Solaranlage, keine Wärmetransport vom Kollektor zum Speicher

Hallo,
Titel ist mir gestern aufgefallen, mache mich auch gleich auf die Suche nach Handwerkern.

Was ich aber gerne vorher wissen würde um dementsprechend vorzusorgen, falls Handwerker Organisation sich in die Länge ziehen sollte.

Kann an den Kollektoren durch Hitzestau, ( Kollektorsensor zeigte am Nachmittag 130°C) schlimmere Folgeschäden nach sich ziehen oder sind die dafür ausgelegt auszuhalten?

Mir spielen nämlich schon Gedanken im Kopf auf`s Dach zu steigen und die Kollektoren extra abzudecken, bis der Handwerker kommt.

Pumpe läuft schon, aber an der Durchflussförderglas sieht man, dass kein Durchfluss statt findet.
Einzig ungewöhnliche was mir aufgefallen ist, an der MAG zeigt es ca. 0,8 bar an, leider weiß ich nicht ob es schon so oder mehr war.

Freundliche Grüße
juschimitsu

Moin,

Deine Anlage ist in die Stagnation gegangen: http://www.bosy-online.de/stagnation-thermische_solaranlagen.htm

Ob und welche Schäden zu erwarten sind, hängt von der konkreten Auslegung der Anlage ab.

-Luno

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also wäre es sinnvoll die Kollektoren abzudecken?

Moin,

Abdecken mit was? Ich würde davon ausgehen, dass die Oberflächen gut und gerne über 200 Grad heiß werden könnten, eine passende Folie sollte es dann schon sein.

Hier https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/153800/Kollektoren-abdecken-auch-wenn-noch-nicht-befuellt- wurden alte Bettlaken als Idee genannt.

-Luno

also nachdem ich dies durchgelesen habe, schiebe ich kein Panik mehr.

https://www.enbausa.de/solarenergie/aktuelles/artikel/stillstand-ist-fuer-solarthermie-anlagen-kein-problem-1491.html

Lasse es dann auf sich beruhen und muss warten.
Handwerker kann leider erst in vier Wochen kommen.
Pumpe hab ich nur zusätzlich abgeklemmt, damit es nicht heiß läuft und ein Schaden abbekommt.

Hi,
versuch mal, ob du eine Stunde nach Sonnenuntergang die Pumpe manuell starten lassen kannst und dann ein Durchfluss messbar ist.
Wenn ja, lass sie angeklemmt und beobachte, was die nächsten Tage passiert. So viel Sonne wie die letzten Wochen wird es ja erstmal laut Wetterfröschen nicht mehr so schnell wieder geben.

Gruß
Marius

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Das hab ich schon gestern Nacht gemacht.
Pumpe in HAND Funktion ca. 10 min. laufen gelassen.
Ein Durchfluss, so wie es bei mir ist, am Schauglas war nicht erkennbar.

Natürlich „können“ Kollektoren auch schaden durch hohe Temperatur nehmen.
Die Stillstandstemperaturen liegen bei Hochleistungskollektoren heutzutage zwischen 250-300°C.
Mit Flüssigkeit oder Dampf gefüllt ist das aber nicht ganz so schlimm als wenn die komplett trocken sind.
Teilweise sind an den Anschlüssen ORinge verbaut die dann an ihre Grenzen kommen.
Und bei nur 0,8 Bar kann es gut sein, das an der höchsten stelle der Kollektoren überhaupt keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist.
Und sollte da noch Flüssigkeit sein, findet die das auch nicht gut.
(Hab gerade heute morgen versucht eine Anlage von ihrer pechschwarzen, übelriechenden und klebrigen Flüssigkeit zu befreien)
Betttücher und Planen sind auch nicht so pralle, bei starkem Wind räumen die dann die gesamte Anlage vom Dach.
Es muß nicht zwangsläufig etwas passieren, aber es könnte.

Moin,

Stimmt, Danke für das Argument. An den Faktor habe ich nicht gedacht.

Zumal niemand hier die Auslegung und die konkrete bauliche Ausführung kennt, wäre evtl. ein wenig Vorsicht angebracht.

Oha, das war dann ja Cracking in Höchstform: https://www.sbz-monteur.de/gut-zu-wissen/vercracktes-glykol

-Luno

Servus,

funktioniert die sog. Schwerkraftbremse richtig? Ist diese evtl. durch überalterte Flüssigkeit verklebt oder verklemmt?

Diese ist eigentlich ein profanes Rückschlagventil, welches bei Nichtheizung durch die Module verhindert, daß es zu einer Naturumlaufströmung kommt, welche dann die kalten Module in der Nacht aufheizt und den Speicher leersaugt.

Bei uns war es das Gegenteil. Das blieb in der Stellung offen hängen. Die Lösung war, daß wir das durch ein Magnetventil ersetzt haben. Das öffnet mit dem Strom zur Pumpe und schließt, wenn die Steuerung die Pumpe ausschaltet.

Gruß
Trianon

Öffnet und v. a. schließt das langsam/verzögert?
Oder abrupt, wie Magnetventile es typischerweise tun? Solche Druckschläge würde ich meiner Anlage nicht zumuten. Pumpe und Flüssigkeit sind trägheitsbehaftet und werden abrupt durchs Ventil zum Stopp gezwungen, wenn dieses im selben Sekundenbruchteil schließt wie die Pumpe anfängt, auszutrudeln.

Servus,

nein, daß ist kein Ventil mit sofortigen Shut-Down. Das ist eines, welches auch in FB Heizungen verwendet wird.
Die fahren relativ langsam auf und wieder zu.

Solche Ventile wie die in Notabschaltungen verwendet werden sind nicht angebracht.

Man darf auch nicht außer Acht lassen, daß es sich bei den Durchflussmengen in einer Solaranlage nicht um Strömungsgeschwindigkeiten handelt, die einen Druckschlag wie bei einem Schnellschlussventil hervorrufen.

Gruß
Trianon