Solaranlage, entsorgung / recycling ?

Hallo liebe Wissende!

Im Nachbarort habe ich gestern gesehen, dass da gewaltige Dachflächen mit Solaranlagen zur Stromerzeugung zugepflastert werden.

Diese Örtlichkeit nennt sich „Gewerbepark“, ist aber nichts weiter als eine ehemalige Schweinezuchtanlage der DDR, in den Hallen haben sich 2 kleine Firmen angesiedelt,
ansonsten steht das mehr oder weniger leer. Da sind dann die Autobastler eingemietet, bis sie wegen Mietrückständen rausmüssen.
Das sieht dort tatsächlich aus wie im Saustall, oder in einer Müllhalde.
Das dürften so 12 Hallen sein, geschätzt 12 m breit, und 70 m lang.
Die Gebäude wurden ca. 1970 gebaut, damals schon schlecht,
und in den letzten 20 Jahren hat da auch niemand was repariert oder gepflegt.
Ich weiss auch, dass da die Fassaden z.T. extreme Risse haben, und die Dächer undicht sind,
es ist auch noch das Wellasbest-Zeugs drauf.

So, nun also wird das komplett mit Solarmodulen zugepflastert,
auch bischen chaotisch, die haben da sogar noch die Dachflächen verlängert, um noch mehr Module unterzubringen.

Tefico nennt sich die Firma, die das baut, so wie an den Auto’s zu lesen ist.

Sollen sie machen, geht mich nichts an.

Aber jetzt mal die Frage:
Die Förderung für die Solaranlagen geht ja wohl 20 Jahre.
Aber irgendwann, meinetwegen in 40 Jahren, muss das Zeug ja mal runter,
und entsorgt werden. Wer bezahlt das ?
Gut, die haben da auch tonnenweise Alu-Profile verbaut, die man als Wertstoff verkaufen kann,
aber was wird mit den Solarmodulen ?

Übrigens, glaube ich nicht, dass die Dächer der Gebäude noch 20 Jahre halten,
hab eigentlich schon damit gerechnet, dass es jetzt im Winter bei der Schneelast mal kracht.
Aber, irgendwann, muss dieser Gebäudekomplex ja mal abgerissen werden,
und wenn es meinetwegen in 50 Jahren ist.
Zahlt das dann der Steuerzahler ?

Und, was wird denn passieren, wenn mal so ein Dach einbricht, und die halbe Solaranlage beschädigt wird?
Ich vermute, dass dieser Gebäudekomplex der Gemeinde gehört.
Auch Steuerzahler?
Es wird ja wohl keine Versicherung so blöd sein, solche abrissreifen Gebäude zu versichern.

Grüße, Steffen!

PVCycle
Hallo,

noch gibt es keine verpflichtende Rücknahme für PV-Module. Trotzdem nehmen viele Firmen ihre (seltener andere) Module zurück. siehe http://www.pvcycle.org/index.php?id=4&L=1

Die Rahmenbestandteile sind meist Glas (besonders eisenarm) und Aluminium und lassen sich entsprechend leicht recyclen.
Die Zellen selber bestehen meist aus hochreinem Silizium, oder verschiedenen komplexeren Verbindungen. Wie auch immer handelt es sich dabei um wertvolle Halbleitermaterialien (ggf. noch toxische Stoffe, die natürlich entsprechend entsorgt werden müssen). Werden die Halbleiterstoffe recycelt sparen sie Energie und Resourcen und damit bares Geld, was natürlich nur im Interesse der Firmen ist.

Aber jetzt mal die Frage:
Die Förderung für die Solaranlagen geht ja wohl 20 Jahre.
Aber irgendwann, meinetwegen in 40 Jahren, muss das Zeug ja
mal runter,
und entsorgt werden. Wer bezahlt das ?

Entweder der Käufer mit dem Kauf, oder niemand, weil sich das Recycling ja für die Firmen lohnt. Wie übrigens auch bei Papier, aber nicht bei Plastik.

Übrigens, glaube ich nicht, dass die Dächer der Gebäude noch
20 Jahre halten,
hab eigentlich schon damit gerechnet, dass es jetzt im Winter
bei der Schneelast mal kracht.
Aber, irgendwann, muss dieser Gebäudekomplex ja mal abgerissen
werden,
und wenn es meinetwegen in 50 Jahren ist.
Zahlt das dann der Steuerzahler ?

Das bezahlt, wem das Gebäude gehört. Die Anlage kann auch ganz einfach abgebaut werden und an jedem beliebigen Ort wieder aufgebaut werden.

Und, was wird denn passieren, wenn mal so ein Dach einbricht,
und die halbe Solaranlage beschädigt wird?

Betreibersache. Dementsprechend seine Versicherung. Ertragsausfall, Wiederaufbau usw. sind meist über eine relativ umfassende Photovoltaik-Versicherung gedeckt. Stürzt das Gebäude zusammen heisst das übrigens „Verlust des Anlagenträgers“.
Wobei ich glaub, dass die Gebäudeversicherung auch ausgeweitet werden muss, wenn eine Solaranlage draufgebaut wird.

Ich vermute, dass dieser Gebäudekomplex der Gemeinde gehört.
Auch Steuerzahler?

Das Dach kriegt ja niemand geschenkt. Entweder die Anlage gehört auch der Gemeinde, dann zahlt alles was passiert auch die Gemeinde. Ist es wer anders, gibt es einen Dachnutzungsvertrag zur Pachtung des Daches.
Das kostet natürlich. Entweder einen jährlichen Pauschalbetrag, oder einen Prozentsatz der jährlichen Einspeisevergütung.

Es wird ja wohl keine Versicherung so blöd sein, solche
abrissreifen Gebäude zu versichern.

Also eine Gebäudeversicherung ist eigentlich mal Pflicht gewesen, mittlerweile aber nicht mehr. Versicherbar ist grundsätzlich fast alles, wenn das Geld stimmt.

Grüße

Danke für die super Antwort + * ! owT.
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