Denn die Sünder ins Gericht zu bringen
und zu verdammen ist gerecht.
Nein, Du hast nicht begriffen.
Das ist die „Gerechtigkeit“ der Pharisäer nicht die höhere
Gerechtigkeit Jesu.
Erbarmen(für die welche Versagen, mir gegenüber oder anderen)
und Zuwendung an alle (nicht Ausgesuchte, „Angehörige“ wie
dies
auch die Heiden machen (Jesus)) das ist Gerechtigkeit.
Die „Liebe“ ist da eingeschlossen.
Was ist Liebe sonst ? Wie stellt sie sich dar ?
Ich habe Dich gefragt und viele andere hier im Forum welche
diesen
Begriff gewohnheitsmäßig leichfertig verwenden weil es sich
„gut
macht“ - keiner hat Antworten gegeben über stereotype Floskeln
hinaus.
Es kommt darauf an, was Du als stereotype Floskel bezeichnest. Ich nehme an, es wird schon jemand auf 1.Kor 13 verwiesen haben, und Du hast die verschiedenen Umschreibungen von Liebe darin auch als stereotype Floskel bezeichnet? Meines Erachtens sind solche Aussagen, wie „Die Liebe rechnet das Böse nicht zu.“ nicht stereotyp und zeigen auch ganz deutlich den Unterschied von Liebe und Gerechtigkeit. Gerechtigkeit bedeutet, das Böse in exakt derselben oder angemessenen Art dem Bösen als Strafe zukommen zu lassen, auf den Bösen zurückkommen zu lassen. Dadurch geschieht ein Ausgleich und die Sühnung des Bösen. Das wird im „Auge um Auge“ ausgedrückt. Das ist die Grunddefinition von Gerechtigkeit. Ich wüßte auch nicht, wo da Mose diesen „Zustand der Erbarmungslosigkeit“ verlassen haben sollte. Ganz im Gegenteil ist ein Erbarmen mit dem Täter ungerecht. Und da ist die Liebe in der Bredouille, die das Böse nicht zurechnen will. Die Liebe „freut sich nicht an der Ungerechtigkeit“ heißt es nämlich auch im Korinther 13. Da ist der Widerspruch, den Jesus nur dadurch auflöst, indem er die Sünden der ganzen Welt auf sich nimmt und mit seinem Tod die „Auge um Auge“-Strafe der Gerechtigkeit auf sich nimmt und also das Böse der ganzen Welt sühnt. Und nur daher und nur dann ist das Erbarmen mit dem Bösen, der Vergebung sucht, gerecht. Daher und nur daher kann er der Ehebrecherin vergeben, weil er die Strafe für diesen Ehebruch am eigenen Leib ertragen wird. Denn damit ist die Strafe ausgeführt, das Böse ist gesühnt, und der Täterin kann Gnade widerfahren, wie die Liebe es sich wünscht, das Böse nicht zuzurechnen.
Du hast Paulus zitiert - und dann lese auch weiter, was er
über die
„Liebe“ sagt.
Er verläßt dort die „Position“ des eigenen Nutzens und dann
wäre
es doch auch wieder „Paulus“ und nicht „mehr als Paulus“.
Paulus schreibt auch im 1. Kor. 13 „Die Liebe sucht nicht das Ihre.“ Dadurch wird der Eigennutz als Lieblosigkeit markiert, als Sünde, und auf Grund des Gesetzes, dass man seinen Nächsten lieben soll, wie sich selbst, wird der Eigennutz, der den Nächsten nicht liebt, wie sich selbst, als ungerecht markiert und verurteilt. Und damit ist jeder Mensch ungerecht und verurteilt, denn ein jeder schaut nur auf seinen Weg. Es gibt im Menschen keine Gesinnung, gerecht zu handeln, es sei denn aus dem Eigennutz, selber gerecht zu sein und selber gerettet zu werden. Das ist aber nur verkappter Eigennutz und nichts wert und auch nicht gerecht, denn das Gesetz gebietet Liebe. Und die Liebe sucht aus sich selber, also aus Liebe, nicht das Ihre und nicht etwa aus Eigennutz. Die Liebe ist selber diese Kraft und dieser Antrieb, liebevoll zu handeln, und als völlig unbeabsichtigtes Nebenprodukt wird das Gesetz dazu nicken und sagen: Das ist gerecht.
Wo bekommst Du die Gesinnung her
Erstens ist eine solche Gesinnung im Menschen angelegt, das
Gegenteil natürlich auch
Zweitens ist ihre "Vervollkommnung"praktisch das Ziel der
Botschaft
von Jesus.
Was ist „Vervollkommnung“ sonst ?
Eine hohle Fraße ohne Bezug ?
Es scheint mir für Deine Lehre bedeutungsvoll zu sein, dass Du schon im vorherigen Post das Wort der Bibel verändert hast, um es Deiner Lehre anzupassen. Du hast geschrieben, dass in dem Satz „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben läßt für seine Freunde.“ besser statt „seine Freunde“ das Wort „andere“ stünde, damit es Deiner Lehre besser entspricht.
So ist auch Deine ganze Entgegnung hier nichts anderes als Deine eigene Lehre, die Du nicht in der Bibel findest, sondern für die Du die Bibel ändern mußt.
Nach der Bibel ist der Mensch ein moralisches Wesen. Er weiß um Gut und Böse. Die Gesinnung, gerecht zu handeln, kann ich aber so nicht in der Bibel finden, dass sie im Menschen bereits drin sein sollte. Und selbst wo sie von Fall zu Fall existieren sollte, ist der Mensch nach der Bibel unter der Macht der Sünde, so dass er nicht tut, was er will, sondern das Böse tut, das er nicht will. Und die „Vervollkommnung“ solcher angeblichen Gesinnung ist nicht die Botschaft von Jesus und nicht die Botschaft des Evangeliums.
Ganz im Gegenteil wird dem Menschen, die neue Gesinnung durch Gott gegeben, wenn er einen durch das Evangelium aus seiner rettungs- und hilflosen und gerechten Verlorenheit heraus errettet. Der Mensch erhält eine neue Natur und ein neues Herz. Die Liebe Gottes und die neue geistliche Gesinnung wird dem Menschen durch Gottes Macht, durch den Heiligen Geist, zuteil, der in dem Menschen Wohnung nimmt.
und wieso verändert Dich diese Gesinnung?
Weil sie eine positive Wechselwirkung zwischen meinem Handeln
und
meinem „Sinnen“ bewirkt, ein „Werden“ !
Jesus: „Werdet vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen
ist“
Inwiefern nützt sie zum Heil?
Weil sie „heiligt“, befähigt (berechtigt !) zum Leben in der
Gemeinschaft der „Heiligen“ (Gerechten).
Das ist nicht das Evangelium, sondern eine werksgerechte und fleischliche Lehre, die niemanden errettet. Warum? Wenn diese Gesinnung, gerecht zu handeln, bereits im Menschen ist, bevor er mit dem Evangelium oder mit Jesus in Kontakt kommt, ist sie vom Menschen und damit fleischlich und das Fleisch ist nichts nütze, wie Jesus in Johannes 3 sagt, sondern nur was durch den Geist Gottes geschieht ist geistlich und kann zur Errettung führen, so wie auch Paulus in Römer 8, 5.9 sagt: „Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt.(…) Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt.“ Das heißt also die geistliche Gesinnung kommt nur durch den Geist Gottes, wenn der in einem Menschen wohnt. Und diese geistliche Gesinnung, die also Gott erst im Menschen schafft, ist Leben. Und der Geist Gottes kommt zu dem, der an Jesus glaubt und um den Geist gebeten hat.
Und aus welchem Grund denke ich nicht daran, was mir nützt,
sondern bringe mich ein für andere?
Das ist das „Geheimnis“ oder auch nicht.
Jedenfalls tun dies Millionen Menschen täglich ohne erst den
Grund
zu hinterfragen.
Der Samariter (NT)hat auch nicht gefragt, er hatte einfach
Mitleid.
Das ist „Gesinnung“.
Das ist kein Geheimnis und Du siehst nicht, was Dir klar vor Augen liegt: Die Liebe ist der Beweggrund, denn „die Liebe sucht nicht das Ihre“. Wenn jemand diese Liebe (Gottes) denn hat.
Wo Millionen Menschen das täglich tun sollten der äußeren Form nach, aber diese Liebe (Gottes) nicht in sich haben als inneren Antrieb dazu, dann ist ihr Tun auch nichts nütze, sondern die dahinterstehende Gesinnung ist eigennützig, denn dann tun sie es, um selber irgendetwas zu bekommen, wie z.B. selber gerecht zu sein, selber gerettet zu werden, selber gelobt zu werden.
ist die Frage, ‚Warum will ich denn überhaupt gerecht sein‘?
Dies mußt Du für Dich beantworten, eine Entscheidung treffen
Das ist eine werksgerechte Entscheidung, die Du da forderst. Unbiblisch. Völlig ungeistlich, jenseits vom Evangelium. Fleischlich. Heillos. Das hat mit Jesus gar nichts mehr zu tun. Jesus ist da nur noch Vorbild, dass man dann sich selber durch so eine Entscheidung besinnt und dann sich selber durch eigene Werke der von Dir so definierten Gerechtigkeit errettet. Das hat aber mit Christentum nichts zu tun und wird auch nicht gelingen. Du sagst damit, dass Gott lügt, wenn er den Schaden des Menschen als unheilbar bezeichnet.