Solarstrom auf der Garage

Hallo, Ich überlege, bei 5,5 kw Tagesverbrauch eine Solaranlage auf meiner Garage zurichten.
Ich wüste gerne wie groß die Anschaffungskosten mit und ohne Speicheranlage sind.
Vielen Dank an alle die sich damit auskennen und mir antworten.
Liebe Grüße Ingo

Hallo ,

welche maximale Aufstellungsfläche in welcher Ausrichtung hat Dein Garagendach für Solarpanels denn, und willst Du das komplett als Insel, odee rückeingespeist mit zulassung ins allgemeine Netzspannungsnetz aufziehen?

LG, KL

Sorry aber das ist eine Leistung und keine Verbrauch. Ein Wasserkocher hat zB gern mal eine Leistungsaufnahme von 2kW. Wenn man den 1h laufen lässt braucht er 2kWh.

Ich gehe mal nicht davon aus, dass du nur 5,5kWh Tagesverbrauch hast oder doch?
Das wären dann im Jahr nur 2000kWh. Damit würde sich eine kleine genehmigungsfreie Garagen- oder Balkonanlage ohne Speicher anbieten. Speicher wäre von Kosten her wegen Amortisation (auch wegen Speichermanagement) bei der kleinen Energiemenge zu gering.

Moin,

Eine Balkonanlage wurde schon genannt, die geht eigentlich immer, liefert aber nicht die von dir benötigten oder erwünschten solaren Erträge.

Ich nehme mal eine Garage mit Flachdach an und einer Dachfläche von 4 x 6 Metern. Wir haben eine 16 kWp Anlage mit rund 80 qm auf 4 Dachseiten, einer Neigung von 26 Grad und einer 10 kWh Batterie. Die Verschattung liegt unter 1%, der Jahresertrag pro kWp liegt bei errechneten 830 kWh pro kWp, das macht rund 13000 kWh pro Jahr. Der Eigenverbrauch ist der Hebel, denn die Kosten des selbst erzeugten Stromes sollten deutlich geringer ausfallen als die eines EVU. Aber genau das muss konkret für deine Situation durch gerechnet werden.
(Fairerweise gesagt, ob sich streng kaufmännisch unsere Anlage rechnet, ist ein besonderes Thema)

Viele Zahlen, viel Verwirrung. :wink:

Die Module können entweder aufgeständert oder flach aufgelegt werden. Im ersten Fall bekommst du weniger Module aufs Dach, da sie sich gegenseitig beschatten, im zweiten Fall hast du mehr Fläche, aber aufgrund der schlechteren Neigung weniger solaren Ertrag.
Das ist eine Rechenfrage für einen Solateur. Rechne ganz grob mit Kosten von rund 1600 Euro pro kWp und einer passenden Batterie. Wobei das stark von der Region und Auslastung der Betriebe abhängt, aber auch von deinem Standort und deinem Umfeld. Denn das Garagendach muss/sollte ganztägig Sonne bekommen, Verschattungen sind ganz schlecht. Auch die Montage selber kann sich einfach oder schwierig gestalten, das kann nur jemand vor Ort begutachten und kalkulieren. Kleinere Anlagen sind prinzipiell immer etwas teurer, Balkonanlagen sind eine andere Hausnummer.

Wenn dein Dach als Hausnummer 20 qm Fläche bereit stellt (es gibt ja Abstände zwischen den Modulen und Abstand zur Dachkante) dann wären das bei optimaler Dachneigung runde 4 kWp, also etwa 3320 kWh pro Jahr Ernte vom Dach. Aufgrund des Flachdachs rechne ich vorsichtshalber nur mit 50%, also schlappe 1660 kWh pro Jahr, von denen du allerdings und wahrscheinlich nur einen Anteil von 60% selber verbrauchen kannst.
Das Dach muss statisch die Anlage aushalten, auch wichtig, die Kosten für eine Verlegung von Erdkabel können noch hinzukommen.
Hol dir Angebote ein, mehr lässt sich pauschal nicht sagen. Denk aber bitte dran, dass alle Solateure viel zu tun haben, aber gleichzeitig die Beschaffung von Material extrem schwierig geworden ist. Will sagen: es gibt lange Lieferzeiten und Wartefristen.

-Luno

Dazu ein kleiner Hinweiß, es kommt dabei auf den Winkel der aufständerung an, es kann durchaus interessant sein wenn man diese Aufständert und dann auf beiden Seiten dann Module legt.

Ob es bei den Bei9spiel sinnig ist muss man vor Ort schauen. Hier mal ein Beispielbild.

Speicher machen die Soalranalgen meist unrentabel. Sind einfach zu Teuer in der anschaffung.

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Moin,

Danke für den Hinweis, diese Montageart kannte ich noch nicht.

Was Speicher betrifft: rechnen lohnt sich durchaus, hängt aber von den eigenen Wünwcvhen und Denkweisen ab. Ein 5 kWh Speicher kostet so rund 3600 Euro, unsere 10 kWh haben die Amortisation um 2 Jahre verlängert. Was sie aber bewirken: du erhöhst den Autarkiegrad und den Anteil am Eigenverbrauch. Das war uns sehr wichtig.
Klar, das Speichern von Strom kostet auch Geld, das liegt aber typisch unter dem, was man so beim EVU bezahlt.

Kleine persönliche Anmerkung:
Und offen gestanden, selbst wenn „es sich nicht rechnet“, was bedeutet das denn? Viele geben noch mehr Geld aus für Hobbys, die sich noch nicht einmal ansatzweise rechnen. Uns war ein hoher Anteil am Eigenverbrauch extrem wichtig.
Dennoch: Batterie und Leistung PV müssen zueinander passen, unabhängig vom Rest.

-Luno

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Zunächst mal verlängert sich die Amortisationsdauer. Das ist mE ohnehin kein wirkliches Problem, solange sie insgesamt noch gegeben ist. Man mag jetzt hier mit „second best chance“ argumentieren und die Sache rein nach dem maximalen Ertrag eingesetzten Geldes betrachten. Das halte ich aber für wenig zielführend. Dafür haben solche Anlagen zu viele zu berücksichtigende Aspekte jenseits reiner Gewinnmaximierung. Zumal wir aktuell sehen, wie schnell sich zum Vergleich heranzuziehende Zahlen ändern können. Was vor ein paar Monaten noch wirtschaftlich grenzwertig bis hin zum Hobby war, ist heute schon alleine monetär deutlich interessanter.

Und den Autarkiegedanken sollte man sich angesichts der 2. Sonderanalyse Winter22/23 der ÜNBs auch durchaus noch mal auf der Zunge zergehen lassen, die schon im Base-Case unter Berücksichtigung der Nutzung von 3 AKW (statt der tatsächlich aktuell aktiven 2) diverse „schwache Stunden“ identifiziert hat. Ich rede jetzt nicht von Weltuntergangsszenarien, aber mit einer Notstromfähigen Akku-Lösung am eigenen Solarpanel kann man solchen Dingen etwas gelassener entgegen sehen, und auch das ist durchaus sein Geld wert.

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Moin,

Unsere Anlage wurde Ende März diesen Jahres mit einem Nettostrompreis von anfänglichen 0,33 Cent und einer jährlichen Preissteigerung von 4% kalkuliert, die Basis unserer Amortisationsrechnung.
Als die Anlage im Juli bei uns montiert wurde, erzählte uns einer der Monteure, dass er in die Grundversorgung der örtlichen Stadtwerke gehen musste und es wurden für ihn rund 70 Cent pro kWh aufgerufen.

Letztlich ist das eine Wette auf die Zukunft, Was sicher ist, man hat sich soweit ein großes Stück aus dem Preispegel der EVU abgekoppelt. Der Rest ist Risiko, unabhängig vom Strompreis. Letztlich kann auch eine PV einen Defekt aufweisen oder muss gewartet werden.

Wir hatten zusätzlich noch viel Glück, unser Solateur hatte schon rechtzeitig ausreichend Material für komplette Anlagen eingekauft (oder sie befanden sich im Zulauf) und konnte somit aus dem Vollen schöpfen.

-Luno

Ich weiß nicht ob jemand schon auf folgenden Punkt hingewiesen hat: Wenn man Eigenstrom nutzen will und keinen Speicher hat, wird die Dauer der täglich zu gewinnenden Energie wichtig: Dann wäre es vielleicht gut die Anlage nach zwei Richtungen auszurichten, sodass die Sonnenscheinzeit längere Zeit ausgenützt werden kann.
Udo Becker