Sokrates- wer weiß, dass er nichts weiß

Ein anfänglich simpler Ausspruch „Wer weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als der, der nicht weiß, dass er nichts weiß.“
Ich bin mir immernoch unsicher, ob ich Sokrates hier zustimmen soll, da ich zb nicht weiß, wie er Wissen wohl definierte. Ob er damit nur selbst herausgefundenes meint oder auch das „normale“, was man in jedem Buch nachschlagen kann…Wie seht ihr das, würdet ihr ihm zustimmen und warum?

Brauche ein paar andere Gedanken :wink:

Brauche ein paar andere Gedanken :wink:

Sollst du haben.
Liebe Maxi
Sokrates wollte damit wohl zum Ausdruck bringen, dass es letztlich keine nachweisbare universelle Wahrheit gibt, die den Urgrund allen Wissens bildet. Alles, was wir durch Erfahrung oder Wahrnehmung in unser Wissen aufnehmen, ist nicht objektiv und daher nicht verbindlich für alle Individuen. Auch alle anderen Erkenntnisse wie zum Beispiel grandiose mathematische Leistungen enthalten nicht automatisch Beweiskraft dadurch, dass sie für alle Menschen gelten. Da sie sich nicht aus sich selbst heraus ableiten können, benötigen sie eine axiomatische Basis. Das heißt, dass all unser Wissen sich auf Annahmen gründet. Mit einem Wort: Wir wissen gar nichts. Wir haben zwar gesicherte Erwartungen, wir stellen täglich fest, dass 1+1=2 ist und dass die Sonne jeden Tag neu aufgeht, wir glauben uns bei vielen Dingen sicher zu sein; aber Sokrates durchschaute uns und lehrte uns mit seinem Zitat, dass wir auf dünnem Eis wandeln. Es ist gut für uns, wenn wir so etwas wissen.
Erst wenn wir wissen, dass wir nichts wissen, werden wir zu respektvollen Menschen, die neuen Erkenntnissen mit Demut und Skepsis entgegensehen. Eben weil wir im Prinzip gar nichts wissen. Schon gar nicht über unser innerstes Selbst.
Sicher bin ich mir nur bei zwei Dingen im Leben. Und das sind der Tod und die Steuer.
Viele Grüße
Voltaire

Sokrates soll sehen, wie er damit klar kommt

Hallo, Maxi

Ein anfänglich simpler Ausspruch „Wer weiß, dass er nichts
weiß, weiß mehr als der, der nicht weiß, dass er nichts weiß.“

Haut mich nicht um. Sokrates hat offenbar damit angefangen, soll
ER nun sehen, wie er damit klar kommt.

Gruss
Adam

Hallo Maxi,

das Apodiktische dieses Ausspruchs relativiert sich etwas, wenn Du Dir vergegenwärtigst, wann und warum Sokrates es gesagt hat.

Er sagte es in seiner Verteidigungsrede (Apologia), um zu erklären, warum er jahrelang durch Athen lief und die Leute befragte (nämlich wegen des Orakelspruchs von Delphi). Dabei stellte er fest, dass zwar jeder Bürger ein Fachmann auf seinem Gebiet war, aber alle deswegen meinten, auch überall sonst wissend zu sein.

Er allein war bescheiden genug zu wissem, dass er eben nicht alles wusste.

Gruß,
Andreas

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Fragewurm,

Brauche ein paar andere Gedanken :wink:

Erst wenn du dir über etwas Gedanken machst, ergeben sich Fragen.

Eine Frage bedeutet aber zu wissen, dass man etwas nicht weiss.

Wer keine Fragen hat, weiss also nicht, dass es Dinge gibt über welche er nichts weiss.

MfG Peter(TOO)