Smart-TV vs. Smart-Beamer

Angesichts eines kurzfristig ausgeliehenen Beamers kann das Thema jetzt in der Familie auf. Vollkommen unbeleckt (ich nutze die Dinger nur beruflich) war ich etwas erstaunt, wie gering die Auswahl bei Amazon an auf den ersten Blick brauchbaren Geräten (ich lasse jetzt mal Spielzeuge für unter € 200,-- vollkommen außen vor, und denke, dass man sich schon wird jenseits € 500 wird bewegen müssen) war, und dass die Beamer für daheim offenbar den Smart-TVs deutlich bzgl. Ausstattung hinterher hinken.

Gibt es tatsächlich keine anständigen Markengeräte die wenigstens schon mal DLNA mitbringen, oder Apps wie Amazon-Fire-TV an Board haben? Ich habe noch einen Amazon-Stick über, weil der neue Fernseher dies eingebaut hat, und kann natürlich einen Mutimedia-Receiver mit DLNA vor den Beamer schalten, oder mir einen Raspi mit Kodi aufsetzen. Aber ich dachte eigentlich, dass die Zeiten vorbei wären.

Ist von der IFA diesbezüglich etwas zu erwarten?

Hallo Wiz,

während die Kombination Smart+TV noch sinnvoll ist, sind Smart+Beamer prinzipbedingter Nonsens.

Zu einem sinnvollen Film/Fernseh/Fußball-Vergnügen gehört nunmal auch der Ton. Und der ist schon bei Flachfernsehern sehr limitiert.
Wenn das Ganze dann aber von einem ratternden Billigbeamer im Rücken kommen soll, ist das nur als Gimmick zu verstehen. In Heimkino-Beamern braucht man dieses Schwachsinns-Feature nicht, weil das Smarte viel professioneller bereits über die Zuspieler (AV, BR, DVB, Client) realisierbar ist.

Erträglich sind so Kleinbeamer nur, wenn das Ganze ohne Lüfter läuft. Dann ist das im Hotelzimmer brauchbar, wenn man zwar per WLAN schnelles Netz aber keine brauchbaren deutschen Sender im Hotel-TV hat. Besseres Bild und Ton gibt es aber, wenn man per Kabel oder BT auf den Hotel-TV streamen kann.

Ciao, Allesquatsch

Nun lass mal meine Sorge sein, was und wie ich es mir ansehen möchte. Es gibt Filmliebhaber jenseits der aktuellen Action-Blockbuster, und den Ton kann man ja auch über entsprechende Anschlüsse raus und auf eine vorhandene Stereoanlage leiten. X.Y-Sound spielt bei dem, was wir üblicherweise sehen, ohnehin keine Rolle. Auch der Fernseher hängt an einem Stereo-Receiver ohne weiteren Schnickschnack, und unterhält uns bei Bedarf gut mit dem, was wir von DVD, NAS und Amazon zuspielen.

Da die entsprechenden Komponenten in Großserie nur wenige Euro kosten, wundert es mich halt, dass offenbar so gut wie keine Beamer hiermit angeboten werden. Dafür soll man dann für 3D bezahlen, was mE nur ein sehr kurzlebiger „netter Versuch“ war, sich aber nicht ansatzweise durchsetzt.

Da ich für klassische Medien ohnehin einen Zuspieler brauche (anderer Raum als Fernseher), werde ich dann mal eine preiswerte All-in-one-Lösung (DVD/BD/DLNA/HDMI für den Amazon-Stick, soweit nicht eingebaut) ins Auge fassen, und nach der IFA schauen, was es an für uns sinnigen Beamern gibt.

Hallo,

Also IMHO ist das wie bereits angesprochen eher unpraktisch. Wie andere auch hab ich die Komponennten einzeln da es ja immer sein kann, das es heute ein Chromecast-Standard, Morgen FireTV-Standard, netflix, HBO, etc. ist und Morgen wieder GANZ was anderes. Solange am Beamer7TV genug HDMI(USB Eingänge sind ist alles nur halb so tragisch. Wie gesagt, lieber getrennt und dann ordentlich konfigurierbar. Ich hab hier Nachbarn die haben youtube und DLNA im „SmartTV“ aber ansonsten keinerlei Surfmöglichkeit oder Updatemöglichkeit. Wenn youtube wieder mal was am Streaming ändert braucht man da eben auch schon wieder was neues.

Von der IFA erwarte ich persönlich da nicht viel dolles. Irgendwelchen Gimmicks und Ideen, ja. Aber eher wenig wirklich brauchbares.

@Wiz, meine Antwort hätte ähnlich gelautet, wie die von @Allesquatsch, nur vielleicht etwas vorsichtiger formuliert.

Bei den Fernsehern erleben wir in den letzten vielleicht 20 Jahren eine atemberaubende „Featureritis“, die dazu führt, dass ein moderner TV schon mehr Rechenkapazität besitzt, als so manches Sub-Notebook. Offenbar verdient man am reinen Bildschirm nicht genug und muss ihn daher um „smarte“ Funktionen und Menüs erweitern - allzuoft eher schlecht als recht, wie immer wieder Fragen hier im Forum beweisen. Und die Sicherheitsberichte in der Presse… (Das bedeutet ja, dass ein Hersteller nicht nur Experten für die Bildverarbeitung und -darstellung einstellen muss, sondern auch Experten für Android, Tizen und Co., sowie Experten für Netzwerksicherheit. Regelmäßig müsste man Updates entwickeln, testen und unter das Volk bringen. Viele Hersteller beweisen, dass sie genau daran sparen.

Die Beamer-Hersteller scheinen deutlich konservativer zu sein. Statt „smarte“ Funktionen einzubauen und sich damit in technische Regionen zu begeben, für die sie bisher keine Spezialisten haben, konzentrieren sie sich auf ihre Kernkompetenzen: die Optimierung der Darstellung und Haltbarkeit.

Ich persönlich (und da will ich Dir gar nichts vorschreiben) bräuchte keinen „smarten“ Fernseher. Statt dessen wäre mir ein preiswerter reiner Monitor lieber, der ein hervorragendes Bild hat und viele Optionen bietet, diesen Monitor einzustellen. Seit Jahren kalibrierte ist meine Bildschirme, um möglichst originalgetreue Bilder zu reproduzieren. Und was mir da zum Teil bei Verwandten an Fernsehermenüs gezeigt wird … grauselig ….

Von dieser Seite kann ich also die vermuteten Gedanken der Beamer-Hersteller verstehen.

Grüße

Achso: als Medienverteiler dient bei mir eine Yamaha AV-Receiver, der Funktionen bietet, die sowieso kein Fernseher hat.

Ich habe auch lange Geräte mit zu viel Funktionen kritisch gesehen. Ich stelle aber fest, dass man einerseits bei den Fernsehern ohnehin kaum noch etwas ohne diese smarten Funktionen findet, wenn man zugleich auch ein ansonsten anständiges Gerät haben will, und diese Dinge andererseits inzwischen durchaus recht ordentlich funktionieren, und bei den Markenherstellern auch ganz akzeptabel mit Updates versorgt werden.

Der neue große Fernseher läuft unter Android, und hat in seinem ersten Jahr bei uns schon mehrere größere Updates bekommen. Das kleinere Gerät im Schlafzimmer von Samsung ist schon ein paar Jahre bei uns, und wird ebenfalls ganz ordentlich versorgt. Da hat man nur den Nachteil der proprietären Basis, weshalb sich gelegentlich mal Apps verabschieden, die dann hierfür nicht mehr gepflegt werden. Bislang war darunter aber noch nichts, was mich tangiert hätte. Mir reicht eine anständige DLNA-Unterstützung, um auf mein NAS zugreifen zu können, und Amazon Prime. Das bekommen beide Geräte gut hin, und auf jeden Fall komfortabler als meine doch schon etwas betagte Dreambox die aus anderen Gründen immer noch als externer Receiver an dem großen Gerät hängt. Die Sicherheit regele ich in meinem Netz ohnehin zentral.

Dafür nervt mich allerdings das Chaos diverser Fernbedienungen (und die teure Harmony im Wohnzimmer ist da auch nur ein Teilerfolg), die Menge an diversen kleinen Extra-Geräten für dies und jenes, und insbesondere deren ganzen Netzteile mit den dafür nötigen großen Steckdosenleisten, und jeweils separat benötigten Netzwerkanschlüsse/die reine WLAN-Anbindung. Das ist alles nur bedingt Wohnzimmer-tauglich.

Und nachdem dort jetzt schon ein eigener kleiner Switch und eine Mega-Steckdosenleiste benötigt wird, würde ich es gerne in dem anderen Zimmer etwas handlicher halten. Werde daher jetzt dann wohl zu einer preiswerten kleinen Soundanlage greifen, die bis auf den Beamer alles in einem Gerät beinhaltet.

BTW: Der Kindergeburtstag mit Film vom Büro-Beamer mit dessen internem Lautsprecher und auf ein Bettlaken projiziert war ein voller Erfolg, und wir haben uns in der Familie Samstag mit dieser Ausstattung auch köstlich bei einem guten Film amüsiert. Es muss nicht für jeden die Anlage für diverse Tausender sein.

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Diverse Anschlüsse am Beamer wären mir bei stationären Betrieb ein Graus. Da fehlt nicht nur der WAF, sondern wäre auch bei mir die Schwelle des Erträglichen überschritten. Bei dem ausgeliehenen Gerät hatten wir unseren noch vorhandenen Fire-TV-Stick angeschlossen, der ja auch schon wieder eine eigene Stromversorgung braucht. Das möchte ich nicht alles an der Decke baumeln haben.

Wie schon in meinem anderen Beitrag geschrieben, kann ich mich bei meinem Fernseher mit Android nicht beschweren, was Updates angeht, und DLNA und Amazon sind ohnehin die einzigen Dinge, die ich wirklich brauche/nutze. Daher wird dann jetzt wohl eine günstige Soundanlage an den noch zu beschaffenden Beamer kommen. Dann braucht es an der Decke nur Stromversorgung und HDMI-Kabel. Das geht noch. Der Rest kommt dann aus dem BD-Receiver. Falls es noch mal klassisches Fernsehen sein sollte, müsste ich das von der Dreambox streamen können.