Solaranlage - kein Problem
Hallo,
gas wird ja auch nicht billiger, und so kommt mir die idee,
auf mein vorzelt solarpanel zu setzen, die eine batterieanlage
speisen, so dass ich den strom dann nachts abrufen und damit
heizen kann.
Pro 1m² bekommst Du am Mittag unter optimalen Bedingungen mit
Südausrichtung und rechtwinkligem Sonneneinfall max. ca. 500…600W.
Wenn die Sonne aber nicht scheint, sind es evtl. noch 30W.
Bei diesigem Wetter eher noch deutlich weniger.
Ein bezahlbares Solarpanel hat aber nur einen Wirkungsgrad von
max. ca. 12%. Der Wirkungsgrad der Ladeschaltung mag 90% sein.
Der Akku hat auch nur ca. 80% Wirkungsgrad.
Bleiben also unter optimalen Bedingungen in der Mittagssonne
max. ca. 50W pro 1m² , aber bei fehlendem Sonnenschein werden
es wohl kaum 10W /m² sein.
Dazu kommt der Zeitfaktor. Der Wintertag hat optimal 3…4h Sonne,
der Rest der Zeit bringt so gut wie nix. Optimal kommen also
0,2…0,3kWh pro 1m² Solarpanel und pro 1 Tag im Akku zusammen.
Im Durchschnitt eher nur ein Bruchteil davon.
Demgegenüber steht ein geschätzter Heizbedarf von
ca. 3…6kW x 24h = ca. 75…150kWh pro Tag.
die batterien koennte ich gratis bekommen, alles andere
muesste ich kaufen + installieren ( lassen )
Naja, bist du sicher? FĂĽr eine mittlere Leitung von 3kW brauchst
du bei 12V-Akkus einen Strom von 250A. FĂĽr einen Tag also gut
6000Ah Kapazität. Um über trübe Tage zu kommen braucht man eine
fette Reserve. 50kAh bis 100kAh wären dann schon angesagt.
Das wären dann 500 bis 1000 normale PKW-Akkus.
welche kosten kommen da UNGEFAEHR auf mich zu?
Erstmal wollen wir die organisatorischen Sachen klären !
Um eine ausreichende Solarpanelfläche aufstellen zu können,
muß Du dein Vorzelt etwas vergrößern. Ich empfehle gleichmal
zu Platzwart zu gehen und die umliegenden 20 Stellplätze vorsoglich
längerfristig zu mieten.
Da du im Mittel nur ca. 20W pro m² Fläche für max. 3…4h je
Wintertag ernten kannst, brauchst du bei angenommene
100kWh pro Tag doch schon ca. 1500-2000m² Solarpanels.
Die sind natĂĽrlich nicht so einfach aufzustellen und haben eine
ordentliche Windlast.
Eine ordenliche Baufirma wird dir aber mit schwerem Gerät sicher
behilflich sein und die Fundamente für die Stahlträger und Masten
betonieren. Ich hoffe, die hast die Hütte nicht am See, da könnte
es Probleme mit dem Untergund geben.
Wegen der Stahlteile frage doch am besten mal bei Wolfgang Dreyer
nach. Der hat eine Metallbaufirma in Kleckerburg-Vorpullern und
macht dir bestimmt ein gutes Angebot.
Eine automatische nachführung der Panele wäre natürlich auch
ganz hlfreich, um die Ausbeute noch ein paar % zu erhöhen.
Beachte auch, daĂź die 1000 Akkus zu akuter Explosionsgefahr fĂĽhren
können. Eine ordentliche Entlüftung und natürlich frostfreie
Unterbringung sind zwingend.
Da faällt mir ein …
… gehe nochmal zum Platzwart, du brauchst noch mal 15 Stellplätze
für das Akkuhäuschen!
Nun kommen wir zu den Preisen.
Ich nehme an, daĂź Du die Bauarbeiten weitgehend in Eigenregie machen
willst. Evtl. finden sich ja auf’m Platz noch paar Kumpels, denen
eh kalt und langweilig ist. Erdaushub wirkt dem sehr gut entgegen.
FĂĽr paar Tage sparst du so schon mal Heizgas
Bleibt das Mat. für Fundamente und Stahlträger sowie evtl. Leihkosten
fĂĽr Maschinen und Werkzeuge. Ich will mal nicht zu knapp kalkulieren,
aber für ca. 50000€ wird das wohl zu machen sein … obwohl,
Stahl wird derzeit knapp und ist deshalb schon teuer.
1500mÂł einigermaĂźen vernĂĽftige Slolarpanele - naja. nehmen wir mal
100€ pro m² , mit 20% Rabatt … 120000€ +16% MWst
-> Beachte die MWSt: Ab 1.Jan. kostet das 3600€ mehr !
Also jetzt kurz vor Weihnachten schnell noch los und schon mal
die Panele besorgen.
Die Ladeschaltung fĂĽr Spitzenlast von ca. 100KW sollte doch unter
80T€ zu bekommen sein. Auch hier sparst Du enorm, wenn du die
dieses Jahr noch holst
Fachpersonal fĂĽr die Installation der Elektrik und Ladeschaltung
wirst Du sicher auch brauchen. Dazu Kosten fĂĽr Baugenemigung,
Bauabnahme, TĂśV und etwas Bakschisch fĂĽr den Platzwart (der muĂź
ja schließlich dem „Umweltschutzprojekt“ zustimmen) dürfen nicht
vergessen werden. Da also nochmal 30T€ einplanen.
Ich hoffe, daß Dir diese Angaben hilfreich sind. Ein Gewähr für die
Exaktheit der Angaben kan ich natĂĽrlich nicht ĂĽbernehmen. Habe das
ja eben nur mal schnell hingeschrieben, ohne alles bis auf’s letzte
durchzurechnen.
Ein Tip noch.
Geh noch male eben zum Platzwart und miete gleich den ganzen
Campingplatz fĂĽr 50Jahre (man braucht ja Planungssicherheit!).
Dem Platzwart bietest Du gleich einen Wartungsjob in deiner Anlage
an.
Dann installiere gleich 50.000m² Solarpanele und mache mit Deinem
Energieversorger einen Einspeisevertag.
Kostet dann zwar etwas mehr (statt ca. 0,3Mio€ rechne mal mit 20Mio),
aber mit der RĂĽckvergĂĽtung der Ăśberproduktion kannst Du den Kredit
in den nächsten 80 Jahren evtl. rückzahlen.
Paar Hunderttausend € Subventionen kannst du dafür evtl. auch
noch abfassen.
GruĂź Uwi