Solar

Beste Expertinnen und Experten,

ich habe zwei kleine (vermutlich nicht komplizierte) Fragen, die mir immer durch den Kopf gehen, wenn ich Photovoltaik-Anlagen sehe - eine Antwort glaube ich zu haben, bin mir aber eben nicht sicher. Es wäre wahnsinnig toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.
Und zwar lauten die Frgaen wie folgt:

A) Eine Solarzelle leistet bei optimaler einstrahlung und perfekter Ausrichtung ihre individuellen 100% und speißt diese ein. Wie ist das nun, wenn die Sonne nur ein wenig leuchtet oder bspw. eine Wolke das optimale Licht verdeckt? Sinkt dass ausgespuckte Volt? Können auch nur „50%“ eingespeißt werden?

B) Eine Solarzelle wird nur zu 50% beleuchtet - also eine Hälfte im Licht und die andere in vollkommener Dunkelheit - natürlich kommt sowas auf dem normalen Hausdauch nicht vor :wink: . Produziert das PVM auch dann Strom? Oder nur, wenn alle Teile bedeckt sind?

Vielen Dank für eure Zeit!

Beste Grüße,
Michael

Hallo,
Techniker bin ich nicht, aber man kann sagen, das es verschiedene Solarzellen gibt, die auch bei Wolken Strom liefern.
Es liegt alles an der Rechnung. Eine Zelle ergibt ca. 530W (Trafostrom), der dann an einen Sinusgleichrichter angeschlossen wird. Es kommt darauf an, was man zusammenbauen will. Eine Solarfläche auf einem Haus ist anders zusammengestellt, als eine, die man als Mieter haben möchte. Ich bin gerade dabei, mir eine Solarzelle (kristallin) mit einem kleinen Windrad zusammen zu bauen. Eigendlich bekommt man alles im Internet und das auch noch günstig. Grundregel ist, Solarzelle (Spannung-Watt)+Gleichrichter (Watt-Gleichstrom)+Akku(Puffer-mind.800A). So würde meine Zusammensetzung aussehen. Für Haus gilt was anderes. Im letzten Winter hatten wir an 90Tagen keinen Ertrag bei den Solarzellen. Wie gesagt es gibt Zellen, die auch bei Wolken produzieren.
Bei Selbstbau darauf achten, das in Deutschland alles verboten ist, wo man den „Großen“ ins „Gehege“ kommt. Dies gilt für Strom, wie auch für Bußgelder (Blitzwarner). Man darf also keine Anlagen in eigenregie betreiben. Viele machen es trotzdem.
Was die Frage angeht, wenn eine Zelle nur zur Hälfte bestrahlt wird, kann man sagen, das diese Zelle trotzdem Strom liefert. Aber eine hälftige Bestrahlung käme ja dann nur in Frage, wenn diese durch iergendetwas verdeckt wird. Keiner installiert so eine Zelle. Also unwahrscheinlich. Oder es fällt durch Wind eine Zeitung drauf oder sowas. Diese Frage stellt sich kaum.
Ich hoffe trotzdem geholfen zu haben.
Gruß
Micael

Hallo Michael,
zuerstmal zu B) eine Solaranlage ist wie eine „Sonnen-Strom-Abschleppkette“ sie kann immer nur so viel ziehen wie das schwächste Kettenglied schaffen kann. D.h. wenn eine Zelle (Ein Modul besteht meist aus einer Reihen u.o. Parallelschaltung von einzelnen Zellen) weniger beleuchtet ist, wird automatisch die ganze Kette in ihrer Maximalleistung eingeschrängt bis zum total zusammenbruch bei völliger Abschattung einer in der Reihe sitzenden Zelle. Um diesen Effekt etwas zu verbessern hat man später so genannte Bypassdioden eingebaut, die dann abgeschattete oder sogar defekte Zellen zumindest etwas überbrücken können was natürlich auch kein Ersatz für eine voll funktionierende Zelle ist und Leistungseinbußen zur folge hat.

Frage A) lässt sich nicht so einfach beantworten, weil einfach noch vielmehr damit zusammen hängt unter welchen Umständen wieviel Leistung eingespeist werden kann. Alleine wenn es im örtlichen Stromnetz zu Spannungsüberhöhungen (z.B. weil die Sonne scheint und viele Anlagen am Schuften sind) kommt kann es sogar sein das eine voll funktionsfähige zu 100% ausgeleuchtete Anlage nichts einspeisen kann, weil der Strom nicht abgenommen werden kann. Aber grundsätzlich kann man schon sagen das wenn keine optimale Ausleuchtung vorhanden ist, das die Leistung auf jeden Fall mindestens entsprechend weniger ist, häufig jedoch noch geringer aufgrund anderer Nebeneffekte wie z.B zuvor genannter.
Viel Spass weiterhin beim Fragen durch den Kopf gehen lassen:wink:
(…Wissen ist wie eine Kugel,
das was man weiß ist der Inhalt der Kugel,
die Fragen die man hat sind die Oberfläche der Kugel,
je mehr man Weiß desto mehr Fragen wirft es auf…)
Herzliche Grüße
Peter Stallkamp

Hallo Peter,
veilen Dank für die fundierte und großzügige Antwort :smile: vor allem B ist höchst interessant!
Hm… dann wäre ja eine eigene kleine „Energie-Speicheranlage“ (wie auch immer diese aussehen möge) durchaus interessant - wenn man denn eine Solaranlage besitzt. Ebenfalls interessant, ist die Tatsache, dass sich der „Einspeiseprozess“ als schwierig erweist, wenn „viele Anlagen am Schuften sind“.
Nochmals vielen Dank und beste Grüße,
Michael

PS: Ein sehr schönes Zitat (Wissen = Kugel), dass muss ich mir doch glatt merken

Hallo Micael,
du konntest mir trotzdem helfen :smile:
Vielen Dank für deine Zeit und Antwort!
Beste Grüße,
Michael