Habe eine verstaubte 3 Liter Flasche „Barolo Scanavino Giovanni 1979 Vini a Denominazione di Origine Controllata (DOC)“.
Sollte ich sie zum Verkosten öffnen,
noch ein paar Jahre liegen bzw. stehen lassen,
oder ist sie wohlmöglich viel Geld wert und ich könnte sie verkaufen?
Habe leider keine Ahnung von Weinen, deshalb im Voraus danke für eure Tipps.
Hallo,
zunächst den für Neuzugänge schon fast obligaten Hinweis: es wird hier gern gesehen, wenn gewisse höfliche Umgangsformen wie z.B. Grüßen beachtet werden.
Barolo ist generell ein qualitativ hochwertiger Wein mit langer Lagerfähigkeit. Hinzu kommt, dass das Weingut Scanavino einen guten Ruf hat und der Wein noch aus der Zeit stammt, bevor eine regelrechte Barolo-Inflation einsetzte. Weine wie dieser begründeten den exzellenten Ruf des Barolo und waren Grund dafür. Überdies war der Jahrgang 1979 im Piemont ein guter Jahrgang.
Eine sachgemäße Lagerung vorausgesetzt, dürfte der Wein nicht nur trinkbar, sondern sogar ein ausgesprochener Genuss sein. Eine weitere Lagerung würde ich nur empfehlen, wenn der Wein von einem Spezialisten (findet man auch im Internet) neu verkorkt und dabei verkostet wird. Das Lagerpotential dürfte allerdings ziemlich ausgereizt sein.
Wenn man einen Freundeskreis von Weinkennern hat, wäre das Öffnen und Trinken der Flasche Anlass für eine denkwürdige Feier. Für Dich als bekennenden Ahnungslosen wäre vielleicht ein Verkauf sinnvoll, bevorzugt über ein Auktionshaus. Eine Preisprognose ist für mich als Nichtfachmann schon wegen der ungewöhnlichen Größe (Doppelmagnum) nicht möglich. Wenn der Wein in Ordnung ist, sind ein par hundert Euro auf jeden Fall drin.
Freundliche Grüße,
Ralf
Hallo ps und ps
ich schließe mich den Ausführungen von Ralf unbedingt an, Barolo ist nun mal d e r Rotwein aus Italien- und dann auch noch in der Doppelmagnum (großer Vorteil!)
Allerdings würde ich diesen Genuss keinem anderen gönnen. Also den bereits gemachten Vorschlag realisieren: einige gute Freunde einladen und diese ungewöhnliche Flasche öffnen. Vielleicht zu einem schönen Brasato (Rinderschmorbraten nach Rezept der dortigen Gegend) oder auch ganz ohne „Begleitmusik“.
Viel Spaß beim Verkosten!!
Gruß Walter VB
Hallo,
kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und würde selbst eher zum Selbertrinken tendieren.
Ein Verkauf steht und fällt mit der sachgerechten Lagerung. Ein Weinkenner ginge beim Kauf ein gewisses Risiko ein, da er ja nicht wissen kann, ob bspw. die Temperatur optimal war etc. Dieses Risiko müsste er kalkulieren - also im Gebot mehr oder minder deutlich unter dem Wert bleiben, den der Wein im besten Falle hätte…
Selber trinken ist aber auch nur dann ein Genuss, wenn man Wein mag und zumindest eine gewisse Erfahrung hat, da ein solcher Wein nur im Vergleich seine Stärken entfaltet. Auch sollte er unbedingt sachgerecht geöffnet werden und mindestens 1-2 Stunden atmen dürfen, bevor er getrunken wird. Um eingeladene Freunde nicht zu enttäuschen, hätte ich außerdem einige Ersatzflaschen da. Wenn der Wein nämlich ungünstig gelagert wurde, ist er evtl. Essig…