Huuuuiiiii - das wird bestimmt ne lustige Diskussion. die Popcorn-Maschine anwerf den Bauchladen mit Eiscreme füll
Und jetzt zum Thema: ja, ich bin ganz bei Dir. Es muss endlich aufhören, dass komplett unsportliche Menschen am Bock vor aller Augen gedemütigt werden - und dann auch noch mit ner schlechten Note bestraft werden. Denn - und ich war so jemand - ganz schnell verliert man dadurch die Freude an der Bewegung.
Genauso in Musik - ich erinnere mich an eine Alptraumhafte Situation in der Grundschule. Sollte vorsingen. Wollte nicht. Man drohte mir eine 4 an. Ich sang. Bekam ne 5. (Gut, davon abgesehen, dass das pädagogisch nicht wirklich schlau war) - das hat mir doch nachhaltig die Freude an der Musik genommen.
Genauso in Deutsch. Der arme Legastheniker. Übt und übt wie doof und kann das einfach nicht, macht beim Diktat immer noch mehr Fehler als Worte.
Oder in Mathe. Dyskalkulie. Oder - oder - oder…
Nun wird man argumentieren, Mathe und Deutsch seien ja wohl auch „wichtiger“ für die berufliche Zukunft. Aber kann der Legastheniker für sein „Nicht-Können“ mehr als der „unsportliche Typ“? Vermutlich nicht - trainieren kann man wohl beides (je nach Ausprägung) bis zu nem gewissen Grad.
Andere Leute werden argumentieren, dass ja wohl die „Freude am Sport“ unbezahlbar sei. Gerade im Hinblick auf die eigene Gesundheit für den Rest des Lebens (und hier soll es um Schulsport gehen und nicht um Leistungssport, bei dem schon in jungen Jahren Verletzungen und Überlastung zu dauerhaften Schäden führen). Und „Freude am Sport“ kriegt man ja so tendentiell nicht durch Scheitern am Reck und schlechte Noten. Also doch - und einfach wegen der Wichtigkeit der Freude am Sport - nur dort die Noten abschaffen?
Naja, wenn ich ehrlich die Wahl hätte zwischen „Scheitern am Reck ohne Benotung“ und „Freistunde“ (es gibt ja keine Noten, wer soll mich zwingen?) hätte - ich würde nicht hingehen. Oder vielleicht aus der Angst vor Fehlstunden hingehen aber nicht mitmachen. Was soll denn der arme Sportlehrer tun, wenn ich nicht störend am Rand sitze und zugucke? Würde also in meinen Augen genau Null ändern.
Wenn man was tun will, müsste man den gesamten Sportunterricht komplett umstellen. Eben nicht dieses „rennt mal 100 m die Zeit gibt dann die Note“ oder „hier das Reck, jetzt gebt mal den Mehlsack am Reck“ - sondern den Versuch, die Freude am Sport zu wecken. Ich erinnere mich an eine Referendarin, die hatte sich zum Ziel gesetzt, dass alle den Handstandüberschlag hinkriegen. Und mit Hilfe von diversen gerollten Matten, Kränen und wat-weiss-ich-noch-alles haben das dann tatsächlich alle hingekriegt. Die „guten“ durften dabei helfen oder kriegten zusätzliche Anreize und die „schlechten“ hatten am Ende den Erfolg, einen Handstandüberschlag geschafft zu haben. Natürlich haben die „guten“ auch bessere Noten gekriegt, als die „schlechten“ aber am Ende ging keiner mit dem Gefühl „kann ich nicht“ raus. Ich denke, da müssen wir hin - ganz unabhängig von Noten.