Sogenannte 'Pressefreiheit'

Guten Tag liebe Experten.

Es geht mal um den Krieg in Georgien und die Presse.
Seit Tagen schockierte mich schon die westliche Presse mit ihren Meldungen und der Kritik an Russland. Kritik ist immer gut, jedoch nicht wenn sie zur politischen und zwar sehr schmutzigen Propaganda ausartet.

Bei den Amerikanern ist es schon klar, die verklären das Volk bereits seit langem und versuchen die freie Meinung soweit wie möglich umzulenken. Ob nun mit den CNN Umfragen, die gleich rausgenommen werden, nachdem über 90 % der Stimmen Russlands Vorgehen als gerechtfertigt ansehen, oder mit dem FOX Interviews

http://de.youtube.com/watch?v=H8XI2Chc6uQ

…oder mit Antworten der Rice

http://de.youtube.com/watch?v=WtdVS8646GI&feature=re…

und so w.

Mich interessiert an dieser Stelle allerdings die deutsche Presse.
Die deutsche Presse hat mich in den letzten Tagen sehr enttäuscht und gezeigt dass „Pressefreiheit“ auch etwas Anderes bedeuten kann.
So wurde am Anfang des Konflikt der Angriff auf Zchinvali und die Opfer einfach ignoriert.
Dann zeigte man russische Flugzeuge, die angeblich über Gori Bomben abwerfen und es stellte sich heraus dass es georgische Flugzeuge waren. Man zeigte zerstörte Stadt Gori, die in Wirklichkeit Zchinvali war.Dann gingen diese Bilder von dem weinenden Mann um die Welt, aber…

http://russia-insider.livejournal.com/25329.html

Danach nahm die DEUTSCHE Presse einfach Bilder von einem Autounfall

http://www.life.ru/news/30782

und hat die armen Opfer dort in die Opfer der russischen Soldaten verwandelt

http://search.us.reuters.com/query/?q=gleb%20garanic…

Und das machen alles nicht etwa irgendwelche Untergrundszeitungen, sondern Reuters, Spiegel, Welt.

Was sollen diese Lügen, diese Kriegshetze, diese schmutzige Verklärung? Ich verstehe ja dass Georgien in die NATO und EU soll, aber muss nun die Presse auf das Niveau der NS-Propaganda sinken?

Was denkt ihr dazu?

Und wer sagt dir, dass die Behauoptungen in Sachen Autounfall stimmen. Was den Toten im Karohemd angeht, kann ich da auch keine übermäßige manipulation festststellen. Ich habe jedenfalls nicht den eindruck, dass die Leiche großartig woanders hin bewegt wurde.

Insgesamt fand ich die Berichterstattung hierzulande ziemlich ausgeglichen. Zumindest in den Medien, die ich lese (Spon und Zeit) wurde deutlich klar gemacht, dass die Georgier zuerst Südossetien angegriffen haben, aber natürlich auch, dass die Russen nicht zu einer Beruhigung des Konflikts beigetragen haben. Zudem fand ich es sehr redlich, dass die Korrespondenten immer wieder unterstrichen haben, dass insbesondere die Vorgeschichte, aber auch die Kämpfe selbst äußerst schwer zu durchschauen und zu bewerten sind.

Und wer sagt dir, dass die Behauoptungen in Sachen Autounfall
stimmen. Was den Toten im Karohemd angeht, kann ich da auch
keine übermäßige manipulation festststellen. Ich habe
jedenfalls nicht den eindruck, dass die Leiche großartig
woanders hin bewegt wurde.

Insgesamt fand ich die Berichterstattung hierzulande ziemlich
ausgeglichen.

in der tat sind die medien zurzeit seltendiplomatisch…was haben russland und georgien nur, was ihnen den mund zupflastert???..mmmh…ich weiß nicht…ich weiß nicht…

Die deutsche Presse hat mich in den letzten Tagen sehr
enttäuscht und gezeigt dass „Pressefreiheit“ auch etwas
Anderes bedeuten kann.

Seltsam, dass dir das jetzt erst auffällt. Nachrichten werden heute „gemacht“ und wer sich auf die Presse verlässt, der ist verlassen - das Internet bietet das glücklicherweise mittlerweile genug Kompensationsmöglichkeiten.

Bei uns kommt nur das in die Presse mit dem man Quoten machen oder Zeitungen verkaufen kann (allerdings ist das in anderen Staaten noch viel schlimmer. Und die Glaubwürdigkeit von Nachrichten ist heute eine Frage der Seriösität und des guten Aussehens eines Nachrichtensprechers. Information ist zu Unterhaltung verkommen, das muss man sich einfach vor Augen führen. Und es ist nunmal so, dass sich heute niemand mehr darüber wundert, wenn Politiker heute A sagen und morgen B, als ob sie niemals von A gesprochen hätten. Das ist die Absurdität, die für uns mittlerweile Normalität geworden ist. Werbung, Nachrichtenmusik, Warnung vorm Atomkrieg, Nachrichten über Prinzessin Pfiffis Scheidung, Bericht über Kalles Gartenfest im Schrebergarten, Wetter, Nachrichtenmusik, Werbung. So abstrus sind bei uns heutzutage „Nachrichten“

Orwell hat vor dem Überwachungsstaat gewarnt, Huxley hat aber vor dem Staat gewarnt in dem der Staat gar nicht überwachen braucht, weil sich die Bürger durch ihre Unterhaltungssucht selbst ihrer Grundrechte berauchen.

Gruß Andreas

Was denkt ihr dazu?

Nun, hier handelt es sich um eine neue Kriegsführung, einen sogenannten „Medienkrieg“.
Die Meinungen der Menschen werden mit Hilfe von Medienberichten manipuliert.

Es heißt immer „Meinungsfreiheit“ und „Pressefreiheit“. Aber nicht die „Richtungsfreiheit“. Die Menschen haben zwar Augen und Gehirn, aber sie können die Richtung des Sehfeldes nicht selbst bestimmen. Die Kontrolle des Halses ist ferngesteuert.
Dies wird besonders durch solche Beiträge, wie auf der Homepage „youtube“ bestätigt.
Da bin ich gespannt, wann die Homepage „youtube“ gesperrt wird. Schade dass diese Homepage, von perversen und ungebildeten Menschen, welche jeden sche… auf der Seite veröffentlichen, missbraucht wird. Ich vermute, dass es der Grund für die Sperrung der Seite sein wird.

„Pressefreiheit“, „Meinungsfreiheit“ es wird doch nur die Meinung der Besitzer, Spender, Menschen und Regierungen mit viel Geld weitergegeben. Welche sich die Fernsehkanäle und Zeitungen leisten können. Bei uns im Lande ist dieser Phänomen auch sehr stark verbreitet.

Fazit: will man sich eine eigene Meinung bilden, so sollte man nicht nur einer Quelle sein Vertrauen schenken.
Es ist sehr wichtig nicht nur die offiziellen Quellen zu nutzen.
Es ist auch wichtig, das Ganze von der Seite des Gegners anzuschauen. Hier bieten die Seiten wie „youtube“ sehr gute Möglichkeiten.

Hallo,

Mich interessiert an dieser Stelle allerdings die deutsche
Presse.
Die deutsche Presse hat mich in den letzten Tagen sehr
enttäuscht und gezeigt dass „Pressefreiheit“ auch etwas
Anderes bedeuten kann.

hast Du etwa bis Heute noch an eine objektive Berichterstattung geglaubt? ‚Die Presse‘ ist nie unparteiisch. Journalisten sind auch nur Menschen und haben eine Meinung, außerdem haben sie einen Job, den sie behalten möchten.

Wenn Du eine Quelle kennst, der man ohne Vorbehalt jede Aussage und jedes ‚Bild‘ das sie ‚zeichnen‘ ohne Vorbehalt glauben kann, den Namen hätte ich gern.

Beispiel Fernsehen: Da sollten die ÖR-Sender ja unabhängig und objektiv sein. Du erinnerst Dich an Bsirske neulich? Lufthansa Streik, Urlaubsflug … Im Rahmen der Berichte darüber wurden die Bezüge Bsirskes aus diesem Job erwähnt, €120 000 pro Jahr. Kein Wort davon, daß er keinen Cent davon behält, solche Bezüge werden zu 100% an die Gewrkschaft abgeführt.
Der Bericht hat also keine Unwahrheit enthalten, aber doch nicht die Wahrheit beschrieben. Das ist das Nieveau von BILD.

Also noch einmal: Wenn Du eine Quelle kennst, der ich einen Bericht einfach so glauben kann, ich hätte den Namen gern. Sogar Direktübertragungen sind nicht mehr immer echt. Die Eröffnungsveranstaltung der Olympischen Siele in China wurde direkt übertragen und doch waren die Bilder gefälscht, per Computer ‚erweitert‘. Teile des Feuerwerks, das live übertragen wurde gab es nie.

Gruß Rainer

Geraune
Die diversen Diskussionsteilnehmer, die hier von gesteuerten Medien, beeinflussten Zuschauern und „gemachten“ Nachrichten vor sich hin raunen, sollen doch bitte mal konkreter werden, was genau sie den Kollegen vorwerfen.

Ich habe den Eindruck, dass es nicht um Pressefreiheit geht, sondern um die Enttäuschung, dass die Kollegen nicht das gewünschte Bild von den „bösen Russen“ oder den „bösen Georgiern“ nachzeichnen - je nach persönlicher Weltanschauung des Mediennutzers. Vielmehr bemühen die Korrespondenten und Analysten sich, die Realität in ihrer Widersprüchlichkeit und Undurchschaubarkeit nachzuzeichnen.

Natürlich ist man aufgeschmissen, wenn man auf Bildzeitung und RTL2-Nachrichten oder Youtube und Liveleak baut, aber auch Mediennutzung fordert ein Mindestmaß an Anstrengung beim Konsumenten. Dann bekommt man auch die Hintergründe und abweichenden Meinungen mit. Nur muss man sich die Zeit nehmen und auch mal eine längere Analyse lesen.

Bsirske muss die aufsichtsratsbezüge übrigens nicht komplett an Gewerkschaft und verwandte Stiftungen abführen, sondern lediglich alles, was über einem Freibetrag von 25.000 Euro liegt. Sachleistungen darf er behalten. Dazu zählen auch die Flüge. Allerdings muss er sie als geldwerte Vorteile versteuern. Das konnte man in einer großen deutschen Wochenzeitung nachlesen, und ich vermute mal, auch in ein paar anderen Qualitätszeitungen. Man muss sich allerdings die Mühe machen, genau das zu tun: Genau lesen.

Hallo Volker,

Bsirske muss die aufsichtsratsbezüge übrigens nicht komplett
an Gewerkschaft und verwandte Stiftungen abführen, sondern
lediglich alles, was über einem Freibetrag von 25.000 Euro
liegt.

dann hat er aber Glück, in der IGM müsste er.

Sachleistungen darf er behalten. Dazu zählen auch die
Flüge. Allerdings muss er sie als geldwerte Vorteile
versteuern. Das konnte man in einer großen deutschen
Wochenzeitung nachlesen, und ich vermute mal, auch in ein paar
anderen Qualitätszeitungen. Man muss sich allerdings die Mühe
machen, genau das zu tun: Genau lesen.

Wenn ich die Tagesschau sehe, dann lese ich nicht nach, ob das was die dort sagen auch richtig ist. Daß man das an anderer Stelle nachlesen kann, rettet die Glaubwürdigkeit der Nachrichten in den ÖR-Medien auch nicht.

Die Journalisten in den ÖR-Sendern sind ja so ziemlich die Einzigen, die nicht von Parteien Gewerkschaften oder Unternehmern abhängig sind. Offensichtlich sind aber auch deren Berichte nicht ganz objektiv. Wem soll ich dann etwas glauben? Mir fällt Niemand ein.

Gruß Rainer

Wenn ich die Tagesschau sehe, dann lese ich nicht nach, ob das
was die dort sagen auch richtig ist.

Es war nicht falsch, es war nur (zu) kurz. Er bezieht ja die hohen Beträge. Nur fehlte die Information, dass er den größten Teil wieder abgibt.

Die Tagesschau ist eine Nachrichten- und keine Hintergrundsendung. Überhaupt gibt es davon ziemlich wenige und meiner bescheidenen Meinung nach sind Fernsehen und Radio für Hintergrund und Analyse auch recht ungeeignete Medien. Sie haben begrenzte Sendezeit, wodurch Dinge wegfallen, mitunter auch zentrale Dinge, wie die Abschöpfungsregeln der Gewerkschaften. Außerdem rauschen die informationen beständig am nutzer vorbei, so dass das Rekapitulieren komplizierter sachverhalte schwierig wird. Geschriebene Medien haben die Möglichkeiten, stärker in die Tiefe zu gehen.

Daß man das an anderer
Stelle nachlesen kann, rettet die Glaubwürdigkeit der
Nachrichten in den ÖR-Medien auch nicht.

Das nicht. Aber es ging hier um Medien allgemein. Wie geschrieben: Öffentlich-rechtliche Medien sind elektronische Medien. Mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt. „Bist du noch so fleißig, du hast nie mehr als einsdreißig.“

Die Journalisten in den ÖR-Sendern sind ja so ziemlich die
Einzigen, die nicht von Parteien Gewerkschaften oder
Unternehmern abhängig sind. Offensichtlich sind aber auch
deren Berichte nicht ganz objektiv.

Natürlich stehen die Kollegen bei der Tagesschau auch persönlich bestimmten politischen Gruppen nahe. Das tut jeder. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind als Institutionen so ausgelegt, dass sich die einzelnen Gesellschaftsgruppen in ihren Leitungskommissionen gegenseitig ausgleichen (sollen). Aber die einzelnen Mitarbeiter sind noch einmal etwas anderes. Ich glaube aber nicht, dass es sich im geschilderten Fall um eine absichtliche Einflussnahme handelt, sondern wie geschrieben lediglich um eine Verkürzung.

Davon abgesehen ist niemand ganz und gar objektiv. Es gibt aber journalistische Qualitätsstandards, die eine möglichst hohe Objektivität ermöglichen sollen. Beispielsweise die klare Trennung von Nachricht und Meinung. Da halte ich die Kollegen von den Öffentlich-Rechtlichen und die von den Agenturen schon mit für die besten.

Wem soll ich dann etwas
glauben? Mir fällt Niemand ein.

Eben: Glaub niemandem. Lies und schau dir möglichst viel an, möglichst aus unterschiedlichen weltanschaulichen Blickwinkeln. Und schalte dabei vor allem nicht den gesunden Menschenverstand ab. Wenn dir etwas nicht plausibel erscheint, dann stell das in Frage, auch wenn die Medien etwas behaupten. Aber dann stell es bitte mit Argumenten in Frage und nicht wie einige hier mit Anspielungen auf irgendwelche Verschwörungen.

Natürlich ist die Bsirske-Geschichte lanciert. Ob jetzt von Unternehmensseite, von wirtschaftsliberalen Politikern oder vielleicht aus den Gewerkschaften selbst, darüber will ich nicht spekulieren. Und natürlich ist es zuerst von der Bildzeitung als traditionell nicht gerade gewerkschaftsfreundliches Medium aufgegriffen worden. Natürlich sind CDU- und FDP-Politiker sofort drauf angesprungen. Vielleicht hatten sie ihre Erklärungen auch schon in den Schubladen. Aber spätestens mit den Äußerungen der politiker hatten auch andere Medien keine andere Wahl, als die Geschichte aufzugreifen. Es ist halt die Frage, wie. In der „Zeit“ wurden beispielsweise die Vergünstigungen für Aufsichtsratsmitglieder verteidigt. Da hat sogar ein Arbeitgebervertreter Bsirske im Zitat in Schutz genommen. Davon abgesehen: Jetzt, drei Wochen später, scheint die Geschichte schon fast vergessen zu sein. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass Bsirske auf Dauer beschädigt wurde.

Hallo Volker,

Wenn ich die Tagesschau sehe, dann lese ich nicht nach, ob das
was die dort sagen auch richtig ist.

Es war nicht falsch, es war nur (zu) kurz. Er bezieht ja die
hohen Beträge. Nur fehlte die Information, dass er den größten
Teil wieder abgibt.

genau so. Genau so ist das aber eine Fehlinformation. Eine Fehlinformation, die aus einem jovialen Gewerkschaftsfunktionär einen geldgierigen, machtgeilen Karrieristen macht.

Die Tagesschau ist eine Nachrichten- und keine
Hintergrundsendung. Überhaupt gibt es davon ziemlich wenige
und meiner bescheidenen Meinung nach sind Fernsehen und Radio
für Hintergrund und Analyse auch recht ungeeignete Medien. Sie
haben begrenzte Sendezeit, wodurch Dinge wegfallen, mitunter
auch zentrale Dinge, wie die Abschöpfungsregeln der
Gewerkschaften.

Das ist nicht Dein Ernst. Die Tagesschau hat wider besseres Wissen behauptet, Bsirske würde sich danke seiner Position in der Gewerkschaft €120 000 pa in die eigene Tasche stecken. Das ist keine unvollständige Nachricht aus Zeitmangel, das ist Hetze gegen die Gewerkschaften.

Außerdem rauschen die informationen beständig
am nutzer vorbei, so dass das Rekapitulieren komplizierter
sachverhalte schwierig wird. Geschriebene Medien haben die
Möglichkeiten, stärker in die Tiefe zu gehen.

Daß man das an anderer
Stelle nachlesen kann, rettet die Glaubwürdigkeit der
Nachrichten in den ÖR-Medien auch nicht.

Das nicht. Aber es ging hier um Medien allgemein. Wie
geschrieben: Öffentlich-rechtliche Medien sind elektronische
Medien. Mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich
bringt. „Bist du noch so fleißig, du hast nie mehr als
einsdreißig.“

Die zahl war so, wie sie genannt wurde irreführend. Ganz oder gar nicht. So war das Hetze und hatte mit objektiver Berichterstattung nichts zu tun. Den Eindruck hatte ich an anderer Stelle schon öfter, nur ist das das einzige deutliche Beispiel, an dem ich die Tendenz belegen kann.

Die Journalisten in den ÖR-Sendern sind ja so ziemlich die
Einzigen, die nicht von Parteien Gewerkschaften oder
Unternehmern abhängig sind. Offensichtlich sind aber auch
deren Berichte nicht ganz objektiv.

Natürlich stehen die Kollegen bei der Tagesschau auch
persönlich bestimmten politischen Gruppen nahe. Das tut jeder.
Die öffentlich-rechtlichen Sender sind als Institutionen so
ausgelegt, dass sich die einzelnen Gesellschaftsgruppen in
ihren Leitungskommissionen gegenseitig ausgleichen (sollen).
Aber die einzelnen Mitarbeiter sind noch einmal etwas anderes.
Ich glaube aber nicht, dass es sich im geschilderten Fall um
eine absichtliche Einflussnahme handelt, sondern wie
geschrieben lediglich um eine Verkürzung.

Ich halte das für eine bewusste Hetze. An Zufälle, Pannen an so zentraler Stelle glaube ich nicht.

Davon abgesehen ist niemand ganz und gar objektiv. Es gibt
aber journalistische Qualitätsstandards, die eine möglichst
hohe Objektivität ermöglichen sollen. Beispielsweise die klare
Trennung von Nachricht und Meinung. Da halte ich die Kollegen
von den Öffentlich-Rechtlichen und die von den Agenturen schon
mit für die besten.

Das weg lassen von wesentlichen Details, um eine Stimmung zu erzeugen ist auch eine Art zu lügen.

Aber machen wir doch mal ein Eperiment und zählen für den rest des Jahres, wie oft bis zum Jahresende ein Interview mit einem vertreter der Unternehmerverbände gesendet wird und wie oft ein Interview mit einem Gewerkschaftsvertreter. Ich habe da eine Prognose. Unser lokaler privater Radiosender ist das ausgewogener. :smile:

Wem soll ich dann etwas
glauben? Mir fällt Niemand ein.

Eben: Glaub niemandem. Lies und schau dir möglichst viel an,
möglichst aus unterschiedlichen weltanschaulichen
Blickwinkeln.

Da sind wir wieder in Südossetien. Wie soll ich mir da ein Bild machen, wenn ich nur auf westliche Nachrichtenagenturen angewiesen bin und die alle die selbe Teendenz haben? Inzwischen ist nun bekannt geworden, daß da oft Bild und Ton nicht zusammen gehört haben. Im Bericht waren die kaukasischen Bomber plötzlich russische, wenn diese Information richtig ist. Ich habe keine Chance, mir ein Bild zu machen.

Und schalte dabei vor allem nicht den gesunden
Menschenverstand ab. Wenn dir etwas nicht plausibel erscheint,
dann stell das in Frage, auch wenn die Medien etwas behaupten.
Aber dann stell es bitte mit Argumenten in Frage und nicht wie
einige hier mit Anspielungen auf irgendwelche Verschwörungen.

Verschwörungen? Sicher nicht. :smile: Ich denke nur, daß die Journalisten und ihre Redakteure durch ihr Einkommen, ihre Lebensumstände ‚weit weg vom Volk‘ sind. Mir fallen da die Leherer in der DDR ein, die aus voller Überzeugung den Sozialismus gepriesen haben, weil sie die Realität nie kennen gelernt haben. Nur so konnten die ÖR-Journalisten Schröders Hartz-IV mit Hetze gegen Arbeitslose unterstützen.

Schröder und die Journalisten haben ja die ansicht verbreitet, Arbeitslose, die von Sozialhilfe angewiesen sind, wären mehrheitlich nicht arbeitswillig. Darauf basieren die Gesetze, die in Hartz-IV zusammenzufassen sind. Heiner Geißler hat nachgewiesen, daß es unter den Arbeitslosen maximal 100 000 Arbeitsunwillige gibt, nicht fünf Millionen, wie Schröder und die Medien uns damals glauben machen wollten.

Natürlich ist die Bsirske-Geschichte lanciert. Ob jetzt von
Unternehmensseite, von wirtschaftsliberalen Politikern oder
vielleicht aus den Gewerkschaften selbst, darüber will ich
nicht spekulieren. Und natürlich ist es zuerst von der
Bildzeitung als traditionell nicht gerade
gewerkschaftsfreundliches Medium aufgegriffen worden.
Natürlich sind CDU- und FDP-Politiker sofort drauf
angesprungen. Vielleicht hatten sie ihre Erklärungen auch
schon in den Schubladen. Aber spätestens mit den Äußerungen
der politiker hatten auch andere Medien keine andere Wahl, als
die Geschichte aufzugreifen.

Doch. Hetze muss man sich nicht anschließen, außer man denkt ebenso. Die Berichte waren nicht objektiv, haben eine Stimmung zu erzeugen versucht. Eine Stimmung gegen Gewrkschaften.

Es ist halt die Frage, wie. In
der „Zeit“ wurden beispielsweise die Vergünstigungen für
Aufsichtsratsmitglieder verteidigt. Da hat sogar ein
Arbeitgebervertreter Bsirske im Zitat in Schutz genommen.
Davon abgesehen: Jetzt, drei Wochen später, scheint die
Geschichte schon fast vergessen zu sein. Ich habe jedenfalls
nicht den Eindruck, dass Bsirske auf Dauer beschädigt wurde.

Das denke ich auch, aber die Gewerkschaften als Ganzes. Das war dann wohl auch das Ziel. Wenn nur ein paar Hundert Tausend Leute nach dieser Aktion lieber in keine Gewrkschaft eintreten, ist doch schon etwas erreicht?

Gruß Rainer

Ich halte das für eine bewusste Hetze. An Zufälle, Pannen an
so zentraler Stelle glaube ich nicht.

Ich schon. Aber da kommen wir vermutlich nicht überein.

Da sind wir wieder in Südossetien. Wie soll ich mir da ein
Bild machen, wenn ich nur auf westliche Nachrichtenagenturen
angewiesen bin und die alle die selbe Teendenz haben?

Haben sie? Finde ich nicht. Agenturberichte sind nach meiner Auffassung weitestgehend frei von Tendenzen.

Verschwörungen? Sicher nicht. :smile: Ich denke nur, daß die
Journalisten und ihre Redakteure durch ihr Einkommen, ihre
Lebensumstände ‚weit weg vom Volk‘ sind.

So besonders toll werden wir nicht bezahlt.

Schröder und die Journalisten haben ja die ansicht verbreitet,
Arbeitslose, die von Sozialhilfe angewiesen sind, wären
mehrheitlich nicht arbeitswillig. Darauf basieren die Gesetze,
die in Hartz-IV zusammenzufassen sind. Heiner Geißler hat
nachgewiesen, daß es unter den Arbeitslosen maximal 100 000
Arbeitsunwillige gibt, nicht fünf Millionen, wie Schröder und
die Medien uns damals glauben machen wollten.

Geißler hat seine Auffassung doch auch in den Medien verbreiten können. Wo ist da das Problem?

Doch. Hetze muss man sich nicht anschließen, außer man denkt
ebenso. Die Berichte waren nicht objektiv, haben eine Stimmung
zu erzeugen versucht. Eine Stimmung gegen Gewrkschaften.

Und wer entscheidet, was Hetze ist? Indem du die Äußerungen der konservativen Politiker als Hetze bewertest, nimmst du eine parteiische Stellung ein. In den Medien waren aber auch die Gegenargumente zu hören. Insofern kann man nicht von einer allgemeinen Kampagne sprechen. Dass konservative Medien eher Bsirske-kritisch berichten, ist doch klar. Taz und FR dürften sich da erheblich anders geäußert haben. Und das sind auch Medien.

Hallo Volker,

Indem du die Äußerungen
der konservativen Politiker als Hetze bewertest, nimmst du
eine parteiische Stellung ein.

ja, natürlich. Sicher bin ich parteiisch. Ich behaupte ja auch nicht, daß ich unparteiisch und objektiv über Ereignisse berichte.

In den Medien waren aber auch
die Gegenargumente zu hören. Insofern kann man nicht von einer
allgemeinen Kampagne sprechen. Dass konservative Medien eher
Bsirske-kritisch berichten, ist doch klar. Taz und FR dürften
sich da erheblich anders geäußert haben. Und das sind auch
Medien.

Auch das finde ich völlig normal. Sicher sind die Zeitungen ‚gefärbt‘, das ist auch ihr gutes Recht, denke ich.

Vermutlich hatte ich an die Tagesschau einfach nur zu hohe, unrealistische Ansprüche. Aus der Tatsache, daß die ADR politisch und wirtschaftlich unabhängig ist, habe ich eine ‚Pflicht zur Objektivität‘ abgeleitet, das war wohl falsch. Aber diese Erkenntnis ist auch schon eine Menge wert.

Das bringt mich wieder zu meiner Ausgangsfrage: Wem kann ich vorbehaltlos glauben?

Gruß Rainer

Vermutlich hatte ich an die Tagesschau einfach nur zu hohe,
unrealistische Ansprüche. Aus der Tatsache, daß die ADR
politisch und wirtschaftlich unabhängig ist, habe ich eine
‚Pflicht zur Objektivität‘ abgeleitet, das war wohl falsch.

Ich sehe das, wie geschildert, anders. Elektronische Medien mögen wegen der in der Sache liegenden Beschränkungen zu Verkürzungen gezwungen sein, aber gerade die Tagesschau halte ich für recht ausgeglichen.

Hallo Volker

Überhaupt gibt es davon ziemlich wenige
und meiner bescheidenen Meinung nach sind Fernsehen und Radio
für Hintergrund und Analyse auch recht ungeeignete Medien. Sie
haben begrenzte Sendezeit, wodurch Dinge wegfallen, mitunter
auch zentrale Dinge, wie die Abschöpfungsregeln der
Gewerkschaften.

Ich sehe das anders, es kommt kommt nämlich darauf an, um welcher Art von Sender es sich handelt. Im TV-Bereich kannst du weitreichende Hintergründe und gute Analysen auf Phoenix und Arte sehen, 3Sat und NTV sind auch recht brauchbar.
Im Radiobereich sind in Hessen HR-Info und HR2 exzellente Sender.
http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/flashplaye…

Solche Sender sind aber Minderheitsprogramme, denn die Masse will unterhalten werden, nicht informiert, zumindest nicht zuviel.

Gruß
Carlos

MOD: Topic?
Hallo allerseits
Ich vermisse in diesem Teilthread ein wenig den Bezug zum Topic dieses Brettes, nämlich Auslandspolitik.

Wenn man also ganz allmählich wieder die Kurve kratzen könnte…

Danke

Mike
[MOD]

Guten Tag liebe Experten.

Bin kein Experte, nur einer, der unseren Medien schon lange nicht mehr glaubt, weil wir von denen ganz bewusst in eine Richtung gelenkt werden.
Schönes letztes Beispiel: Im Forum von FOCUS wurde ein Artikel von mir, in welchem ich die Medien ganz bewusst der Nicht- bzw. Falschinformation bezichtigte, vom Moderator nicht zugelassen.
Tolle Meinungsfreiheit.

Was denkt ihr dazu?

Sagen wir mal so: Ich denke jetzt absolut nichts, sondern beziehe mich nur auf die Sendung: „Menschen bei Maischberger“
Dort sagte die Moskauer ARD-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz:

„Ich hätte mir gewünscht, dass man bei uns auch mal Bilder sieht, wie normale ossetische Leute mit Molotow Coktails gegen georgische Panzer gekämpft haben“
„Auf eine andere, moderatere Sprache hat der Westen ja nicht reagiert: Die NATO-Osterweiterung wurde durchgezogen, obwohl es nachweislich feste Zusagen gab, die NATO nicht nach Osten auszudehnen“

Peter Scholl-Latour:
„Ich war dort und habe alles gesehen. Ich sah eine total zerstörte ossetische Hauptstadt. Aber im deutschen Fernsehen wurden immer nur die Bilder des georgischen Propaganda-Fernsehens mit den zwei zerstörten Häusern in Gori gezeigt“

Das waren Aussagen von kompetenten Leuten zur Berichterstattung über Georgien. Muss man dazu noch etwas sagen?
Ja, vielleicht so viel: Eine angesehene Tageszeitung habe ich abbestellt (trotz vieler angebotener Werbegeschenke, wenn ich weiter lese) und informiere mich jetzt im Netz auf Seiten welche ehrlicher sind.
Irgendwo im Forum hab ich´s schon mal geschrieben: Nur die halbe Wahrheit abdrucken ist auch irgendwo gelogen.

Jürgen

Im Radiobereich sind in Hessen HR-Info und HR2 exzellente
Sender.

Ich halte, von „Der Tag“ abgesehen, eigentlich deutlich mehr von SWR2.

Guten Tag,

Ja, die Medien - das war auch der Anlass meiner Postings weiter unten. Dass Presse immer (etwas) gefärbt ist, war mir schon klar, dass sich jetzt sogar DIE ZEIT, die ich gerne seit Jahrzehnten lese zu einer total einseitigen Darstellung hinreissen ließ (vor 14 Tagen), hat mich regelrecht umgehauen. Die Quittung kam in der neuesten Ausgabe mit haufenweise Protest-Leserbriefen. Immerhin hat DIE ZEIT sie abgedruckt - ein winziger Lichtblick. Wahrscheinlich werden aufgrund dieser und auch einem allgemeinen Unbehagen über den Trend dieser Zeitung - populistische Darstellungsweise, irgendwie ziemlich blasse, substanzlose Darstellungsweise, Auswahl der Themen - eine Menge Leser das Abonnement kündigen - ich jedenfalls denke ernsthaft daran.

Bei den Amerikanern ist es schon klar, die verklären das Volk
bereits seit langem und versuchen die freie Meinung soweit wie
möglich umzulenken.

Na ja, so ganz dramatisch sollte man das nicht sehen, da gibt es z.B. auch die Washington Post, die immer wieder brenzlige Themen aufgreift. Aber die Amerikaner haben nach dem Vietnamkrieg, der medienmäßig bekanntlich völlig aus dem Ruder des Militärs gelaufen ist, viel gelernt.

Danach nahm die DEUTSCHE Presse einfach Bilder von einem
Autounfall

Die Wahrheit dazu ist natürlich schwer zu beurteilen. Aber nachdem man uns im ersten Irakkrieg den ölverschmierten Kormoran als am Persischen Golf aufgenommen untergeschoben hat, der dann nachweislich irgendwo anders (Bretagne?) aufgenommen wurde, mag ich das wohl glauben.

Gruss
Laika