Smarte Heizkörper Thermostate - Qual der Wahl - Erfahrungswerte?

Hallo. Ich spiele seit längerem mit dem Gedanken, unsere Heizkörper „smart“ zu machen. Für mich stehen dabei folgende Aspekte im Vordergrund:

  • Einzelraumsteuerung inkl. zeitgesteuerten Programmen (also beispielsweise ab 22 Uhr Temperatur automatisch absenken, ab 5 Uhr wieder anheben).
  • Sprachsteuerung über Alexa (möglich)
  • Die Thermostate sollen trotzdem von Hand bedienbar sein, also nicht zwangsweise nur per App
  • alles andere (wie beispielsweise Fensterkontakte o.ä.) ist „nice to have“

Ich habe mich in der Vergangenheit intensiver mit den Herstellern Bosch, Danfoss und Tado beschäftigt. Eine Frage ist beispielsweise fast immer: Bedarf es zwingend einer Zentraleinheit/„Bridge“ oder genügt im Grunde die Steuerung über App? Wir haben jüngst ein paar Philips Hue-Lampen eingerichtet - ohne Bridge war das eine Katastrophe. Die Bridge ermöglicht ja beispielsweise auch das Ansteuern aus dem Urlaub o.ä. (ob ich aber am Strand beeinflussen muss, dass es zu Hause nun 20 und nicht nur 19 Grad warm ist, weiß nicht nicht - zweifelhaft). Aber definitiv ist das Handling der Lampen erheblich einfacher. Hat jemand ähnliche Erfahrungen bei den smarten Thermostaten gemacht? Welchen Hersteller könnt Ihr empfehlen? Vielen Dank im Voraus.

Alles was Richtung Smarthome geht ergibt mE ohne anständige, vollkommen autark nutzbare Zentrale(n) keinen Sinn. Und zudem sollten auch alle wichtigen Komponenten nach wie vor mehr oder weniger manuell/ohne smarte Zentralenfunktionen nutzbar sein. Sonst macht man sich einfach zu abhängig/hat im Zweifelsfall viel teuren Elektroschrott zuhause rum stehen, wenn ein Hersteller ein System aufgibt.

Ich habe aus Spaß an der Freude einige Systeme ausprobiert und bastle - wenn ich dazu mal etwas Ruhe, Zeit und Konzentration finde - auch an einer übergeordneten Lösung mit openHAB, die allerdings viel Einarbeitung in diverse Techniken erfordert.

Beim Thema Heizung habe ich lange mit mir gehadert, da ich über die Jahre schon einige schlechte Erfahrungen mit autarken elektronischen Ventilen gemacht hatte. Trotz entsprechender Schutzprogramme mit regelmäßigen Ventilfahrten auf im Sommer setzen sich die Ventile gerne mal fest und zerstören dann so einen Antrieb durch Zerstörung des Getriebes, Überlastung des Motors, gesprengte Gehäuse oder abgerissene Befestigungsklauen.

Da mal wieder (allerdings tatsächlich erst nach akzeptabler Nutzungsdauer) so ein Teil kaputt gegangen ist, habe ich mir das recht gut getestete und ziemlich hochwertig aufgebaute neue Thermostat von HomeMatic als Ersatz gegönnt, das ich vor einigen Monaten schon mal als für mich aktuell besten Ansatz für das Thema ermittelt hatte. Es hat zwar leider auch nur Kunststoffkrallen am Gehäuse, wie alle anderen angebotenen Geräte, bringt aber zumindest einen massiven Metallring zur Befestigung mit. Der Motor ist wunderbar leise (wäre im Gegensatz zu meinen bisherigen Thermostaten auch etwas für das Schlafzimmer), die Bedienung am Gerät intuitiv, Einbindung sowohl in HomeMatic als auch openHAB wunderbar problemlos, schnell und einfach, und das Design ist absolut wohnzimmertauglich. Zudem unterstützt es drei unabhängige Wochenprogramme mit jeder Menge Schaltzeiten über eine sehr einfach und schnell zu bedienende Oberfläche + Urlaubsmodus.

Bzgl. Unabhängigkeit von Cloud nutze ich eine CCU2 als Zentrale, an der auch bereits einige Lichtschalter und Stromstoßrelais seit Jahren hängen und ausgezeichnet funktionieren. Da ließen sich auch Fenstersensoren anbinden, die man dann direkt ohne manuelle Programmierung den jeweiligen Heizungen zuordnen kann. Diesbezüglich habe ich allerdings eine andere Lösung im Einsatz und muss das daher dann über openHAB lösen.

Vom Einsatz von freiwillig aufgestellten Wanzen im Haus halte ich übrigens grundsätzlich nichts, und ich sehe in Bezug auf Heizung da auch keinen großen Sinn drin. Mit einer anständigen Programmierung. ggf. unter Einbindung zusätzlicher Sensoren, sollte man eigentlich keinen Bedarf manueller Regelungen haben.

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Ein oder Mehrfamilienhaus?

Einfamilien-/Reihenhaus

@Wiz
ich stehe aktuell auch vor der Frage, was man am besten nimmt.
Das Homematic-System sieht schonmal nicht schlecht aus. Da ich wenig von Cloud-gedöns halte… Ist das zwingend notwendig, oder funktionieren die Apps auch so im lokalen Netzwerk?

Mit Einzelraumregelung könntest du so etwas zwar machen, aber das ist nicht besonders schön.
Wenn du alle regler geschlossen hast würde dein Heizkessel trotzdem weiterlaufen und Wärme erzeugen die er dann aber nicht wegbekommt.
Das kann bei manchen Heizungsanlagen zu lustigen Störungen führen.
Wesentlich zielführender, kostengünstiger und energiesparender wäre es deinen Heizkessel zu den gewünschten Zeiten über die bereits vorhandene Kessel Regelung herunterzufahren oder abzuschalten.
Dafür ist bei jedem Kessel extra eine Schaltuhr eingebaut.
Das ist dann eine saubere Lösung die nicht einen Cent kosten würde und die ich schon seit vielen Jahren praktizierte.
Morgens aufheizen, um 7Uhr aus und erst um 16uhr wieder bis 22uhr heizen.
Bei den allermeisten Kessel Regelungen kannst du auch optional einen Schaltkontakt ansteuern oder über WLAN darauf zugreifen. (eventuell auch nachrüstbar)
Diese smart home ventilköpfe sind eher eine Lösung für Mehrfamilienhäuser bei denen es nicht möglich ist den Kessel von jeder Wohnung aus separat anzusteuern.

Ich verstehe Deinen Ansatz. Unsere Gasheizung ist leider schon >20 Jahre alt (da steht vermutlich eh bald ein Austausch an). Ich fürchte, dass da nicht so viel sein wird mit WLAN & Co… Unser Problem ist auch, dass es nicht mehr so einfach geregelt ist, wann jemand zu Hause ist und wann nicht. Früher (vor 2020) waren wir die meiste Zeit des Tages im Büro und die Kinder in der Schule - das war einfach. Jetzt ist meine Frau im Home-Office, ich arbeite drei Tage im Brüo, zwei zu Hause… es ist komplizierter. Zwar könnte man über die grundsätzliche Steuerung über die Heizung selbst vornehmen (Beispiel: 5:30 Uhr an, 23:30 Uhr aus), aber für individuelle Geschichten wären die Thermostate vermutlich hilfreich(er) - Beispiel: Tochter soll in ner halben Stunde baden; dann kann man das sonst ungenutzte Bad schon mal vorheizen. Klar, kann man auch einfach hochgehen und am Thermostat drehen, aber smart wäre halt schon komfortabler.

Bei HomeMatic muss man zwei Systeme unterscheiden. Einmal das klassische HomeMatic und andererseits HomeMatic IP. Letzteres ist eine rein cloudbasierte Lösung, mit der man ausschließlich HM IP Sensoren/Aktoren am HM IP Accesspoint betreiben kann. Sie nutzt die HM IP App zur Bedienung und Konfiguration.

Man kann die HM IP Sensoren/Aktoren aber auch an der klassische HM CCU (aktuell Version 3, ich habe noch eine Version 2) oder einer entsprechenden Emulation betreiben (alle neueren Sensoren/Aktoren sind HM IP). Dann ist man unabhängig von der HM Cloud, muss sie also nicht nutzen bzw. kann sie dann natürlich auch nicht nutzen. Damit fällt dann auch die HM IP App weg.

Auch für die klassische HM Variante gibt es aber diverse Apps. Da HM bei mir aber nur als Subsystem unter openHAB läuft, habe ich hierfür keine eigene App installiert, und kann daher darüber nichts sagen. Die Konfiguration neuer Aktoren/Sensoren mache ich über die WebUI vom PC aus, lasse das neue Gerät dann über das entsprechende PlugIn in openHAB finden, und binde es dann da entsprechend ein. Dann ist es über die openHAB App/Weboberfläche/HABpanel/mechanische Schalter/Scripte und Rules nutzbar.