Sojus an ISS: Warum so oft um die Erde?

Hallo.

Verstehe den Hype nicht, der gerade um Alexander Gerst gemacht wird, aber sei’s drum. Er ist in einer Sojus-Kapsel gestartet, und gerade lese ich:

„… In den zwei Tagen seit Mittwoch hat die Kapsel die Erde nun 34 Mal umkreist und soll heute um 13:07 an die ISS andocken.“

Dann diesen Artikel gelesen:

"Weniger als sechs Stunden Flug - in Rekordzeit hat eine neue Besatzung die Internationale Raumstation (ISS) erreicht. Die Sojus-Kapsel […] startete planmäßig um 21.43 Uhr (MEZ) vom Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe - und dockte bereits um 3.28 Uhr an der ISS an […].
Bislang kreisten Sojus-Kapseln gut zwei Tage lang 30-mal um die Erde, bevor sie die ISS erreichten - diesmal reichten vier Umkreisungen. Ermöglicht wurde die enorme Verkürzung durch Verbesserungen bei Antrieb und Steuerung.

Dieser Text ist fünf Jahre alt. Haben Antrieb und Steuerung seitdem wieder Rückschritte gemacht?
Oder ist er schlicht in einer alten Kapsel gestartet?
Oder ist die neue Technik einfach zu teuer? Die Kapsel gleich 400km hoch zu schicken braucht sicher für mehr Geld Treibstoff, als Herr Gerst in zwei Tagen verdient…? :wink:

Gruß,

Kannitverstan

hi,

google sagt:

Bei der Mission 2014 ging das übrigens schneller: Damals umrundeten Gerst und seine Kollegen die Erde nur viermal und waren etwa sechs Stunden unterwegs. Die Crew nutzte damals eine neue Flugbahn. Wegen der derzeitigen Position der ISS müssen die Astronauten dieses Jahr aber die längere Flugbahn verwenden.

grüße
lipi

Ich auch nicht. Wahrscheinlich steht der wissenschaftliche Ertrag in keinem Verhältnis zum finanziellen Aufwand. Der Steuerzahler soll wenigstens mit einem dauergrinsenden Glatzkopf entschädigt werden.

Oh Mann… da hätt ich ja auch selbst drauf kommen können! :grimacing:
Hab mittlerweile auch eine nette Darstellung gefunden: https://www.quora.com/How-does-the-ISS-orbit-the-earth

Die Information aus meinen Links ist vor dem Hintergrund natürlich etwas verwirrend: Auch trotz Verbesserungen bei Antrieb und Steuerung gibt es wohl Umstände, die eine häufigere Umkreisung notwendig machen bzw. rechtfertigen.

Danke & Gruß,

Kannitverstan

Ich bezahle lieber Steuern für solch’ eine Mission als für diesen ganzen Mist:
https://www.schwarzbuch.de/aufgedeckt/steuergeldverschwendung-alle-faelle/

Soon

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Hast du dich schon gegen nur einen einzigen „Mist“ gewandt? Gegen welche Verwaltung hast du innerhalb der aufgeführten Fälle eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht? Was hat dir dein Bundestagsabgeordneter geantwortet, als du dich über einen „Mist“ in deiner Gegend beschwert hast?

Nun ja, manche TV-Zuschauer glauben halt, es handele sich um ein bloßes Medienspektakel, das da von NASA und ESA veranstaltet wird. Von dem, was da oben tatsächlich an Arbeit geleistet wird, davon erfährt die Öffentlichkeit in den Medien nur das, was allgemein von Interesse ist. Das ist nicht viel anders als mit den zahlreichen anderen international betriebenen und finanzierten Forschungslaboratorien. Und im Übrigen: Soviele deutsche Astronauten waren halt noch nicht mit von der Partie. Und die Rolle des Kommandeurs auf so einer Mission stellt so manche Anforderung an die Persönlichkeit.

Es gibt tatsächlich mehrere Anflugmethoden zur ISS. Jedenfalls von der Startrampe Baikonur aus (die zur Zeit die einzige dafür zur Verfügung stehende ist): Die kürzeren (6h bzw, 3h) haben ein sehr enges Zeitfenster (die ISS muß ca 2000 km - Bodenstrecke - von der Startampe entfernt sein), zumal das Dockingmanöver auf der Tageslichtseite stattfinden soll. Die ISS konnte aber nicht in eine dafür nötige Position gesteuert werden.

Zudem benötigen die Schnellrouten enorm viel Treibstoff und das Hauptmotiv, nämlich dass die Astronauten nicht zwei Tage vollkommen unbeweglich in der Landekapsel zubringen können, fiel diesmal flach. Denn die Soyuz MS-09 hat neben der Landekapsel eine weiträumigere (von der aus auch das Andockmanöver gesteuert wird), in die die Astronauten umgestiegen sind.

Gruß
Metapher

Servus,

normalerweise weisen die halt darauf hin, dass „wir“ mit 37 Milliarden Euro p.a. deutlich weniger für Mist ausgeben, als die NATO von Deutschland verlangt, und dass damit ja die Interessen derer, die lieber überhaupt keinen Mist im Bundeshaushalt sähen, „ausgewogen“ berücksichtigt werden. Mist aus der Portokasse, sozusagen - wenn ein richtiger Hinterbänkler auch mal was sagen möchte, profiliert er sich u.a. damit, dass er ganz wie die großen Maulhelden jedes Augenmaß für Zehnerpotenzen verloren hat.

Was übrigens die kleinbürgerliche Aufrechnerei mit dem „wissenschaftlichen Ertrag“ betrifft: Aufbau und Betrieb der ISS kostet jährlich (einschließlich der Flüge von / zur Station) etwa ein Fünftel dessen, was Deutschland für Krieg ausgibt.

Schöne Grüße

MM

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Armseliges Totschlagargument!

Und die übliche Leier von Begriffen. Seltsam, dass Du nichts von „Verschwörungstheorie“ und „Populismus“ erzählst.

Nun ja, wenn Du Dir nicht abstrakt vorstellen kannst, welche Auswirkung es hätte, wenn nicht derartige Mengen von unserem Geld für nichts und wieder nichts verbrannt würden, schau Dich einfach mal ganz konkret in unserer Nachbarschaft um: Man lebt einfach besser, wenn man weniger Neuschrott kauft und unterhält, der ausschließlich zu dem Zweck erdacht und entwickelt worden ist, Neuschrott zu sein.

Da ist die berühmt gewordene Biberacher Fledermausbrücke tatsächlich ein Fliegenschiss im Vergleich.

Schöne Grüße

MM