheit sagen kannst.
Den Vergleich mit einem fehlenden Kind halte ich für ungünstig. Nach einem Kind würde selbstverständlich viel intensiver gesucht, als nach einem Schuh, der offensichtlich im Bus gewesen sein müsste (wenn sich kein zweites Kind wegen fehlender Schuhe gemeldet hat). Ich kenne aber auch einen Fall, wo an einer Autobahnraststätte 2 Kinder in jeweils falschen Bussen gelandet sind und dies erst nach Stunden auffiel, weil lediglich die Anzahl der Kinder kontrolliert wurde und auch keines der anderen Kinder den neuen Sitznachbarn bemerkt hatte. Glücklicherweise hatten beide Busse zufällig das selbe Ziel.

Ich hoffe diese Antwort hilft dir weiter.
Gruß,
Andreas

#7

Danke für die verspätete Antwort. Zum Glück hatte die Schule eine Gaderobenversicherung. Diese Info kam jedoch nicht von der Schule sondern vom Landratsamt.Die Schule war hier nicht sehr kooperativ.

Wäre mal Interessant, wenn von einer Lehrkraft hier die Schuhe für ein paar hundert EUR fehlen würden, was dann los wäre.

Gruß Buffi