Geschätzte Freunde von wer-weiss-was,
meine Exfrau und ich haben eine Streitfrage (tatsächlich haben wir mehrere, aber die gehören hier nicht hin):
Wenn ein Skispringer springt und im Flachen landet, ist er dann tot oder hat er nur zwei gebrohene Knochen? Die tasächliche Höhebeträgt meistens über 100 m und ich meine, dass dies kein Skispringer überlebt. Ich habe diese Frageschon dem deutschen Ski-Verband geschrieben aber leider keine Antwort bekommen.
Könnt ihr mich befruchten?
Liebe Grüße an alle von
Stefan
Hallo Stefan,
ein Skisprung ist unproblematisch, weil er langsam aufsetzt. Vergleichen kann man das mit einem Sturz von der Brücke an einem unelastischen Seil hängend:
Ist das Seil über Dir festgemacht, dann zerreisst es Dich, sobald das Seil gespannt ist.
Ist das Seil (gleiche Länge, gleiche Sprunghöhe) versetzt von Dir festgemacht (z.B. unter der Brücke hindurch auf der anderen Seite) dann zieht das Seil Dich langsam auf eine Pendel-Kreisbahn, und Du pendelst aus (was genauso ein Fußball machen würde, den man vom Sprungturm rollen lässt)
tödlich Spaß
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| (fun)
X (game over)
Das gleiche für eine Schanze:
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Der Fall ist für beide gleich, nur das aufkommen ist sanfter.
Gruß
achim
Hallo,
er wird mit etwa 100 km/h schräg in die Ebene krachen
http://dgk.badw.de/fileadmin/docs/c-591.pdf
S. 69
Nein, ich bin noch nie gesprungen …
Grüße Roland
Hallo,
er wird mit etwa 100 km/h schräg in die Ebene krachen
Ja aber schräg aufkrachen tut er ja immer!
Bei einer Landung auf einer horizontalen Ebene ist ja primär die Sinkgeschwindigkeit von Bedeutung und diese ist nur etwa 55…60k/h bzw. ca. 15…17m/s.
Das ist kein Pappenstil, aber doch weit weniger als ca. 100km/h (ca. 28m/s).
Eine Aufprallgeschw. von 15…17m/s entspricht einem Fall aus ca. 12…15m.
Da kann schon mehr passieren, als nur ein paar gebrochene Knochen, aber man kann es überleben.
100km/h würde eine Fallhöhe von ca. 40m entsprechen.
Das dürfte die Überlebenschancen sehr deutlich verringern.
Gruß Uwi
Hallo Uwi,
nur zur Ergänzung
ist ja primär nur die Sinkgeschwindigkeit von Bedeutung
weil die Horizontalbewegung Dank Skiern ja nicht gebremst wird.
Bei der Sinkgeschwindigkeit (im PDF bis 18m/s, also etwa 17m Fallhöhe) sollte man noch bedenken, dass man hier auf einen betonharten Boden klatscht. Also ein Sturz vom 5ten Stock direkt aufs Pflaster.
Gruß
achim
Hallo,
nur zur Ergänzung
ist ja primär nur die Sinkgeschwindigkeit von Bedeutung
weil die Horizontalbewegung Dank Skiern ja nicht gebremst wird.
Da widersprichst du dir selbst.
Bei der Sinkgeschwindigkeit (im PDF bis 18m/s, also etwa 17m
Fallhöhe) sollte man noch bedenken, dass man hier auf einen
betonharten Boden klatscht. Also ein Sturz vom 5ten Stock
direkt aufs Pflaster.
Eben, und das steht auch der beste Skiflieger nicht elegant mit einer Telemarklandung.
Also ist eher anzunehmen, dass er sich doch die Knochen bricht und mörderisch auf die Schnauze fällt und dann ist obiger Einwand hinfällig, weil der Proband sich wahrscheinlich auch noch überschlägt und es die Ski entweder rechtzeitig weg fetzt.
Andernfalls kann es passieren, dass der Ärmste sich damit auch noch die Knochen elendig verleiert usw. Die nicht unerhebliche Horizontalgeschwindigkeit muss eben auch noch irgendwie abgebaut werden und das passiert ganz sicher nicht so kontrolliert, wie du das implizierst.
Alles in allem eben nicht sehr gesund.
Gruß Uwi
Hallo Stefan,
Wenn ein Skispringer springt und im Flachen landet, ist er
dann tot oder hat er nur zwei gebrohene Knochen?
er „segelt“ bei der Landung - nicht so vollkommen wie ein Flieger aber doch auch.
Die relevante „wirksame“ Fallhöhe ist von der Geometrie der Fallkurve bei einer
Landung im Flachen i.R.schon größer als im fallendem Gelände.
Deshalb gibt es ja bei jeder Schanze auch die kritischen Punkte, bei deren Überschreitung
eine Überprüfung (und eventuelle Korrektur) der Startposition erfolgt.
Gruß Viktor
Hallo Viktor,
er „segelt“ bei der Landung - nicht so vollkommen wie ein
Flieger aber doch auch.
dadurch ist seine Sinkgeschwindigkeit geringer, als es der Schanzenhöhe entspricht.
Wenn man aber z.b. die Werte unten annimmt (18m/s), dann entspricht dass einem freien Fall aus dem 5.ten Stock, da ist das „segeln“ schon rausgerechnet
Die relevante „wirksame“ Fallhöhe ist von der Geometrie der
Fallkurve bei einer Landung im Flachen i.R.schon größer als im fallendem Gelände.
Diese „wirksamme“ Fallhöhe ist praktisch 0m(!) bei einer optimalen Schanze, weshalb man auch ohne weiteres mit einem Schlitten runterrauschen könnte.
Ich denke, dass Dir diese Zusammenhänge klar sind, ich möchte nur vermeiden, dass der Eindruck entsteht, die Schräge Schanze würde den Aufprall „ein wenig“ mildern. Tatsächlich sind eher 99% der „Aufprallenergie“.
Gruß
achim