Jeden Tag begegnen einem Familiennamen, die man noch nie zuvor gehört hat. Offenbar gibt es sehr viele. Das verwundert, weil zu der Zeit als die Familiennamen gebildet wurden, die Bevölkerung von Deutschland doch klein war und die Namen nur in männlicher Linie weitergegeben wurden. Wieviele verschiedene Familiennamen mag es heute in Deutschland geben und wie ist es zu der großen Zahl gekommen?
Hi,
soweit ich weiß, gibt es in Deutschland rund 500.000 Familiennamen.
Zu unterscheiden bei Familiennamen sind fünf große Gruppen:
-
Namen, die vom Vornamen des Vaters/der Mutter abgeleitet werden. Auch möglich ist eine Ableitung aus einem anderen Kennzeichen des Vaters, wenn z. B. aus dem Sohn von Wilhelm, dem Bäcker -> Johann Bäckers wird.
-
Namen, die aus der Herkunft abgeleitet werden
-
Namen, die von der Wohnstätte abgeleitet werden
-
Namen, die von einem Beruf abgeleitet werden
-
Namen, die von sonstigen Kennzeichen abgeleitet werden (z. B. Groß, Klein usw.)
Nachnamen scheinen erst ab dem 12. Jh so richtig in Mode zu kommen. Eine behördliche Vorschrift, dass der Familienname nicht gewechselt und somit unverändert an die nächste Generation weitergegeben wird, gibt es erst seit dem 17. Jh. Vorher konnten sich Familiennamen im Laufe eines Lebens (z. B. bei Wohnort- oder Berufswechsel) durchaus ändern.
Gruß
Feanor
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hi,
das ist aus einem Buch: Was Kinder alles Fragen!
Also erst einmal:
_Wie viele Nachnamen gibt es eigentlich?
Man schätzt, dass es zwischen 150.000 und 300.000 deutsche Familiennamen gibt.
Die häufigsten Nachnamen in Deutschland sind: Müller, Schmidt, Schneider, Fischer, Meyer, Weber, Becker, Wagner, Schäfer und Schulz._
Zugabe 1:
In China dagegen teilen sich über eine Milliarde Einwohner nur circa 3.600 Familiennamen, deren häufigster Li (oder Lie, Lee) ist. Mindestens 8 Millionen Menschen tragen diesen Namen.
Zugabe 2:
Darf ein Mädchen Pepsi-Carola heißen?
Ja, das ist möglich. Obwohl das deutsche Namensrecht relativ streng ist, hat ein deutsches Gericht diesen Elternwunsch akzeptiert.
Auch folgende Namen sind laut Richterspruch nicht zu beanstanden:
Alpha, Leonardo da Vinci, Pumuckl, Rapunzel, Rasputin, Timpe, Windsbraut, Winnetou, Blücherine, Gneisenauette, Katzbachine, Momo, Bavaria, Napoleon, Waterloo.
Abgelehnt wurden dagegen Agfa, Atomfried, Gott, Grammophon, Omo, Störenfried, Verleihnix, Bierstübl, Lenin, Schroeder.
Gruß Fritz
zugabe 3
hallo fritz,
Abgelehnt wurden dagegen Agfa, Atomfried, Gott, Grammophon,
Omo, Störenfried, Verleihnix, Bierstübl, Lenin, Schroeder.
abgelehnt wurde ebenfalls vor 1 oder 2 jahren in berlin der name Marie für ein mädchen. das zuständige standesamt meinte, daß dieser name nicht zweifelsfrei auf das geschlecht des kindes schließen ließe
gruß
ann
Nee, Ann,
dett kann ick nich gloom.
abgelehnt wurde ebenfalls vor 1 oder 2 jahren in berlin der
name Marie für ein mädchen. das zuständige standesamt
meinte, daß dieser name nicht zweifelsfrei auf das geschlecht
des kindes schließen ließe
Dett kann ja wohl bloß ´n Balina jewesen sein! Dachte wohl bloß ant Jeld!;-].
Ob West- oder Ost-Balina will ich jetzt nicht entscheiden.
Fritz
Dett kann ja wohl bloß ´n Balina jewesen sein! Dachte wohl
bloß ant Jeld!;-].
Ob West- oder Ost-Balina will ich jetzt nicht entscheiden.
WEST!
wat hajick mir jescheemt für die!
ann
Hallo Fritz,
gerade habe ich zu diesem Thema noch eine schöne Seite des Statistischen Amtes der Stadt München gefunden.
Demnach gibt es zur Zeit in München bei einer Wohnbevölkerung von 1.404.158 Bürgern insg. 227.038 verschiedene Familiennamen; allerdings werden da die ausländischen Namen mitgezählt.
Erstaunlich finde ich die Top-200 Liste: der häufigste ausländische Name ist Nguyen. Eigentlich hätte ich hier einen türkischen Namen erwartet, die kommen aber erst erheblich weiter hinten.
http://www.muenchen.de/statamt/document/monatsberich…
Gruß
Feanor
PS: Die Handschrift hat mir zwar doch ein bischen Kopfzerbrechen bereitet, aber tatsächlich, sooo schwer wars denn nicht. Danke nochmal.
Die Zahl von 150-300.000 scheint mir viel zu niedrig zu sein. (Siehe das Posting von Feanor!)
Was war Deine Quelle?
MFG
Ernesto
Hallo, Ernesto!
Wie in meinem Artikel angegeben:
das ist aus einem Buch: Was Kinder alles fragen!
Genauere bibliografische Angaben kann ich im Moment nicht geben, da das Buch an meinem Arbeitsplatz liegt. Am Montag vielleicht, spätestens aber nächsten Mittwoch kann ich mehr dazu sagen. Vergesse ichs, musst du mich erinnern!
Feanor hat seine Zahl wohl aus den Dudenband: Familiennamen. Dort wird von einer „Schätzung“ gesprochen. Stimmt doch, Feanor?
Tut mir Leid, dass ich im Moment nicht mehr sagen kann.
Fritz
Hallo Fritz,
in der ehemaligen „ddr“ ging einmal das Gerücht, dass einem Antrag betr. des weiblichen Vornamens „Kommunisma“ stattgegeben wurde. Persönlich kann ich das allerdings nicht glauben…
Gruß HM
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Nee, Ann,
dett kann ick nich gloom.
abgelehnt wurde ebenfalls vor 1 oder 2 jahren in berlin der
name Marie für ein mädchen. das zuständige standesamt
meinte, daß dieser name nicht zweifelsfrei auf das geschlecht
des kindes schließen ließeDett kann ja wohl bloß ´n Balina jewesen sein! Dachte wohl
bloß ant Jeld!;-].
Ob West- oder Ost-Balina
macht det heutzutage noch een untaschied ? oda hamm se wiede ne mauer zwischen die stadtteile jebaut??
Elritz
Fritz
Wirklich viele!
Hallo!
Hier der neueste Stand meiner Recherchen:
_5. Das Bild der Familiennamen in der Gegenwart
Aus all den genannten Gründen ist es nicht verwunderlich, dass die aktuelle Zahl unterschiedlicher Familiennamen in Deutschland auf weit über 900000 geschätzt wird. Allerdings handelt es sich dabei nicht nur um genuin deutsche Familiennamen, sondern auch um Familiennamen anderer Herkunft. Die zunehmende Internationalisierung öffnet natürlich umso mehr die Schranken für amerikanische, slawische und andere Einflüsse.
Der wesentlichste Unterschied zwischen dem gegenwärtigen Namensystem und dem früherer Jahrhunderte besteht darin, dass der Familienname eigentlicher Hauptname ist, nicht wie im Mittelalter der
Vor- oder Rufname. Heute führt ein Thomas Meier seinen Vornamen nur, um sich von anderen Meiern zu unterscheiden.
Im globalen Vergleich bewegen sich die deutschen Familiennamen der Zahl nach eher in den oberen Rängen. In Italien gibt es beispielsweise nur ungefähr 130000 Familiennamen. Die Anzahl französischer Familiennamen wird etwa auf 800000 geschätzt. Die USA kommen sogar auf die beachtliche Zahl von zwei Millionen Familiennamen. Einen krassen Gegensatz dazu stellen die chinesischen Familiennamen dar, denn über eine Milliarde Chinesen teilen sich nur zirka 3600 verschiedene Familiennamen. Somit ist es kein Wunder, dass der chinesische Familienname Li (Lee, Lie) mit derzeit über 90 Millionen Trägern zum gebräuchlichsten Familiennamen der Welt geworden ist.
aus:
Die Entstehung und geschichtliche Entwicklung der Familiennamen in Deutschland bis in die Gegenwart
Autor: Jan Hemmer
Datum: WS 1999/2000
Veröffentlichung: 10/2000_
Das erstaunt mich!
Fritz
Auskunft aus berufenem Mund!
Hallo!
Ich wollte es genau wissen und habe mich mit dieser Frage an die Gesellschaft für deutsche Sprache gewandt.
Hier die Antwort:
_Sehr geehrter Herr Ruppricht,
die Zahl, die von Rosa und Volker Kohlheim im neuen Duden-Familiennamenbuch genannt wird - 500.000 -, ist in der Tat erstaunlich, aber wir können keine andere dagegensetzen. Da die Autoren auf Basis der heute verfügbaren Telefonbucheinträge ihre Erhebungen angestellt haben, ist allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass sie realistisch schätzen, recht hoch.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gerhard Müller
Sprachberatung
Gesellschaft für deutsche Sprache
Spiegelgasse 13, D-65183 Wiesbaden
Tel. (06 11) 9 99 55-20
Fax: (06 11) 9 99 55-30
E-Mail: [email protected]_
Gruß Fritz